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Blaue Reihe - Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen eV

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…<strong>die</strong> neue demokratische Studentenvertretung<br />

ist schon nur noch auf Englisch ausgeschildert.<br />

Foto: Sven Simon<br />

zunächst noch ungeklärt sein. Da sie aber begehrte<br />

Stu<strong>die</strong>nplätze belegen, handelt es sich<br />

dabei um ein potenzielles Konfliktthema beim<br />

Auseinanderdivi<strong>die</strong>ren der beiden Staaten.<br />

Der Norden versucht daher, den Abzug der<br />

University of Juba in den Süden durch den<br />

Bau neuer Universitäten in der Region Khartum<br />

zu kompensieren.<br />

Erwartet wird, dass allein im Jahr 2011 ungefähr<br />

30.000 Schüler im Südsudan eine Hochschulzugangsberechtigung<br />

erhalten werden<br />

und noch einmal so viele Südsudanesen im<br />

Nordsudan. Auch wenn <strong>die</strong> aktuellen Stu<strong>die</strong>ngebühren<br />

von ca. 500 US-Dollar pro Semester<br />

sicherlich viele <strong>die</strong>ser 60.000 Südsudanesen<br />

davon abhalten werden ein Studium<br />

zu beginnen, ist dennoch offensichtlich, dass<br />

<strong>die</strong> bereitgestellten Stu<strong>die</strong>nplätze bei weitem nicht ausreichen werden. Für den Aufbau des südsudanesischen<br />

Staates ist <strong>die</strong> universitäre Ausbildung aber zwingend notwendig. Aktuell sitzen in<br />

den Ministerien noch viel zu viele ausländische Experten, <strong>die</strong> aber möglichst schnell durch lokales<br />

Personal ersetzt werden sollten. Zwar soll eine Universität mehr Aufgaben erfüllen, als geeignetes<br />

Personal <strong>für</strong> den Staatsaufbau auszubilden, aber <strong>für</strong> den Anfang ist <strong>die</strong>s wohl <strong>die</strong> primäre Aufgabe<br />

der Bildungseinrichtungen im jüngsten Staat der Erde.<br />

Diese Aufgabe wird der Südsudan nicht alleine bewältigen können. Insbesondere lässt das aktuelle<br />

Budget des Landes, dessen Haushalt sich auch in Zukunft hauptsächlich aus den Einnahmen der<br />

Ölverkäufe finanzieren wird, keine großen Investitionen in Bildungseinrichtungen zu. Dringlichste<br />

Aufgabe des Südsudans in der Bildungspolitik ist es allerdings, Probleme mit dem Aufenthalt<br />

nordsudanesischer Akademiker an den Universitäten des Südens zu lösen. Die internationale Gemeinschaft<br />

hat eine Unabhängigkeit des Südens be<strong>für</strong>wortet und den Separationsprozess unterstützt,<br />

woraus auch eine Verpflichtung zum Aufbau der Universitäten erfolgt. Neben der materiellen<br />

Unterstützung der Hochschulen beim Bau von Räumlichkeiten und deren Ausstattung sollten daher<br />

ausländische Dozenten regelmäßig <strong>die</strong> südsudanesischen Universitäten unterstützen und Lehrverpflichtungen<br />

übernehmen sowie bei der Vergrößerung der Universitätskapazitäten beraten.<br />

Deutschlands Universitäten genießen weltweit einen hervorragenden Ruf. Die Bundesrepublik sollte<br />

deshalb im Rahmen der Außenkulturpolitik tätig werden, einmal um <strong>die</strong> friedliche Stabilisierung des<br />

Südsudans voranzutreiben und zum anderen,<br />

um langfristige Kooperationen mit dem Südsudan<br />

aufzubauen. Erfahrungen zeigen, dass Menschen,<br />

<strong>die</strong> einen maßgeblichen Teil ihrer Ausbildung<br />

in anderen Ländern erfahren haben, <strong>die</strong>sen<br />

langfristig freundschaftlich verbunden sind.<br />

Beispielgebend ist hier<strong>für</strong> Norwegen. Mit dem<br />

Norwegian University Cooperation Programme<br />

for Capacity Development in Sudan (NUCOOP)<br />

finanziert Norwegen im Zeitraum von 2007 bis<br />

2012 zwölf Bildungsprogramme im Südsudan.<br />

Streng nach dem Satz von Nelson Mandela,<br />

‚Education is the most powerful weapon which<br />

you can use to change the world‘, stellt Norwe-<br />

Der Versuch, Ordnung im Chaos der University<br />

of Juba zu organisieren. Foto: Jürgen Wolf<br />

gen erhebliche Mittel <strong>für</strong> Projekte zur Verfügung,<br />

<strong>die</strong> den Fokus auf <strong>die</strong> Hochschulen im Südsudan<br />

legen, um einen praktischen Beitrag zum ‚capa-<br />

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