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IRRGEISTER - Verein für Natur

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36 <strong>IRRGEISTER</strong> 2009<br />

Hierzu ist allerdings anzumerken, dass die<br />

Hochlagen des Sauerlandes vermutlich frei von<br />

Hirschkäfern sind. Der höchste Nachweis eines<br />

Hirschkäfers liegt im Arnsberger Wald etwa bei<br />

360 m ü NN. Abgesehen von den klimatischen<br />

Bedingungen fehlen in den Hochlagen<br />

auch die <strong>für</strong> den Hirschkäfer erforderlichen<br />

Waldgesellschaften.<br />

In den 6 Teilgebieten im FFH-Gebiet „Luerwald<br />

und Biberbach“ gab es immerhin in einem Gebiet<br />

aktuelle Nachweise.<br />

Konkrete Aussagen zur Populationstärke<br />

scheiterten bis 2005 allerdings auch an der<br />

geringen Anzahl zur Verfügung stehender Untersuchungs<br />

tage. Eine genauere Untersuchung<br />

wurde aus diesem Grund empfohlen.<br />

Seit dem wird in der Region vermehrt auf das<br />

Vorkommen von Hirschkäfern geachtet. Bis<br />

Ende 2008 wurden insgesamt 59 Nachweise mit<br />

85 Individuen registriert, wobei das Jahr 2008<br />

mit 31 Individuen besonders hervorzuheben<br />

ist. Bis auf wenige Ausnahmen verteilen sich<br />

die festgestellten Individuen auf die folgenden<br />

3 Bereiche im Luerwald und im Echthauser<br />

Wald:<br />

Wildwald (47 Individuen)<br />

Schwarzer Weg und Umgebung<br />

(26 Individuen)<br />

Obermannsbusch/Auf dem Berge<br />

(8 Individuen)<br />

Aufkommende <strong>Natur</strong>verjüngung von Fichte sollte beobachtet<br />

und ggf. entfernt werden<br />

Wendet man die nun bekannten<br />

Hirschkäfernachweise auf den FFH-Bewertungsbogen<br />

an, so wäre die Population im Wildwald<br />

mit Hervorragend (A) und die im Bereich der<br />

Schwarzen Weges sowie die am Obermannsbusch<br />

mit Gut (B) zu bewerten. Weite Teile des<br />

Echthauser Waldes sind allerdings nicht als<br />

FFH-Gebiet ausgewiesen.<br />

Anhand der Ergebnisse ist das Vorkommen des<br />

Hirschkäfers im Luerwald und Echthauser Wald<br />

als das wohl größte im Sauerland zu betrachten.<br />

Die Population ist erfreulich groß und stabil,<br />

verteilt sich jedoch auf nur wenige Bereiche.<br />

Die Vorkommen im Arnsberger Wald sind im<br />

direkten Vergleich von geringerer Bedeutung.<br />

Ein Ursache hier<strong>für</strong> liegt vermutlich in der<br />

Höhenlage, zahlreiche Berge liegen mehr als 400<br />

m ü. NN. Das höchste bekannte Vorkommen des<br />

Hirschkäfers im Sauerland liegt be ca. 360 m.<br />

ü. NN.<br />

Alle Gebiete spielen jedoch als<br />

Verbindungsbiotope der einzelnen Vorkommen<br />

entlang der Ruhr eine herausragende Rolle und<br />

erfüllen somit wichtige Aufgaben in Bezug auf<br />

den Biotopverbund. Aufgrund der im Vergleich zu<br />

den anderen Vorkommen im Sauerland insgesamt<br />

günstigeren Voraussetzungen (Mikroklima,<br />

Waldstrukturen) zählt der Wildwald im FFH-<br />

Gebiet „Luerwald und Biberbach“ und der<br />

Echthauser Wald zu den wesentlichen Gebieten<br />

<strong>für</strong> einen langfristigen, hoffentlich erfolgreichen,<br />

Erhalt der Hirschkäferpopulationen in NRW und<br />

speziell im Sauerland.<br />

Die Ausweisung der Gebiete u. a. <strong>für</strong> den Erhalt<br />

der Hirschkäfer in Sinne des Anhangs 2 der<br />

FFH-Richtlinie ist somit richtig und geboten.<br />

Zur langfristigen Sicherung der Population gilt<br />

es die bestehenden, negativ bewerteten Kriterien<br />

zu verbessern. Dabei sollten zwei primäre Ziele<br />

verfolgt werden, um den bestehenden negativen<br />

Trend umzukehren:<br />

Erhalt der vorhandenen lokalen Populationen<br />

Erschließung neuer, geeigneter<br />

Hirschkäferhabitate durch Biotopverbund<br />

(Aufhebung der Isolation)

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