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Fit für den demografischen Wandel - GPI

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Eine Handreichung <strong>für</strong> Betriebe<br />

Die Erfahrungen zeigen, dass sich individuelle Wünsche <strong>für</strong> gesundheitspräventive Maßnahmen<br />

am Arbeitsplatz sowie Veränderungen in der Arbeitszeitgestaltung als realisierbar<br />

und kostengünstig erweisen. Diese Maßnahmen wer<strong>den</strong> von <strong>den</strong> Beschäftigten als Wertschätzung<br />

aufgefasst, sie wirken motivationsfördernd und können z.B. <strong>den</strong> Krankenstand<br />

deutlich reduzieren.<br />

Best Practice bei der Hamburger Hochbahn AG<br />

Vor allem ältere Bus- und Hochbahnfahrer haben einen vergleichsweise hohen Krankenstand.<br />

Unter einem neuen Blickwinkel ist der Hamburger Hochbahn AG dabei aufgefallen,<br />

dass kranke Mitarbeiter dem Personalchef in der Regel bewusst bekannt sind - die<br />

Gesun<strong>den</strong> aber nicht.<br />

In <strong>den</strong> Fehlzeiten- oder Rückkehrgesprächen wer<strong>den</strong> erkrankte Mitarbeiter erreicht<br />

(...und gebessert oder selektiert). Abgesehen davon, dass insbesondere <strong>für</strong> Langzeiterkrankte<br />

diese Gespräche kaum einen Sinn machen (Langzeiterkrankte brauchen z.B. Arbeitsbewältigungsgespräche),<br />

ist die entschei<strong>den</strong>dere Frage: Was ist mit <strong>den</strong> gesun<strong>den</strong><br />

Mitarbeitern? Brauchen Mitarbeiter, die eigentlich immer da sind, keine Gespräche? Reichen<br />

die Beurteilungs- und Jahresgespräche aus? Wieso lernt man nicht von diesen Kollegen<br />

mehr über die guten Seiten des Betriebes? Und über die Art und Weise, wie und<br />

dass diese Mitarbeiter je<strong>den</strong> Tag zur Arbeit gehen? Hier wird ein wesentliches, produktives<br />

Potenzial des Unternehmens verschenkt.<br />

Um <strong>den</strong> Krankenstand zu senken, hat das Unternehmen ein Programm 55+ aufgelegt:<br />

• Mit 47 älteren Mitarbeitern wur<strong>den</strong> Arbeitsbewältigungsgespräche in 6-8 Personen-<br />

Gruppen geführt.<br />

• Frage war immer: was brauchen Sie, um arbeitsfähig bis zur (regulären) Rente zu<br />

bleiben? - Die Antworten dazu wur<strong>den</strong> live dokumentiert (Notebook und Beamer).<br />

• Geschäftsleitung, Betriebsrat und Diensteinteiler waren beim Gespräch anwesend.<br />

• Es gab vorab die Zusage, dass mindestens ein Wunsch verbindlich erfüllt wer<strong>den</strong><br />

wird.<br />

• Im Ergebnis wurde eine breite Palette sehr unterschiedlicher, aber nur sinnvoller<br />

Wünsche genannt.<br />

• Anschließend wurde ein sogenannter „psychologischer Arbeitsvertrag“ verhandelt, in<br />

dem beide Seiten ein Plus <strong>für</strong> sich verbuchen konnten.<br />

Erfolge zeigten sich darin, dass die Älteren heute weniger krank wer<strong>den</strong>, von sich aus<br />

früher aus der Krankheit zurückkommen und sich anerkannt fühlen. Insgesamt hat das<br />

positive Auswirkungen. Die Kosten <strong>für</strong> das Programm waren gering. Der Krankenstand<br />

der Älteren liegt heute unter 4%.<br />

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