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Konzept zu Touristischen Entwicklungsmöglichkeiten der ...

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<strong>Konzept</strong> <strong>zu</strong> <strong>Touristischen</strong><br />

<strong>Entwicklungsmöglichkeiten</strong><br />

<strong>der</strong> Talsperrenregion Zeulenroda<br />

Landkreis Greiz/Regionalmanagement <strong>der</strong> Region Greiz<br />

Schlussentwurf – 15.01.2011


Auftraggeber<br />

Landkreis Greiz<br />

Dr.-Rathenau-Platz 11<br />

07973 Greiz<br />

Ansprechpartner<br />

Frank Korn<br />

Abteilungsleiter II<br />

T 03661 876-400<br />

frank.korn@landkreis-greiz.de<br />

Regionalmanagement <strong>der</strong> Region Greiz<br />

Zeulenrodaer Straße 42<br />

07973 Greiz<br />

Ansprechpartner<br />

Petra Vetterlein<br />

Leiterin Regionalmanagement<br />

T 03661 611-454<br />

p.vetterlein@region-greiz.de<br />

Auftragnehmer<br />

KEM Kommunalentwicklung Mitteldeutschland GmbH<br />

Am Waldschlösschen 4<br />

01099 Dresden<br />

T 0351 2105-0<br />

F 0351 2105-111<br />

dresden@ke-mitteldeutschland.de<br />

www.ke-mitteldeutschland.de<br />

Bearbeiter<br />

Joris Schofenberg (Diplom-Geograph)<br />

Michael Kroll (Master of Arts (M.A.)/Dipl.-Ing. (FH) Architektur und Stadtplanung)<br />

Wolfgang Heuschmid (Dipl.-Verwaltungswirt (FH))


Inhaltsverzeichnis<br />

Seite<br />

1. Auftrag und Auftragsbearbeitung 1<br />

1.1 Auftrag 1<br />

1.2 Auftragsbearbeitung 1<br />

2. Kurzcheck Touristische Bestandssituation 4<br />

2.1 Räumliche und regionalplanerische Einordnung 4<br />

2.2 Wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus 5<br />

2.3 Vorhandene touristische Potenziale 7<br />

2.4 Tourismusrelevante Infrastruktur 8<br />

3. Untersuchung <strong>der</strong> Rahmenbedingungen durch Trends- und<br />

Konkurrenzbetrachtung 11<br />

3.1 Tourismustrends 11<br />

3.2 Regionale Konkurrenzsituation im Seentourismus 15<br />

3.3 Erfolgreiche Vergleichsregion „Brombachsee“ 17<br />

4. SWOT-Analyse 20<br />

5. Touristisches Leitbild 25<br />

5.1 Aufgabe des Leitbildes 25<br />

5.2 Touristisches Leitbild für die Talsperrenregion Zeulenroda 25<br />

5.3 Zielgruppen und Zielmärkte 27<br />

6. Touristisches Entwicklungs- und Handlungskonzept 29<br />

6.1 Grundvorausset<strong>zu</strong>ngen für die touristische Entwicklung 29<br />

6.2 Touristischer Gesamtentwicklungsplan 35<br />

6.3 Prioritätenset<strong>zu</strong>ng 36<br />

6.4 Maßnahmen <strong>zu</strong>r touristischen Entwicklung des Kernbereiches am Strandbad<br />

Zeulenroda 37<br />

6.5 Maßnahmen <strong>zu</strong>r touristischen Entwicklung des Kernbereiches am Strandbad<br />

Zadelsdorf 53<br />

6.6 Maßnahmen <strong>zu</strong>r touristischen Gesamtentwicklung 61<br />

6.7 Weitere touristische Maßnahmen 66<br />

6.8 Kostenübersicht 70<br />

7. Wirtschaftliche Auswirkungen 72<br />

8. Notwendige Schritte <strong>zu</strong>r <strong>Konzept</strong>umset<strong>zu</strong>ng 74


Landkreis Greiz/Regionalmanagement des Landkreises Greiz<br />

<strong>Konzept</strong> <strong>zu</strong> <strong>Touristischen</strong> <strong>Entwicklungsmöglichkeiten</strong> <strong>der</strong> Talsperrenregion Zeulenroda – Schlussentwurf vom 15.01.2011<br />

1. Auftrag und Auftragsbearbeitung<br />

1.1 Auftrag<br />

Mit <strong>der</strong> für das Jahr 2012 vorgesehenen Aufhebung <strong>der</strong> Trinkwasserschutzzonen-Verordnung<br />

kann die Talsperre Zeulenroda <strong>zu</strong>künftig auch für Naherholung sowie für sportliche und touristische<br />

Betätigungen genutzt werden. Vor diesem Hintergrund hat das Regionalmanagement <strong>der</strong><br />

Region Greiz mit Vertrag vom 02.06.2010 die KEM Kommunalentwicklung Mitteldeutschland<br />

GmbH mit <strong>der</strong> Erstellung einer<br />

<strong>Konzept</strong>ion <strong>zu</strong>r touristischen Entwicklung <strong>der</strong> Talsperrenregion Zeulenroda<br />

beauftragt.<br />

Im Laufe des Bearbeitungsprozesses wurde von allen Beteiligten <strong>der</strong> Reaktivierung <strong>der</strong> beiden<br />

ehemaligen Strandbä<strong>der</strong> eine beson<strong>der</strong>e Bedeutung beigemessen. Aus diesem Grund und angesichts<br />

<strong>der</strong> Tatsache, dass speziell ringsum das Strandbad Zeulenroda aus funktionalen und wirtschaftlichen<br />

Aspekten eine weitere touristische Projektentwicklung notwendig sein wird, wurde <strong>der</strong><br />

bestehende Auftrag <strong>der</strong> KEM GmbH mit Vertrag vom 28.10.2010 mit <strong>der</strong> Erstellung einer<br />

Entwicklungsstudie für die Strandbä<strong>der</strong> Zeulenroda und Zadelsdorf<br />

erweitert.<br />

1.2 Auftragsbearbeitung<br />

Die Erarbeitung <strong>der</strong> beauftragten Leistungen erfolgte im Zeitraum vom 02.06.2010 bis <strong>zu</strong>m<br />

31.01.2011.<br />

Die gesamte <strong>Konzept</strong>erarbeitung wurde von einer projektbegleitenden Arbeitsgruppe, bestehend<br />

aus Vertretern von Landkreis, Regionalmanagement, Bio-Seehotel, Bauerfeind AG, Thüringer<br />

Vogtland Tourismus e. V., Bürgermeister und Bauamtsleiterin <strong>der</strong> Stadt Zeulenroda und den ehrenamtlich<br />

tätigen Bürgermeistern <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Anrainergemeinden, begleitet. In diesem Gremium<br />

wurden regelmäßig Arbeitsstände, insbeson<strong>der</strong>e Vorschläge <strong>zu</strong> Leitbildvorstellungen und Projekten<br />

sowie <strong>der</strong>en mögliche Gestaltung und Umset<strong>zu</strong>ng diskutiert und abgestimmt. Ein beson<strong>der</strong>er<br />

Schwerpunkt lag aufgrund <strong>der</strong> vorgenommenen Auftragserweiterung auf <strong>der</strong> Entwicklungsstudie<br />

für die beiden Strandbä<strong>der</strong>.<br />

Da vorliegende Planungen und <strong>Konzept</strong>e <strong>zu</strong>m Teil umfangreiche Aussagen <strong>zu</strong>r touristischen Entwicklung<br />

an <strong>der</strong> Talsperre Zeulenroda enthalten, wurden im Rahmen einer Unterlagenauswertung<br />

zahlreiche Planungsdokumente und <strong>Konzept</strong>e ausgewertet, u. a.:<br />

- Entwicklungskonzept „Vogtländische Seenplatte“ (2002)<br />

- Landesentwicklungsplan Thüringen (2004)<br />

- Regionales Entwicklungskonzept „Weidatalsperren“ (2005)<br />

KEM Kommunalentwicklung Mitteldeutschland GmbH Seite 1


Landkreis Greiz/Regionalmanagement des Landkreises Greiz<br />

<strong>Konzept</strong> <strong>zu</strong> <strong>Touristischen</strong> <strong>Entwicklungsmöglichkeiten</strong> <strong>der</strong> Talsperrenregion Zeulenroda – Schlussentwurf vom 15.01.2011<br />

- Integriertes Ländliches Entwicklungskonzept „Weidatalsperren“ (2006)<br />

- Entwurfsplanung für den Umbau <strong>der</strong> Strandbä<strong>der</strong> in Zeulenroda und Zadelsdorf (2007)<br />

- Tourismuskonzeption für den Landkreis Greiz (2008)<br />

- <strong>Konzept</strong> Bewerbung Landesgartenschau 2013 (2008)<br />

- Endbericht <strong>zu</strong>m Wirtschaftsfaktor Tourismus in Thüringen (2009)<br />

- Regionalplan Ostthüringen (2010)<br />

Für eine Einschät<strong>zu</strong>ng <strong>der</strong> vorhandenen touristischen Potenziale und <strong>der</strong> wirtschaftlichen Bedeutung<br />

des Tourismus in <strong>der</strong> Talsperrenregion erfolgte eine Auswertung <strong>der</strong> Statistikdaten von<br />

Thüringer Landesamt für Statistik, Thüringer Vogtland Tourismus e. V., Stadt Zeulenroda und ausgewählten<br />

Tourismuseinrichtungen.<br />

Ergänzt wurde die Bestandsaufnahme durch zwei Ortsbegehungen, bei denen die Potenziale und<br />

Defizite <strong>der</strong> einzelnen ufernahen Bereiche <strong>der</strong> Talsperre untersucht sowie <strong>der</strong>en Eignung für mögliche<br />

Nut<strong>zu</strong>ngen eingeschätzt wurden.<br />

Zur Erfassung <strong>der</strong> touristischen Bestandssituation, aber vor allem <strong>zu</strong>r Sammlung von Ideen für eine<br />

<strong>zu</strong>künftige touristische Positionierung und <strong>zu</strong>r Abstimmung von möglichen Maßnahmen, wurden<br />

nach vorheriger Absprache mit dem Auftraggeber ca. 15 Interviews mit touristischen Handlungs-<br />

und Entscheidungsträgern aus dem Talsperrenumfeld und <strong>der</strong> Region geführt.<br />

Alle geführten Gespräche waren von Offenheit und Vertrauen geprägt. Alle Gesprächspartner haben<br />

bereitwillig ihre Meinungen und Vorstellungen <strong>zu</strong> eigenen, aber auch sonstigen touristisch relevanten<br />

Aktivitäten, geäußert. In den Gesprächen konnte das Bearbeiterteam <strong>der</strong> KEM GmbH <strong>zu</strong>dem<br />

erste eigene Projektvorschläge vorstellen und abstimmen.<br />

Erfolg im Tourismus verlangt eine Anpassung an den Wandel <strong>der</strong> touristischen Nachfrage und die<br />

Gegebenheiten des Marktes. Aus diesem Grund wurden die in <strong>der</strong> Tourismuskonzeption des<br />

Landkreises Greiz beschriebenen „Megatrends“ und allgemeine Trends auf <strong>der</strong> Nachfrage- und<br />

Angebotsseite aufgeführt und <strong>der</strong>en Bedeutung für die Talsperrenregion Zeulenroda eingeschätzt.<br />

Ebenso wurden auch die konkreten Trends im Wassertourismus aufgeführt, die in ihrer Gesamtheit<br />

auf ein weiteres Marktwachstum bei gleichzeitig nicht ausgeschöpften inhaltlichen Potenzialen hindeuten.<br />

Angesichts <strong>der</strong> wachsenden Zahl von wassertouristischen Angeboten an Seen und Seenlandschaften<br />

in Mitteldeutschland wurde auch die Konkurrenzsituation <strong>der</strong> Talsperre Zeulenroda untersucht.<br />

Da<strong>zu</strong> wurde die Ausstattung und inhaltliche Ausrichtung <strong>der</strong> wichtigsten Konkurrenzgewässer<br />

in einem Umkreis von 200 km recherchiert und übersichtsartig aufbereitet. Zusätzlich<br />

wurde als Vergleichsregion <strong>der</strong> im Ansatz mit <strong>der</strong> Talsperre Zeulenroda vergleichbare Brombachsee<br />

im Fränkischen Seenland näher betrachtet. Ein beson<strong>der</strong>es Augenmerk lag dabei auf <strong>der</strong> am<br />

Brombachsee vorhandenen unterschiedlichen Tourismusintensität in den Teilbereichen, dem konkreten<br />

touristischen Angebot und <strong>der</strong> Aufgabenübertragung auf den Zweckverband.<br />

Auf Basis <strong>der</strong> vorgenannten Arbeitsschritte wurde eine SWOT-Analyse erstellt, in <strong>der</strong> die wesentlichen<br />

Stärken und Schwächen sowie die sich daraus ergebenden Chancen und Risiken für eine<br />

touristische Entwicklung <strong>der</strong> Talsperrenregion Zeulenroda aufgeführt sind.<br />

KEM Kommunalentwicklung Mitteldeutschland GmbH Seite 2


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<strong>Konzept</strong> <strong>zu</strong> <strong>Touristischen</strong> <strong>Entwicklungsmöglichkeiten</strong> <strong>der</strong> Talsperrenregion Zeulenroda – Schlussentwurf vom 15.01.2011<br />

Aufbauend auf <strong>der</strong> Bestandsanalyse sowie den Leitbil<strong>der</strong>n des Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzeptes<br />

„Weidatalsperren“ und <strong>der</strong> Zeulenrodaer Bewerbung für die Landesgartenschau<br />

2013 wurde ein Touristischer Leitgedanke für die Talsperrenregion Zeulenroda formuliert. Dieser<br />

wurde im Anschluss erläutert sowie hinsichtlich an<strong>zu</strong>sprechen<strong>der</strong> Zielgruppen und Zielmärkte konkretisiert.<br />

Im <strong>Touristischen</strong> Entwicklungs- und Handlungskonzept wurde nach einem Exkurs <strong>zu</strong> den<br />

Grundvorausset<strong>zu</strong>ngen für eine touristische Entwicklung <strong>der</strong> Talsperre Zeulenroda ein Maßnahmenplan<br />

erstellt. Den darin enthaltenen Einzelmaßnahmen wurde aufgrund ihrer Bedeutung,<br />

Schlüsselfunktion und Initialwirkung eine Prioritätsstufe <strong>zu</strong>gewiesen. Die Maßnahmen mit höchster<br />

Umset<strong>zu</strong>ngspriorität wurden jeweils ausführlich in tabellarischen Projektbeschreibungen mit<br />

Aussagen <strong>zu</strong> Projektträger und -beteiligten, Projektzielen und -inhalten, <strong>zu</strong> schaffenden Vorausset<strong>zu</strong>ngen,<br />

Planungs- und Durchführungsraum, Kosten und För<strong>der</strong>möglichkeiten beschrieben.<br />

Der funktionale, gestalterische und wirtschaftliche Zusammenhang <strong>der</strong> Maßnahmen <strong>zu</strong>r touristischen<br />

Entwicklung <strong>der</strong> Kernbereiche um die Strandbä<strong>der</strong> Zeulenroda bzw. Zadelsdorf wurde nach<br />

<strong>der</strong> erteilten Auftragserweiterung <strong>zu</strong>r Erstellung einer Entwicklungsstudie für die beiden<br />

Strandbä<strong>der</strong> beson<strong>der</strong>s ausführlich behandelt. Neben einem strukturellen Gesamtplan für die beiden<br />

Gebiete beinhaltet dieser Abschnitt auch Darstellungen <strong>der</strong> Teilbereiche, Erläuterungen <strong>der</strong><br />

vorgesehenen Nut<strong>zu</strong>ngen, Eckpunkte für die Gestaltung und Angaben <strong>zu</strong> Kenngrößen und Kosten.<br />

Die weiteren touristischen Maßnahmen, die zwar auch eine wichtige Bedeutung für die touristische<br />

Entwicklung <strong>der</strong> Talsperre haben, aber <strong>der</strong>en Umset<strong>zu</strong>ng keine höchste Handlungspriorität <strong>zu</strong>kommt,<br />

wurden in kurzen Projektbeschreibungen <strong>zu</strong>mindest stichpunktartig erläutert und sind aufgrund<br />

ihres teilweise frühen Planungsstandes in Folge weiter <strong>zu</strong> qualifizieren.<br />

In einer Gesamtkostenübersicht wurden die Kostenannahmen für alle Einzelmaßnahmen und<br />

ggf. auch für Teilmaßnahmen <strong>zu</strong>sammengefasst.<br />

Auf Basis <strong>der</strong> Kennzahlen aus dem „Endbericht <strong>zu</strong>m Wirtschaftsfaktor Tourismus in Thüringen“<br />

wurde die Entwicklung des touristischen Umsatzes in <strong>der</strong> Talsperrenregion Zeulenroda und <strong>der</strong><br />

daraus resultierende jährliche Steuerrückfluss für das Jahr 2020 prognostiziert.<br />

Abschließend wurden die notwendigen Schritte <strong>zu</strong>r <strong>Konzept</strong>umset<strong>zu</strong>ng in kurzer und prägnanter<br />

Form <strong>zu</strong>sammengefasst.<br />

KEM Kommunalentwicklung Mitteldeutschland GmbH Seite 3


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<strong>Konzept</strong> <strong>zu</strong> <strong>Touristischen</strong> <strong>Entwicklungsmöglichkeiten</strong> <strong>der</strong> Talsperrenregion Zeulenroda – Schlussentwurf vom 15.01.2011<br />

2. Kurzcheck Touristische Bestandssituation<br />

2.1 Räumliche und regionalplanerische Einordnung<br />

Die Talsperrenregion Zeulenroda liegt im Osten des Freistaates Thüringen, im Landkreis Greiz.<br />

Neben dem ursprünglich an <strong>der</strong> Weida für Trinkwasserentnahme, Hochwasserschutz und Niedrigwasseraufhöhung<br />

aufgestauten Wasserkörper umfasst die Talsperrenregion auch die umliegenden<br />

Gemeinden mit ihren Ortsteilen. Im Einzelnen sind dies die Stadt Zeulenroda-Triebes sowie die<br />

Gemeinden Langenwolschendorf, Zadelsdorf, Silberfeld und Weißendorf.<br />

Lage<br />

Quelle: GeoBasisDE/TLVermGeo<br />

Naturräumlich gehört die südliche und größere <strong>der</strong> beiden Weidatalsperren <strong>zu</strong>m Naturraum Ostthüringer<br />

Schiefergebirge-Vogtland, <strong>der</strong> in diesem Bereich durch ein mäßiges Höhenrelief mit Höhenlagen<br />

bis 400 Meter ü. NN. geprägt ist. Auf dem aus eiszeitlichen Ablagerungs- und Ergussgesteinen<br />

sowie metamorphen Gesteinen entstandenen Untergrund sind die ursprünglichen<br />

Laubmischwäl<strong>der</strong> weitgehend von Fichtenforsten abgelöst bzw. in überwiegend landwirtschaftlich<br />

genutztes Offenland überführt worden.<br />

Die 228 ha große Talsperre Zeulenroda bildet mit ihren Uferbereichen einen wichtigen und für die<br />

