Berichte Beurteilung von Mitarbeitern - Aero-lingo.com
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Trauerspiel um die zivile Nutzung Fürstenfeldbrucks<br />
erweckt den Eindruck, die bayerische Staatsregierung<br />
wolle bei der Luftfahrtpolitik dem rot-roten Berliner<br />
Senat nacheifern. Möglicherweise ist die Geschichte<br />
des Dienstmannes Alois Hingerl, der beim Überbringen<br />
einer für die Regierung bestimmten himmlischen<br />
Botschaft im Münchner Hofbräuhaus versackt ist und<br />
die bayerische Staatsregierung deshalb bis heute auf<br />
die göttliche Eingebung wartet, doch mehr als nur<br />
eine Komödie.<br />
Ford Island Control Tower<br />
Eine wesentlich geschichtlichere Bedeutung kommt<br />
dem Control Tower auf Ford Island zu. Und dies mag<br />
auch der Grund sein, weshalb sich die Amerikaner<br />
entschlossen haben, den alten Kontrollturm als Denkmal<br />
zu erhalten. Ford Island liegt direkt in der Mitte<br />
<strong>von</strong> Pearl Harbor und wurde seit 1917 zunächst <strong>von</strong><br />
der Army Air Force und danach <strong>von</strong> der US Navy als<br />
Fliegerhorst genutzt. Als die Japaner am 7. Dezember<br />
1941 Pearl Harbor angriffen, wurde natürlich auch der<br />
Fliegerhorst auf Ford Island bombardiert. Was nicht<br />
weiter verwunderlich war, da die Schlachtschiffe in<br />
unmittelbarer Nähe ankerten. 33 der 70 auf Ford<br />
Island stationierten Flugzeuge wurden dabei zerstört.<br />
Eine besondere Rolle kam bei dem japanischen Angriff<br />
dem Tower zu. Denn seine Besatzung war die erste,<br />
welche die amerikanischen Truppen wegen des Überfalls<br />
alarmierte: „Air Raid Pearl Harbor! This is no drill!“<br />
Eine historische Stätte also, die es zu bewahren gilt.<br />
Wobei anzufügen ist, dass der auf einem Wassertank<br />
errichtete Tower zu diesem Zeitpunkt noch nicht fertig<br />
gestellt war; erst 1942 war er voll funktionsfähig.<br />
Um den Tower in eine historische Stätte zu verwandeln,<br />
mussten einige Klippen umschifft werden. Denn<br />
nachdem die US Navy Ford Island 1962 aufgegeben<br />
hatte, wurde der Tower nicht mehr unterhalten und<br />
verfiel immer mehr. Dabei hatten zivile Flugschulen<br />
und die Marinehubschrauber die Insel noch als<br />
unkontrollierten Landeplatz genutzt. Das Gelände ist<br />
heute im Besitz der Ford Island Ventures/Hunt Development<br />
Group.<br />
Allerdings hat das Pacific Aviation Museum (PAM) auf<br />
Ford Island seine Zelte aufgeschlagen. Das Museum<br />
befindet sich in unmittelbarer Nähe der berühmten<br />
„Battleship Row“, wo die schwimmenden Veteranen<br />
der US Navy besichtigt werden können. Das PAM-<br />
Management hatte seit langem versucht, den Tower<br />
zu erwerben. Am 2. September dieses Jahres waren<br />
die Museumsleute endlich am Ziel, als das PAM und<br />
der Kommandeur des Marinedistrikts Hawaii mit der<br />
Ford Island Ventures/Hunt Development Group einen<br />
entsprechenden Leasingvertrag unterzeichneten. In<br />
zwei Phasen sollen sowohl der Tower als auch die<br />
dazu gehörenden Gebäude („Operations Buildings“)<br />
renoviert werden, wobei in den letzteren diverse<br />
Verwaltungsbüros und eine Bibliothek eingerichtet<br />
werden sollen. Das Ganze lassen sich Marine und<br />
Museum rund 7,5 Mio, US$ kosten.<br />
✈ Der Tower <strong>von</strong> Ford Island<br />
wird als historisches<br />
Denkmal erhalten.<br />
Photo: LoveMacs/Wikimedia/<br />
GNULizenz<br />
✈ Der ehemalige Schleißheimer Tower<br />
soll ein „Ort der Stille“ werden.<br />
Photo: H. M. Helbig<br />
Historie<br />
21 der flugleiter 2010/06