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Jahresbericht 2002 - Kinderrechte Afrika eV

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Kindersoldaten in der D.R. Kongo.<br />

Projektfinanzierung: 36.486 Euro.<br />

Zur Umsetzung und Förderung der Internationalen Kinderrechtskonvention sowie der politische Wille,<br />

sich in die Reihe der Rechtsstaaten einzugliedern, die die Rechte von Kindern schützen und fördern,<br />

hat die Demokratische Republik Kongo eine Kampagne gestartet, um ehemalige Kindersoldaten zu<br />

entwaffnen und wieder in die Zivilgesellschaft einzugliedern, insbesondere durch:<br />

> die Vereinbarung von Lusaka;<br />

> Forum von Kinshasa im Jahr 1999, Entwaffnung und soziale Wiedereingliederung von Kindersoldaten;<br />

> Gesetzesverordnung 066 vom 9. 6. 2000 zur Entwaffnung und sozialen Wiedereingliederung von<br />

Kindersoldaten;<br />

> die Einrichtung eines nationalen Amtes, genannt BUNADER (Bureau National de Démobilisation et<br />

Réinsertion), als Vertreter der kongolesischen Regierung in allen Fragen der Entwaffnung und sozialen<br />

Wiedereingliederung von Kindersoldaten;<br />

> eine Studie über das psychosoziale Profil von Kindersoldaten in Zusammenarbeit mit BICE;<br />

> die am 18. Dezember 2001 erfolgte Gründung des ersten Rehabilitationszentrums zur Aufnahme von<br />

ehemaligen Kindersoldaten – Centre de Transit et d'Orientation (CTO).<br />

Erste Erfahrungen. Am 18. Dezember 2001 wurden 260 ehemalige Kindersoldaten im Rahmen einer Feier<br />

in Anwesenheit des kongolesischen Staatschefs offiziell entwaffnet und aus der Armee entlassen. Die<br />

Kinder, unter ihnen 11 Mädchen, werden im Rehabilitationszentrum von Kimwenza, nicht weit von<br />

Kinshasa, betreut. Dieses Zentrum hilft ihnen, beim Wiedereinstieg in das zivile Leben seelische<br />

Traumata und körperliche Verletzungen zu überwinden sowie bei ihrer sozialen und familiären<br />

Wiedereingliederung.<br />

In dieser ersten Phase haben das BUNADER, UNICEF sowie andere Hilfsorganisationen eng<br />

zusammengearbeitet. BICE war hierbei zuständig für die psychosoziale und pädagogische Betreuung<br />

der Kinder im Rehabilitationszentrum. Die Aufgaben waren vielfältiger Natur und außerordentlich<br />

schwierig: medizinisch-psychosoziale Betreuung, individuelle Hilfe zum Aufbau einer bürgerlichen<br />

Existenz, die soziale und familiäre Wiedereingliederung sowie die Wiedereinschulung überforderten<br />

manchmal die Projektmitarbeiter. Gewalt war für einige Jugendliche ein Mittel, ihren Frust und ihre<br />

Unzufriedenheit zu zeigen.<br />

Da in einigen Landesteilen des Kongos noch Krieg herrschte, war es nicht immer möglich, die<br />

Familien der ehemaligen Kindersoldaten ausfindig zu machen. Die rasche familiäre<br />

Wiedereingliederung wurde dadurch zunächst zunichte gemacht. Alternative Lösungen mußten in<br />

Kinshasa gefunden werden.<br />

Olivier ist 17 Jahre alt und kommt aus der Provinz Katanga. Er hat 7 Geschwister. Sein Vater ist<br />

Fahrer/Automechaniker und seine Mutter Kleinhändlerin. Er wurde am 6. Juni 1997 mit Gewalt zum<br />

Militär eingezogen, als er mit dem Schiff aus Uvira ankam. Damals war er Mechanikerlehrling im 1.<br />

Lehrjahr. Olivier verläßt die Armee mit traumatischen Erinnerungen – geprägt durch den Tod seiner<br />

Freunde bei den Kämpfen und bitter enttäuscht über falsche Versprechungen der Militärs. Sein Zukunftstraum:<br />

er möchte gerne Automechaniker werden.<br />

Fortschritte ehemaliger Kindersoldaten bei der sozialen Wiedereingliederung<br />

> Die Kinder faßten Vertrauen zu den Projektmitarbeitern<br />

> Diebstähle ließen nach<br />

> Jugendliche, die sich mit dem HIV-Virus oder anderen Geschlechtskrankheiten infiziert hatten,<br />

ließen sich helfen und lernten, sich besser zu schützen<br />

> Drogenverkauf und -konsum wurden eingeschränkt<br />

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