Bachelorarbeit - Didaktik der Geographie
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Stereotype können sich in Form von Verallgemeinerungen auf Angehörige bestimmter Natio-<br />
nen beziehen. In diesem Fall werden sie als nationale Stereotypen bezeichnet. Die nationalen<br />
Stereotype entstehen vor allem aus Anekdoten, Gerüchten etc. und beruhen daher nicht auf<br />
objektiven Tatsachen, son<strong>der</strong>n auf scheinbaren Begründungen. Deswegen lassen sie sich nur<br />
selten mit <strong>der</strong> Realität vereinen (vgl. NOHN 2001: 47). Die nationalen Stereotype werden in<br />
dieser Arbeit in Anbetracht <strong>der</strong> Annahme, dass „die eigene Nation grundlegende Eigenschaf-<br />
ten hat, die an<strong>der</strong>e nicht besitzen“ (NOHN 2001: 48) o<strong>der</strong> umgekehrt, betrachtet.<br />
Während Stereotypen i.d.R. an reale Sachverhalte anknüpfen und kognitive Einstellungen<br />
reflektieren, werden die Vorurteile zu den affektiv-emotionalen Einstellungen gezählt (vgl.<br />
KLEINSTEUBER 1991: 65). Obwohl mit dem Begriff Vorurteil meist ein „negatives, vorge-<br />
fasstes Urteil über bestimmte Gruppen verstanden“ (NOHN 2001: 43) wird, das hauptsächlich<br />
subjektiv und unkritisch entstanden ist, gibt es auch positive Vorurteile. Diese emotionalen<br />
Bil<strong>der</strong> und Urteile können ohne plausible Begründung auch „freundschaftlich und warmher-<br />
zig“ (HAUBRICH 2004: 4) sein.<br />
KLEINSTEUBER (1991) sieht die Quelle für die auf Ignoranz basierenden Vorurteile in den<br />
fehlenden o<strong>der</strong> nur oberflächlichen Kenntnissen an<strong>der</strong>er Kulturen.<br />
Das ist „die Abwehr von allem Unbekannten und Fremden, das nicht nur unbegreifbar erscheint, son<strong>der</strong>n auch<br />
die eigene Identität in Frage stellt und daher ausgeblendet, im schlimmsten Fall auch vernichtet werden muss“<br />
(KLEINSTEUBER 1991: 66).<br />
Images sind „vereinfachte Bil<strong>der</strong>, die zwar spontan entstehen, aber heutzutage vor allem von<br />
einer zunehmenden Zahl von Werbefachleuten geschaffen werden“ (HAUBRICH 2004: 2f.).<br />
Die wichtigste Aufgabe für diese Leute ist Image zu entwickeln. Es werden Images für ganze<br />
Län<strong>der</strong>, Völker und sogar Regionen entwickelt. Im Gegensatz zu Stereotypen verfügen Ima-<br />
ges über eine gewisse Offenheit und stellen keine erstarrten Bil<strong>der</strong> dar (vgl. HAUBRICH<br />
2004: 3). Das ist vor allem „ein Erscheinungsbild, das Äußere, <strong>der</strong> Eindruck, dem durchaus<br />
eine ganz an<strong>der</strong>e wahre Natur entgegenstehen kann“ (KLEINSTEUBER 1991: 64).<br />
2.1.3 Stereotype, Vorurteile und Images in Schulbüchern<br />
Im Hinblick auf die Vorurteilsproblematik kommt dem Schulbuch eine überragende Bedeu-<br />
tung zu 2 .<br />
2 Mit <strong>der</strong> Vorurteilsproblematik in den Schulbüchern beschäftigt sich in Deutschland das Georg-Eckert-Institut<br />
für die internationale Schulbuchforschung. Das Institut wurde 1951 als „Internationale Institut für Schulbuchver-<br />
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