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Berichte Beurteilung von Mitarbeitern - Aero-lingo.com

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<strong>von</strong><br />

Daniela<br />

Franke<br />

der flugleiter 2010/06<br />

Arbeitsleben<br />

24<br />

Sag mir wer ich bin –<br />

Das „Für und Wider“ <strong>von</strong><br />

Mitarbeiterbeurteilungen<br />

Seit der Schulzeit sind wir es gewöhnt, dass unsere Arbeitsleistung<br />

und unser Verhalten <strong>von</strong> anderen Menschen beurteilt werden.<br />

Inzwischen ist viel Zeit vergangen und einmal im Jahr gibt es­ gleich<br />

einem Ritual­ das obligatorische Mitarbeitergespräch mit der Führungskraft.<br />

Dem sind inhaltlich enge Grenzen gesetzt durch Skalierung<br />

und ausgewählte Kompetenzen. Doch wie passen die Anforderungen<br />

des Unternehmens und des sich wandelnden europäischen<br />

Marktes an selbstbewusste, eigenverantwortlich handelnde und<br />

vor allem mündige Mitarbeiter mit einem solchem relativ starren<br />

Bewertungsschema zusammen? Welchen Sinn und welche Grenzen<br />

haben <strong>Beurteilung</strong>en?<br />

Eigen­ und Fremdbild –<br />

eine Frage der Wahrnehmung<br />

Jedem <strong>von</strong> uns müsste klar sein, dass Menschen<br />

Dinge unterschiedlich wahrnehmen. Um andere Personen<br />

einzuschätzen, nehmen wir uns oft selbst als<br />

Maßstab. Individuelle Wahrnehmungen sind selektiv,<br />

deswegen kann kein Bewertungsmodell wirkliche<br />

Objektivität erzeugen. Beispielsweise werden Mitarbeiter<br />

mit sozialer Ähnlichkeit oft besser bewertet,<br />

da ihre Muster eher denen der Vorgesetzten entsprechen.<br />

Die Schwierigkeit liegt darin, dass statt Vielfalt<br />

und Querdenken Gleichförmigkeit erzeugt wird, die<br />

mangels Kreativität einen Wettbewerbsnachteil zur<br />

Folge hat. Auch andere Effekte schränken die Aussagefähigkeit<br />

eines Bewertungsmodells ein. Befindet<br />

sich die Führungskraft in einer extremen Stimmungslage,<br />

wird sich das Bewertungsergebnis entsprechend<br />

verschieben. Ein negatives Erleben in der letzten Zeit<br />

kann gute Arbeitsleistung über Monate hinweg überschatten.<br />

Manche Mitarbeiter – unter Kollegen auch<br />

als Blender oder Schleimer verschrien – beherrschen<br />

eine gelungene Selbstdarstellung. Ohne dass ihre<br />

Leistungen über die der anderen hinausgegangen ist,<br />

werden sie besser beurteilt. Auf <strong>Beurteilung</strong>en haben<br />

Nähe, Sympathie, Antipathie und Unterordnung<br />

großen Einfluss. Führungskraft und Mitarbeiter sollte<br />

klar sein, dass Eigen- und Fremdbild nicht gleich sein<br />

müssen. Die <strong>Beurteilung</strong> eines anderen kann unter<br />

bestimmten Bedingungen als wertvolle Hilfe zur eigenen<br />

Entwicklung und Selbstreflexion nützlich sein. Als<br />

„Wahrheit“ kann sie jedoch nicht gelten, da sie immer<br />

subjektiv bleiben wird.<br />

„Akte X“ oder „Tag für Tag“?<br />

Es gibt übrigens ein Controlling darüber, dass jede<br />

Führungskraft brav einmal im Jahr einige Bögen<br />

Papier schwärzt und seine Einschätzung dem Mitarbeiter<br />

verkündet. Diese „Akte“ dient einer formalen<br />

Abarbeitung und versucht, ganze zwölf Monate Tun<br />

und Verhalten zusammenzufassen. Die eigentliche<br />

Kernaufgabe einer erfolgreichen Führungskraft jedoch<br />

ist der ständige Austausch mit dem Mitarbeiter. Führen<br />

heißt in diesem Sinne Probleme und schwache<br />

Leistungen ohne Verzug und situativ anzusprechen<br />

und nach Lösungswegen zu suchen. Das gleiche gilt<br />

natürlich auch für die Anerkennung. Nur so sind eine

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