Oktober - DGMK
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Erdölbergbau in Wietze<br />
Ölhaltige Sedimente (Sand- oder Kalksteine) können auch im<br />
Bergbaubetrieb gewonnen werden. Dieses Verfahren wurde zuerst in<br />
Pechelbronn angewandt. Ab 1745 wurden hier in einem systematischen<br />
Bergbaubetrieb etwa 100 t Öl pro Jahr gefördert.<br />
Während des Ersten Weltkriegs entschloss man sich auch in Wietze zur<br />
bergmännischen Gewinnung des Öls. Allerdings wurden hier erst in den<br />
Jahren 1918 bis 1922 zwei Schächte niedergebracht. Zwei<br />
Gewinnungsverfahren kamen in Wietze zum Einsatz: Das aus dem Sand<br />
austretende Öl tropfte (sickerte) in so genannte Sickerstrecken und<br />
sammelte sich in schmalen Holzschächten. Von dort musste es mit<br />
Muckelbechern in Rinnen geschöpft werden, die das Öl mit Gefälle zu den<br />
Sammelbecken führten. Mit Hilfe von Presslufthebern, den „Eisernen<br />
Bergmännern“, gelangte das Sickeröl zu den Schächten und wurde zur<br />
Erdoberfläche gepumpt. Der Schachtbau wurde 1963 eingestellt.<br />
Zusätzlich baute man in Wietze in bestimmten Bereichen den Ölsand im<br />
Strebbau ab und förderte ihn über Förderbänder und Förderwagen zum<br />
Förderschacht. Übertage wurde das Gemisch aus Sand, Öl und Wasser in<br />
speziellen Waschbehältern in etwa 80°C heißem Wasser durch Rühren<br />
voneinander getrennt. Das Öl wurde abgeschöpft und zur<br />
Weiterverarbeitung den Raffinerien zugeführt. Der entölte Sand wurde auf<br />
Halden entlang der Wietze und der Aller abgekippt, von denen noch eine<br />
etwa 38 m Höhe existiert.