04.05.2013 Aufrufe

pdf-download - Lehrstuhl für Thermodynamik

pdf-download - Lehrstuhl für Thermodynamik

pdf-download - Lehrstuhl für Thermodynamik

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

3 Modellierung der Verbrennung in<br />

Überschallströmungen<br />

Verbrennungsvorgänge in Überschallströmungen haben sehr spezifische<br />

Eigenschaften, die sie stark von der typischen Verbrennungsklassifizierung<br />

(laminar-turbulent, vorgemischt-diffusiv) unterscheiden.<br />

Die Geschwindigkeiten, die in SCRamjet-Brennkammern auftreten,<br />

liegen im Bereich von 1000 m/s, was viel größer ist als die<br />

deflagrativen Flammengeschwindigkeiten von typischen Brennstoffen.<br />

Das bedeutet, dass in solchen Strömungen die Reaktion sich<br />

nicht selbst durch die Wärmefreisetzung stabilisieren kann. Zusätzlich<br />

ist die Verwendung von Rückströmungen mit der Rezirkulation<br />

heißer ausgebrannter Produkte und Zwischenspezies, die normalerweise<br />

bei der Stabilisierung inkompressibler Flammen eingesetzt<br />

werden, aus Verlustgründen nicht möglich. Außerdem reicht die Aufenthaltszeit<br />

in Rückström- und Ablösezonen nicht aus, um eine ausreichende<br />

Wärmefreisetzung zu gewährleisten. Aus diesem Grund ist<br />

die Selbstzündung des Brennstoffs eine notwendige Bedingung <strong>für</strong><br />

eine stabile Reaktion. Ein anderes Problem ist, dass die Aufenthaltszeit<br />

des Brennstoffs in der Brennkammer sehr kurz ist, was hohe<br />

Anforderungen an die Mischungsintensität und an die Reaktionszeit<br />

stellt. Demgemäß findet die Selbstzündung und die Reaktion parallel<br />

zur Mischung statt und führt zur partiell vorgemischten, diffusiven<br />

Verbrennung. Unter den derzeit <strong>für</strong> den Einsatz in SCRamjet-<br />

Brennkammern diskutierten Brennstoffen ist Wasserstoff wegen seiner<br />

kurzen Zündverzugszeit, seiner geringeren Zündenergie und seiner<br />

hohen Diffusivität am besten geeignet. Außerdem ist das Kühlvermögen<br />

des Wasserstoffs <strong>für</strong> die Lösung der thermischen Probleme<br />

des gesamten Flugsystems von großer Bedeutung. Die geometrischen<br />

Eigenschaften der Brennkammer und der Brennstoffinjektoren, die<br />

<strong>für</strong> Selbstzündung und Flammenstabilisierung dienen, werden in den<br />

folgenden Abschnitten dargestellt, hier werden lediglich die Modellierungsaspekte<br />

analysiert.<br />

Die Selbstzündvorgänge in der Brennkammer können nur unter weit-<br />

17

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!