Juli bis Dezember 2012Hörspielbroschüre als ... - Südwestrundfunk
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SWR2 KRImI<br />
marIascHWarz<br />
Teil 1 und 2<br />
nach dem gleichnamigen Kriminalroman<br />
von Heinrich steinfest<br />
Am Anfang steht die perfekte Beziehung zwischen Vinzent<br />
Olander, dem Gast, und Job Grong, dem Wirt. Doch<br />
<strong>als</strong> Grong seinen Gast vor dem Ertrinken rettet, ist die<br />
Idylle dahin. Der See, um den sich nun alles dreht, trägt<br />
den Namen Mariaschwarz. Die Einheimischen im Ort<br />
meinen, in ihm würde sich nicht nur das Weltall spiegeln,<br />
sondern auch ein Ungeheuer beheimatet sein. Als<br />
man auch noch ein Skelett am Grund jenes See entdeckt,<br />
tritt der Wiener Kriminalinspektor Lukastik auf den<br />
Plan. Mit famoser Arroganz und gewohnt unkonventionellen<br />
Ermittlungsmethoden stellt er Mariaschwarz<br />
gewissermaßen auf den Kopf. Doch an manchen Beziehungen<br />
gibt es nichts zu rütteln.<br />
Krimi oder Nicht-Krimi, das ist oft die Frage an Steinfest.<br />
Er betont, das Genre ernst zu nehmen, und das stimmt,<br />
in »Mariaschwarz« sogar <strong>bis</strong> zum Exzess. Wie Marlowe<br />
in Chandlers berühmtem Roman »Die Tote im See« erst<br />
dann zum besänftigenden Whiskey greifen kann, wenn<br />
alle Fäden der Intrige entwirrt sind, so kann auch Inspektor<br />
Lukastik aus Wien erst dann den Dienst quittieren,<br />
wenn alle Löcher im Universum – wenigstens für die<br />
Dauer der Lektüre – verdeckt sind. Denn das ist nach<br />
Aussage des dubiosen, aber sehr gepflegten Firmenanwalts<br />
Dr. Grünberg, der leider erschossen werden wird,<br />
die Aufgabe der Kunstwerke: Sie verdecken die Löcher in<br />
den Wänden dahinter. In seinen Worten: »Löcher in Wänden,<br />
die so aus dem Nichts auftauchen, sind unbegreiflich.<br />
Die Kunst ist zwar auch nicht immer ganz leicht zu<br />
verstehen, aber sie stellt nicht wirklich ein Rätsel dar,<br />
welches uns um den Verstand bringen könnte. Das erfreuliche<br />
Rätsel um die Kunst verbirgt das unerfreuliche<br />
Rätsel um die Löcher. Das ist der Trick der Kultur. Und es<br />
ist ein guter Trick.« Tobias Gohlis<br />
58 | SWR2 HÖRSPIEL<br />
Heinrich Steinfest versteht es, eine menschliche Komödie<br />
zu stricken, ein genial groteskes Romanpanoptikum aus<br />
Quertreibern, alten Meistern und Ignoranten, das mit<br />
tiefgründigem Humor über den allgemeinen Bedeutungsverlust<br />
hinwegtröstet.<br />
Frankfurter Allgemeine Zeitung<br />
Heinrich steinfest<br />
geboren 1961 in Albury/Australien, sozialisiert<br />
in Wien, lebt <strong>als</strong> Maler und<br />
Autor in Stuttgart. Seit 1982 stellt er<br />
seine experimentelle Theaterarbeit<br />
mit dem Kunstverein »up-art« in Wien,<br />
Hamburg und Kiel aus. er veröffentlichte<br />
eine Reihe von meist utopischen<br />
oder SF-erzählungen und schließlich<br />
mit »Das ein-Mann-Komplott« 1996<br />
seinen ersten Kriminalroman. Zahlreiche weitere folgten. Daneben<br />
schrieb er die Glossen »steinfests stuttgarturen« für die<br />
Stuttgarter Zeitung. Heinrich Steinfest wurde mehrfach mit<br />
dem Deutschen Krimi-Preis ausgezeichnet. er erhielt 2010 den<br />
Stuttgarter Krimipreis und den Heimito-von-Doderer-Literaturpreis.<br />
Hörspielbearbeitung und Regie: Götz Fritsch<br />
Produktion: SWR/ ORF 2012<br />
Buchausgabe: Piper<br />
Dieses Hörspiel steht nach der Sendung eine woche<br />
<strong>als</strong> On-Demand-Stream auf: SwR2.de/hoerspiel<br />
FR., 26.10.2012 22.33 uhr ca. 57 Teil 1 Ursendung<br />
fotos links: Christian Hass fotodesign, brockenina Glory/ wikipedia.org rechts: colourbox.com, privat, AcrylicArtist / morguefile.com<br />
SWR2 SPIELRAum<br />
aLLEs PacHELbEL?<br />
nur noch 48 TAge <strong>bis</strong> WeihnAchTen<br />
Kinderhörspiel von sebastian goy<br />
Wenn Weihnachten sich nähert, werden Plätzchen gebacken<br />
und Wunschzettel geschrieben. Aber <strong>Juli</strong>ans<br />
Eltern, Freia und Frank, können an Geschenke gar nicht<br />
denken. Sie wollen ein Modegeschäft eröffnen und statt<br />
Plätzchen gebacken, werden Bretter gesägt und Regale<br />
aufgestellt. Als, völlig erschöpft von seinen langen Touren,<br />
der Nikolaus an der Ladentür klingelt, erkennt ihn<br />
niemand. Aber auch er kommt nicht, wie üblich, um<br />
seine Päckchen zu verteilen. Er hat ebenfalls einen Mietvertrag<br />
für Frank und Freias Ladenräume und will hier<br />
seinen Altersruhesitz einrichten. Schließlich kommt der<br />
Pfarrer, dann eine Kindergärtnerin und ein Märchenerzähler.<br />
Sie alle haben Mietverträge und Geschäftsideen.<br />
Der Pfarrer will sein Krippenspiel aufführen, der Märchenerzähler<br />
Märchen erzählen, die Kindergärtnerin<br />
einen Kinderladen eröffnen. Grade vor Weihnachten ist<br />
es manchmal schwierig, alle Wünsche unter einen Hut<br />
– oder in einen Laden – zu bringen.<br />
sebastian goy<br />
geboren 1943, lebt nach acht Jahren<br />
in Berlin wieder <strong>als</strong> Autor am Ammersee.<br />
Mehrere Jahre Lehrer, von 1981<br />
<strong>bis</strong> 1984 Redakteur in der Hörspielabteilung<br />
des SFB. Schrieb Romane, Kinderbücher<br />
und über 100 Hörspiele.<br />
einige davon vertraten Deutschland<br />
bei internationalen Wettbewerben<br />
wie dem Prix Italia, sechs waren für<br />
den Kriegsblindenpreis nominiert.<br />
Mit: Nina Hoss, Herbert Fritsch, Till Werner, Horst Bollmann,<br />
Guntram Brattia, Friedhelm Ptok, Doris Wolters u.v.a.<br />
Komposition: Philip Vandré<br />
Regie: Annette Berger<br />
Produktion: HR 2003<br />
FR., 02.11.2012 22.03 uhr ca. 57 Teil 2 Ursendung sA., 27.10.2012 16.05 uhr 50<br />
OkTObER 2012<br />
SWR2 HÖRSPIEL | 59