DRUCKLUFT KOMMENTARE - Atlas Copco

Die Software dazu wurde von Synatec
programmiert. Zusammen mit der
Kennnummer des jeweiligen Fahrzeugs
speichern die Neckarsulmer neben
Drehmoment und Drehwinkel
auch Datum, Uhrzeit und
Status. Dies ermög-
licht neben der Prozessüberwachung
eine spätere Ana -
lyse und Rück -
verfolgung.
Damit alle
Steu erungen die
korrekten Schraubprogramme
wählen,
wird an jeder Station die
Kennnummer des je weili -
gen Fahrzeugs über einen RFID-
Transponder an der Motorhaube ausgelesen.
„Zusätzlich lässt sich über
Schraubfallnummern in den Steuerungen
das passende Programm mit den
richtigen Parametern aktivieren“, erläutert
Rockenberger. „Denn an Cabrios
sind zum Teil andere Verschraubungen
nötig als an einer Limousine, an einem
Frontantrieb andere als beim Quattro,
und selbst bei Rechts- und Linkslenkern
gibt es Unterschiede.“
Die geeigneten Parameter ermittle
man schon bei der Montage der ersten
Prototypen in der Vorserie. Die Spezialisten
des Schraubcenters prüfen dort
zunächst, ob sich die Ergebnisse der
CAD-Simulation zur Zugänglichkeit
bestätigen, ob die Fügeachsen fluchten
oder beispielsweise die Winkelköpfe
der geplanten oder vorhandenen
Schrauber passen. Anschließend inter -
essiert man sich vor allem für die
Schraubfallhärte, um die Werkzeuge
entsprechend anzusteuern. Die Standard-Parametrierung
vor der Inbetriebnahme
übernehmen erfahrene Atlas-
Das Wichtigste
Die Stand-alone-Controller
Power Macs und Power Focus benötigen
kaum Fläche, keinen Schaltschrank
und lassen sich einfach umhängen.
Moderne Motoren halten die Schraubertemperatur
niedrig, so dass die Werker
gerne mit den Werkzeugen arbeiten.
Sicherheitskritische Verschrau -
bungen lassen sich prozess -
sicher durchführen.
FLEXIBLE MONTAGE
Copco-Techniker, die auch bei der Prozessoptimierung
unterstützen.
Alle handgehaltenen Schrauber und
Einbauspindeln werden bei Audi einmal
im Jahr gewartet, vorbeugend
in stand ge setzt und auf
ihre Maschinen fähig -
keit hin untersucht.
„Außer dem über -
prü fen wir alle
hand gehal tenen
Schrau ber alle 15
Arbeitstage an -
hand einer Fün fer-
Stichprobe“, er klärt
Wolfgang Rocken ber -
ger. Damit stelle man
si cher, dass die Werkzeuge
ordnungsgemäß funktionierten. „In
einem bestimmten Zyklus ermitteln wir
auch an den Fahrzeugen die Nachzieh-
Momente.“
Eine pfiffige Lösung haben sich die
Audi-Schraubspezialis ten für die Einbauspindeln
einfallen lassen. Hier grei-
In diesem September erscheint der Entwurf
der Richtlinie VDI/VDE 2862, die sich der Produktsicherheit
in der Schraubmontage widmet.
Sie soll Mindestanforderungen beim
Einsatz von Schraubsystemen und -werkzeugen
in der Automobilindustrie definieren.
Die Schraubmontage ist eines der am weitesten
verbreiteten Montageverfahren in
vielen Industriebereichen. Dabei werden
Teile gefügt, die gegebenenfalls hohe Sicherheitsanforderungen
erfüllen müssen. Die
Richtlinie VDI/VDE 2862 definiert Schraubfallklassen
für die Automobilindustrie und stellt
eine technologieübergreifende Grundlage für
den Einsatz von Schraubsystemen und
-werkzeugen bereit. Definiert werden Mindestanforderungen
an die verwendeten
Montagewerkzeuge, so dass sich ein Leitfa-
Automobilindustrie
Ergnomisch platziert, sind alle Werkzeuge
leicht zu erreichen. Die zugehörigen
Steue rungen (im Hintergrund) können
flexibel und schnell umgehängt werden.
fen sie auf zwei BLM-Messbänke von
Atlas Copco zurück. „Eine ist mit einem
Ausleger ausgerüstet, an dessen Ende
wir mehrere Messzellen befestigen können“,
sagt Rockenberger, „damit lässt
sich jedes handgeführte System vor Ort
schnell und einfach überprüfen.“ co
i
Tensor S/ST + Power Focus: 608
ETX-Spindeln + Power Focus: 609
QST-Spindeln + Power Macs: 610
VDI/VDE 2862: Produktsicherheit in der Schraubmontage
den für die Auswahl entsprechender
Schraubwerkzeuge/Schraub systeme ergibt.
Erreicht werden sollen:
eine eindeutige Klassifizierung der
Schraubfälle in Kategorien,
eine Definition der Mindestanforderungen
an die Schraubwerkzeuge/Schraubsysteme
für die jeweilige Kategorie,
eine Definition der Mindestanforderungen
für die Fehlerentdeckung innerhalb der
jeweiligen Kategorie.
Die angegebenen Mindestanforderungen
sind allgemeingültig und lösungsunabhängig,
das heißt nicht an bestimmte Systemstrukturen,
Schraubkonzepte oder Aufbautechnologien
gebunden. Die Richtlinie VDI/VDE 2862
richtet sich an Hersteller und Anwender von
Schraubtechnik sowie an Konstrukteure.
DK 1/2009 13