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Jahresbericht 2002 - Kinderrechte Afrika eV

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Kinder – Opfer von bewaffneten Konflikten, Liberia<br />

Projektfinanzierung: 126.395 Euro.<br />

Die besonders prekäre politische und sozio-ökonomische Situation Liberias hat sich auch <strong>2002</strong> nicht<br />

verbessert, wobei die Probleme eher noch verschärft wurden durch den anhaltenden Konflikt in der<br />

Elfenbeinküste. Gerade die Grenzregionen, in denen das BICE-Projekt angesiedelt ist, waren davon<br />

betroffen und machten die Projektarbeit nicht zuletzt durch die Schließung der Grenzen zwischen<br />

Liberia und der Elfenbeinküste, über die das Projekt logistisch versorgt und fachlich betreut wird,<br />

extrem schwierig.<br />

Trotz dieser widrigen Umstände und einem erneut drohenden Bürgerkrieg mit lokalen bewaffneten<br />

Auseinandersetzungen haben die einheimischen Projektmitarbeiter versucht, so gut es ging Normalität<br />

zu praktizieren und die bisherigen Projektaktivitäten wie Frühförderung von Kleinkindern, Vorschul-<br />

und Grundschulerziehung (letztere für vorzeitige Schulabgänger), Alphabetisierung, gesundheitliche<br />

Aufklärung sowie die Vermittlung lebensnaher Fähigkeiten weiter durchzuführen.<br />

Dreh- und Angelpunkt für diese Aktivitäten waren die neun Kinder-, Eltern- und Gemeinde- (CPC)<br />

Zentren in drei Regionen und sechs städtischen Gemeinden, die von BICE mit Hilfe der Bevölkerung<br />

in den Jahren zuvor etabliert wurden.<br />

Insgesamt wurden 1980 Kinder, Jugendliche und Eltern (vor allem Mütter) durch das Projekt gefördert.<br />

Hinzu wurden weitere 3500 indirekt unterstützt.<br />

Soziales Lernen und friedliche Konfliktbewältigung. Nach wie vor die wichtigste Zielgruppe des Projektes<br />

waren die knapp 1000 Kinder im Vorschulalter mit einem Anteil von 55 % Mädchen. Diese Kinder<br />

erwarben wichtige kognitive, Sprach- und Kommunikations- und vor allem soziale Fähigkeiten. Ein<br />

besonderer Akzent der Arbeit lag beim sozialen Lernen mit Hilfe von Schlüsselsituationen aus dem<br />

erlebten Alltag der Kinder, die als Grundlage für die pädagogische Arbeit dienten. Kinder erwarben<br />

so spielerisch lebensnahe, soziale, gesundheits- und ernährungsrelevante Kenntnisse und lernten<br />

dies, zum Beispiel auch in gesundheitsförderndes Verhalten, umzusetzen.<br />

Im Hinblick auf das große Konfliktpotential in Liberia hat das Projekt mit besonderem Nachdruck versucht,<br />

Werte wie gegenseitiger Respekt und Hilfsbereitschaft, Teilen, Toleranz und die Bewältigung<br />

von Konflikten mit friedlichen Mitteln zu vermitteln bzw. zu stärken. Diese werteorientierte Pädagogik<br />

war ein wesentlicher Bestandteil aller Projektaktivitäten auch mit älteren Kindern,<br />

Jugendlichen und Erwachsenen.<br />

In Jugend- und Müttergruppen wurden Kenntnisse, Erfahrungen und praktische Fähigkeiten im<br />

Backen, Nähen, Schneidern, Weben vermittelt und ausgetauscht mit dem Ergebnis, daß die meisten<br />

der teilnehmenden Mädchen und Frauen in der Lage waren, Qualitätsprodukte herzustellen. Dadurch<br />

konnten der Eigenbedarf befriedigt, Ausgaben für den Familienunterhalt reduziert und zusätzliche<br />

Einnahmen erzielt werden. Daß dies mit Hilfe von lokalen Personalressourcen aus der Gemeinde<br />

selbst und deren Fähigkeiten erreicht werden konnte, hat die Teilnehmer um so stolzer gemacht.<br />

Auch im Bereich der Umwelt und Nahrungsmittelhygiene haben sich verschiedene Gruppen engagiert:<br />

Sauberkeit in Haus und Hof, Abfallbeseitigung, Vermeidung stagnierenden Wassers zur<br />

Malariaverhütung, hygienische Aufbewahrung von Wasser und Nahrungsmitteln und Maßnahmen zur<br />

Unfallverhütung.<br />

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