IRRGEISTER - Verein für Natur
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38 <strong>IRRGEISTER</strong> 2009<br />
Männlicher Hirschkäfer<br />
Laubbaumgruppen, Einzelbäume und Alleen<br />
an wenig befahrenen Wegen sind mögliche<br />
Verbindungskorridore. Keineswegs ist der<br />
Hirschkäfer an Wälder gebunden, entsprechend<br />
sollten auf Feldgehölze, Bäume auf Höfen oder<br />
auch Obstwiesen in die Überlegungen <strong>für</strong> einen<br />
Biotopverbund <strong>für</strong> den Hirschkäfer einbezogen<br />
werden.<br />
Dort, wo noch kein geeignetes Brutsubstrat<br />
vorhanden ist, können im Sinne einer<br />
längerfristigen Überbrückungsmaßnahme<br />
Brutmeiler <strong>für</strong> die Entwicklung der Larven<br />
angelegt werden. Im Wildwald sollten 2 – 3<br />
Brutweiler an besonnten, nicht zu feuchten<br />
Stellen neu angelegt werden. Der Vorhandene<br />
Brutmeiler ist mittlerweile zu stark beschattet.<br />
Die Neuanlage erfolgt hier in erster Linie aus<br />
pädagogischen Gründen, um die Besucher <strong>für</strong><br />
die FFH-Art Hirschkäfer zu sensibilisieren. Im<br />
Echthauser Wald sind im Bereich der Schwarzen<br />
Weges und am Obermannsbusch bereits 4 Meiler<br />
angelegt worden – ein vorbildliches Beispiel <strong>für</strong><br />
die Region. Die Meiler unterstützen die lokale<br />
Population und helfen diese zu stabilisieren.<br />
Wichtig ist, dass sie einige Jahre sonnenexponiert<br />
bleiben und nicht zuwachsen. Die Anlage<br />
weiterer Meiler kann ggf. unterstützend auf<br />
die Populationen wirken. Infrage kommen die<br />
Bereiche in den bisher nur wenige Individuen<br />
Nachgewiesen wurden und solche, die im<br />
Bereich der angesprochenen Trittsteinbiotope<br />
liegen.<br />
Im Wildwald bietet sich an alte<br />
Waldnutzungsformen mit dem Hirschkäferschutz<br />
zu verbinden. Die Gewinnung der Lohe führt<br />
durch dass Abschälen der Eichen zu einen<br />
Saftfl uss, sprich zu einem Nahrungsangebot<br />
<strong>für</strong> die adulten Hirschkäfer. Die absterbenden<br />
Bäume hinterlassen eine absterbende Wurzel<br />
und damit Brutsubstrat <strong>für</strong> die Larven und die<br />
aufgrund der regelmäßigen Nutzung bleibt der<br />
Bestand verhältnismäßig offen, wodurch sich<br />
ein günstiges Mikroklima ergibt.<br />
Die Besiedelung neuer Lebensräume aber auch<br />
der Austausch zwischen den Populationen<br />
scheitert oft an Barrieren, die vom Hirschkäfer<br />
nicht überwunden werden. Hierzu gehören nebn<br />
dicht befahrenen Straßen, Kanälen, Siedlungen,<br />
etc. auch größere ohne nennenswerte<br />
Krautschicht.