Freizeit- und Tourismusnut<strong>zu</strong>ng herausragenden Teil des Naturraumpotenzials <strong>der</strong> Region. Sie ist<br />

eingebettet in ein ganzes System von Talsperren, Rückhaltebecken und künstlichen Teichen zwischen<br />

Saale-Talsperren, <strong>der</strong> Plothener Teichlandschaft und den Talsperren Pirk und Pöhl.<br />

KEM Kommunalentwicklung Mitteldeutschland GmbH Seite 4


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<strong>Konzept</strong> <strong>zu</strong> <strong>Touristischen</strong> <strong>Entwicklungsmöglichkeiten</strong> <strong>der</strong> Talsperrenregion Zeulenroda – Schlussentwurf vom 15.01.2011<br />

Im Landesentwicklungsplan des Freistaates Thüringen (2004) ist die Talsperrenregion Zeulenroda<br />

als „Raum mit beson<strong>der</strong>er Bedeutung für Tourismus und Erholung“ ausgewiesen und soll demnach<br />

unter Erhaltung <strong>der</strong> naturräumlichen Potenziale und Beson<strong>der</strong>heiten als Schwerpunktraum für eine<br />

nachhaltige touristische Entwicklung im Kurzzeit- und Urlaubstourismus entwickelt und gestärkt<br />

werden.<br />

Im Regionalplan Ostthüringen ist mit Be<strong>zu</strong>g auf den Landesentwicklungsplan das Thüringer Vogtland<br />

als Vorbehaltsgebiet „Tourismus und Erholung“ ausgewiesen. Mit Erhalt <strong>der</strong> Bedingungen für<br />

einen sanften Tourismus soll <strong>der</strong> Teilraum um die Talsperre Zeulenroda <strong>zu</strong> einem Tourismuszentrum<br />

ausgebaut und die dafür notwendige Infrastruktur vorgehalten und qualitativ weiterentwickelt<br />

werden.<br />

2.2 Wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus<br />

In Deutschland<br />

Die Tourismuswirtschaft in Deutschland hat unbestritten eine hohe wirtschaftliche Bedeutung. In<br />

keiner an<strong>der</strong>en Branche finden so viele Menschen Arbeit und Beschäftigung wie in den Kern- und<br />

Randbereichen des Tourismus. Die Gesamtzahl <strong>der</strong> Beschäftigten in den unmittelbar und mittelbar<br />

dem Tourismus <strong>zu</strong>geordneten Bereichen (z. B. Einzelhandel, Verkehrsmittel etc.) inklusive Teil-<br />

und Saisonarbeitskräften liegt nach Angaben des Deutschen Tourismusverbandes bei rund 2,8<br />

Millionen. Der Anteil <strong>der</strong> vom Tourismus abhängigen Arbeitsplätze an <strong>der</strong> Gesamtbeschäftigung in<br />

Deutschland liegt bei ca. acht Prozent. Durchschnittlich fließen jährlich 2 bis 3 Prozent des touristischen<br />

Nettoumsatzes durch Gewerbesteuer, Grundsteuer und anteilige Lohn- und Einkommensteuer<br />

an Steuereinnahmen an die Kommunen <strong>zu</strong>rück.<br />

In <strong>der</strong> Talsperrenregion Zeulenroda<br />

Die wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus für eine Stadt bzw. eine Region ist nur schwer präzise<br />

<strong>zu</strong> ermitteln. Grundsätzlich hängt sie vom Kaufkraftstrom ab, <strong>der</strong> durch die Touristen aus den<br />

Herkunftsgebieten in einen Fremdenverkehrsort fließt. Dieser Kaufkraftstrom belebt den Umsatz<br />

an Gütern und Dienstleistungen, schafft Einkommen und Arbeitsplätze. Da jedoch Tourismus auf<br />

die verschiedensten Wirtschaftszweige wirkt, ist es sehr problematisch, die tourismusbedingten<br />

Umsätze <strong>zu</strong> quantifizieren. Touristische Leistungen werden in vielen Bereichen erbracht, die von<br />

Touristen und „Nicht-Touristen“ genutzt werden (u. a. Dienstleistung, Handel und Verkehr).<br />

Um die aktuelle wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus für die Talsperrenregion Zeulenroda <strong>zu</strong><br />

beziffern, haben wir aktuelle Kennzahlen des dwif aus ihrem 2009 vorgelegten „Endbericht <strong>zu</strong>m<br />

Wirtschaftsfaktor Tourismus in Thüringen“ als Rechnungsgrundlage verwendet. Berücksichtigt<br />

wurden dabei die wichtigsten Marktsegmente im Tourismus, in denen im Durchschnitt unterschiedliche<br />

Ausgaben pro Tag und Person vor Ort getätigt werden.<br />

KEM Kommunalentwicklung Mitteldeutschland GmbH Seite 5


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<strong>Konzept</strong> <strong>zu</strong> <strong>Touristischen</strong> <strong>Entwicklungsmöglichkeiten</strong> <strong>der</strong> Talsperrenregion Zeulenroda – Schlussentwurf vom 15.01.2011<br />

Wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus in <strong>der</strong> Talsperrenregion Zeulenroda<br />

2009/2010<br />

Marktsegment<br />

Gewerbliche<br />

Betriebe<br />

Aufenthaltstage<br />

X<br />

Ausgaben<br />

pro Tag und<br />

Person<br />

= Bruttoumsatz Nettoumsatz<br />

38.418 1 X 118,20 EUR = 4.541.008 EUR<br />

Privatvermieter 18.250 2 X 71,50 EUR = 1.304.875 EUR<br />

Touristik- und<br />

Dauercamping<br />

550 3 X 25,40 EUR = 13.970 EUR<br />

Freizeitwohnsitze 48.000 4 X 40,60 EUR = 1.948.800 EUR<br />

Verwandten-/<br />

Bekanntenbesuche<br />

101.171 5 X 22,40 EUR = 2.266.230 EUR<br />

Tagesreisen 138.000 6 X 22,40 EUR = 3.091.200 EUR<br />

Ab<strong>zu</strong>g von ~ 11,2 %<br />

Rückfluss durch<br />

Steuereinnahmen<br />

ca. 2,5 % des<br />

touristischen<br />

Nettoumsatzes<br />

Insgesamt: 344.389 X ~ 38,23 EUR = 13.166.083 EUR 11.691.482 EUR ca. 292.000 EUR<br />

1<br />

Anzahl <strong>der</strong> Übernachtungen in den gewerblichen Betrieben ≥ 9 Betten lt. amtlicher Statistik<br />

2<br />

Anzahl <strong>der</strong> Übernachtungen in Privatquartieren und Kleinbetrieben < 9 Betten (ca. 200 Betten mit durchschnittlicher<br />

Auslastung von ca. 25 %)<br />

3<br />

basierend auf <strong>der</strong> Caravan-Statistikauswertung <strong>der</strong> Badewelt Waikiki (Annahme 2 Personen/Caravan)<br />

4 ca. 800 Einwohner mit Nebenwohnungen; angenommene durchschnittliche Aufenthaltsdauer von ca. 60 Tagen/Jahr<br />

5 Anzahl im Verhältnis <strong>zu</strong> den Gesamtdaten des Freistaates Thüringen ermittelt<br />

6 2 Drittel <strong>der</strong> Jahresbesucher <strong>der</strong> Badewelt Waikiki und des Stadtmuseums Zeulenroda<br />

Quelle: dwif 2009, Thüringer Landesamt für Statistik, Thüringer Vogtland Tourismus e. V., eigene Berechnungen<br />

Zur Berechnung des Nettoumsatzes ist die Umsatzsteuer vom Bruttoumsatz ab<strong>zu</strong>ziehen. Da nicht<br />

für alle Produkte und Leistungen <strong>der</strong> Regelsteuersatz von 19 % gilt – bei Lebensmitteln gilt ein ermäßigter<br />

Steuersatz von 7 % und bei Privatvermietern, Jugendherbergen u. a. eine Steuerbefreiung<br />

– wird analog des vom dwif im „Endbericht <strong>zu</strong>m Wirtschaftsfaktor Tourismus in Thüringen“<br />

verwendeten Durchschnittssteuersatz von 11,2 % ausgegangen. Demnach ergibt sich nach Ab<strong>zu</strong>g<br />

<strong>der</strong> Umsatzsteuer in Höhe von 1.474.601 EUR ein Nettoumsatz von 11.691.482 EUR.<br />

Wenn man davon ausgeht, dass ca. 2 bis 3 % des touristischen Nettoumsatzes über Steuereinnahmen<br />

<strong>zu</strong>rück an die Anrainergemeinden <strong>der</strong> Talsperre <strong>zu</strong>rückfließen, dann sind dies schon jetzt<br />

jährlich ca. 292.000 EUR (~ 2,5 %).<br />

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<strong>Konzept</strong> <strong>zu</strong> <strong>Touristischen</strong> <strong>Entwicklungsmöglichkeiten</strong> <strong>der</strong> Talsperrenregion Zeulenroda – Schlussentwurf vom 15.01.2011<br />

Auswertung Fremdabhebungen an Sparkassenautomaten (GA-Daten)<br />

Ein weiterer wichtiger Indikator <strong>zu</strong>r Bestimmung <strong>der</strong> wirtschaftlichen Bedeutung des Tourismus<br />

stellt die Auswertung <strong>der</strong> Fremdabhebungen an Geldausgabeautomaten in <strong>der</strong> Talsperrenregion<br />

Zeulenroda dar. In Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Sparkasse Gera-Greiz sowie dem Sparkassen- und<br />

Giroverband Hessen-Thüringen können anonymisiert die Abhebungen aller Kunden untersucht<br />

werden, die nicht Kontoinhaber bei <strong>der</strong> Sparkasse Gera-Greiz sind.<br />

Mit <strong>der</strong> Auswertung <strong>der</strong> Fremdabhebungen an den 6 Sparkassen-Geldausgabeautomaten vor Ort<br />

sind Rückschlüsse möglich <strong>zu</strong>:<br />

- Gästeherkunft<br />

- Anteile ausländischer Gäste<br />

- Saisonverlauf in <strong>der</strong> Talsperrenregion Zeulenroda<br />

- Saisonalität nach Herkunfts-Bundeslän<strong>der</strong>n<br />

- Saisonalität im Vergleich Talsperrenregion Zeulenroda – Freistaat Thüringen<br />

Eine solche Auswertung wird mittlerweile in vielen Tourismusregionen und -orten mit Unterstüt<strong>zu</strong>ng<br />

<strong>der</strong> regionalen Sparkassen als aussagekräftiges Standardinstrument in <strong>der</strong> touristischen<br />

Marktforschung genutzt. Aus Sicht <strong>der</strong> Sparkasse Gera-Greiz steht die datentechnische Aufbereitung<br />

<strong>der</strong> Fremdabhebungen jedoch in keinem angemessenen Kosten-Nutzen-Verhältnis, so dass<br />

im Rahmen dieses Tourismuskonzeptes lei<strong>der</strong> auf eine solche Auswertung verzichtet werden<br />

muss.<br />

Im Interesse <strong>der</strong> touristischen Entwicklung <strong>der</strong> Talsperrenregion Zeulenroda und angesichts <strong>der</strong><br />

Tatsache, dass innerhalb des Geschäftsgebiets <strong>der</strong> Sparkassen Gera-Greiz die Auswertung <strong>der</strong><br />

Fremdabhebungen an Sparkassenautomaten auch von an<strong>der</strong>en touristisch orientierten Kommunen<br />

dringend als Marktforschungsinstrument benötigt wird, empfiehlt sich eine gemeinsame Kontaktaufnahme<br />

<strong>zu</strong>r Sparkasse Gera-Greiz durch das Landratsamt Greiz, die Kommunen und die<br />

<strong>Touristischen</strong> Gebietsgemeinschaften.<br />

2.3 Vorhandene touristische Potenziale<br />

Mit dem Bio-Seehotel am Nordostufer <strong>der</strong> Talsperre Zeulenroda gibt es eine Übernachtungseinrichtung<br />

in <strong>der</strong> Talsperrenregion, die auch über die Landesgrenzen von Thüringen hinaus einen<br />

hohen Bekanntheitsgrad und einen hervorragenden Ruf als Tagungs- und Eventhotel genießt.<br />

Durch die konsequente Ausrichtung auf Bio-Produkte, Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit ist<br />

das Bio-Seehotel Zeulenroda bereits mehrfach als bestes deutsches Tagungshotel ausgezeichnet<br />

worden.<br />

Ein weiterer bereits etablierter touristischer Anziehungspunkt ist die Badewelt Waikiki, die 1997<br />

als erstes europäisches Freizeit- und Erlebnisbad mit hawaiischem Ambiente eröffnete. Die Badewelt<br />

Waikiki unterglie<strong>der</strong>t sich in die Bereiche Erlebnisbad, Gastronomie, Sportbad und Sauna, die<br />

von Bewohnern wie auch Gästen <strong>der</strong> Talsperrenregion in großer Zahl frequentiert werden.<br />

KEM Kommunalentwicklung Mitteldeutschland GmbH Seite 7


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<strong>Konzept</strong> <strong>zu</strong> <strong>Touristischen</strong> <strong>Entwicklungsmöglichkeiten</strong> <strong>der</strong> Talsperrenregion Zeulenroda – Schlussentwurf vom 15.01.2011<br />

Potenzial für eine nachhaltige und ökologisch verträgliche touristische Nut<strong>zu</strong>ng bietet auch die<br />

Bioenergieregion "Thüringer Vogtland", die nach einem zweistufigen Auswahlverfahren des<br />

Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz im Juli 2009 als eine von<br />

25 Bioenergieregionen in Deutschland För<strong>der</strong>mittel in Höhe von ca. 400.000 Euro für die Umset<strong>zu</strong>ng<br />

von Projekten <strong>zu</strong>r Gewinnung und dem Transport von Bioenergie erhalten hat.<br />

Eingebettet in die reizvolle, hügelige und bewaldete Umgebung stellt <strong>der</strong> an <strong>der</strong> Weida aufgestaute<br />

Wasserkörper ein beson<strong>der</strong>es naturräumliches Potenzial dar. Auch (noch) ohne die Möglichkeit<br />

<strong>zu</strong>m Baden und Befahren <strong>der</strong> Talsperre genießen Einheimische und Besucher das einmalige Flair<br />

und die Ruhe am „Zeulenrodaer Meer“.<br />

Der als „Qualitätsweg Wan<strong>der</strong>bares Deutschland“ ausgezeichnete Rundwan<strong>der</strong>weg und das erste<br />

Nordic-Walking-Zentrum des Deutschen Skiverbandes in den neuen Bundeslän<strong>der</strong>n mit Strecken<br />

um die Talsperre Zeulenroda sind weitere Potenziale, auf die bei einer <strong>zu</strong>künftigen touristischen<br />

Entwicklung gebaut werden kann.<br />

Ebenfalls touristisch relevant sind <strong>der</strong> Innenstadtbereich um den Marktplatz in Zeulenroda mit<br />

dem klassizistischen Rathaus sowie die historischen Ortskerne in den kleinen Gemeinden im<br />

Talsperrenumfeld.<br />

2.4 Tourismusrelevante Infrastruktur<br />

Erreichbarkeit und Verkehr<br />

Durch die Lage zwischen den Autobahnen 4, 9 und 72 ist die Talsperrenregion Zeulenroda von<br />

den großen Zentren in Mitteldeutschland und Franken in ein bis zwei Stunden erreichbar. Damit<br />

leben über 10 Millionen Menschen im unmittelbaren Ein<strong>zu</strong>gs- bzw. Tagesfahrtbereich.<br />

Über die Schienenverbindung Gera – Hof ist die Talsperrenregion Zeulenroda in kurzen Takten gut<br />

erreichbar. Zudem besteht über diese Verbindung eine Anbindung an die Eisenbahnstrecken nach<br />

Erfurt, Nürnberg, Chemnitz/Dresden und Leipzig/Halle.<br />

Mit den vorhandenen Linienbus-Anbindungen kann die Talsperre Zeulenroda auch gut von den<br />

benachbarten Städten und Gemeinden erreicht werden (u. a. Busverbindungen mit Gera, Greiz,<br />

Neustadt, Triptis und Plauen).<br />

Das unmittelbare Umfeld <strong>der</strong> Talsperre Zeulenroda ist durch die Landesstraßen 1087 und 2349<br />

sowie das Gemeindestraßennetz <strong>der</strong> Stadt Zeulenroda-Triebes und den <strong>der</strong>zeit noch eigenständigen<br />

Ortschaften erschlossen. Eine direkte verkehrliche Erschließung gibt es auch wegen <strong>der</strong> noch<br />

bestehenden Restriktionen <strong>zu</strong>m Trinkwasser- und Hochwasserschutz nur an den beiden Talsperrenüberquerungen<br />

sowie eingeschränkt an den ehemaligen Strandbä<strong>der</strong>n in Zeulenroda und Zadelsdorf.<br />

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<strong>Konzept</strong> <strong>zu</strong> <strong>Touristischen</strong> <strong>Entwicklungsmöglichkeiten</strong> <strong>der</strong> Talsperrenregion Zeulenroda – Schlussentwurf vom 15.01.2011<br />

Parkplätze in Zeulenroda und an <strong>der</strong> Talsperre sind in Be<strong>zu</strong>g auf die aktuellen Besucherzahlen im<br />

ausreichenden Maße vorhanden. Mit Freigabe <strong>der</strong> Talsperre <strong>zu</strong>m Baden und <strong>zu</strong>r touristischen<br />

Nut<strong>zu</strong>ng bedarf es jedoch den Ausbau <strong>der</strong> bestehenden Parkplatzkapazitäten, insbeson<strong>der</strong>e im<br />

beidseitigen Bereich <strong>der</strong> Stauseebrücke und an den beiden <strong>zu</strong> reaktivierenden Strandbä<strong>der</strong>n.<br />

Kultur-, Sport- und Freizeiteinrichtungen<br />

In <strong>der</strong> Stadt Zeulenroda-Triebes mit ihren Ortsteilen gibt es zahlreiche Kultur-, Sport- und Freizeiteinrichtungen<br />

mit einem umfangreichen Betätigungs- und Unterhaltungsangebot für Bewohner und<br />

Gäste <strong>der</strong> Talsperrenregion. Insbeson<strong>der</strong>e die Badewelt Waikiki, das Tiergehege in <strong>der</strong> Rabensleite,<br />

die Stadthalle mit ihrem vielfältigen Veranstaltungsprogramm, das Städtische Museum, das attraktive<br />

Wan<strong>der</strong>wegenetz sowie die Park- und Sportanlagen haben auch eine überdurchschnittliche<br />

touristische Bedeutung. Ebenso attraktiv für aktive Gäste ist das Nordic-Walking-Zentrum in Weißendorf<br />

mit seinen Strecken und Angeboten rund um die Talsperre.<br />

Übernachtungs- und Gastronomieeinrichtungen<br />

Im unmittelbaren Umfeld <strong>der</strong> Talsperre Zeulenroda (in den direkt angrenzenden Gemeinden) gibt<br />

es insgesamt ca. 1.080 Gästebetten. Davon befinden sich 540 Betten in den 13 Übernachtungsbetrieben<br />

mit einer Kapazität von ≥ 9 Betten, etwa 150 Betten in Privatquartieren und Kleinbetrieben<br />

