pdf-download - Lehrstuhl für Thermodynamik
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2.2 Basiscode FLUENT 5 15<br />
2.2.2 Modellierung der Turbulenz<br />
Entscheidend bei der Simulation der turbulenten Strömung mit Speziesmischung<br />
ist die Verwendung eines geeigneten Turbulenzmodells.<br />
Wichtigste Modelle <strong>für</strong> den Überschallbereich sind das κ-ɛ-, das κ-ωund<br />
das Reynoldsspannungsmodell. Letzteres ist <strong>für</strong> eine Analyse von<br />
Überschallströmungen zu bevorzugen, da die Anisotropie der Turbulenz<br />
modelliert werden kann. Sowohl eine eigene Analyse als auch eine<br />
Literaturrecherche [LW94] zu diesem Thema zeigten, dass bei der<br />
aktuellen Modellauswahl das Reynoldsspannungsmodell eine bessere<br />
Vorhersage des Turbulenzfeldes liefert. Das liegt daran, dass Turbulenzgenerierung<br />
und Turbulenztransport in hohem Ausmaß aufgrund<br />
der Kopplung der mittleren Druckgradienten und Dichtefluktuationen<br />
bei der Hochgeschwindigkeitsturbulenz zu erwarten sind [LW94].<br />
Da dieser Effekt im Second Moment Closure Modell explizit berücksichtigt<br />
ist, wird dieses Modell <strong>für</strong> Überschallströmungen empfohlen.<br />
Bei dem Test der zur Verfügung stehenden Modelle wurde auch festgestellt,<br />
dass die Grenzschichtablösung bei der Interaktion der Stöße<br />
mit der Wand unter Verwendung des RS-Modells korrekt berechnet<br />
werden konnte. Interessanterweise führte das RS-Modell bei den<br />
Berechnungen der nicht-reagierenden Strömung im Vergleich zum κɛ-Modell<br />
sogar zu einer schnelleren Konvergenz.<br />
Ein Nachteil des Reynoldsspannungsmodells ist, dass <strong>für</strong> eine 3D-<br />
Simulation sieben zusätzliche Gleichungen gelöst werden müssen, was<br />
aber nur 50-60% mehr CPU-Zeit pro Iteration und 15-20% mehr Arbeitsspeicher<br />
im Vergleich zum κ-ɛ-Modell benötigt. Dieser moderate<br />
Mehraufwand wurde in Kauf genommen.<br />
Bei der Simulation turbulenter Strömungen müssen die Bilanzgleichungen<br />
(2.1 - 2.4) transformiert werden. Für diese Transformation<br />
wird die Favre-Mittelung [Flu00] angewandt.<br />
Reynoldsspannung–Transportgleichung<br />
Die exakte Transportgleichung <strong>für</strong> den Transport der Reynoldsspannung<br />
ρ u ′ iu ′ j kann wie folgt geschrieben werden: