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Jahresbericht 2002 - Kinderrechte Afrika eV

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Das soziale Verhalten der Kinder wurde deutlich besser und ihre Aggressionen gegenüber den Sozialarbeitern<br />

abgebaut<br />

> Verhaltensmuster aus der Militärzeit wurden abgelegt und<br />

> Interesse am Obst- und Gemüseanbau als einkommenschaffende Maßnahme geweckt und gefördert<br />

> Der Wunsch nach schulischer Weiterbildung sowie Interesse an Alphabetisierungskursen und Grundschulerziehung<br />

geäußert.<br />

José, 17 Jahre alt, hat 8 Geschwister und kommt aus Katanga. Ihre Eltern ließen sich scheiden, als sie<br />

11 Jahre alt war. Ohne elterliche Unterstützung konnte sie ihre Ausbildung nicht abschließen. Sie kann<br />

lesen, aber nicht schreiben. Ohne jegliche Zukunftsperspektive schloß sich José 1996 dem Militär an in<br />

der Annahme, so ihre Probleme lösen zu können. Aus dieser Zeit beim Militär sind ihr traumatische<br />

Erinnerungen geblieben, und sie erträgt es nicht einmal, daß man über die Erlebnisse spricht. Das einzig<br />

Positive daran war, so sagt sie, daß sie kostenlos öffentliche Verkehrsmittel benutzen konnte, für die<br />

Miete und das Wasser nichts bezahlen mußte. José hat ein Kind, nachdem sie bereits ihr erstes Kind verloren<br />

hat. José ist sehr froh darüber, endlich wieder etwas von ihren Eltern, die überlebten, gehört zu<br />

haben. Sie möchte Schneiderin werden und eines Tages ihre Familie besuchen.<br />

Zeichen einer erfolgreichen sozialen Wiedereingliederung: Rehabilitationszentren werden zu<br />

Friedensdörfern. Aufgrund der positiven Erfahrungen in der ersten Projektphase wollen BUNADER,<br />

verschiedene Hilfsorganisationen und BICE ihre Aktivitäten zur Unterstützung und Rehabilitierung<br />

der ehemaligen Kindersoldaten verstärken. Die Sensibilisierung der Öffentlichkeit, die Einbindung<br />

der Kinder selbst und der Zivilgesellschaft in den Friedensprozeß sind Voraussetzungen für eine<br />

erfolgreiche soziale und familiäre Wiedereingliederung. Dieser Herausforderung stellt sich BICE gerade<br />

jetzt in den Kasaï-Provinzen. Offene Sozialarbeit und psychosoziale Betreuung in den<br />

Rehabilitationszentren ergänzen sich. Ziel ist es, den Kindern und Jugendlichen in der Übergangsphase<br />

von ihrem militärischen ins bürgerliche Leben Fähigkeiten wie Selbstachtung, Toleranz, friedliche<br />

Lösung von Konflikten und Gemeinschaftssinn zu vermitteln.<br />

Nutznießerinnen der ersten Entlassungswelle von Kindersoldaten durch die kongolesische<br />

Regierung waren auch Mädchen, die als Soldatinnen, Köchinnen, Bedienstete<br />

und Armeeprostitutierte »dienten«. Ihrer Zukunft widmet BICE besondere<br />

Aufmerksamkeit.<br />

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