< 9 Betten sowie <strong>zu</strong>sammen 120 Betten in einem Wohnheim und einem Schullandheim.<br />

Mit dem Bio-Seehotel (300 Betten), das bereits mehrfach als bestes Tagungshotel Deutschlands<br />

ausgezeichnet wurde, gibt es an <strong>der</strong> Talsperre eine große Übernachtungseinrichtung, die höchsten<br />

Ansprüchen von Geschäfts- und Urlaubsreisenden entspricht. Außer dem Bio-Seehotel gibt es jedoch<br />

nur ein beschränktes Übernachtungsangebot im mittleren bis oberen Preissegment sowie einen<br />

Mangel an gruppentauglichen Unterkunftsbetrieben.<br />

Die Auslastung <strong>der</strong> gewerblichen Übernachtungsbetriebe liegt aktuell bei knapp über 20 Prozent<br />

und damit deutlich unter dem Landesdurchschnitt. Jedoch ist nach einer Freigabe <strong>der</strong> Talsperre für<br />

Badebetrieb und touristische Nut<strong>zu</strong>ng mit einer deutlich höheren Auslastung <strong>der</strong> bestehenden<br />

Übernachtungskapazitäten <strong>zu</strong> rechnen.<br />

Angrenzend an die Talsperre gibt es ca. 20 gastronomische Einrichtungen mit unterschiedlichen<br />

Qualitätsstandards und Angebotsschwerpunkten. Das angebotene Spektrum reicht vom Gourmet-<br />

Restaurant im Bio-Seehotel bis hin <strong>zu</strong> eher grundversorgungsorientierten Gaststätten und Bistros<br />

in Zeulenroda. Ein attraktives Angebot im Bereich <strong>der</strong> Erlebnisgastronomie fehlt momentan im Umfeld<br />

<strong>der</strong> Talsperre.<br />

Tourismusorganisation, -planung, -marketing und -vertrieb<br />

Aufgrund <strong>der</strong> seit 1990 nur eingeschränkt möglichen touristischen Nut<strong>zu</strong>ng <strong>der</strong> Talsperre Zeulenroda<br />

gibt es nur wenige, wenn auch teilweise sehr bedeutsame Anbieter touristischer Leistungen,<br />

die diese in erster Linie eigenständig entwickeln und vermarkten.<br />

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<strong>Konzept</strong> <strong>zu</strong> <strong>Touristischen</strong> <strong>Entwicklungsmöglichkeiten</strong> <strong>der</strong> Talsperrenregion Zeulenroda – Schlussentwurf vom 15.01.2011<br />

Regional und überregional wird die Talsperrenregion Zeulenroda als Bestandteil des Thüringer<br />

Vogtlands über den Thüringer Vogtland Tourismus e. V. vermarktet. Jedoch schränken neben <strong>der</strong><br />

vor Ort fehlenden breiten touristischen Angebotspalette auch Personalbesatz und Budget des Vereins<br />

die Vermarktungsmöglichkeiten sehr ein.<br />

Die Geschäftstelle des Thüringer Vogtland Tourismus e. V. in Zeulenroda übernimmt bis Ende<br />

2010 auch die Aufgabe und Funktion einer Tourist-Information für die Stadt Zeulenroda. Ab Anfang<br />

2011 wird die Stadt eine eigene Tourist-Information in den Räumen <strong>der</strong> städtischen Bibliothek einrichten.<br />

Für die touristische Erschließung <strong>der</strong> Talsperre haben 2010 die Anrainer-Kommunen Zeulenroda-<br />

Triebes, Langenwolschendorf, Silberfeld, Weißendorf und Zadelsdorf den Planungsverband „Vogtländische<br />

Seen“ gegründet. Erste sat<strong>zu</strong>ngsgemäße Aufgabe ist die Erstellung einer gemeinsamen<br />

Bauleitplanung fürs Talsperrenumfeld.<br />

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<strong>Konzept</strong> <strong>zu</strong> <strong>Touristischen</strong> <strong>Entwicklungsmöglichkeiten</strong> <strong>der</strong> Talsperrenregion Zeulenroda – Schlussentwurf vom 15.01.2011<br />

3. Untersuchung <strong>der</strong> Rahmenbedingungen durch Trends- und Konkurrenzbetrachtung<br />

3.1 Tourismustrends<br />

Megatrends im Tourismus<br />

Für die langfristige Entwicklung des Tourismus in Deutschland und Thüringen ist die markt- und<br />

zielgruppengerechte Anpassung <strong>der</strong> Tourismuswirtschaft an die so genannten „Megatrends“ von<br />

großer Bedeutung. Denn auf den Tourismus und das Nachfrageverhalten <strong>der</strong> Reisenden haben<br />

die Verän<strong>der</strong>ung gesellschaftlicher Werte, Motive und Bedürfnisse, die Verän<strong>der</strong>ung sozioökonomischer<br />

Merkmale sowie des Informations- und Kommunikationsverhaltens unmittelbaren Einfluss.<br />

Im Folgenden werden die in aktuellen Marktforschungen und Analysen beschriebenen Trends auf<br />

<strong>der</strong> Nachfrage- und Angebotsseite aus <strong>der</strong> Tourismuskonzeption des Landkreises Greiz (2008)<br />

aufgeführt. Im Anschluss an diese jeweilige Trendbeschreibung wird <strong>der</strong>en Bedeutung für die Talsperrenregion<br />

Zeulenroda eingeschätzt.<br />

Demografischer Wandel: Die Tourismuswirtschaft muss sich in Zukunft auf eine ältere, vor allem<br />

aber vielfältigere Gesellschaft mit individuelleren Bedürfnisstrukturen einstellen.<br />

Bedeutung für die Talsperrenregion Zeulenroda: Qualität, Sicherheit und Service werden <strong>zu</strong><br />

selbstverständlichen Ansprüchen, die auch die Talsperrenregion Zeulenroda erfüllen muss.<br />

Individualisierung und Wunsch nach Optionen: Vielfältige, frei wähl- und kombinierbare Angebote<br />

für individuelle, spezifische Reisebedürfnisse und Anlässe ganz bestimmter Zielgruppen<br />

(Bausteinprinzip) werden immer wichtiger.<br />

Bedeutung für die Talsperrenregion Zeulenroda: Auch die Gäste in <strong>der</strong> Talsperrenregion Zeulenroda<br />

wünschen sich, dass ihre individuellen Bedürfnisse wahrgenommen und (über-)erfüllt werden.<br />

Kurzfristigkeit bei <strong>der</strong> Buchung und mehr Kurzreisen: Der Trend <strong>zu</strong> spontan gebuchten Kurzreisen<br />

verstärkt sich.<br />

Bedeutung für die Talsperrenregion Zeulenroda: Der Trend <strong>zu</strong> mehr Kur<strong>zu</strong>rlaubsreisen stellt für die<br />

Talsperrenregion Zeulenroda eine Herausfor<strong>der</strong>ung, aber auch eine Entwicklungschance dar. Um<br />

bei kurzfristigen Reiseentscheidungen als Ziel berücksichtigt <strong>zu</strong> werden, bedarf es attraktiver<br />

buchbarer Kurzreiseangebote.<br />

Hohe Reiseerfahrung und Qualitätsansprüche: Die Touristen sind längst kompetente, anspruchsvolle<br />

Kunden geworden.<br />

Bedeutung für die Talsperrenregion Zeulenroda: Die hohen Qualitätsansprüche <strong>der</strong> Kunden<br />

erstrecken sich nicht nur auf die Angebotsqualität in <strong>der</strong> Unterkunft, son<strong>der</strong>n auf sämtliche Infrastrukturbereiche.<br />

Low Budget o<strong>der</strong> Luxus - Markt <strong>der</strong> Gegensätze: Der Tourismus ist geprägt von einer Marktpolarisierung.<br />

Die unprofilierte Mitte hat immer größere Verkaufsprobleme, tendenziell immer erfolgreicher<br />

sind dagegen entwe<strong>der</strong> sehr preiswerte Produkte o<strong>der</strong> hochpreisige, prestigeträchtige Qualitäts-<br />

o<strong>der</strong> Luxusprodukte.<br />

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Bedeutung für die Talsperrenregion Zeulenroda: Um im Wettbewerb <strong>zu</strong> bestehen, bedarf es eines<br />

eigenständigen touristischen Profils, welches die Talsperrenregion Zeulenroda von an<strong>der</strong>en Talsperren<br />

und Seen unterscheidet und es aus <strong>der</strong> Masse hervorhebt. Als kleine und im Hinblick auf<br />

den Marketingetat nicht sehr starke Talsperrenregion besteht die Gefahr, in <strong>der</strong> Fülle von Mitbewerbern<br />

unter<strong>zu</strong>gehen. Eine Bündelung <strong>der</strong> Kräfte innerhalb <strong>der</strong> Talsperrenregion und ggf. auch<br />

darüber hinaus bietet einzig Aussicht auf Erfolg.<br />

Sicherheit: Fragen <strong>zu</strong>r Sicherheit werden immer wichtiger. An<strong>zu</strong>nehmen ist, dass sich eine anhaltende<br />

Sicherheitskrise stabilisierend auf den Inlandstourismus auswirkt.<br />

Bedeutung für die Talsperrenregion Zeulenroda: Auch die Talsperrenregion Zeulenroda kann vom<br />

Trend <strong>zu</strong>m Deutschlandurlaub profitieren.<br />

Globalisierung: Durch die Globalisierung stehen die verschiedenen Destinationen mit ihren spezifischen<br />

Erlebniswelten weltweit <strong>zu</strong>einan<strong>der</strong> in Konkurrenz, deshalb müssen sie authentisch sein,<br />

wenn sie sich im globalen Wettbewerb behaupten wollen.<br />

Bedeutung für die Talsperrenregion Zeulenroda: Aufgrund seiner guten verkehrlichen Anbindung<br />

hat die Talsperrenregion Zeulenroda gute Ausgangsvorausset<strong>zu</strong>ngen. Ein klares, attraktives und<br />

authentisches Profil muss noch herausgearbeitet werden.<br />

Entwicklung <strong>der</strong> Informations- und Kommunikationstechnologie: Die Entwicklung <strong>der</strong> Informations-<br />

und Kommunikationstechnologie ist Herausfor<strong>der</strong>ung und Lösungsinstrument <strong>zu</strong>gleich.<br />

Die klassischen Vertriebsformen werden aufgeweicht.<br />

Bedeutung für die Talsperrenregion Zeulenroda: Die Leistungsträger vor Ort und die <strong>zu</strong>ständigen<br />

Tourismusorganisationen müssen die jeweils aktuellen Informations- und Vertriebsmöglichkeiten<br />

<strong>der</strong> neuen Informations- und Kommunikationstechnologie intensiv ausschöpfen, um auf dem Markt<br />

wahrgenommen <strong>zu</strong> werden. Da<strong>zu</strong> sind entsprechende Etats notwendig.<br />

Zusätzlich <strong>zu</strong> den in <strong>der</strong> Tourismuskonzeption des Landkreises Greiz (2008) aufgeführten Trends<br />

hat auch „Architektur“ einen steigenden Einfluss auf den Tourismus und das Nachfrageverhalten<br />

<strong>der</strong> Reisenden.<br />

Architektur<br />

Noch nie wurde <strong>der</strong> emotionalen Dimension von Architektur von so vielen Menschen so viel Wert<br />

<strong>zu</strong>gemessen. In einer Zeit, in <strong>der</strong> touristische Produkte immer differenzierter sein müssen, entwickeln<br />

sich auch die Erwartungen und Emotionsmuster <strong>der</strong> verschiedenen Zielgruppen immer unterschiedlicher.<br />

Architektur im Inneren wie im Äußeren ist daher ein Mittel <strong>zu</strong>m Zweck <strong>der</strong> Differenzierung<br />

geworden und entscheidet heute oftmals über Sein o<strong>der</strong> Nichtsein im Tourismus.<br />

Bedeutung für die Talsperrenregion Zeulenroda:<br />

Mit Hilfe von innovativer Architektur ist es möglich eine neue Identität und einprägsame (Wie<strong>der</strong>)Erkennungsmerkmale<br />

<strong>zu</strong> schaffen. Die Architektursprache <strong>der</strong> Tourismus- und Freizeitbetriebe<br />

sollte hinsichtlich Form, Farbe und Material dem vorhandenen natürlichen Charakter <strong>der</strong> Talsperre<br />

entsprechen und sich harmonisch in <strong>der</strong>en Gesamtbild einfügen.<br />

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Trends im Wassertourismus<br />

Unter dem Begriff Wassertourismus werden alle Tourismusangebote verstanden, in denen Gewässer<br />

die natürliche Grundvorausset<strong>zu</strong>ng sowie Hauptmotiv, Nebenmotiv o<strong>der</strong> passiv erlebtes<br />

Element für Tourismus- und Freizeitaktivitäten darstellen.<br />

Mit Aktivitäten auf dem und am Wasser verbundene naturnahe Urlaubsformen erfreuen sich in<br />

Deutschland seit vielen Jahren einer großen Beliebtheit. Die über 10.000 Kilometer langen Binnenwasserstraßen,<br />

die steigende Anzahl natürlicher und künstlich erzeugter Seen und Seenlandschaften<br />

sowie rund 23.000 Quadratkilometer Seewasserstraßen an Nord- und Ostsee bieten Regionen,<br />

Gemeinden und privaten Anbietern vielfältige Möglichkeiten <strong>zu</strong>r touristischen Nut<strong>zu</strong>ng des<br />

Wassers, die bisher bei weitem noch nicht ausgeschöpft und teilweise <strong>der</strong> Öffentlichkeit <strong>zu</strong> wenig<br />

bekannt sind.<br />

Nachfrageseitig deuten viele Anzeichen auf weiteres Marktwachstum des Wassertourismus bei<br />

gleichzeitig nicht ausgeschöpften inhaltlichen Potenzialen. Umfang und Dauer des Wachstums<br />

sind jedoch segment-, angebots- und auch regionenabhängig.<br />

Aus <strong>der</strong> von <strong>der</strong> Hamburg Messe und Congress GmbH und dem Deutschen Tourismusverband in<br />

Auftrag gegebenen Grundlagenuntersuchung <strong>zu</strong>m Thema Wassertourismus (2003) lassen sich<br />

folgende Deutschland-Trends im Wassertourismus <strong>zu</strong>sammenfassen:<br />

Kanufahren<br />

- Hohe Wachstumsraten in den letzten Jahren, <strong>der</strong>zeit Abflachung<br />

- Regional teilweise starke Zuwächse<br />

- Trotz starker Nut<strong>zu</strong>ng von Campingplätzen/einfachen Unterkünften <strong>zu</strong>nehmendes Interesse an<br />

Komfortunterkünften<br />

Segeln/Motorbootfahren<br />

- Hoher Nachfragesockel<br />

- Trend <strong>zu</strong> “trockenem” Segeln (längere Liege-, kürzere Ausfahrzeiten)<br />

- Zunahme tourentauglicher Motorboote mit stärkerer Motorisierung<br />

- Segel-/Motorboote: Mehr bedienerfreundliche Technik, mehr Wohnkomfort<br />

Tauchen<br />

- Stabile bis steigende Nachfrage<br />

- Im Trend: Erlebnistauchen, Tauchen in künstlichen Welten, z. B. in Center Parcs; gesundheitsschonendes<br />

Nitrox-Tauchen<br />

Angeln<br />

- Leichtes, aber kontinuierliches Wachstum <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> Urlaubs-Freizeitangler<br />

- Männerdominierter und stark vereinsgebundener Wassersport, jedoch Potenziale auch bei<br />

Frauen und Kin<strong>der</strong>n<br />

- Wahl <strong>der</strong> Angelreviere vor allem nach Fischarten<br />

- Touristisch sehr interessant: Hochseeangeln<br />

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Surfen<br />

- Trendsportart <strong>der</strong> 1980er Jahre mit hohem Individualisierungsgrad, da <strong>zu</strong>r Ausübung kaum formale<br />

Reglementierungen sowie kaum infrastrukturelle Vorausset<strong>zu</strong>ngen erfor<strong>der</strong>lich<br />

- Immer noch hoher Nachfragesockel bei leichtem Rückgang<br />

- Einzelne Nischen im Trend, z. B. Kitesurfen an Nord- & Ostsee<br />

Wasserski<br />

- Zunehmende Zahl an Seilbahnen, jedoch unklare Nachfrageentwicklung<br />

- Im Trend: Wakeboarding, da höherer Spaßfaktor, mehr Bewegungsfreiheit und größere<br />

Wetterunabhängigkeit als beim Wasserski<br />

Fährschifffahrt<br />

- Negative Angebotsentwicklung innerhalb <strong>der</strong> EU durch Wegfall des zollfreien Einkaufs auf<br />

Fährschiffen („Butterfahrten”) seit 1999<br />

- Perspektivisch leicht positive Nachfrageentwicklung<br />

- Trend: Bei längeren Fahrten spielen die Ausstattung des Schiffes sowie <strong>der</strong> Unterhaltungs-<br />

und Erlebniswert eine immer größere Rolle<br />

Fahrgastschifffahrt<br />

- Uneinheitliche und unklare Nachfrageentwicklung<br />

- Im Trend: Ausgefallene Schiffskonstruktionen, Traditionsschiffe, Solarboote, Events, Romantik-<br />

und Themenfahrten, Tagungen auf dem Wasser<br />

Bootscharter<br />

- Regional starke Konzentration an Brandenburgisch/Mecklenburgischer Seenplatte, starke Zuwächse<br />

auch internationaler Gäste sowie Rückgewinnung deutscher Kunden von ausländischen<br />

Zielen (z. B. Frankreich) nach Einführung des Charterscheines<br />

- Zunehmendes Interesse von Gruppen<br />

- Tendenz preisbewusster Kunden <strong>zu</strong> kürzeren Verleihzeiten und kleineren Booten<br />

- Trotz hohem Ausstattungsgrad <strong>der</strong> Boote <strong>zu</strong>nehmende Inanspruchnahme gastronomischer<br />

Angebote an Land<br />

Traditionsschifffahrt<br />

- Kleines Segment, jedoch <strong>zu</strong>nehmendes Interesse an Nostalgiefahrten bzw. historischen Schiffen,<br />

z. B. Raddampfer, Zeesboote, Torfkähne, Flöße, Bootstreideln auf (historischen) Wasserwegen<br />

und auf Kanälen/Fleeten etc.<br />

Unabhängig von den Trends in den einzelnen Wassersportarten und den an<strong>der</strong>en touristischen<br />

Nut<strong>zu</strong>ngsbereichen bieten die Vernet<strong>zu</strong>ng wasser- und landseitiger Angebote in den Gewässeranrainerorten<br />

sowie eine räumlich-funktionelle Abstimmung innerhalb eines Wassersportreviers die<br />

größten Erfolgspotenziale im harten Konkurrenzkampf um Tages- und Übernachtungsgäste.<br />

Ebenso gilt heute auch die zielgruppenspezifische Vermarktung eines Gewässers als wichtiger Erfolgsfaktor.<br />

Wassertourismus ist <strong>zu</strong>künftig mehr als das reine Erlebnis auf dem Wasser. Neben <strong>der</strong> Anlegestelle<br />

am Gewässer gehört <strong>zu</strong> einer wettbewerbsfähigen wassertouristischen Infrastruktur auch Abfall<br />

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und Fäkalienentsorgung, Wasser- und Energieversorgung sowie eine auf die einzelnen Zielgruppen<br />

<strong>zu</strong>geschnittene Beschil<strong>der</strong>ung. Wassertouristische Infrastruktur beinhaltet darüber hinaus aber<br />

auch die Erreichbarkeit <strong>der</strong> Anleger vom Land aus sowie umgekehrt <strong>der</strong> landseitigen Angebote<br />

vom Wasser aus. Das heißt, ein touristisches Informationssystem, das die Verknüpfung wasser-<br />

und landseitiger Angebote gewährleistet und dem Gast die Nut<strong>zu</strong>ng erleichtert bzw. überhaupt erst<br />

ermöglicht, ist von zentraler Bedeutung.<br />

3.2 Regionale Konkurrenzsituation im Seentourismus<br />

Nach <strong>der</strong> bevorstehenden Aufhebung des Trinkwasserschutzes im Jahr 2012 steht die Talsperre<br />

Zeulenroda im harten Wettbewerb mit an<strong>der</strong>en Seen und Seenlandschaften. Viele dieser Konkurrenzgewässer<br />

haben einen Wettbewerbsvorsprung, da sie sich in den vergangenen Jahren bzw.<br />

Jahrzehnten mit ihren attraktiven Landschaften, dem Ausbau touristischer Infrastruktur und einem<br />

gezielten Marketing am Markt etablieren und einen entsprechenden Bekanntheitsgrad erlangen<br />

konnten.<br />

In einem Umkreis von 200 km bzw. 2 Autofahrstunden – und damit im direkten Ein<strong>zu</strong>gsbereich <strong>der</strong><br />

Talsperre Zeulenroda – gibt es folgende bedeutende Seen bzw. Seenlandschaften:<br />

Lage <strong>der</strong> Konkurrenzgewässer<br />

1 Ostthüringer/Vogtländische/<br />

Oberfränkische Seen<br />

2 Lausitzer Seenland<br />

3 Leipziger Neuseenland<br />

4 Fränkisches Seeland<br />

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(1) Ostthüringer/Vogtländische/Oberfränkische Seen<br />

- Bleilochtalsperre und Stausee Hohenwarte<br />

- Touristischer Hauptteil <strong>der</strong> fünffach gestuften Saalekaskade ist beliebtes Naherholungsziel<br />

- Beson<strong>der</strong>er Reiz durch Naturausstattung<br />

- Fahrgastschifffahrt auf beiden Gewässern<br />

- Motorbootnut<strong>zu</strong>ng im Sommerhalbjahr möglich<br />

- Baden, (Rad)Wan<strong>der</strong>n, Kanufahren, Ru<strong>der</strong>n, Tretboote, Wasserski<br />

- Mehrere Campingplätze<br />

- Talsperren Pöhl und Pirk in erster Linie von Ausflugstouristen und Naherholern besucht<br />

- Freizeitzentrum Vogtländische Schweiz an <strong>der</strong> Talsperre Pöhl und Naherholungszentrum<br />

an <strong>der</strong> Talsperre Pirk<br />

- Baden, Fahrgastschifffahrt, Segeln, Ru<strong>der</strong>n, Tretboote, Tauchen, (Rad)Wan<strong>der</strong>n, Angeln<br />

- Keine Sportboote mit Verbrennungsmotor <strong>zu</strong>gelassen<br />

- Größter FKK-Badestrand an einem Binnensee in Deutschland (Talsperre Pöhl)<br />

- Stellplätze für Zelte und Wohnmobile<br />

- Untreusee bei Hof<br />

- See nur 2 km lang und 700 m breit<br />

- Alle Wassersportarten mit Ausnahme des Fahrens von Motorbooten sind erlaubt, außerdem<br />

(Rad)Wan<strong>der</strong>n, Angeln<br />

- Vorhandensein einer so genannten „Intensivzone“ mit Bündelung sämtlicher Freizeiteinrichtungen<br />

und von 3 Parkplätzen<br />

- Dreiteilige kinetische Windskulptur auf einer kleinen Seeinsel<br />

- Anspruchsvoller Kletterpark als beson<strong>der</strong>es Highlight am See<br />

(2) Lausitzer Seenland<br />

- Zwischen Berlin und Dresden entsteht bis 2018 Europas größte künstliche Wasserlandschaft<br />

und Deutschlands viertgrößtes Seengebiet<br />

- Entstehung ausnahmslos aus Restlöchern ehemaliger Braunkohletagebaue<br />

- Derzeit laufen umfangreiche Sanierungs- und Rekultivierungsmaßnahmen an vielen Tagebauseen<br />

und ihren Uferbereichen<br />

- Im Zentrum des Lausitzer Seenlandes werden 9 Seen durch schiffbare Kanäle <strong>zu</strong> einer „Seekette“<br />

mit 7.000 ha Wasserfläche verbunden<br />

- Thematische Abstimmung <strong>der</strong> Attraktionen an den verschiedenen Seenstandorten<br />

- Schwerpunkte liegen auf „aktiv und sportlich“ sowie auf „Ruhe und Naturverbundenheit“<br />

- Speedbootzentrum auf dem Spreetaler See sowie Wasserskianlage und schwimmende Häuser<br />

auf dem Geierswal<strong>der</strong> See als herausragende Attraktionen<br />

(3) Leipziger Neuseenland<br />

- Künstliche Wasserlandschaft aus aufgefüllten Restlöchern ehemaliger Braunkohletagebaue im<br />

Südraum Leipzig (10 Seen mit ca. 3.665 ha Wasserfläche)<br />

- Leipziger Neuseenland ist Bestandteil <strong>der</strong> Mitteldeutschen Seelandschaft, die sich über den<br />

Nordraum Leipzig bis nach Sachsen-Anhalt erstreckt<br />

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- Leitbild „Wohnen und Arbeiten am Wasser und vielfältige Freizeit- und Sportmöglichkeiten am,<br />

auf und unter Wasser“<br />

- Bootsgängige Verbindung <strong>der</strong> Stadt Leipzig mit <strong>der</strong> umliegenden Seenlandschaft<br />

- Lückenschluss <strong>zu</strong>m Elster-Saale-Kanal und damit Wasserverbindung an die Nordsee geplant<br />

- Vergnügungspark BELANTIS am Cospudener See und Wildwasseranlagen im Kanupark am<br />

Markkleeberger See als Highlights<br />

(4) Fränkisches Seenland<br />

- Künstlich angelegtes Seengebiet mit 7 Seen und ca. 2.000 ha Wasserfläche<br />

- Zentrum des Fränkischen Seenlandes sind die drei unmittelbar nebeneinan<strong>der</strong> liegenden Großer<br />

Brombachsee, Kleiner Brombachsee und Igelsbachsee<br />

- „Wasser, Wäl<strong>der</strong>, Gastfreundschaft“ als Leitmotiv<br />

- Vielfältige Wassersportmöglichkeiten, insbeson<strong>der</strong>e Segeln, Wind- und Kitesurfen,<br />

(Rad)Wan<strong>der</strong>n<br />

- Mehrere See- und Freizeitzentren mit touristischer Angebotsbündelung<br />

- Rundfahrten mit einem großen Trimaran auf dem Großen Brombachsee als Highlight<br />

3.3 Erfolgreiche Vergleichsregion „Brombachsee“<br />

Das Herzstück des südlich von Nürnberg liegenden Fränkischen Seenlandes ist <strong>der</strong> Brombachsee,<br />

bestehend aus Großer Brombachsee (800 ha), Kleiner Brombachsee (250 ha) und Iglsbachsee<br />

(90 ha).<br />

Der Brombachsee ist <strong>der</strong> größte staatliche Wasserspeicher in Bayern und fungiert in erster Linie<br />

als Speicherbecken für das Hochwasser <strong>der</strong> Altmühl. Dieses wird ihm über den ca. 15 km entfernten<br />

Altmühlsee und den Altmühlüberleiter <strong>zu</strong>geführt. Je nach Bedarf wird in längeren Trockenperioden<br />

das gespeicherte Wasser aus dem Großen Brombachsee in das Regnitz-Main-Gebiet abgegeben.<br />

Durch die wasserwirtschaftliche Bewirtschaftung schwankt <strong>der</strong> Wasserspiegel im Großen<br />

Brombachsee bis <strong>zu</strong> 7 m. In einem durchschnittlichen Jahr beträgt die Schwankung jedoch nur 2<br />

bis 3 m.<br />

Obwohl die Flutung des Großen Brombachsees inkl. seiner beiden Vorsperren erst im Jahr 2000<br />

abgeschlossen war, fügt sich <strong>der</strong> See sehr harmonisch in die bewaldete Hügellandschaft ein, so<br />

dass <strong>der</strong> Eindruck entsteht als wäre er schon immer da gewesen. Durch die Freizeit- und Erholungseinrichtungen,<br />

die im Zuge des Überleitungsprojektes entstanden, hat sich <strong>der</strong> Brombachsee<br />

<strong>zu</strong> einem Anziehungspunkt für Touristen und Naherholungssuchende entwickelt. Die große Wasserfläche<br />

und häufig gute Windverhältnisse machen ihn beson<strong>der</strong>s für Segler und Surfer interessant.<br />

Aus Naturschutzgründen sind private Motorboote am See verboten.<br />

Das wichtigste touristische Zentrum ist die Badehalbinsel Absberg am Kleinen Brombachsee mit<br />

langem Sandstrand, Bootsverleih und -liegeplätzen, Sommergaststätte mit Biergarten, Zeltplatz,<br />

Heißluftballon-Startanlage und vielen an<strong>der</strong>en Freizeitmöglichkeiten. Reger touristischer Betrieb<br />

herrscht bei schönem Wetter auch auf dem gegenüberliegenden Ufer bei Langlau. Dort gibt es ne-<br />

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ben dem am See obligatorischen Sandstrand und den Freizeiteinrichtungen auch einen Komfort-<br />

Campingplatz sowie gehobene Unterkünfte und Verpflegung in einem Hotel-Restaurant.<br />

Deutlich weniger touristisch intensiv genutzt wird <strong>der</strong> Igelsbachsee, <strong>der</strong> landschaftlich wohl<br />

schönste See im Fränkischen Seenland. Lediglich ein kleiner Strandbereich und ein Kletterpark laden<br />

bei En<strong>der</strong>ndorf <strong>zu</strong>m Entspannen ein. Ansonsten ist <strong>der</strong> Igelsbachsee gerade wegen seiner<br />

Ruhe und idyllischen Einbettung in die umgebende Hügellandschaft bei Wan<strong>der</strong>ern sehr beliebt.<br />

Am Großen Brombachsee gibt es weitere fünf Seezentren mit Badestränden, großem Segelhafen,<br />

Bootskränen, Sliprampen, Segelschule, Kite-Surfschule, Surfstrand, Infozentrum und vielem mehr.<br />

Eine beson<strong>der</strong>e Attraktion ist <strong>der</strong> größte in Europa auf einem Stausee verkehrende und in seiner<br />

Bauart einzigartige Trimaran MS Brombachsee, <strong>der</strong> vom Frühjahr bis <strong>zu</strong>m Herbst über den See<br />

kreuzt. Neben dem normalen Fährbetrieb finden noch diverse Events, Gruppen- und Son<strong>der</strong>fahrten<br />

an Bord statt.<br />

Das Fränkische Seenland und die Region rund um den Brombachsee erfreuen sich bei Wan<strong>der</strong>ern<br />

und Radfahrern aufgrund <strong>der</strong> umgebenden Natur sowie <strong>der</strong> gut ausgebauten und markierten Rad-<br />

und Wan<strong>der</strong>wege großer Beliebtheit. Um den Großen und Kleinen Brombachsee sowie den Igelsbachsee<br />

gibt es jeweils einen Rad- und Wan<strong>der</strong>weg, sechs weitere ausgeschil<strong>der</strong>te Radwan<strong>der</strong>wege<br />

und den überregional bedeutsamen Fränkischen Seenland-Weg.<br />

Mit dem Ziel – den Brombachspeicher für die Erholung <strong>der</strong> Bevölkerung <strong>zu</strong> erschließen, den freien<br />

Zugang und den Gemeingebrauch sicher<strong>zu</strong>stellen und die <strong>zu</strong>r Erfüllung dieser Aufgaben erfor<strong>der</strong>lichen<br />

Grundstücke <strong>zu</strong> erwerben bzw. dafür Sorge <strong>zu</strong> tragen, dass diese in das Eigentum <strong>der</strong> öffentlichen<br />

Hand übergeführt werden – wurde bereits 1972 von den Anliegergemeinden, den umliegenden<br />

Landkreisen und dem <strong>zu</strong>ständigen Regierungsbezirk <strong>der</strong> Zweckverband Brombachsee<br />

gegründet.<br />

Durch die Übertragung <strong>der</strong> Bauleitplanung von den eigentlich <strong>zu</strong>ständigen Mitgliedsgemeinden auf<br />

den Zweckverband Brombachsee wurde sichergestellt, dass Aspekte <strong>der</strong> Landschaftserhaltung bei<br />

<strong>der</strong> Umstrukturierung des vorher ländlich geprägten Brombachseegebiets nicht in den Hintergrund<br />

traten. Neben <strong>der</strong> Aufstellung von Flächennut<strong>zu</strong>ngs- und Landschaftsplänen sowie für bestimmte<br />

seenahe Bereiche auch von Bebauungsplänen, hat <strong>der</strong> Zweckverband ebenso den Großteil <strong>der</strong><br />

Freizeitanlagen an den drei Seen errichtet und ist bis heute noch für die Betreibung von neun Freizeiteinrichtungen<br />

<strong>zu</strong>ständig. Als touristischer Veranstalter tritt <strong>der</strong> Zweckverband Brombachsee jedoch<br />

nicht auf. Dies wird von verschiedenen privatwirtschaftlichen Initiativen erfolgreich übernommen.<br />

Als Vorausset<strong>zu</strong>ng für ungetrübte Bade- und Wassersportfreuden hat <strong>der</strong> Zweckverband Brombachsee<br />

mit finanzieller Unterstüt<strong>zu</strong>ng des Freistaats Bayern eine leistungsfähige Abwasserentsorgung<br />

geschaffen. Alle Ortschaften im Ein<strong>zu</strong>gsgebiet des Brombachsees sind über Kanäle und<br />

Pumpwerke an eine Zentralkläranlage angeschlossen.<br />

Nach stetigem Wachstum seit <strong>der</strong> begonnenen Entstehung des Fränkischen Seenlands ist seit einigen<br />

Jahren bei den Übernachtungen im Seenland, und damit auch am Brombachsee, eine tendenziell<br />

leicht rückläufige Entwicklung <strong>zu</strong> verzeichnen. Im gesamten Fränkischen Seenland hat<br />

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<strong>Konzept</strong> <strong>zu</strong> <strong>Touristischen</strong> <strong>Entwicklungsmöglichkeiten</strong> <strong>der</strong> Talsperrenregion Zeulenroda – Schlussentwurf vom 15.01.2011<br />

sich die Zahl <strong>der</strong> jährlichen Übernachtungen bei etwa 1,6 Millionen eingependelt (einschließlich<br />

gemeldeter bzw. geschätzter Übernachtungen in Beherbergungsbetrieben mit weniger als neun<br />

Betten). Die Zahl <strong>der</strong> angebotenen Betten liegt im Fränkischen Seenland bei ca. 10.000 Betten, <strong>zu</strong><br />

denen noch ca. 1.600 Stellplätze auf Campingplätzen hin<strong>zu</strong>kommen, davon 565 rund um den<br />

Brombachsee. Die Zahl <strong>der</strong> Tagesausflugsgäste ist in den letzten Jahren ebenfalls etwas <strong>zu</strong>rückgegangen<br />

und liegt mittlerweile bei jährlich ca. 3 Millionen.<br />

Ursachen für den leichten Besucherrückgang sind die <strong>zu</strong>nehmende Konkurrenzsituation im Binnenwassertourismus<br />

und die sich in den letzten Jahren verstärkte Algenbildung in mehreren Seen<br />

des Fränkischen Seenlandes.<br />

Fränkisches Seenland/Brombachsee<br />

Stärken/Chancen Schwächen/Risiken<br />

• Freier Zugang <strong>zu</strong>m Wasser<br />

• Geplante Strukturen (kein Wildwuchs)<br />

• Vielzahl von Freizeitzentren mit gleichem<br />

Basisnutzen und lagebedingten Zusatzangeboten<br />

• Sehr gutes und breites Angebot an Freizeitbetätigungen<br />

• Investitionsfreudige Privatwirtschaft<br />

• Konzentration auf Kernkompetenzen<br />

(Strand- und Badeurlaub, Rad- und Wan<strong>der</strong>urlaub,<br />

Familie, barrierefrei)<br />

• Konsequenter Ausbau <strong>der</strong> Marke „Fränkisches<br />

Seenland“<br />

• Bevölkerungsreiche und zahlungskräftige<br />

Quellmärkte mit Wachstumspotenzial<br />

• Komplizierte Organisationsstruktur<br />

• Mangelnde Attraktivität bei Schlechtwetterperioden<br />

• Beeinträchtigung <strong>der</strong> Wasserqualitäten<br />

durch Algenbefall<br />

• Kleinstrukturiertes Beherbergungsangebot<br />

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4. SWOT-Analyse<br />

Die nachfolgende Übersicht listet die wesentlichen Stärken und Schwächen sowie die sich daraus<br />

ergebenden Chancen und Risiken <strong>der</strong> Talsperrenregion Zeulenroda auf. Die Inhalte stellen eine<br />

Zusammenfassung <strong>der</strong> Erkenntnisse aus <strong>der</strong> Tourismuskonzeption des Landkreises Greiz (2008),<br />

die gewonnenen Erkenntnisse <strong>der</strong> beauftragten Gutachter (KEM) und <strong>der</strong> Tourismusverantwortlichen<br />

vor Ort dar.<br />

Erreichbarkeit<br />

Stärken Schwächen<br />

- Günstige Lage <strong>der</strong> Region zwischen drei Bundesautobahnen<br />

(A 4, A 9, A 72)<br />

- Schienenverbindung Gera - Hof mit kurzen Taktzeiten<br />

- Touristenfreundliches Nahverkehrsnetz<br />

(EGRONET)<br />

- Probleme mit <strong>der</strong> Erreichbarkeit aus den benachbarten<br />

Zentren an Wochenenden durch<br />

längere und unregelmäßigere Taktzeiten (Schiene<br />

und Bus)<br />

- Kaum vorhandene direkte verkehrliche Erschließung<br />

<strong>der</strong> Talsperre durch bestehende Trinkwasserrestriktionen<br />

Chancen Risiken<br />

- Schaffung eines touristischen Leitsystems<br />

- Schaffung/Stärkung von Übergangsstellen<br />

MIV 1 /ÖPNV/Fähre<br />

- Ausbau <strong>der</strong> Parkplatzkapazitäten an den<br />

Strandbä<strong>der</strong>n und im Umfeld <strong>der</strong> Stauseebrücke<br />

- Verringerung des MIV und bessere Anbindung<br />

des Strandbades Zeulenroda durch Bau einer<br />

Fußgänger- und Radfahrerbrücke zwischen<br />

Alaunwerk und Strandbad<br />

Touristische Potenziale und Angebote<br />

- Erhöhte Belastung <strong>der</strong> Zufahrtsstraßen und <strong>der</strong><br />

Anwohner an Wochenenden mit Badewetter<br />

- Bei Badefreigabe ab 2012 keine ausreichende<br />

Anzahl strandbadnaher Parkplätze<br />

Stärken Schwächen<br />

- Naturerlebnis Talsperre Zeulenroda, eingebettet<br />

in eine reizvolle, hügelige und bewaldete Umgebung<br />

- Bio-Seehotel mit hohen Bekanntheitsgrad und<br />

einem hervorragenden Ruf als Tagungs- und<br />

Eventhotel<br />

1 MIV = Motorisierter Individualverkehr<br />

- Bis 2012 keine vorhandene Bademöglichkeit und<br />

kein Fährbetrieb an <strong>der</strong> Talsperre<br />

- Betreibung <strong>der</strong> Badewelt Waikiki nur mit erheblichen<br />

städtischen Zuschüssen möglich<br />

- Vorhandene Schwellenangst <strong>der</strong> Bewohner vor<br />

den Angeboten des Bio-Seehotels<br />

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- Badewelt Waikiki – erstes europäisches Freizeitund<br />

Erlebnisbad mit hawaiischem Ambiente<br />

- Bioenergieregion „Thüringer Vogtland“ bietet Potenzial<br />

für eine nachhaltige und ökologisch verträgliche<br />

touristische Nut<strong>zu</strong>ng<br />

- Ein als „Qualitätsweg Wan<strong>der</strong>bares Deutschland“<br />

ausgezeichneter Rundwan<strong>der</strong>weg um die<br />

Talsperre<br />

- Nordic-Walking-Zentrum des Deutschen Skiverbandes<br />

mit Strecken rund um die Talsperre<br />

- Zeulenrodaer Marktplatz mit klassizistischen<br />

Rathaus und historische Ortskerne im Talsperrenumfeld<br />

- Rundwan<strong>der</strong>weg aufgrund fehlen<strong>der</strong> Abkür<strong>zu</strong>ngsmöglichkeiten<br />

nur für geübte Wan<strong>der</strong>er <strong>zu</strong><br />

erlaufen<br />

- Fehlende Erlebbarkeit <strong>der</strong> Talsperre von <strong>der</strong><br />

Stadt Zeulenroda und den umliegenden Orten<br />

aus (auch umgedreht von <strong>der</strong> Talsperre aus)<br />

- Wenig Veranstaltungen mit überregionaler Anziehungskraft<br />

- Nur vereinzelte Zusammenarbeit zwischen Tourismusakteuren<br />

und regionalen Produzenten<br />

- Kaum regionaltypische Spezialitäten, Souvenirs<br />

und Merchandisingartikel<br />

Chancen Risiken<br />

- Schaffung von Erlebnisbereichen an <strong>der</strong> Talsperre<br />

bei Bewahrung ihres natürlichen Charakters<br />

- Konsequente (Weiter)Entwicklung von touristischen<br />

Angeboten mit Be<strong>zu</strong>g <strong>zu</strong> Talsperre, Wasser, Nachhaltigkeit/Ökologie<br />

sowie den traditionell in <strong>der</strong> Region<br />

verankerten Themen<br />

- Energieautarkie und erlebbarer nachhaltiger,<br />

ökologisch verträglicher Tourismus als aus<strong>zu</strong>bauendes<br />

Alleinstellungs- und Profilierungsmerkmal<br />

- Orientierung am Qualitätsanspruch des Bio-<br />

Seehotels<br />

- Schaffung neuer Identitäten und einprägsame<br />

(Wie<strong>der</strong>)Erkennungsmerkmale durch den Einsatz<br />

innovativer Außen- und Innenarchitektur<br />

rund um die Talsperre<br />

- Promenadenartige Erschließung von Teilen des<br />

Nordostufers <strong>der</strong> Talsperre für das Zeulenrodaer<br />

Stadt(er)leben<br />

- Badewelt Waikiki und an<strong>der</strong>e touristische Einrichtungen<br />

profitieren von <strong>der</strong> ganzjährig erhöhten<br />

Anzahl von Besuchern <strong>der</strong> Talsperrenregion<br />

- Bewusstes Herausarbeiten und Stärkung von<br />

ausgewählten Veranstaltungen inkl. konzentrierte<br />

überregionale Vermarktung als Zugpferde für<br />

die gesamte Talsperrenregion<br />

- Etablierung regionaler Beson<strong>der</strong>heiten bzw.<br />

Produkte als Imageträger<br />

- Verlust des natürlichen Charakters <strong>der</strong> Talsperre<br />

durch <strong>zu</strong> viel Freizeitinfrastruktur, Wassersport<br />

und Events<br />

- Durch nicht konsequente touristische Umset<strong>zu</strong>ng<br />

von Nachhaltigkeit und Ökologie gibt es für Touristen<br />

keinen erkennbaren Unterschied <strong>zu</strong> an<strong>der</strong>en<br />

Talsperren und Seen<br />

- Entstehen eines für Besucher unattraktiven Gesamtbildes<br />

durch unabgestimmte Form-, Farbenund<br />

Materialsprache <strong>der</strong> neu errichteten Tourismus-<br />

und Freizeiteinrichtungen<br />

- Badewelt Waikiki und an<strong>der</strong>e touristische Einrichtungen<br />

sind gegenüber dem wasserbezogenen<br />

Angebot direkt an <strong>der</strong> Talsperre nicht konkurrenzfähig<br />

- Hoher Bedarf an Finanzmitteln bzw. Sponsoringgel<strong>der</strong>n<br />

o<strong>der</strong> Eigeneinnahmen für hochwertige<br />

Veranstaltungen<br />

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Gästestruktur<br />

Stärken Schwächen<br />

- Hoher Anteil bei den Gästen <strong>der</strong> Altersgruppe<br />

50+, an Tagesgästen aus <strong>der</strong> näheren Umgebung<br />

und <strong>der</strong> angrenzenden Region sowie an<br />

Kur<strong>zu</strong>rlaubern<br />

- Durch Bio-Seehotel hoher Anteil an Gästen im<br />

Tagungs- und Eventbereich<br />

- Viele Stammurlauber im Bungalowdorf Zadelsdorf<br />

- Wenig Gäste mit längerer Aufenthaltsdauer<br />

- Starke Saisonalität <strong>der</strong> Nachfrage (Bio-Seehotel<br />

mit wenig Tagungs- und Eventgästen im Sommer,<br />

dafür z. B. Bungalowdorf Zadelsdorf nur im<br />

Sommerhalbjahr gut mit Erholungsurlaubern<br />

ausgelastet)<br />

Chancen Risiken<br />

- Erhöhung des Wirtschaftsfaktors Tourismus<br />

durch Badefreigabe ab 2012 und damit verbundener<br />

Schaffung neuer touristischer Infrastruktur/<br />

Angebote<br />

- Erschließung neuer touristischer Zielgruppen<br />

durch qualitätvolle Erfüllung ihrer gesundheitsbewussten<br />

und ökologisch geprägten Ansprüche<br />

- Gezielte Ansprache von Tages- und Wochenendbesuchern<br />

sowie Campingtouristen als Zielgruppen<br />

mit beson<strong>der</strong>em Steigerungspotenzial<br />

- Erweiterung des Zielgruppenpotenzials <strong>zu</strong>gunsten<br />

höherer Altersschichten durch den demografischen<br />

Wandel<br />

- Saisonalität belastend für die Auslastungssituation<br />

und betriebswirtschaftliche Basis <strong>der</strong> touristischen<br />

Betriebe<br />

- Hoher Wettbewerbsdruck durch räumliche Nähe<br />

starker Konkurrenzangebote<br />

- Nichterfüllung <strong>der</strong> durch das Bio-Seehotel bestehenden<br />

hohen Qualitätserwartungen <strong>der</strong> Besucher<br />

Beherbergungs- und Gastronomieangebot<br />

Stärken Schwächen<br />

- Überregional bekanntes Bio-Seehotel entspricht<br />

höchsten Ansprüchen von Geschäfts- und Urlaubsreisenden<br />

und wurde mehrfach als bestes<br />

Tagungshotel Deutschlands ausgezeichnet<br />

- Rein zahlenmäßig guter Besatz an Gastronomieeinrichtungen<br />

verschiedener Kategorien<br />

- Geringe Auslastung <strong>der</strong> gewerblichen Übernachtungsbetriebe<br />

- Außer Bio-Seehotel beschränktes Übernachtungsangebot<br />

und Mangel an gruppentauglichen<br />

Übernachtungsbetrieben im mittleren bis oberen<br />

Preissegment<br />

- Bungalowdorf Zadelsdorf mit stark diversifizierter<br />

Eigentümerstruktur entspricht baulich und gestalterisch<br />

nicht den heutigen Übernachtungsansprüchen<br />

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- Wenig klassifizierte Einrichtungen im Beherbergungsbereich<br />

- Fehlende attraktive Gastronomieangebote im direkten<br />

Talsperrenumfeld<br />

Chancen Risiken<br />

- Verbesserung <strong>der</strong> Auslastung in bestehenden<br />

Beherbergungs- und Gastronomiebetrieben<br />

durch Freigabe <strong>der</strong> Talsperre <strong>zu</strong>m Baden und<br />

<strong>zu</strong>r Freizeitnut<strong>zu</strong>ng<br />

- Schaffung verschiedener hochwertiger und attraktiver<br />

Beherbergungs- und Gastronomieangebote<br />

im direkten Talsperrenumfeld <strong>zu</strong>r Erhöhung<br />

<strong>der</strong> Aufenthaltsdauer und Kaufkraftbindung<br />

- Qualitätsoffensive in Beherbergung und Gastronomie<br />

- Ausbau des qualitativ hochwertigen Tagungsund<br />

Eventbereiches durch stärkere Nut<strong>zu</strong>ng des<br />

bisher nur eingeschränkt nutzbaren Talsperrenpotenzials<br />

- Stärkere Zielgruppenorientierung in Beherbergung<br />

und Gastronomie auf Wan<strong>der</strong>er, Radfahrer<br />

und Naturliebhaber<br />

- Schaffung/Ausbau von Wellnessangeboten o<strong>der</strong><br />

Tagungsmöglichkeiten <strong>zu</strong>r Verlängerung <strong>der</strong><br />

Saisonzeiten<br />

- Hoher Investitionsbedarf und finanzielles Risiko<br />

bei Bau und Betreibung von Beherbergungs- und<br />

Gastronomieprojekten im direkten Talsperrenumfeld<br />

- Harter Verdrängungswettbewerb durch hohe<br />

Zahl an Beherbergungs- und Gastronomiebetrieben<br />

Image, Organisation, Marketing, Kooperation und Vertrieb<br />

Stärken Schwächen<br />

- Professionelle Organisations-, Marketing- und<br />

Vertriebsstrukturen und -aktivitäten beim Bio-<br />

Seehotel, einem Unternehmen <strong>der</strong> Bauerfeind<br />

AG<br />

- Talsperrenregion Zeulenroda wird vom Thüringer<br />

Vogtland Tourismus e. V. als integraler Bestandteil<br />

<strong>der</strong> Destination angesehen<br />

- Vorhandene Bereitschaft <strong>der</strong> touristischen Leistungsträger<br />

und <strong>der</strong> Kommunalpolitik <strong>zu</strong> Kooperation<br />

und Gestaltung<br />

- Talsperrenregion Zeulenroda und Thüringer<br />

Vogtland sind jeweils keine klassischen bzw. bekannten<br />

Ferienregionen<br />

- Thüringer Vogtland Tourismus e. V. eher klein<br />

und unbedeutend als touristische Kooperations-<br />

und Vermarktungsplattform in Deutschland sowie<br />

personal- und budgettechnisch nur sehr eingeschränkt<br />

handlungsfähig<br />

- Im Vergleich mit dem Bio-Seehotel eher schwache<br />

Außendarstellung <strong>der</strong> sonstigen touristischen<br />

Einrichtungen/Akteure (Homepage, Flyer)<br />

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Chancen Risiken<br />

- Geordnete und abgestimmte Bauleitplanung<br />

durch Planungsverband „Vogtländische Seen“<br />

- Vermarktung <strong>der</strong> Talsperre Zeulenroda im Verbund<br />

mit den sonstigen vogtländischen Talsperren<br />

und Seen<br />

- Schaffung belastbarer Informations- und Kooperationsstrukturen<br />

innerhalb <strong>der</strong> Talsperrenregion<br />

- Konsequenter Einsatz eines einheitlichen Designs<br />

in <strong>der</strong> Region über alle tourismusrelevanten<br />

Print- und Internetmedien hinweg<br />

- Stärkere Nut<strong>zu</strong>ng <strong>der</strong> Vielfalt <strong>der</strong> Vertriebsmöglichkeiten<br />

durch die touristischen Leistungsträger<br />

sowie stärkere Präsenz auf den Vermarktungsplattformen<br />

von TVT und TTG<br />

- Fehlende finanzielle Mittel <strong>zu</strong>r Umset<strong>zu</strong>ng von<br />

Projekten<br />

- Leistungsträger wirken bei Verän<strong>der</strong>ungsprozessen,<br />

Qualitätsinitiativen o<strong>der</strong> Werbeaktionen<br />

nicht mit, dadurch Trittbrettfahrer- o<strong>der</strong> ggf. sogar<br />

grundsätzliches touristisches Qualitätsproblem<br />

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<strong>Konzept</strong> <strong>zu</strong> <strong>Touristischen</strong> <strong>Entwicklungsmöglichkeiten</strong> <strong>der</strong> Talsperrenregion Zeulenroda – Schlussentwurf vom 15.01.2011<br />

5. Touristisches Leitbild<br />

5.1 Aufgabe des Leitbildes 2<br />

Ein touristisches Leitbild soll vor allem folgende Fragen beantworten:<br />

• Was macht unsere Region aus?<br />

• Welche Faktoren unterscheidet sie von an<strong>der</strong>en?<br />

• In welche Richtung soll die weitere Entwicklung gehen?<br />

• Was ist <strong>zu</strong> tun, um diese Ziele <strong>zu</strong> erreichen.<br />

Ein Leitbild ist eine schriftlich formulierte Zielset<strong>zu</strong>ng und legt fest, in welche Richtung <strong>der</strong> Tourismus<br />

einer Region langfristig entwickelt werden soll. Es richtet sich an alle am Tourismus beteiligten<br />

Akteure <strong>der</strong> Region als Instrument des Innenmarketings. Das Leitbild ist damit kein Marketinginstrument<br />

für Touristen.<br />

Die Formulierung eines Leitbildes wird von dem Grundgedanken geleitet, die in <strong>der</strong> Region vorhandenen<br />

Mittel und Energien auf die Erreichung gemeinsamer und erfolgsorientierter Ziele <strong>zu</strong><br />

konzentrieren. Auf diese Weise sollen die vorhandenen Tourismuspotenziale bestmöglich ausgeschöpft<br />

werden, um den Tourismus in <strong>der</strong> Region <strong>zu</strong> einem wichtigen Wirtschaftsfaktor <strong>zu</strong> entwickeln,<br />

was wie<strong>der</strong>um <strong>der</strong> ansässigen Bevölkerung, <strong>der</strong> ansässigen Wirtschaft und den Kommunen<br />

in den verschiedensten Formen <strong>zu</strong>gute kommt.<br />

5.2 Touristisches Leitbild für die Talsperrenregion Zeulenroda<br />

Der Leitgedanke <strong>der</strong> Tourismuskonzeption des Landkreises Greiz (2008), <strong>der</strong> als vorrangiges Ziel<br />

die Bildung einer gemeinsamen Destination „Vogtland“ beschreibt, hat für die unmittelbare touristische<br />

Entwicklung <strong>der</strong> Talsperre Zeulenroda nur eine geringe Bedeutung. Die Formulierung des<br />

<strong>Touristischen</strong> Leitgedankens für die Talsperrenregion Zeulenroda erfolgte vielmehr unter Berücksichtigung<br />

des im Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzept „Weidatalsperren“ festgelegten<br />

Leitbildes:<br />

Natur pur – gesund und aktiv<br />

Leben, arbeiten, gestalten und sich erholen im ländlichen Raum um die „Weidatalsperren“ – einer<br />

Region im Thüringer Vogtland, die sich im Einklang von Wirtschaft, Landwirtschaft, Tourismus und<br />

Trinkwasserschutz <strong>zu</strong>kunftsorientiert nachhaltig weiterentwickelt.<br />

Ebenso Einfluss auf die Leitbildformulierung hatte <strong>der</strong> neue Slogan für die Doppelstadt Zeulenroda-Triebes<br />

sowie das Motto <strong>der</strong> Zeulenrodaer Bewerbung für die Landesgartenschau 2013:<br />

2 Das Kapitel 4.1 ist übernommen aus <strong>der</strong> Tourismuskonzeption des Landkreises Greiz (2008).<br />

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<strong>Konzept</strong> <strong>zu</strong> <strong>Touristischen</strong> <strong>Entwicklungsmöglichkeiten</strong> <strong>der</strong> Talsperrenregion Zeulenroda – Schlussentwurf vom 15.01.2011<br />

Demnach lautet das Leitmotiv für die Tourismusentwicklung <strong>der</strong> Talsperrenregion Zeulenroda:<br />

Mit eigener Energie – Natur pur und Erlebnisvielfalt<br />

Im Wasser: Fortbewegung mit Sonne, Wind und Muskelkraft<br />

Am Wasser: Mit faszinierenden Ausblicken baden, flanieren, erholen und genießen;<br />

Aktiv und gesund in <strong>der</strong> schönen umgebenden Natur<br />

Unser Wasser: Leben am und vom Wasser, leben mit ihm und auf ihm – Wasser ist unser<br />

Element!<br />

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Erläuterung:<br />

Mit <strong>der</strong> touristischen Erschließung und Entwicklung soll <strong>der</strong> vorhandene naturnahe und überwiegend<br />

ruhige Charakter <strong>der</strong> Talsperre Zeulenroda und ihres direkten Umfeldes erhalten bleiben.<br />

Darüber hinaus soll an <strong>der</strong> Talsperre mit ihren Uferbereichen – speziell im stadtnahen nördlichen<br />

Teil des Ostufers – für Gäste und Bewohner ein Erlebnis am, im und mit dem Wasser ermöglicht<br />

werden.<br />

Die touristische Infrastruktur an <strong>der</strong> Talsperre ist so <strong>zu</strong> entwickeln, dass die vorhandenen Bedürfnisse<br />

nach erlebnis- wie auch naturorientiertem Badespaß, aktiver und passiver Erholung sowie<br />

gesundheitsorientierten Angeboten konfliktfrei und im Einklang mit <strong>der</strong> reizvollen umgebenden Natur<br />

erfüllt werden können.<br />

Vor dem Hintergrund, dass das Thüringer Vogtland nicht nur eine Urlaubsregion ist, son<strong>der</strong>n sich<br />

auch als eine von 25 Bioenergieregionen in Deutschland für alternative und umweltverträgliche<br />

Energiegewinnung engagiert, und dass mit dem Bio-Seehotel Zeulenroda ein Vorreiter für nachhaltige<br />

und ökologisch verträgliche touristische Nut<strong>zu</strong>ng seit Jahren erfolgreich direkt vor Ort an <strong>der</strong><br />

