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IRRGEISTER - Verein für Natur

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34 <strong>IRRGEISTER</strong> 2009<br />

Verlust oder Entwertung der ursprünglichen<br />

Lebensräume (alte, lichte Laubwaldbestände<br />

mit hohen Anteil an Alt- und Totholz) durch<br />

Umbau in strukturarme Bestände (z. B.<br />

Nadelwälder), großfl ächige Kahlhiebe, und<br />

Entfernen von starkem Alt- und Totholz.<br />

Verlust von (potenziellen) Brutbäumen/<br />

Brutsubstraten (Wurzelstöcke, Stubben,<br />

anbrüchige Laubbäume) durch Stubbenrodung,<br />

Entnahme von physiologisch<br />

geschwächten oder anderweitig<br />

geschädigten Altbäumen, toten Bäumen<br />

sowie intensive forstwirtschaftiche (d. h.<br />

tiefe) Bodenbearbeitung.<br />

Durchführung von Baumfällungen,<br />

Baumschnitt, baumchirurgischen<br />

Maßnahmen (z. B. Parks, Alleen, Einzelbäume).<br />

Verschlechterung der besiedelten<br />

Lebensräume durch Biozide in Laubmisch-<br />

wäldern und Parkanlagen.<br />

Tierverluste (Larven, Puppen, Imagines)<br />

durch natürliche Fressfeinde (v.a.<br />

Wildschweine) und durch den Straßenverkehr.<br />

Isolation der verbliebenen Populationen<br />

z. B. durch Infrastrukurmaßnahmen (Straßen,<br />

Kanäle, u.a. Baumaßnahmen) und Rodung<br />

alter Wälder.<br />

Vorkommen Luer-, Echthauser und<br />

Arnsberger Wald<br />

Während der Untersuchungen zur Verbreitung<br />

des Hirschkäfers in NRW stellte sich heraus,<br />

dass viele Vorkommen entlang der großen Flüsse<br />

zu fi nden sind. Dies gilt auch <strong>für</strong> die links und<br />

rechts der Ruhr gelegenen Luer-, Echthauser und<br />

Arnsberger Wälder. Erste Hinweise ergab eine<br />

Untersuchung im Jahr 1998, die <strong>für</strong> die Region<br />

4 Nachweise ergab; bis zum Jahr 2004 folgten<br />

weitere Meldungen. Auch in den Meldebögen zu<br />

den FFH- Gebiete „Luerwald und Bieberbach“<br />

und „Arnsberger Wald“ ist der Hirschkäfer als<br />

Anhang II-Art genannt. So beauftragte das Land<br />

NRW im Jahr 2005 die Biologische Station mit<br />

der Untersuchung der örtlichen Populationen.<br />

Dabei wurden insgesamt 18 potentielle<br />

Lebensräume untersucht und mit Hilfe einer<br />

eigens <strong>für</strong> den Hirschkäfer entwickelten FFH-<br />

Bewertungsmatrix untersucht.<br />

Die erhobenen Daten dienten als Grundlage<br />

<strong>für</strong> den FFH-Gesamt-Bericht des Landes NRW<br />

(MUNLV 2007). Dabei wurde der Zustand der<br />

Population und das Verbreitungsgebiet mit „C“<br />

(mittel bis schlecht) und die Lebensraumqualität<br />

mit „B“ (gut) bewertet. Insgesamt ergibt sich<br />

daraus ein „C“.<br />

Obwohl in allen untersuchten sauerländischen<br />

Wäldern gute bis sehr gute Habitate <strong>für</strong><br />

Hirschkäfer vorhanden sind, die sich zudem<br />

durch sehr geringe Beeinträchtigungen<br />

(Bewertung durchweg „A“) auszeichnen, scheint<br />

sich aufgrund der Untersuchungen aus 2005<br />

die Population in einem kritischen Zustand zu<br />

befi nden. So musste die Population in 13 der 18<br />

Teilgebiete mit „D“ (unzureichend bzw. keine<br />

Daten) bewertete werden. Aus dem Arnsberger<br />

Wald gelang zumindest im Jahr 2005, kein<br />

Nachweis. Lediglich in 2 der 12 Teilgebiete des<br />

Arnsberger Waldes wurden vor dem Jahr 2005<br />

Hirschkäfer beobachtet.<br />

Hirschkäfer-Weibchen an einer Saftstelle

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