Jahresbericht 2002 - Kinderrechte Afrika eV
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Mütter mit behinderten Kindern.<br />
Projektfinanzierung: 21.889 Euro.<br />
Ein besonderes Anliegen von BICE ist die Rehabilitierung von behinderten Kindern im Armenviertel<br />
von Doukouré in Yopougon. 114 Kinder nehmen mit ihren Familien an verschiedenen Maßnahmen<br />
teil. Die Kindertagesstätte CESEH von BICE liegt inmitten des Armenviertels und ist daher von den<br />
besonders betroffenen Familien gut zu erreichen. Die Kinder haben ganz unterschiedliche<br />
Behinderungen: körperliche, geistige und Behinderungen in der Sensorik. Dies stellt hohe<br />
Anforderungen an die Sozialarbeiter und Erzieher.<br />
Einzel- anstatt Gruppenbetreuung. Die Erzieher und Sozialarbeiter von BICE wurden intensiv geschult,<br />
um effizienter und gezielter auf die Kinder mit ihren unterschiedlichsten Behinderungen einzugehen.<br />
Die einzelnen Maßnahmen wurden den Bedürfnissen der Kinder besser angepasst und führten dazu,<br />
daß regelmäßig 28 bis 40 Kinder und Jugendliche an den verschiedenen Aktivitäten teilnehmen. Die<br />
Kinder entdecken, daß sie auch ohne fremde Hilfe etwas leisten und selbständiger werden können.<br />
Erkennen von und frühzeitiges Handeln bei Behinderungen. Mehr und mehr Mütter mit ihren Kleinkindern<br />
kommen regelmäßig zweimal die Woche zur Behandlung ins Zentrum. Die sichtbaren Fortschritte<br />
bei ihren Kindern ermutigen andere Mütter, auch mit ihrem behinderten Kind an den angebotenen<br />
Aktivitäten teilzunehmen. Die Flüsterpropaganda funktioniert und nährt die Hoffnung, daß<br />
das Kind eines Tages selbständig ist, daß eine Behinderung verhindert werden kann. So kann vermieden<br />
werden, dass Kinder menschenunwürdig wegen ihrer Behinderung auf allen vieren kriechend<br />
in Dreck und Staub sich fortbewegen müssen.<br />
Mit der Hilfe unserer Partner konnten wir den Kindern viele technische Hilfsmittel zur Verfügung stellen.<br />
Zudem wurden zahlreiche chirurgische Eingriffe zur Linderung der Behinderung durchgeführt.<br />
Die Eltern wiederholen zu Hause mit ihren Kindern die krankengymnastischen Übungen, die sie im<br />
Rehabilitationszentrum gelernt haben. BICE Mitarbeiter besuchen die Kinder regelmäßig alle 14 Tage<br />
zu Hause.<br />
Aktive Mitarbeit von Müttern und Vätern in der Elternvereinigung. Die Eltern der behinderten Kinder<br />
treffen sich mittlerweile regelmäßig und übernehmen mehr und mehr Verantwortung. Sie haben<br />
erkannt, daß ein gemeinschaftliches Vorgehen weitaus wirksamer ist und gelernt, die Schwierig-keiten,<br />
die mit einer Behinderung ihres Kindes einhergehen, zu akzeptieren. Ihre positivere Haltung<br />
gegenüber ihrem behinderten Kind und hat Fortschritte erst möglich gemacht. Durch ihre aktivere<br />
Mitarbeit können die Kinder jetzt regelmäßig im Zentrum essen. Doch sind diese Be-mühungen für<br />
die Ärmsten und Schwächsten durch die aktuelle militärisch-politische Situation des Landes in Frage<br />
gestellt. Wie die meisten Familien, sind auch die Familien mit behinderten Kindern vor allem mit dem<br />
Kampf ums Überleben in einem ins Chaos versinkenden Land beschäftigt.<br />
Früherkennung und Therapie von Behinderungen schon im Säuglingsstadium verhindern<br />
oft irreparable Schäden und ein Leben in totaler Abhängigkeit.<br />
Spielerisches Lernen in Kleingruppen ermöglicht eine intensivere Betreuung und<br />
Förderung behinderter Kinder und ein besseres Eingehen auf ihre individuellen<br />
Bedürfnisse.<br />
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