Talsperre agiert, soll die <strong>zu</strong>künftige Tourismusentwicklung ebenfalls umweltbewusst, nachhaltig<br />

und ressourcenschonend erfolgen.<br />

Auf <strong>der</strong> Talsperre Zeulenroda soll in Zukunft ausschließlich eine energieautarke Mobilität ohne<br />

Lärm- und Schadstoffemissionen möglich sein. Ausgeschlossen sind demnach Schiffe und Boote<br />

mit Verbrennungsmotoren. Langfristig soll sämtliche Energie für touristische Einrichtungen und<br />

Angebote in <strong>der</strong> Talsperrenregion lokal erzeugt werden.<br />

Die touristische Erschließung und Entwicklung <strong>der</strong> Talsperre Zeulenroda stellt auch eine deutliche<br />

Verbesserung <strong>der</strong> Wohn-, Lebens- und Aufenthaltsqualität für die Bewohner <strong>der</strong> Stadt Zeulenroda-<br />

Triebes und <strong>der</strong> weiteren Anrainergemeinden dar. Insofern ist Tourismusentwicklung an <strong>der</strong> Talsperre<br />

Zeulenroda mehr als an<strong>der</strong>swo auch Stadtmarketing. Den Bürgern muss deshalb die beson<strong>der</strong>e<br />

Bedeutung <strong>der</strong> Talsperre stärker ins Bewusstsein gebracht werden. Speziell bei <strong>der</strong> Entwicklung<br />

des erlebnisorientierten stadtnahen Teils sind ihre Bedürfnisse <strong>zu</strong> berücksichtigen sowie<br />

ihre Ideen und Mitwirkungskraft ein<strong>zu</strong>beziehen.<br />

5.3 Zielgruppen und Zielmärkte<br />

Zielgruppen<br />

Auf Basis eigener Analysen, <strong>der</strong> geführten Expertengespräche und dem Wissen <strong>der</strong> allgemeinen<br />

Trends bei <strong>der</strong> (Seen)Tourismusentwicklung lassen sich folgende touristische Zielgruppen als <strong>zu</strong>künftig<br />

beson<strong>der</strong>s wichtig für die Talsperrenregion Zeulenroda identifizieren:<br />

• Ausflügler und Naherholungssuchende<br />

• Tages- und Wochenendbesucher<br />

• Tagungs- und Eventbesucher<br />

• Erholungsurlauber<br />

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<strong>Konzept</strong> <strong>zu</strong> <strong>Touristischen</strong> <strong>Entwicklungsmöglichkeiten</strong> <strong>der</strong> Talsperrenregion Zeulenroda – Schlussentwurf vom 15.01.2011<br />

Für die Besucher und Gäste <strong>der</strong> Talsperrenregion gibt es analog <strong>zu</strong>r Zielgruppenbenennung in <strong>der</strong><br />

Tourismuskonzeption für den Landkreis Greiz (2008) folgende inhaltlich differenzierte Marktsegmente<br />

mit bereits vorhandenen und aus<strong>zu</strong>bauenden Angebotsschwerpunkten:<br />

• Wasserbezogene Freizeiterholung<br />

• Gesundheit/Wellness/Bio<br />

• Naturerlebnis<br />

• Tagungs- und Eventtourismus<br />

• Wan<strong>der</strong>tourismus<br />

• Radtourismus<br />

• Reittourismus<br />

• Camping- und Caravantourismus<br />

Bei diesen Marktsegmenten ist selbstverständlich <strong>zu</strong> beachten, dass die dahinter stehenden Zielgruppen<br />

in sich nicht homogen sind, son<strong>der</strong>n sich in verschiedene Teilgruppen unterteilen lassen,<br />

die wie<strong>der</strong>um unterschiedliche Interessensschwerpunkte und Bedürfnisse haben.<br />

Schon heute sind mehr als ein Drittel <strong>der</strong> Bevölkerung <strong>der</strong> westlichen Industrielän<strong>der</strong> <strong>zu</strong> den<br />

LOHAS (Lifestyle of Health and Sustainability) <strong>zu</strong> zählen, die einen erhöhten Wert auf bewusstes<br />

und nachhaltiges Reisen legen. Vor dem Hintergrund, dass LOHAS <strong>zu</strong>künftig die Mehrheit in <strong>der</strong><br />

Bevölkerung stellen, sollte es in <strong>der</strong> Talsperrenregion Zeulenroda selbstverständlich sein, dass<br />

touristische Infrastruktur und Angebote auf die Ansprüche und Bedürfnisse dieses anspruchsvollen<br />

Gesellschaftsteils ausgerichtet werden.<br />

Zielmärkte<br />

Mit Be<strong>zu</strong>g auf die <strong>zu</strong>vor benannten Zielgruppen lassen sich mit Kenntnis allgemeingültiger Tourismustrends<br />

und des Besucherverhaltens vor Ort folgende räumliche Zuordnungen bzw. Eingren<strong>zu</strong>ngen<br />

vornehmen:<br />

• Ausflügler und Naherholungssuchende → innerhalb eines Umkreises bis ca. 25 - 30 km<br />

• Tages- und Wochenendbesucher → innerhalb eines Umkreises bis ca. 150 - 200 km<br />

Bei Tagungs- und Eventbesuchern sowie Erholungsurlaubern kann davon ausgegangen werden,<br />

dass <strong>der</strong> Ein<strong>zu</strong>gsbereich teilweise auch deutlich über <strong>der</strong> letztgenannten Distanz liegt. Vor dem<br />

Hintergrund, dass sicher ein Großteil <strong>der</strong> Tagungs- und Eventbesucher in Wirtschafts- und Ballungszentren<br />

seinen Arbeits- und Wohnort hat, und in städtisch geprägten Regionen auch am<br />

stärksten <strong>der</strong> Wunsch nach Ruhe und natürlicher Idylle am Wasser ausgeprägt ist, sind vor allem<br />

die Ballungszentren und Stadtregionen ein strategisch wichtiger Zielmarkt für die Talsperrenregion<br />

Zeulenroda.<br />

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<strong>Konzept</strong> <strong>zu</strong> <strong>Touristischen</strong> <strong>Entwicklungsmöglichkeiten</strong> <strong>der</strong> Talsperrenregion Zeulenroda – Schlussentwurf vom 15.01.2011<br />

6. Touristisches Entwicklungs- und Handlungskonzept<br />

6.1 Grundvorausset<strong>zu</strong>ngen für die touristische Entwicklung<br />

Eine erfolgreiche touristische Entwicklung <strong>der</strong> Talsperre Zeulenroda und ihres angrenzenden Umfeldes<br />

setzt ebenso eine angemessene Berücksichtigung <strong>der</strong> Vielzahl von natürlichen und rechtlichen<br />

Rahmenbedingungen voraus, wie eine Beachtung <strong>der</strong> Ansprüche von Gästen und Besuchern<br />

im Bade-, Wasser- und Erholungstourismus. Aufgrund <strong>der</strong> räumlichen Nähe von Talsperre und<br />

Stadt Zeulenroda sind verstärkt auch städte- und landschaftsplanerische Aspekte <strong>zu</strong> berücksichtigen,<br />

da die touristische Erschließung von Teilbereichen <strong>der</strong> Talsperre das unmittelbare Wohn- und<br />

Lebensumfeld von mehr als 16.000 Einwohnern beeinflusst. Selbstverständlich kann <strong>zu</strong>dem die<br />

touristische Entwicklung <strong>der</strong> Talsperre Zeulenroda, insbeson<strong>der</strong>e die Reaktivierung und Erschließung<br />

<strong>der</strong> beiden Strandbä<strong>der</strong>, nicht losgelöst von den in <strong>der</strong> Stadt bzw. im Planungsverband vorhandenen<br />

Finanzmitteln erfolgen.<br />

Im Folgenden werden die im Erarbeitungsprozess für das Touristische Entwicklungs- und Handlungskonzept<br />

durch Auswertung vorhandener <strong>Konzept</strong>e und Gutachten, Ortsbegehungen, Gespräche<br />

mit Akteuren vor Ort sowie Diskussion/Abstimmung in <strong>der</strong> projektbegleitenden Arbeitsgruppe<br />

und einer Workshopveranstaltung gewonnenen Erkenntnisse als <strong>zu</strong> berücksichtigende Grundvorausset<strong>zu</strong>ngen<br />

für die touristische Entwicklung ausführlich aufgeführt. Mit benannt werden dabei<br />

auch planungs- und eigentumsrechtliche Vorausset<strong>zu</strong>ngen, die es unbedingt <strong>zu</strong> beachten gilt.<br />

Wasserqualität und -schwankung<br />

Unabdingbar für eine touristische Entwicklung <strong>der</strong> Talsperre ist die Beibehaltung bzw. sogar<br />

schrittweise Verbesserung <strong>der</strong> Badewasserqualität. Die Erfahrungen an<strong>der</strong>er Seen bzw. Seenverbünde<br />

zeigen, dass im Fall von Algenbefall o<strong>der</strong> sonstiger Verschmut<strong>zu</strong>ngen Besucher- und Übernachtungszahlen<br />

stark rückgängig sein können, wenn nicht schnell und dauerhaft eine solche Beeinträchtigung<br />

behoben werden kann.<br />

Die Wasserqualität <strong>der</strong> Talsperre Zeulenroda ist momentan ausreichend gut, so dass es sich <strong>zu</strong>r<br />

Trinkwasserentnahme und -aufbereitung eignet. Durch umfangreiche Nut<strong>zu</strong>ngsrestriktionen im<br />

Talsperrenumfeld seit 1990 konnten die diffusen Einträge aus <strong>der</strong> Landwirtschaft und die punktuellen<br />

Einträge aus Siedlungsbereichen am Uferbereich deutlich verringert werden. Aufgrund jahrelanger<br />

Überdüngung mit Schweinegülle bis ca. 1990 weisen die Böden aber nach wie vor ein hohes<br />

Nährstoffpotenzial (insbeson<strong>der</strong>e Stickstoff) auf. Zusammen mit den <strong>der</strong>zeitig gestatteten<br />

Düngemittelaufträgen unterliegen die Talsperre Zeulenroda und ihre Vorfluter demnach weiter einer<br />

erheblichen Beeinträchtigung, die sich nach dem Wegfall des Trinkwasserstatus im Jahr 2012<br />

und <strong>der</strong> entsprechenden Restriktionen sogar weiter verstärken kann.<br />

Insofern sollte sich frühzeitig mit den landwirtschaftlichen Betrieben im Talsperrenumfeld und <strong>der</strong><br />

Thüringer Fernwasserversorgung, die aufgrund <strong>der</strong> beibehaltenen Hochwasserschutzfunktion <strong>der</strong><br />

Talsperre Zeulenroda auch nach 2012 für die Unterhaltung <strong>der</strong> Stauanlagen <strong>zu</strong>ständig sein wird,<br />

auf eine für Badetourismus nachhaltig geeignete Lösung verständigt werden.<br />

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<strong>Konzept</strong> <strong>zu</strong> <strong>Touristischen</strong> <strong>Entwicklungsmöglichkeiten</strong> <strong>der</strong> Talsperrenregion Zeulenroda – Schlussentwurf vom 15.01.2011<br />

Durch die Bewirtschaftung des Talsperrensystems unterliegt die Uferlinie <strong>der</strong> Talsperre Zeulenroda<br />

momentan noch teilweise erheblichen zeitlichen Wasserstandsschwankungen, die die Anlage von<br />

Badestränden, Fähranlegestellen und sonstiger ufernaher Bebauung erschweren würden. Nach<br />

mündlicher Aussage <strong>der</strong> Thüringer Fernwasserversorgung wird die Wasserschwankung nach Fertigstellung<br />

<strong>der</strong> Sanierung <strong>der</strong> Talsperre für den Hochwasserschutz (bis spätestens 2016) jedoch<br />

jährlich nur noch 50 cm bis maximal 1 m betragen, so dass bei entsprechen<strong>der</strong> Berücksichtigung<br />

in <strong>der</strong> Planung und Durchführung <strong>der</strong> baulichen Einrichtungen keine gravierenden Probleme <strong>zu</strong><br />

erwarten sind.<br />

Bademöglichkeiten und Talsperren<strong>zu</strong>gang<br />

Aufgrund <strong>der</strong> bestehenden strengen Trinkwasserschutzbestimmungen war das Baden in <strong>der</strong> Talsperre<br />

Zeulenroda seit 1997 verboten und ein Zugang <strong>zu</strong> den Uferbereichen nur eingeschränkt<br />

und in Nähe <strong>der</strong> Wasserbewirtschaftungsanlagen überhaupt nicht möglich. Da unabhängig von einer<br />

touristischen Planung und Entwicklung <strong>der</strong> Talsperre mit <strong>der</strong> Aufhebung des Trinkwasserstatus<br />

und <strong>der</strong> damit verbundenen Badefreigabe des Gewässers im Jahr 2012 mit einem Ansturm von<br />

Badegästen <strong>zu</strong> rechnen ist, bedarf es <strong>zu</strong>r Vermeidung unkontrollierbarer und nicht mehr beherrschbarer<br />

„Badeauswüchse“ kurzfristig <strong>der</strong> Schaffung öffentlich nutzbarer Badestellen mit entsprechen<strong>der</strong><br />

Infrastruktur und Erschließung.<br />

Wegen ihrer Bade- und Erholungshistorie sowie ihrer Nähe <strong>zu</strong>r Stadt Zeulenroda am Ostufer bzw.<br />

<strong>zu</strong>m Bungalowdorf Zadelsdorf am Westufer <strong>der</strong> Talsperre empfiehlt es sich, die bereits vorhandenen<br />

und <strong>der</strong>zeit als Licht- und Sonnenbä<strong>der</strong> genutzten Strandbä<strong>der</strong> Zeulenroda und Zadelsdorf für<br />

eine Bade- und Erholungsnut<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong> reaktivieren. Zusätzlich sollte eine Badestelle am Bio-<br />

Seehotel errichtet werden, um den Hotelgästen im unmittelbaren Hotelumfeld ein ggf. etwas exklusiveres<br />

Badeerlebnis <strong>zu</strong> ermöglichen.<br />

Entlang <strong>der</strong> gesamten Talsperre ist, soweit naturräumlich und wasserbewirtschaftungstechnisch<br />

gegeben, ein freier Zugang <strong>zu</strong>m Wasserkörper <strong>zu</strong> ermöglichen. Mit einer attraktiven und ufernahen<br />

Wegeführung rund um die Talsperre, bei <strong>der</strong> das Gewässer fast durchgängig sichtbar bleibt, kann<br />

eines <strong>der</strong> Hauptmotive <strong>der</strong> Gäste und Besucher – das Genießen <strong>der</strong> Natur und des „Wassererlebnis<br />

Talsperre Zeulenroda“ – noch besser befriedigt werden als bisher. Insbeson<strong>der</strong>e mit dem Einsatz<br />

von Stegen entlang des Ufers und in kürzeren Abschnitten auch auf <strong>der</strong> angrenzenden Wasserfläche,<br />

dem Freischnitt reizvoller Sichtachsen und einer Einbeziehung des <strong>der</strong>zeit noch nicht<br />

öffentlich begehbaren Staudamms in das Rundwegesystem (lt. mündlicher Zusage <strong>der</strong> Thüringer<br />

Fernwasserversorgung <strong>zu</strong>künftig möglich) kann die touristische Qualität <strong>der</strong> Talsperre noch deutlich<br />

verbessert werden.<br />

Naturnaher und erlebnisorientierter Bereich<br />

Der vorhandene naturnahe und überwiegend ruhige Charakter <strong>der</strong> Talsperre Zeulenroda und ihrer<br />

angrenzenden Uferbereiche soll auch bei einer <strong>zu</strong>künftig verstärkten touristischen Entwicklung erhalten<br />

bleiben. Um aber auch dem vorhandenen Bedürfnis nach erlebnisorientierter Erholung am<br />

Wasser nach<strong>zu</strong>kommen, wird eine Aufteilung <strong>der</strong> Talsperre in einen naturnahen und erlebnisorientierten<br />

Bereich vorgeschlagen. Aus diesem Grund soll <strong>der</strong> stadtnahe nordöstliche Bereich <strong>der</strong> Talsperre<br />

verstärkt mit Freizeit-, Erholungs- und Gastronomieeinrichtungen ausgestattet werden, wäh-<br />

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<strong>Konzept</strong> <strong>zu</strong> <strong>Touristischen</strong> <strong>Entwicklungsmöglichkeiten</strong> <strong>der</strong> Talsperrenregion Zeulenroda – Schlussentwurf vom 15.01.2011<br />

rend <strong>der</strong> größere restliche Teil <strong>der</strong> Talsperre inkl. Vorsperre als Rück<strong>zu</strong>gsgebiet für Ruhesuchende<br />

und Naturliebhaber <strong>zu</strong> erhalten und weiter<strong>zu</strong>entwickeln ist.<br />

Als Zentrum für den erlebnisorientierten Bereich <strong>der</strong> Talsperre ist das Strandbad Zeulenroda vorgesehen,<br />

das mit entsprechen<strong>der</strong> thematischer Ausrichtung den Charakter eines Wassererlebnisbades<br />

erhalten soll. Mit <strong>der</strong> Integration von Anlagen für Gastronomie, Sport und Freizeit (u. a. auch<br />

einer Freilichtbühne) entwickelt sich das Strandbad <strong>zu</strong> einem Anziehungspunkt für Bewohner und<br />

Gäste.<br />

Mit <strong>der</strong> Schaffung eines Campingplatzes mit Stellplätzen für Wohnmobile, Wohnwagen und Zelte,<br />

einem Wohnstandort für bevor<strong>zu</strong>gtes Freizeitwohnen und einer motelartigen Übernachtungseinrichtung<br />

im direkten Umfeld des Strandbades könnte <strong>zu</strong>dem <strong>der</strong> <strong>zu</strong> erwartende steigende Bedarf<br />

an Beherbergungskapazitäten gedeckt sowie auch die notwendige Erschließung und anschließende<br />

wirtschaftliche Betreibung des Areals ermöglicht werden.<br />

Eine attraktive Uferpromenade mit zahlreichen Erlebnispunkten zwischen dem Strandbad Zeulenroda<br />

und dem Bio-Seehotel würde nicht nur eine gut frequentierte Verbindung schaffen, son<strong>der</strong>n<br />

ermöglicht auch eine für den Tourismus und die Stadtentwicklung positive Entwicklung <strong>der</strong> so genannten<br />

Lagune.<br />

Das Strandbad Zadelsdorf als Zentrum des stärker naturnahen Teils ist hingegen mit deutlich geringerem<br />

Aufwand als Naturerlebnisbad und Standort für naturnahes Zelten <strong>zu</strong> entwickeln, so dass<br />

auch die benachbarte Bungalowsiedlung Zadelsdorf nicht beeinträchtigt wird.<br />

Auf <strong>der</strong> gesamten Wasserfläche sind Wassersportaktivitäten mit erheblichen Lärm- und Schadstoffemissionen<br />

aus<strong>zu</strong>schließen. Ansonsten sind <strong>zu</strong>künftig kurzzeitig erhöhte Lärmwerte nur bei<br />

einem Besucheransturm an Wochenenden mit bestem Badewetter sowie im Zusammenhang mit<br />

