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MATLAB - Eine Einführung - TUM

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Kapitel 1<br />

Motivation<br />

Bevor wir uns die Funktionen von <strong>MATLAB</strong> im Detail anschauen, wollen wir an einem kurzen Beispiel<br />

die schnelle und effiziente Umsetzung eines Algorithmus in <strong>MATLAB</strong> demonstrieren. Wie werden hier<br />

die Vorzüge gegenüber klassischen Programmiersprachen feststellen.<br />

1.1 Interpolation durch kubischen Splines<br />

Bei der Interpolation ist eine stetige Funktion S : R → R gesucht, die eine gegebene Menge von Knotenpunkten<br />

(xi, yi) ∈ R×R, i = 0, . . . , n mit xi < xj, i < j interpoliert, d.h. S(xi) = yi für i = 0, . . . , n. Häufig<br />

benötigt man, dass die Funktion S mindestens zweimal stetig differenzierbar ist, dann bieten sich kubische<br />

Splines zur Interpolation an. Ein kubischer Spline ist eine C 2 ([x0, xn]) Funktion, die eingeschränkt<br />

auf ein Intervall [xi, xi+1], i = 0, . . . , n − 1 ein Polynom 3. Grades ist. Diese Aufgabe ist nur dann eindeutig<br />

lösbar, wenn man noch zusätzliche Informationen am Rand vorgibt. Dafür gibt es mehrere Varianten,<br />

eine davon ist, dass die zweiten Ableitungen in den Randpunkten verschwinden (S ′′ (x0) = 0 = S ′′ (xn)).<br />

In diesem Fall nennt man den Spline natürlichen Spline.<br />

<strong>Eine</strong> Möglichkeit einen natürlichen Spline zu berechnen, ist die Momentenmethode. Wir wollen in diesem<br />

Rahmen nicht auf deren Herleitung eingehen sondern verweisen auf [1]. Als Momente Mi bezeichnet<br />

man die zweiten Ableitungen an den Stützstellen xi, also Mi = S ′′ (xi). Hat man sie berechnet, kann man<br />

die Koeffizienten des Polynoms<br />

Pi(x) = αi + βi(x − xi) + γi(x − xi) 2 + δi(x − xi) 3<br />

auf dem Intervall [xi, xi+1] direkt angeben (hi+1 = xi+1 − xi):<br />

αi = yi<br />

βi = yi+1 − yi<br />

hi+1<br />

γi = Mi<br />

2<br />

δi = Mi+1 − Mi<br />

6hi+1<br />

− 2Mi + Mi+1<br />

hi+1<br />

6<br />

Die Momente sind Lösung des linearen Gleichungssystems<br />

⎛<br />

2<br />

⎜µ1<br />

⎜<br />

⎝<br />

λ0<br />

2<br />

µ2<br />

λ1<br />

2<br />

. ..<br />

λ2<br />

. ..<br />

µn−1<br />

. ..<br />

2<br />

⎞<br />

⎛<br />

⎟ ⎜<br />

⎟ ⎜<br />

⎟ ⎜<br />

⎟ ⎜<br />

⎟ ⎜<br />

⎟ ⎝<br />

λn−1⎠<br />

2<br />

µn<br />

7<br />

M0<br />

M1<br />

.<br />

Mn−1<br />

Mn<br />

⎞<br />

⎛<br />

⎟ ⎜<br />

⎟ ⎜<br />

⎟ ⎜<br />

⎟ = ⎜<br />

⎟ ⎜<br />

⎠ ⎝<br />

d0<br />

d1<br />

.<br />

dn−1<br />

dn<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠<br />

(1.1)

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