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Bachelorarbeit - Didaktik der Geographie

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„Willst du, dass ein intelligenter Mensch, ein Deutscher o<strong>der</strong> ein Franzose, eine Dummheit sagt – lass ihn ein<br />

Urteil über Russland abgeben. Dies ist ein Thema, dass ihn berauscht und sofort seine Fähigkeit zum Denken<br />

verdunkelt“ 1 (P. A. VIASEMSKIJ).<br />

„Uns [Deutsche und Russen] trennen Mauern von Vorurteilen, Abgründe von Nichtwissen“ (ORLOWA-<br />

KOPELEW, zit. in LÖWE 2007: 242).<br />

1. Einleitung<br />

Im Mittelpunkt <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit steht die Frage <strong>der</strong> Darstellung von Deutschland und<br />

Russland in ausgewählten deutschen sowie russischen <strong>Geographie</strong>büchern <strong>der</strong> Sekundarstufe<br />

I an Gymnasien. Begründet wird das Interesse an diese Fragestellung durch die aktuellen Dis-<br />

kussionen in <strong>der</strong> Wissenschaft und <strong>der</strong> Fachdidaktik sowie durch mein persönliches Anliegen.<br />

Außerdem liegen die zu diesem Thema vorhandenen Analysen bereits 23 Jahren zurück (z. B.<br />

STADELBAUER / HILLERS 1988) und sind in Anbetracht <strong>der</strong> Ereignisse <strong>der</strong> letzten Jahr-<br />

zehnte nicht mehr aktuell.<br />

Bei <strong>der</strong> Analyse <strong>der</strong> Bil<strong>der</strong>, die an<strong>der</strong>e Völker vom eigenen Volk haben, wird schnell bewusst,<br />

wie viel bzw. wie wenig Wahrheit in diesen Bil<strong>der</strong>n steckt. Dennoch werden die Beziehungen<br />

zwischen den Menschen verschiedener Nationen und Kulturen beträchtlich sowohl durch<br />

Fremd- als auch Selbstbil<strong>der</strong> beeinflusst (vgl. WENZEL 2004: 1). Aus fachdidaktischer Sicht<br />

kann die Thematisierung deutscher sowie russischer Selbst- und Fremdbil<strong>der</strong> als ein Beitrag<br />

zu Völkerverständigung und Friedenserziehung gesehen werden. Dadurch lässt sich die wich-<br />

tigste Aufgabe des <strong>Geographie</strong>unterrichts in <strong>der</strong> Praxis umsetzen.<br />

Gegenstand <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit bilden die deutschen und russischen <strong>Geographie</strong>schulbü-<br />

cher, da ihre Rolle im Unterricht sowie ihre Beeinflussung <strong>der</strong> Schülervorstellungen nicht<br />

unterschätzt werden darf. Sie bestimmen nicht nur in hohem Maße das Unterrichtsgeschehen,<br />

son<strong>der</strong>n genießen auch die Autorität des Gedruckten (vgl. GUGGEIS 1992: 21). Die subjek-<br />

tiven und realitätsfernen Fremdbil<strong>der</strong>, die von den Schülern unreflektiert übernommen wer-<br />

den, können auf spätere Lebenssituationen transferiert werden und dadurch den Umgang mit<br />

an<strong>der</strong>en Menschen erschweren. Infolgedessen stellt sich die Frage, welche Selbst- und<br />

Fremdbil<strong>der</strong> in den Büchern vermittelt werden und inwieweit Schulbücher heutzutage, expli-<br />

zit o<strong>der</strong> implizit, Stereotype, Images sowie Vorurteile verbreiten. Im Laufe <strong>der</strong> Untersuchung<br />

wird überprüft, ob tendenziell positive o<strong>der</strong> negative Bil<strong>der</strong> über Deutschland und Russland in<br />

<strong>Geographie</strong>büchern zu finden sind.<br />

1<br />

Alle Übersetzungen vom Russischen wurden in dieser Arbeit selbständig durchgeführt und können daher kleine<br />

Abweichungen vom Original im Hinblick auf die Wortauswahl enthalten.<br />

5

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