Königlich-bayerische Vorfeldkontrolle - GdF Gewerkschaft der ...

MUC APRON: PREMIERE
„Königlich bayerische Vorfeldkontrolle“
Seit Anfang 2006 sind die Apron Controller der Vorfeldkontrolle
am Flughafen München vollzählig der GdF beigetreten.
Höchste Zeit also, es unseren Frankfurtern Kollegen
gleichzutun und uns vorzustellen.
Momentan beschäftigt die Vorfeldkontrolle der Flughafen
München GmbH (FMG) 36 Apron Controller,
wobei alleine die Berufsbezeichnung schon Material
genug für einen Artikel im Flugleiter bietet, denn sie
ist leider nicht defi niert. Im betriebsinternen Vokabular
werden die Mitarbeiter mit dem Begriff Verkehrsassistenten
belegt, hinter dem der Laie wohl zuerst
einmal ein Navigationsgerät vermutet, das er bereits
von Europcar kennt. Auch die Bezeichnung Vorfeldlotse
verspricht hier nicht zwangsläufi g die richtige
Erkenntnis.
Natürlich sind Namen nur Schall und Rauch, nur sieht
es bei der Defi nition der Tätigkeit selbst und des
Berufes an sich nicht besser aus.
Struktur & Aufgaben
Mit dem Umzug des Münchner Flughafens im Mai 1992,
wandelte sich das Berufsbild von „Apron Control“
gravierend.
In München Riem befand sich die Vorfeldkontrolle
mit ihrem "Schwalbennest" im Tower eine Etage unter
den damaligen BFS-Kollegen. Die Tätigkeit hatte
allerdings mit funkgestützter aktiver Rollkontrolle
nichts zu tun, es wurden vielmehr Abstellpositionen
und Gates verplant sowie FollowMe-Fahrzeuge und
Marshallereinsätze disponiert.
Als 1992 der Flugbetrieb im Erdinger Moos aufgenommen
wurde, wurde die Vorfeldkontrolle mit ihrer
originäre Aufgabe der "sicheren, ordnungsgemäßen
und zügigen Verkehrslenkung in ihren Zuständigkeitsbereichen"
beauftragt und betreibt derzeit im
24h-Betrieb drei MunichApron-Frequenzen.
Die Belegschaft ist innerhalb der FMG
als Gruppe „Vorfeldkontrolle“
in der Abteilung
„Verkehrsdienste“ dem Geschäftsbereich
„Verkehr und Technik“ zugeordnet und in
sechs Teams aufgeteilt, denen jeweils ein
Schichtleiter vorsteht.
Apron
In zwei Betriebsstätten, einer im Tower – zwei Etagen
unter den DFS-Kollegen – und einer im Vorfeldtower
auf dem Bauwerk des zukünftigen Satelliten östlich
des Terminal 2, versehen die Apron Controller ihren
Dienst im Wechselschichtmodus. Ihre Haupttätigkeit
liegt in der Verkehrslenkung von Luftfahrzeugen auf
den Vorfeldfl ächen. Die Disposition von Positionen
und Gates sowie die Flugdatenverarbeitung wurde mit
der Inbetriebnahme von MUC II von der Gruppe "Verkehrszentrale"
übernommen, die neben den Ground-,
Tower- und Delivery-Kollegen der DFS der wichtigste
Koordinationspartner von Apron Control ist.
Die Rollführung
Die Rollkontrolle erfolgt in klassischer Lotsenaufteilung,
d.h. der "Apron Controller" (AC) steuert den
Push-Back- und Rollverkehr mittels BodenBord-Funk
mit dem Cockpit, dabei wird er von einem "Apron
Assistant" (AA) an seiner Seite unterstützt. Der AA
nimmt dem Controller die anfallenden Koordinationsaufgaben
ab, organisiert den Einsatz der Marshaller,
kontrolliert sämtliche Schleppbewegungen und
steuert u.a. die Befeuerungs- und Beleuchtungseinrichtungen,
er entspricht also dem Koordinator bei
der Flugsicherung. Diese AC/AA–Kombination
fi ndet sich entsprechend den zu kontrollierenden
Vorfeldbereichen in
dreifacher Ausführung.
Photos: FMG
31 der fl ugleiter 2007/03