Veranstaltungen und Events im erlebnisorientierten Teil <strong>der</strong> Talsperre <strong>zu</strong> erwarten.<br />

Ökologie und Nachhaltigkeit<br />

Aufgrund ihres bestehenden ruhigen und natürlichen Charakters, ihrer Integration in die Bioenergieregion<br />

Thüringer Vogtland – eine von 25 Bioenergieregionen in Deutschland – sowie <strong>der</strong> auf<br />

Nachhaltigkeit und ökologische Verträglichkeit ausgerichteten Philosophie des Bio-Seehotels eignet<br />

sich die Talsperre Zeulenroda bestens für eine Tourismusentwicklung, die konsequent umweltbewusst,<br />

nachhaltig und ressourcenschonend erfolgt.<br />

Wenn nachhaltiger Tourismus o<strong>der</strong> ggf. auch Ökotourismus konsequent entwickelt und betrieben<br />

werden soll, dann gilt es, den bestehenden Naturraum um die Talsperre nicht <strong>zu</strong> überlasten, son<strong>der</strong>n<br />

durch gezieltes Management in seiner Beson<strong>der</strong>heit <strong>zu</strong> schützen und für nachfolgende Generationen<br />

<strong>zu</strong> erhalten. Bei einer angemessenen Einbeziehung <strong>der</strong> lokalen Bevölkerung und Wirtschaft<br />

an <strong>der</strong> Planung und Ausführung <strong>der</strong> Tourismusaktivitäten können auch die sozialen und<br />

wirtschaftlichen Aspekte von Nachhaltigkeit ausreichend berücksichtigt werden.<br />

Bis auf das Bio-Seehotel und das Bungalowdorf Zadelsdorf gibt es in unmittelbarer Ufernähe keine<br />

intakten, touristisch relevanten Einrichtungen. Insofern besteht bei <strong>der</strong> notwendigen Reaktivierung<br />

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<strong>Konzept</strong> <strong>zu</strong> <strong>Touristischen</strong> <strong>Entwicklungsmöglichkeiten</strong> <strong>der</strong> Talsperrenregion Zeulenroda – Schlussentwurf vom 15.01.2011<br />

<strong>der</strong> Strandbä<strong>der</strong> und dem Bau neuer touristischer Infrastruktur die einmalige Möglichkeit, umweltverträgliche<br />

und ressourcenschonende Techniken ein<strong>zu</strong>setzen. Darüber hinaus kann frühzeitig gesichert<br />

werden, dass Ressourcen und Rohstoffe wie Energie, Wasser und Boden, aber auch<br />

Landschaft und belebte Umwelt, nicht rücksichtslos ausgebeutet und verbraucht, son<strong>der</strong>n sinnvoll<br />

eingesetzt und dem natürlichen Kreislauf wie<strong>der</strong> <strong>zu</strong>geführt werden.<br />

Mit <strong>der</strong> Vermittlung von alltäglichen umweltfreundlichen Verhaltensweisen, speziell auch in <strong>der</strong><br />

Kin<strong>der</strong>- und Jugendarbeit, kann sich die Talsperrenregion Zeulenroda auch im Bereich <strong>der</strong> Umweltbildung<br />

etablieren. In den Planungen für das Strandbad Zeulenroda sollte deshalb eine geeignete<br />

Einrichtung mit entsprechendem Praxis- und Erlebnisbereich berücksichtigt werden.<br />

Qualität auf allen Ebenen - Architektur als beson<strong>der</strong>es Qualitäts- und Identifikationsmerkmal<br />

Um <strong>zu</strong>künftig die Bedürfnisse von Gästen und Besuchern <strong>der</strong> Talsperrenregion <strong>zu</strong> erfüllen sowie<br />

im besten Fall große Begeisterung <strong>zu</strong> erzeugen, bedarf es entwe<strong>der</strong> niedrigerer Preise als an<br />

Konkurrenzseen o<strong>der</strong> einer besseren Angebotsqualität <strong>zu</strong>m annähernd gleichen Preis.<br />

Billigangebote kommen aus wirtschaftlichen und sozialen Gründen für die Talsperrenregion Zeulenroda<br />

nicht in Frage. Deshalb muss die Qualität <strong>der</strong> durch touristische Betriebe wie Beherbergungsunternehmen,<br />

Restaurants o<strong>der</strong> Freizeitanlagen bereitgestellten „Hardware“ und <strong>der</strong> sich in<br />

erster Linie durch Gastfreundlichkeit und Servicequalität auszeichnenden „Software“ gestärkt und<br />

verbessert werden. Auch die Bewahrung und Entwicklung <strong>der</strong> vorhandenen Natur- und Landschaftspotenziale<br />

stellen im heutigen touristischen Wettbewerb einen wichtigen Qualitätsfaktor an<br />

<strong>der</strong> Talsperre dar.<br />

Mit dem Bio-Seehotel gibt es schon heute an <strong>der</strong> Talsperre einen touristischen Anbieter mit einer<br />

hohen und umfänglichen Angebotsqualität. Die an<strong>der</strong>en vorhandenen und <strong>zu</strong>künftig entstehenden<br />

Einrichtungen und Angebote sollten sich deshalb am Qualitätsanspruch des Bio-Seehotels orientieren.<br />

Da mittlerweile das Atmosphärische, wie Gemütlichkeit, Gastfreundschaft und Flair, auf <strong>der</strong><br />

Prioritätenliste <strong>der</strong> Urlauber ganz oben steht und auch ohne riesigen materiellen Aufwand <strong>zu</strong> ermöglichen<br />

ist, kann sich <strong>zu</strong>künftig in erster Linie auf die Verbesserung dieser immateriellen Qualität<br />

konzentriert werden.<br />

Aufgrund <strong>der</strong> beson<strong>der</strong>en Landschaftsqualität und des bisher baulich fast noch unerschlossenen<br />

Talsperrenumfeldes ist jedoch auch ein beson<strong>der</strong>es Augenmerk auf die Architektur <strong>der</strong> neu <strong>zu</strong> errichtenden<br />

Tourismuseinrichtungen <strong>zu</strong> legen. Eine auf den vorhandenen natürlichen Charakter <strong>der</strong><br />

Talsperre abgestimmte Architektursprache (Form, Farbe und Material) ermöglicht eine harmonische<br />

Einfügung <strong>der</strong> neuen Bebauung in das vorhandene Landschaftsbild und die Schaffung einer<br />

gemeinsamen neuen Identität mit einprägsamen (Wie<strong>der</strong>)Erkennungsmerkmalen.<br />

Integration <strong>der</strong> Talsperre in das Stadtleben<br />

Vor allem wegen <strong>der</strong> Restriktionen <strong>zu</strong>m Trinkwasser- und Hochwasserschutz reichen bis auf Ausnahme<br />

<strong>der</strong> Bebauung in Quingenberg und entlang des Alaunwerkes die Siedlungsbereiche <strong>der</strong><br />

Stadt Zeulenroda, ihrer Ortsteile und <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en eigenständischen Orte nicht bis <strong>zu</strong>m erweiterten<br />

Uferbereich <strong>der</strong> Talsperre. Aus diesem Grund ist das Gewässer <strong>zu</strong>nehmend aus dem Blickfeld und<br />

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<strong>Konzept</strong> <strong>zu</strong> <strong>Touristischen</strong> <strong>Entwicklungsmöglichkeiten</strong> <strong>der</strong> Talsperrenregion Zeulenroda – Schlussentwurf vom 15.01.2011<br />

mehr noch aus dem direkten Wohn- und Lebensumfeld <strong>der</strong> einzelnen Bewohner gerückt. Verstärkt<br />

wurde diese Entwicklung durch den Wegfall <strong>der</strong> Fährverbindung sowie <strong>der</strong> noch bestehenden Verbote<br />

<strong>zu</strong>m Baden und Wassersport (außer Segeln).<br />

Mit dem Wegfall <strong>der</strong> strengen Trinkwasserschutzbestimmungen ab 2012 besteht die Möglichkeit,<br />

die Talsperre nun endlich wie<strong>der</strong> in das Stadtgefüge und -leben <strong>zu</strong> integrieren. Speziell das <strong>zu</strong> reaktivierende<br />

Strandbad Zeulenroda mit seinem direkten Umfeld, aber auch <strong>der</strong> Bereich um die Lagune<br />

zwischen Bio-Seehotel und Alaunwerk sind wegen ihrer räumlichen Nähe <strong>zu</strong>m Zeulenrodaer<br />

Siedlungsgebiet und <strong>zu</strong>m Wasser prädestiniert für eine Erschließung und Entwicklung als städtischer<br />

Naherholungs- und Freizeitbereich.<br />

Um diese beiden Areale dauerhaft in die Stadt <strong>zu</strong> integrieren, bedarf es neben einer guten verkehrlichen<br />

Anbindung auch <strong>der</strong> Schaffung von attraktiven Gastronomie- und Freizeiteinrichtungen, die<br />

mit ihrem Angebot ganzjährig eine Anziehung auf Bewohner wie auch Gäste ausüben. Da die<br />

Aussicht auf die Talsperre und das direkte Wasser- und Naturerlebnis einen beson<strong>der</strong>en Reiz darstellt,<br />

sollte <strong>zu</strong>dem eine uferbegleitende Wegebeziehung zwischen Strandbad und Lagune/Bio-<br />

Seehotel geschaffen bzw. aktiviert werden.<br />

Anbindung und Erschließung <strong>der</strong> touristischen Teilbereiche<br />

Aufgrund <strong>der</strong> bisher geringen touristischen Nut<strong>zu</strong>ng <strong>der</strong> Talsperre entspricht die vorhandene verkehrliche<br />

Anbindung und technische Infrastruktur nicht den Anfor<strong>der</strong>ungen einer <strong>zu</strong>künftig <strong>zu</strong> erwartenden<br />

touristischen Entwicklung, die durch deutlich steigende Besucherzahlen geprägt sein<br />

wird. Größter Handlungsbedarf besteht dabei in <strong>der</strong> Erschließung des Strandbades Zeulenroda<br />

und seinem direkten Umfeld, <strong>der</strong> verkehrlichen Anbindung des Strandbades Zadelsdorf sowie <strong>der</strong><br />

Schaffung einer kürzeren und attraktiveren Fußwegeverbindung zwischen Bio-Seehotel und<br />

Strandbad Zeulenroda.<br />

Die Stauseebrücke zwischen Alaunwerk Zeulenroda und dem Silberfel<strong>der</strong> Ortsteil Qingenberg ist<br />

die Haupterschließungsachse für die Talsperre. Mit <strong>der</strong> Schaffung einer Verbindungsachse zwischen<br />

Strandbad und Bio-Seehotel erhält das Gebiet am Alaunwerk eine Gelenkfunktion <strong>zu</strong>r Anbindung<br />

und Nut<strong>zu</strong>ng <strong>der</strong> umliegenden Uferbereiche.<br />

Mit dem Bau einer Fußgänger- und Radfahrerbrücke über die Teichleite-Bucht <strong>zu</strong>m Strandbad<br />

könnte nicht nur eine kurze Anbindungsalternative <strong>zu</strong>m Strandbad entstehen, son<strong>der</strong>n sie bietet<br />

auch die Basis für eine als Promenade aus<strong>zu</strong>formende Wegeverbindung entlang des Ufers, wodurch<br />

die Aufenthaltsqualität zwischen den dann nur noch ca. 2 km (vorher ca. 3 km) entfernten<br />

Bio-Seehotel und Strandbad deutlich verbessert wird. Damit die Promenade gleichermaßen von<br />

Bewohnern wie auch Besuchern als Hauptfußwegeverbindung angenommen wird, bedarf es einer<br />

attraktiven Wegeführung, <strong>der</strong> Schaffung von Erlebnispunkten und überwiegend ganzjährig nutzbarer<br />

Freizeit- und Gastronomieangebote entlang <strong>der</strong> Strecke.<br />

Ein Ausbau des bestehenden Parkplatzes am Alaunwerk würde die Ausbildung dieser Promenadenfunktion<br />

weiter stärken und entlastet <strong>zu</strong>dem den innerstädtischen Verkehr in Zeulenroda und<br />

auch den Verkehr über die neue Hauptanbindung <strong>zu</strong>m Strandbad. Da die bisherige Anbindung des<br />

Strandbades über den Bleichenweg für den <strong>zu</strong>künftig <strong>zu</strong> erwartenden Besucherstrom nicht geeig-<br />

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<strong>Konzept</strong> <strong>zu</strong> <strong>Touristischen</strong> <strong>Entwicklungsmöglichkeiten</strong> <strong>der</strong> Talsperrenregion Zeulenroda – Schlussentwurf vom 15.01.2011<br />

net ist, muss eine Alternative westlich <strong>der</strong> bisherigen Zufahrt geschaffen werden. Ebenso notwendig<br />

sind <strong>zu</strong>dem die Schaffung einer ausreichenden Zahl von Parkplätzen sowie eine funktionsgerechte<br />

Anbindung des Strandbades bzw. des sich daran räumlich anschließenden Zweitwohn-,<br />

Naherholungs- und Freizeitbereiches an das kommunale Ver- und Entsorgungssystem.<br />

Bei <strong>der</strong> Entwicklung des Strandbades Zadelsdorf ist vor allem <strong>zu</strong> beachten, dass dessen verkehrliche<br />

Anbindung inkl. des Parkens <strong>der</strong> PKW keine übermäßige Belastung für die Bewohner <strong>der</strong><br />

Bungalowsiedlung und <strong>der</strong> Ortslage Zadelsdorf mit sich bringt. Aus diesem Grund sollte für das<br />

Strandbad eine separate Anbindung geschaffen werden, durch die jedoch keine landwirtschaftlich<br />

genutzten Flächen zerschnitten werden sollten. Zudem sind im Bedarfsfall auch Maßnahmen <strong>zu</strong>r<br />

Vermin<strong>der</strong>ung des Durchgangsverkehrs in Zadelsdorf in Betracht <strong>zu</strong> ziehen.<br />

Schaffung planungs- und eigentumsrechtlicher Vorausset<strong>zu</strong>ngen<br />

Durch die freizeit- und tourismusbezogene Entwicklung <strong>der</strong> Talsperre Zeulenroda werden in mehreren<br />

Teilbereichen bauliche und funktionale Verän<strong>der</strong>ungen notwendig, für die planungsrechtliche<br />

Vorausset<strong>zu</strong>ngen <strong>zu</strong> schaffen sind. Da für die vorgesehenen Nut<strong>zu</strong>ngen kein verbindliches Planungsrecht<br />

vorhanden ist, bedarf es <strong>der</strong> Än<strong>der</strong>ung des Flächennut<strong>zu</strong>ngsplans und <strong>der</strong> Aufstellung<br />

von Bebauungsplänen für Teilbereiche, insbeson<strong>der</strong>e für die Kernbereiche an den beiden Strandbä<strong>der</strong>n.<br />

Für die touristische und städtische Entwicklung empfiehlt sich die Erstellung eines städtebaulichen<br />

Entwurfes als Rahmenplanung (§ 140 BauGB), <strong>der</strong> die Grundlage bildet für eine Kohärenz <strong>der</strong><br />

auf<strong>zu</strong>stellenden Bebauungspläne. Im städtebaulichen Entwurf wird <strong>der</strong> für das Talsperrenumfeld<br />

vorgesehene touristische Nachhaltigkeits- und Qualitätsansatz in einem städtebaulichen Leitbild fixiert.<br />

Des Weiteren wird für die Teilräume an <strong>der</strong> Talsperre ein Nut<strong>zu</strong>ngskonzept für die baulichen<br />

und räumlichen Anlagen erstellt.<br />

Diese konkrete Darstellung mit Angaben <strong>zu</strong> städtebaulichen Raumkanten und -folgen, <strong>der</strong> Gestaltung<br />

<strong>der</strong> Baukörper mit Aussagen u. a. <strong>zu</strong> Höhenentwicklung und Dachgestaltung sowie <strong>der</strong> öffentlichen<br />

Freiflächen mit Materialfestlegungen ermöglicht eine zielgerichtete, gesteuerte Umset<strong>zu</strong>ng<br />

und Vermarktung aller Einzelprojekte.<br />

Zur Umset<strong>zu</strong>ng <strong>der</strong> Vorhaben ist eine Klärung <strong>der</strong> Eigentumsverhältnisse notwendig. Es ist sicher<strong>zu</strong>stellen,<br />

dass die Besitzer ihre Grundstücksflächen für die geplante Entwicklung <strong>zu</strong>r Verfügung<br />

stellen. Ansonsten hat die Stadt Zeulenroda bzw. eine <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en betroffenen Anrainergemeinden<br />

die Möglichkeit, das ihr <strong>zu</strong>stehende Vorkaufsrecht innerhalb eines städtebaulichen Entwicklungsbereichs<br />

aus<strong>zu</strong>üben.<br />

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<strong>Konzept</strong> <strong>zu</strong> <strong>Touristischen</strong> <strong>Entwicklungsmöglichkeiten</strong> <strong>der</strong> Talsperrenregion Zeulenroda – Schlussentwurf vom 15.01.2011<br />

6.2 Touristischer Gesamtentwicklungsplan<br />

Für eine touristische Entwicklung <strong>der</strong> Talsperrenregion Zeulenroda nach <strong>der</strong> im Kapitel 5 (Leitbild)<br />

benannten inhaltlichen Ausrichtung bedarf es in den nächsten Jahren <strong>der</strong> Umset<strong>zu</strong>ng eines umfangreichen<br />

investiven Maßnahmenpaketes sowie <strong>der</strong> kurzfristigen Schaffung rechtlicher und<br />

infrastruktureller Rahmenbedingungen durch die öffentliche Hand.<br />

Vor dem Hintergrund des ab 2012 vorhandenen Bedarfs an erschlossenen und entsprechend ausgestatteten<br />

Bademöglichkeiten sowie <strong>der</strong> vorgesehenen Unterteilung <strong>der</strong> Talsperre in einen erlebnisorientierten<br />

bzw. naturnahen Bereich lassen sich die Maßnahmen des <strong>Touristischen</strong> Entwicklungs-<br />

und Handlungskonzeptes wie folgt differenzieren:<br />

Maßnahmen <strong>zu</strong>r touristischen Entwicklung <strong>der</strong> Kernbereiche an den Strandbä<strong>der</strong>n<br />

1 Reaktivierung des Strandbades Zeulenroda als Wassererlebnisbad mit touristischer Entwicklung<br />

<strong>der</strong> angrenzenden Bereiche zwischen Saubucht und Teichleite-Bucht<br />

