Berichte Beurteilung von Mitarbeitern - Aero-lingo.com
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der flugleiter 2010/06<br />
ATC International<br />
16<br />
Neering (Mitglied im Industry Consultation Board,<br />
ICB, für die IFATCA) stellten dabei sehr umfangreich<br />
und detailliert den Europäischen Rahmen sowohl aus<br />
technischer, regulativer als auch administrativer Sicht<br />
vor. Mehrfach wurde dabei auch Wilfried „Willi“ Wörz<br />
aus Karlsruhe für sein großes und unermüdliches<br />
Engagement in diesen Arbeitsgruppen gedankt.<br />
Xavier Fron, Chef der Performance Review Commission<br />
in Brüssel, gab eine sehr ausführliche Präsentation zu<br />
der „SES II – Performance“ und deren Zielen. Dabei<br />
stellte er unter anderem heraus, dass der gewerbliche<br />
Luftverkehr 1,5% des Europäischen Gesamtbruttosozialprodukts<br />
ausmacht (könnte bis 2020 auf 5% steigen)<br />
und die 790 Millionen Passagiere schon heute<br />
1,9% oder 3,2 Millionen Jobs in der EU generieren.<br />
Auch erklärte er, dass Entscheidungen auf EU Ebene<br />
nun nach Mehrheitsprinzip und nicht mehr nur mit<br />
Einstimmigkeit getroffen werden sollen.<br />
In seiner Präsentation gab Fréderic Delau, FAB Coordinator<br />
der IFATCA, einen sehr ernüchternden Überblick<br />
über den momentanen Entwicklungsstand der 9 FAB<br />
Projekte in Europa. Hier muss leider konstatiert werden,<br />
dass Fortschritte nur sehr schwer erkennbar und<br />
einige Projekte bereits bedenklich ins Stocken geraten<br />
sind. Die beteiligten Staaten stellen dabei nach seiner<br />
Meinung die Hauptproblematik dar, da deren Vertreter<br />
den „gemeinsamen Willen und die gemeinsame<br />
Vision“ vermissen lassen und dies alles den Flugsicherungsanbietern,<br />
den ANSPs, überlassen haben –<br />
dann jedoch die schnelle Umsetzung behindern.<br />
Weitere, überaus detaillierte Vorträge <strong>von</strong> Fiona<br />
McFadden <strong>von</strong> SESAR Joint Undertaking, SESAR<br />
JU, und Maria Algar Ruiz, EASA, bildeten dann den<br />
Abschluss der diesjährigen Rednerliste.<br />
Phillipe Domogala, ehemaliger Chief Editor des „Controller“<br />
Magazins und seit dem Rücktritt <strong>von</strong> Jack Van<br />
Delft z. Zt. kommissarischer IFATCA Secretary and<br />
Conference Executive, stellte dann noch seinen unterhaltsamen<br />
und sehr interessanten Bericht zu einem<br />
<strong>von</strong> ihm besuchten „Communications and Safety“<br />
Seminar vor. Dabei ging es vor allem um den richtigen<br />
und zunehmend wichtigen Umgang mit den Medien.<br />
Da sich dies bei praktisch allen MAs noch immer überaus<br />
schwierig gestaltet, die Folgen bei Fehlern für die<br />
Betroffenen jedoch gravierend sein können, kam dieser<br />
Vortrag ganz besonders gut an und wurde mit großem<br />
Interesse verfolgt und anschließend debattiert. Fast alle<br />
Präsentationen sind bei Interesse über die Geschäftsstelle<br />
beim Autor dieses Artikels erhältlich.<br />
Der Sonntag des ERM ist traditionell den MAs vorbehalten,<br />
die in einer „closed session“ ohne externe<br />
Beobachter oder Teilnehmer offen und ehrlich <strong>von</strong> den<br />
Situationen in ihren Heimatländern berichten können.<br />
Aus diesem Grund kann auch im Rahmen dieses Artikels<br />
verständlicherweise nicht zu detailliert auf die<br />
jeweiligen Probleme eingegangen werden.<br />
Es soll aber nicht unerwähnt bleiben, dass in Island<br />
kürzlich ein Lotse trotz akutem Personalmangel, ohne<br />
erkennbare Vorwarnung und ohne wirklichen (offiziellen)<br />
Grund gekündigt wurde. Zwar war dieser Kollege<br />
schon länger im Fokus des Managements, da es<br />
immer wieder persönliche Konflikte gegeben hat, doch<br />
diese Vorgehensweise stellt eine neue Dimension dar.<br />
Marc Baumgartner erläuterte, dass IFATCA nur dann<br />
Unterstützung geben kann, wenn nachweisbar keine<br />
„strafbare Handlung“ oder ähnliches zur Kündigung<br />
geführt hat. Zudem ist ein funktionierendes CISM-<br />
System ist aus finanziellen Gründen in Island noch<br />
immer nicht eingerichtet. Ein weiteres Beispiel für die<br />
immer schwieriger werdenden Umstände: Schweden.<br />
Dort wurden im Rahmen der Marktöffnung für Flugsicherungsdienste<br />
drei kleinere Flughäfen an den externen<br />
und bislang unerfahrenen Anbieter ACR, Airport<br />
Capacity Resources, vergeben. Dieser Anbieter ist<br />
zum gegenwärtigen Zeitpunk jedoch noch nicht als<br />
Flugsicherungsanbieter zertifiziert. Dies soll bis März<br />
geschehen sein. Die dort arbeitenden Kollegen können<br />
nach dem geplanten Übernahmetermin März 2011<br />
noch für ein Jahr zu den aktuellen Bedingungen dort<br />
arbeiten, danach ist deren Zukunft jedoch ungewiss.<br />
LfV, der schwedische ANSP, will den Kollegen, die<br />
nicht für ACR arbeiten wollen, „sehr wahrscheinlich“<br />
weiterhin einen Job anbieten, jedoch nur an einem<br />
<strong>von</strong> LfV zu bestimmenden Ort.