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Juli bis Dezember 2012Hörspielbroschüre als ... - Südwestrundfunk

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SEpTEmbER 2012<br />

SWR2 HÖRSPIEL-STuDIO<br />

ZU DeN GeDeNKTAGeN VON JOHN CAGe UND HeRMANN HeSSe<br />

stufEn<br />

nach Hermann Hesse<br />

von John cage<br />

Eine kompositorische Interpretation von Hermann Kretzschmar<br />

Wie jede Blüte welkt und jede Jugend/dem Alter weicht,<br />

blüht jede Lebensstufe.<br />

Hermann Hesses »Stufen« gehört zu den beliebtesten<br />

deutschen Gedichten. John Cage hat 1989, zum 65. Geburtstag<br />

des Suhrkamp-Verlegers und Hesse-Kenners<br />

Siegfried Unseld, das Sprachmaterial des Poems mit<br />

seiner Mesostic-Technik neu organisiert, für Sprecher<br />

musikalisiert. Cages Aneignung gleicht Verfahren der<br />

Konkreten Poesie, ist Arbeit am Sprachmaterial des Gedichts.<br />

Die Aufführung von »Stufen« blieb <strong>als</strong> Hauskonzert<br />

der privaten Feier im Hause Unseld vorbehalten.<br />

Hermann Kretzschmar hatte Cage selber dazu befragt<br />

und das <strong>bis</strong> 2002 unveröffentlichte Stück im Hause<br />

Unseld mit aufgeführt. Zufälligerweise hatte er die Partitur<br />

aufbewahrt. Seine Radiofassung greift <strong>als</strong> Tribut<br />

an Cage die offene Struktur seiner Radiokompositionen<br />

auf und überträgt sie in eine, von den O-Tönen der Aufnahmesituationen<br />

geprägte Klangkonzeption. Dieser<br />

Ansatz versteht sich <strong>als</strong> eine kompositorische Interpretation,<br />

die überdies analog ist der Cageschen Aneignung<br />

von Hesses »Stufen«. Der Kreis der Materialaneignung<br />

schließt sich.<br />

Hermann Hesse<br />

siehe S. 23<br />

John cage<br />

geboren 5. September 1912, in Los Angeles, gestorben 12. August<br />

1992 in New York, war Wegbereiter und Protagonist der<br />

Happening- und Fluxuskunst der 1950/60er Jahre. Mit seinem<br />

kompositorischen Werk schuf er Wegmarken der Neuen Musik<br />

nach dem Zweiten Weltkrieg.<br />

Hermann Kretzschmar<br />

geboren in Hannover, ist Pianist des ensemble Modern und<br />

realisiert seit 1999 eigene Hörstücke.<br />

Mit Hans Zender, Walter Zimmermann, Fréderic Rzewski<br />

und Dieter Schnebel<br />

Kompositorische Interpretation und Realisation:<br />

Hermann Kretzschmar<br />

Produktion: HR/WDR 2002<br />

CD edition: belleville<br />

Do., 13.09.2012 22.03 uhr 42<br />

SWR2 KRImI<br />

ARD RADIO TATORT<br />

tÖdLIcHE Kunst<br />

Kriminalhörspiel von Katja röder und fred breinersdorfer<br />

Die 93-jährige July Bloomberg stürzt vom Balkon eines<br />

Stuttgarter Nobelhotels. Sie war <strong>als</strong> Mitglied einer jüdischen<br />

Reisegruppe auf Einladung der Stadt nach Stuttgart<br />

gekommen. Die Behörden schließen die Möglichkeit<br />

eines fremdenfeindlichen Anschlags nicht aus, das<br />

LKA wird eingeschaltet. Xaver Finkbeiner und Nina<br />

Brändle befragen den Enkel der alten Dame, der ihr H<strong>als</strong><br />

über Kopf aus New York nachgereist ist. Angeblich um<br />

ihr bei der Wiederbeschaffung eines kostbaren Gemäldes<br />

von Otto Dix zu helfen, das Julys Großvater gehört<br />

haben soll. Er wurde ermordet im KZ Echterdingen, dem<br />

Ort des heutigen Stuttgarter Flughafens. Das Dix-Bild<br />

hängt nun in einem Stuttgarter Museum. Widerrechtlich<br />

– davon war July Bloomberg überzeugt. Musste sie<br />

sterben, weil sie das Bild zurückforderte? Es taucht ein<br />

Kaufvertrag auf, der mit Julys Großvater abgeschlossen<br />

worden war. Aber ist er wirklich echt? Und warum sagt<br />

ein Teilnehmer der jüdischen Reisegruppe zunächst die<br />

Unwahrheit, <strong>als</strong> er behauptet, July von früher nicht zu<br />

kennen? Tatsächlich war seine Familie auf der Flucht vor<br />

den Nazis erst bei den Blumenbergs, wie sie vor der Verfolgung<br />

hießen, untergekommen. Der Mann glaubt zu<br />

wissen, dass nur einer das Versteck verraten haben kann.<br />

Katja röder<br />

geboren 1975. Auf Philosophie- und<br />

Jurastudium folgten eine Schauspielausbildung<br />

und Theater- und<br />

Filmengagements. 2006 übernahm<br />

sie die Leitung des Theaters und<br />

Musiktheaters des Münchner Kulturzentrums<br />

Pasinger Fabrik. Seit 2009<br />

Zusammenarbeit mit Fred Breinersdorfer<br />

an Film- und Theaterprojekten.<br />

2010 Förderpreis für das Filmprojekt<br />

»Masernparty«.<br />

fred breinersdorfer<br />

geboren 1946 in Mannheim, Studium<br />

der Rechtswissenschaften und Soziologie<br />

in Mainz und Tübingen. Autor<br />

und Rechtsanwalt. Zahlreiche Veröffentlichungen<br />

und Filme, auch <strong>als</strong><br />

Produzent und Regisseur. Diverse<br />

Preise und Auszeichnungen, u.a. Nominierung<br />

für den Academy Award<br />

2006 (Foreign Language Film) für<br />

»Sophie Scholl – die letzten Tage«.<br />

Mit: Ueli Jäggi, Karoline eichhorn u.v.a.<br />

Regie: Walter Adler<br />

Produktion: SWR 2012<br />

SEpTEmbER 2012<br />

Diese folge steht ab montagabend nach der Sendung<br />

vier wochen zum Download bereit:<br />

www.radiotatort.ard.de. Auch <strong>als</strong> Podcast abonnierbar!<br />

36 | SWR2 HÖRSPIEL SWR2 HÖRSPIEL | 37<br />

fotos links: Gret widmann/ Suhrkamp verlag, Hermann Kretzschmar rechts: SwR, christianhartmann.com, Hoffotografen berlin<br />

FR., 14.09.2012 22.03 uhr ca. 55 ursendung<br />

sA., 15.09.2012 21.03 uhr zweitsendung sWR4

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