Juli bis Dezember 2012Hörspielbroschüre als ... - Südwestrundfunk
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SWR2 HÖRSPIEL Am SONNTAG<br />
mEnscHLIcHEs VErsagEn<br />
Hörspiel von Lukas Holliger nach seinem gleichnamigen theaterstück<br />
Eine Nacht in der Zürcher Flugsicherung. Innerhalb weniger<br />
Minuten mündet die Arbeit eines Fluglotsen in<br />
eines der schwersten Flugzeugunglücke Europas. Der<br />
Unfallbericht deckt eine tragische Verkettung von Ereignissen<br />
und Unachtsamkeiten auf. Die internationale<br />
Medienaufmerksamkeit und mehrere Prozesse lassen<br />
das Unglück zu einem Fallbeispiel für Vorurteile, wirtschaftliche<br />
Interessen und juristische Winkelzüge werden.<br />
Das Hörspiel »Menschliches Versagen« lässt reale<br />
Vorkommnisse, Zitate aus Unfallberichten, Prozessakten,<br />
Schlagzeilen der Boulevardmedien mit fiktiven<br />
Szenen kollidieren.<br />
Am 1. <strong>Juli</strong> 2012 jährt sich die Flugzeugkatastrophe von<br />
Überlingen zum zehnten Mal.<br />
»Menschliches Versagen« beruht auf Holligers gleichnamigem<br />
Auftragsstück, das 2009 am Theater Konstanz<br />
uraufgeführt wurde. Es konzentriert sich auf die letzten<br />
Sekunden vor dem Unglück und die Schicksale zweier<br />
Männer, des verantwortlichen Lotsen und eines Hinterbliebenen.<br />
Lukas Holliger<br />
geboren 1971 in Basel, Studium der<br />
Germanistik, Kunstgeschichte und<br />
Geschichte. 1999-2003 Mitbegründer/Co-Leiter<br />
der Dramatikerreihe<br />
»Antischublade« im raum33 Basel.<br />
2000-2005 Kulturredakteur beim<br />
Schweizer Fernsehen DRS. Seit 2006<br />
Redakteur Hörspiel und Satire bei DRS 1.<br />
Verschiedene Inszenierungen seiner<br />
Theaterstücke in der Schweiz und in<br />
Deutschland. Zahlreiche Hörspiele.<br />
Musik: Jonas Kocher<br />
Regie: Stephan Heilmann<br />
Produktion: SRF/SWR 2012<br />
Dieses Hörspiel steht nach der Sendung eine woche<br />
<strong>als</strong> On-Demand-Stream auf: SwR2.de/hoerspiel<br />
so., 01.07.2012 18.20 uhr ca. 41 Ursendung<br />
SWR2 ARS ACuSTICA<br />
auscuLta – KLostEr LIcHtEntHaL<br />
Hörstück in 5.1 surround<br />
von Johannes s. sistermanns<br />
Am Stadtrand von Baden-Baden liegt das Kloster Lichtenthal.<br />
Hier beten und arbeiten seit 1245 Cistercienserinnen.<br />
Geprägt ist ihr Leben von der Spiritualität der<br />
Regel des Heiligen Benedikt: in der Stille der Klausur<br />
Gott suchen, auf sein Wort hören, über die Heiligen<br />
Schrift meditieren, geistliche Lesung und Engagement<br />
für die Gemeinschaft. In den gemeinsamen Gebetszeiten<br />
singen die Schwestern <strong>als</strong> wichtigste Aufgabe<br />
nach den alten Melodien des Gregrorianischen Chor<strong>als</strong><br />
das Lob Gottes. Es ist in diesem Haus niem<strong>als</strong> verstummt.<br />
Und Arbeit für den Lebensunterhalt bestimmt<br />
ihr Leben. Früher nur die Landwirtschaft nutzend, haben<br />
die Schwestern heute ihre eigene Schule und Kunstwerkstätten<br />
oder beherbergen temporär einkehrende<br />
Gäste. Wie ist über die Mittel der Technik von Mikrofon<br />
und Mischpult dieses Leben zu »erhören«, wie künstlerisch<br />
gestalten, was sich doch nicht sagen lässt, sondern<br />
einzig sich zeigt?<br />
»Höre« ist das erste Wort der Klosterregeln, die der Heilige<br />
Benedikt von Nursia für das gemeinschaftliche<br />
Klosterleben formuliert hat. So ist dieses »Hör«-Stück<br />
nicht nur ein Stück Hören eines geregelt ablaufenden<br />
Klosteralltags zwischen 4.30 und 20 Uhr. »Ausculta« ist<br />
auch das Hören auf das verklingende Chorgebet, das im<br />
gregorianischen Choral hier seit über 750 Jahren mehrm<strong>als</strong><br />
täglich gesungen wird. Hörstück wie Klosterleben<br />
begegnen sich in einen Hörraum. Aufgeladen mit den<br />
Worten des »Stundengebets« und der Stille. Zugleich<br />
erzeugt das Klosterleben in Kirche, Haus und Garten<br />
eigene Geräusche und den Glaubensvollzug begleitende<br />
Klänge.<br />
Gesang, Worte, Stille und Geräusche: Nach einiger Aufenthaltszeit<br />
im Kloster [Recherche, Gespräche, Audioaufnahmen]<br />
begannen diese absichtsvollen und absichtslos<br />
aufgesuchten wie gefundenen Klangmomente miteinander<br />
in Korrespondenz zu treten, erzeugten über das<br />
Nachhören eine ganz eigene Partitur. Die Nähe zu den<br />
Jahreszeiten und der strukturierende Tagesablauf gaben<br />
meinem Hörstück dafür die Form.<br />
Johannes S. Sistermanns<br />
Johannes s. sistermanns<br />
geboren 1955, lebt <strong>als</strong> Komponist<br />
und Audiokünstler in seiner Geburtsstadt<br />
Köln. Sein Werk bewegt sich<br />
entlang des Grenzbereichs von Performance,<br />
Hörspiel, Klangkunst und<br />
Neuer Musik. Auszeichnungen u.a.<br />
Karl-Sczuka Förderpreis 1997, Deutscher<br />
Klangkunstpreis 2006.<br />
Mit den Cistercienserschwestern des Klosters Lichtenthal<br />
Komposition und Realisation: Johannes S. Sistermanns<br />
Produktion: SWR 2012<br />
8 | SWR2 HÖRSPIEL<br />
SWR2 HÖRSPIEL | 9<br />
fotos links: morguefile.com, Patrick Sun rechts: Johannes S. Sitstermanns, Sophie S. Sistermanns<br />
JuLI 2012<br />
DI., 03.07.2012 23.03 uhr ca. 50 Ursendung<br />
im Anschluss: Werkstattgespräch