1.1 Reaktivierung des Strandbades Zeulenroda als Wassererlebnisbad<br />

1.2 Schaffung einer Uferpromenade im Strandbadbereich<br />

1.3 Bau einer motelartigen Übernachtungseinrichtung im Bungalowstil<br />

1.4 Bau einer Ferienhaussiedlung für exklusives Zweit- und Freizeitwohnen mit <strong>zu</strong>gehörigem<br />

Yachthafen<br />

1.5 Einrichtung eines Campingplatzes mit Stellplätzen für Wohnmobile, Wohnwagen und Zelte<br />

1.6 Notwendige Erschließungsmaßnahmen<br />

2 Reaktivierung des Strandbades Zadelsdorf als Naturerlebnisbad mit touristischer Entwicklung<br />

des angrenzenden Nahbereichs<br />

2.1 Reaktivierung des Strandbades Zadelsdorf als Naturerlebnisbad<br />

2.2 Einrichtung eines Zeltplatzes<br />

2.3 Notwendige Erschließungsmaßnahmen<br />

Maßnahmen <strong>zu</strong>r touristischen Gesamtentwicklung<br />

3 Einrichtung einer Fährverbindung auf <strong>der</strong> Talsperre inkl. Errichtung von Anlegestellen und<br />

Anschaffung von Solarfähren<br />

4 Schaffung einer Uferpromenade zwischen Strandbad Zeulenroda und Bio-Seehotel<br />

5 Bau einer Fußgänger- und Radfahrerbrücke über die Teichleite-Bucht<br />

Weitere touristische Maßnahmen<br />

6 Einrichtung einer Badestelle am Bio-Seehotel<br />

7 Bau einer Ferienhaussiedlung an <strong>der</strong> Badewelt Waikiki<br />

8 Einrichtung eines ufernahen Rundweges Bio-Seehotel – Staudamm – Stauseebrücke – Lagune<br />

– Bio-Seehotel<br />

9 Bau einer Ferienhaussiedlung in Ökobauweise am Westufer <strong>der</strong> Stelzendorfer Bucht<br />

10 Ausbau des Yachthafens Qingenberg<br />

11 Bau und Einrichtung einer Ausstellung <strong>zu</strong>r Talsperren- und Mühlengeschichte<br />

12 Optimierung des Talsperrenrundwan<strong>der</strong>weges inkl. Bau ufernaher Steganlagen, Waldpflege<br />

und Freischnitt reizvoller Sichtachsen<br />

13 Aufwertung des Stadtbachareals <strong>zu</strong>r neuen Freizeit- und Erholungsachse zwischen Innenstadt<br />

und Talsperrenlagune<br />

KEM Kommunalentwicklung Mitteldeutschland GmbH Seite 35


OT Läwitz<br />

OT Stelzendorf<br />

Anlegestelle<br />

"Vorsperre"<br />

Ferienhaussiedlung<br />

in Ökobauweise<br />

Optimierung Talsperren-<br />

Rundwan<strong>der</strong>weg<br />

Ausstellungspavillon<br />

"Mühlengeschichte"<br />

Rundwan<strong>der</strong>weg<br />

Vorsperre<br />

Ausbau<br />

PKW-Parkplatz<br />

Naturerlebnisbad<br />

Zadelsdorf<br />

PKW-Parkplatz<br />

Zeltplatz<br />

Zadelsdorf<br />

Anlegestelle<br />

"Zadelsdorf"<br />

Zadelsdorf<br />

Optimierung Talsperren-<br />

Rundwan<strong>der</strong>weg<br />

Solarfähren<br />

Optimierung Talsperren-<br />

Rundwan<strong>der</strong>weg<br />

OT Kleinwolschendorf<br />

Langenwolschendorf<br />

PKW-Parkplatz<br />

Ferienhaussiedlung<br />

mit Yachthafen<br />

Campingplatz für Wohnmobile,<br />

Wohnwagen und Zelte<br />

Quingenberg<br />

Anlegestelle<br />

"Segelclub"<br />

Anlegestelle<br />

"Strandbad"<br />

Motel<br />

Uferpromenade<br />

Strandbad Zeulenroda<br />

PKW-Parkplatz<br />

Ausbau<br />

Yachthafen<br />

PKW-Parkplatz<br />

Fußgänger- und<br />

Radfahrerbrücke<br />

Anlegestelle<br />

"Bio-Seehotel"<br />

Staudamm-Rundweg<br />

Badestelle am<br />

Bio-Seehotel<br />

PKW-Parkplatz<br />

Entwicklungsfläche<br />

Stadtbachareal<br />

Zeulenroda<br />

Ferienhaussiedlung<br />

Badewelt Waikiki<br />

Entwicklungsstudie<br />

Talsperre Zeulenroda<br />

Übersichtslageplan Maßstab 1:12500<br />

Legende<br />

Strand / Strandbad<br />

Zeltplatz / Campingplatz<br />

Parkplätze<br />

Ferienhaussiedlung / Motel<br />

Yachthafen<br />

Entwicklungsfläche Stadtbachareal<br />

Uferpromenade<br />

Promenadenweg<br />

Staudammrundweg<br />

Talsperrenrundweg<br />

Neue Verkehrsanbindung<br />

Neue Fährverbindung<br />

Maßnahmen <strong>zu</strong>r touristischen Entwicklung <strong>der</strong><br />

Kernbereiche an den Strandbä<strong>der</strong>n<br />

- Reaktivierung des Strandbades Zeulenroda als Wassererlebnisbad<br />

mit touristischer Entwicklung <strong>der</strong> angrenzenden Bereiche<br />

zwischen Saubucht und Teichleite-Bucht<br />

- Reaktivierung des Strandbades Zeuelroda als Wassererlebnisbad<br />

- Schaffung einer Uferpromenade im Strandbereich<br />

- Bau einer motelartigen Übernachtungseinrichtung im<br />

Bungalowstil<br />

- Bau einer Ferienhaussiedlung für exklusives Zweit- und<br />

Freizeitwohnen mit <strong>zu</strong>gehörigem Yachthafen<br />

- Einrichtung eines Campingplatzes mit Stellplätzen für Wohnmobile,<br />

Wohnwagen und Zelte<br />

- Notwendige Erschließungsmaßnahmen<br />

- Reaktivierung des Strandbades Zadelsdorf als Naturerlebnisbad<br />

mit touristischer Entwicklung des angrenzenden Nahbereichs<br />

- Reaktivierung des Strandbades Zadelsdorf als Naturerlebnisbad<br />

- Einrichtung eines Zeltplatzes<br />

- Notwendige Erschließungsmaßnahmen<br />

Maßnahmen <strong>zu</strong>r touristischen Gesamtentwicklung<br />

- Einrichtung einer Fährverbindung auf <strong>der</strong> Talsperre inkl.<br />

Errichtung von Anlegestellen und Anschaffung von Solarfähren<br />

- Schaffung einer Uferpromenade zwischen Strandbad Zeulenroda<br />

und Bio-Seehotel<br />

- Bau einer Fußgänger- und Radfahrerbrücke über die Teichleite-<br />

Bucht<br />

Weitere Maßnahmen <strong>zu</strong>r touristischen<br />

Gesamtentwicklung<br />

- Einrichtung einer Badestelle am Bio-Seehotel<br />

- Bau einer Ferienhaussiedlung an <strong>der</strong> Badewelt Waikiki<br />

- Einrichtung eines ufernahen Rundweges "Bio-Seehotel -<br />

Staudamm - Stauseebrücke - Lagune - Bio-Seehotel"<br />

- Bau einer Ferienhaussiedlung in Ökobauweise am Westufer <strong>der</strong><br />

Stelzendorfer Bucht<br />

- Ausbau des Yachthafens Quingenberg<br />

- Bau und Einrichtung einer Ausstellung <strong>zu</strong>r Talsperren- und<br />

Mühlengeschichte<br />

- Optimierung des Talsperrenrundwan<strong>der</strong>weges inkl. Bau ufernaher<br />

Steganlagen, Waldpflege und Freischnitt reizvoller Sichtachsen<br />

- Aufwertung des Stadbachareals <strong>zu</strong>r neuen Freizeit- und<br />

Erholungsachse zwischen Innenstadt und Talsperrenlagune<br />

Kommunalentwicklung Mitteldeutschland GmbH


Landkreis Greiz/Regionalmanagement des Landkreises Greiz<br />

<strong>Konzept</strong> <strong>zu</strong> <strong>Touristischen</strong> <strong>Entwicklungsmöglichkeiten</strong> <strong>der</strong> Talsperrenregion Zeulenroda – Schlussentwurf vom 15.01.2011<br />

6.3 Prioritätenset<strong>zu</strong>ng<br />

Innerhalb des <strong>Touristischen</strong> Entwicklungs- und Handlungskonzeptes für die Talsperre genießen<br />

wegen ihrer beson<strong>der</strong>en Bedeutung, Schlüsselfunktion und Initialwirkung folgende Maßnahmen<br />

höchste Handlungspriorität und sind bis spätestens 2015 um<strong>zu</strong>setzen:<br />

- Reaktivierung des Strandbades Zeulenroda als Wassererlebnisbad mit Schaffung einer<br />

Uferpromenade im Strandbadbereich inkl. notwendiger Erschließung<br />

- Reaktivierung des Strandbades Zadelsdorf als Naturerlebnisbad inkl. notwendiger Erschließung<br />

- Einrichtung einer Fährverbindung auf <strong>der</strong> Talsperre inkl. Errichtung von Anlegestellen<br />

und Anschaffung von Solarfähren<br />

- Schaffung einer Uferpromenade zwischen Strandbad Zeulenroda und Bio-Seehotel<br />

- Bau einer Fußgänger- und Radfahrerbrücke über die Teichleite-Bucht<br />

Alle weiteren im vorherigen Kapitel (6.2) aufgeführten Maßnahmen stellen ebenfalls einen wichtigen<br />

Beitrag <strong>zu</strong>r Ausformung des touristischen Profils und <strong>zu</strong>r Verbesserung <strong>der</strong> Attraktivität des<br />

Talsperrenumfeldes dar bzw. sind notwendig, um eine wirtschaftliche Betreibung <strong>der</strong> beiden<br />

Strandbadareale <strong>zu</strong> ermöglichen.<br />

Aufgrund <strong>der</strong> umfangreichen touristischen Gesamtinvestitionen an <strong>der</strong> Talsperre Zeulenroda sind<br />

diese Maßnahmen jedoch nicht kurzfristig, son<strong>der</strong>n zeitlich gestaffelt bis <strong>zu</strong>m Jahr 2025 um<strong>zu</strong>setzen.<br />

Im Einzelfall hängt die Umset<strong>zu</strong>ng vom Interesse und Engagement des jeweiligen Maßnahmenträgers,<br />

von den <strong>zu</strong>r Verfügung stehenden Projekt- und För<strong>der</strong>mitteln, vom Handlungsdruck<br />

aus Politik, Wirtschaft und Öffentlichkeit sowie vom Entwicklungsstand <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en touristischen<br />

Vorhaben an <strong>der</strong> Talsperre ab.<br />

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<strong>Konzept</strong> <strong>zu</strong> <strong>Touristischen</strong> <strong>Entwicklungsmöglichkeiten</strong> <strong>der</strong> Talsperrenregion Zeulenroda – Schlussentwurf vom 15.01.2011<br />

6.4 Maßnahmen <strong>zu</strong>r touristischen Entwicklung des Kernbereiches am Strandbad Zeulenroda<br />

Die Nut<strong>zu</strong>ng des Areals ausschließlich als Strandbad mit einer begrenzten Badezeit innerhalb des<br />

Sommerhalbjahres ist durch die nicht vorhandene bzw. un<strong>zu</strong>reichende Erschließung wirtschaftlich<br />

nicht tragfähig. Um eine nachhaltige Entwicklung bzw. Reaktivierung des Strandbades in Zeulenroda<br />

gewährleisten <strong>zu</strong> können, ist es notwendig, nicht nur das ehemalige Strandbad <strong>zu</strong> entwickeln,<br />

son<strong>der</strong>n weitere freizeit- und tourismusorientierte Nut<strong>zu</strong>ngen an diesem Standort <strong>zu</strong> etablieren.<br />

Die Stadt Zeulenroda als größter Siedlungsbereich an <strong>der</strong> Talsperre hat <strong>der</strong>zeit keine Anbindung<br />

an die Wasserflächen <strong>der</strong> Talsperre. Somit gibt es auch keine gewachsenen Stadtstrukturen, die<br />

dem Anspruch einer touristischen Entwicklung genügen. Ein Leben am und mit dem Wasser bzw.<br />

das Erleben des Stausees mit seiner unberührten Landschaft für Bürger und Gäste ist nur eingeschränkt<br />

möglich. Mit einer direkten Anbindung für Fußgänger und Radfahrer an Stauseebrücke/Alaunwerk<br />

eröffnet sich die Möglichkeit, das Areal zwischen Teichleite-Bucht und Saubucht als<br />

großen wassernahen Bereich für die touristische und städtische Entwicklung <strong>zu</strong> erschließen.<br />

Vorausset<strong>zu</strong>ngen/Grundansatz<br />

Damit <strong>der</strong> Kernbereich um das Strandbad Zeulenroda als urbanes Lebenszentrum am Wasser<br />

funktioniert und trotz <strong>der</strong> hohen Kosten für die Reaktivierung und Erschließung wirtschaftlich tragfähig<br />

ist, muss dieser beson<strong>der</strong>e Stadtraum eine Vielzahl an Nut<strong>zu</strong>ngen und Funktionen aufweisen.<br />

Da<strong>zu</strong> muss dieses Stadtquartier mit <strong>der</strong> Hauptnut<strong>zu</strong>ng Freizeit, Sport, Kultur und Tourismus<br />

die Stadt Zeulenroda mit dem Wasser vereinen und in seiner Gestaltung überregionalen Wie<strong>der</strong>erkennungswert<br />

besitzen.<br />

Für die nachhaltige Entwicklung dieses Bereiches wurden in Beratungen und Gesprächen <strong>der</strong> projektbegleitenden<br />

Arbeitsgruppe im Laufe <strong>der</strong> Bearbeitungszeit folgende übergreifende Planungsgrundsätze<br />

festgelegt:<br />

- Offen gestalteter Stadt- und Uferbereich ohne Abgren<strong>zu</strong>ngen und Barrieren<br />

- Klare Zuordnung <strong>der</strong> einzelnen Nut<strong>zu</strong>ngseinheiten <strong>zu</strong>r Vermarktung bzw. Betreibung in einem<br />

gesamtgestalterischen und funktionalen Gefüge<br />

- Beachtung des nachhaltigen und ökologischen Ansatzes sowie Einordnung <strong>der</strong> Entwicklungsstrukturen<br />

in das Landschaftsbild<br />

- Herausbildung einer wassernahen Entwicklungsachse (Uferpromenade)<br />

- Kurze und attraktive Anbindung für Fußgänger und Radfahrer aus Richtung Teichleite bzw.<br />

Alaunwerk<br />

- Herstellung eines stadträumlichen Drehpunktes an <strong>der</strong> Stauseebrücke<br />

- Anbindung des Motorisierten Individualverkehrs und Medienanbindung über eine rückwärtige<br />

Erschließungsstraße<br />

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Flächenverteilung<br />

Der <strong>zu</strong> entwickelnde Kernbereich zwischen Teichleite-Bucht und Saubucht umfasst eine Fläche<br />

von ca. 175.000 m². Die vorgesehene Fläche für das Strandbad beläuft sich auf ca. 50.000 m², für<br />

die Uferpromenade sind ca. 20.900 m² und für die Schaffung des Campingplatzes mit Stellplätzen<br />

für Wohnmobile, Wohnwagen und Zelte sind ca. 22.000 m² notwendig. Des Weiteren sind für den<br />

Bau einer Ferienhaussiedlung für exklusives Zweit- und Freizeitwohnen mit <strong>zu</strong>gehörigem Yachthafen<br />

ca. 20.350 m² vorgesehen. Für die Schaffung <strong>der</strong> <strong>zu</strong>sätzlichen Übernachtungsmöglichkeiten in<br />

Form einer motelartigen Einrichtung im Bungalowstil ist eine Fläche von ca.10.900 m² eingeplant.<br />

Die übrigen Flächen von ca. 50.850 m² sind bestehende Grün- bzw. Waldbereiche und allgemeine<br />

Erschließungsflächen, wie z. B. die öffentlichen Parkplatzflächen.<br />

Übersichtsplan Flächenverteilung<br />

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<strong>Konzept</strong> <strong>zu</strong> <strong>Touristischen</strong> <strong>Entwicklungsmöglichkeiten</strong> <strong>der</strong> Talsperrenregion Zeulenroda – Schlussentwurf vom 15.01.2011<br />

Gesamtplanung Strandbad Zeulenroda<br />

Die vorgenommene Aufteilung des gesamten Areals leitet sich aus funktionalen und wirtschaftlichen<br />

Notwendigkeiten ab und berücksichtigt die naturräumliche Ausstattung und Topografie <strong>der</strong><br />

Landschaft im Talsperrenumfeld. Die touristisch bedeutsamste Anbindung des Areals erfolgt entlang<br />

des Ufers über die Alaunwerk und Strandbad verbindende Fuß- und Radfahrerbrücke, die<br />

Bewohnern und Gästen einen schnellen und attraktiven Zugang <strong>zu</strong>m Wasser ermöglicht.<br />

Um den angrenzenden Uferbereich nicht <strong>zu</strong> stark <strong>zu</strong> überformen und die vorhandene Landschaft<br />

nicht ihrer Ursprünglichkeit <strong>zu</strong> berauben, sind die neuen Hauptwegeverbindungen in Form von<br />

breiten aufgestän<strong>der</strong>ten Holzstegen vorgesehen. Dieser Bereich soll als Uferpromenade entwickelt<br />

werden und muss in seiner Wahrnehmung als Auftakt des Areals klar ablesbar sein und ausreichend<br />

Anziehungskraft besitzen. Weitere attraktive Nut<strong>zu</strong>ngen sind für den Auftakt notwendig, daher<br />

sind <strong>zu</strong>sätzlich ein erster Informationspavillon und die Fähranlegestelle an dieser Stelle vorgesehen.<br />

Die Uferpromenade verläuft bis an die Badebereiche des eigentlichen Strandbadareals und bildet<br />

somit die wassererlebbare Verbindung zwischen Bio-Seehotel/Alaunwerk und Bad. Der gesamte<br />

Bereich ist offen und ohne eindeutige Abgren<strong>zu</strong>ngen gestaltet. Die fließend ineinan<strong>der</strong> übergehenden<br />

Bereiche werden in ihren Raumfolgen durch eine stetige Abwechslung von Natur, gestalteten<br />

Flächen und Gebäuden geglie<strong>der</strong>t. Dabei sind die Baukörper und Freiflächen in Form, Farbe und<br />

Material eindeutig aufeinan<strong>der</strong> ab<strong>zu</strong>stimmen.<br />

Dieser gleichbleibende Gestaltungsansatz verstärkt für den Betrachter eine Zusammengehörigkeit<br />

bzw. ermöglicht, dass dieser „Neue Stadt- und Landschaftsbereich“ im Ganzen als Landmark entsteht<br />

und damit eine Unverwechselbarkeit bzw. hohe Wie<strong>der</strong>erkennung vorhanden ist.<br />

Alle Bereiche für Wohnen – die Ferienhaussiedlung mit Yachthafen, <strong>der</strong> Campingplatz und das<br />

Motel – sind vorwiegend auf den höher liegenden Bereichen angeordnet. Diese Wohn- und Übernachtungsbereiche<br />

sind kein in sich offener Nut<strong>zu</strong>ngsraum, son<strong>der</strong>n werden stark durch die Belange<br />

ihrer Bewohner bzw. Übernachtungsgäste bestimmt. Trotzdem ist darauf <strong>zu</strong> achten, dass<br />

dieser Raum neben attraktiven Wegeverbindungen auch den gleichen Gestaltungsansatz bzw. den<br />

gleichen architektonischen Grundregeln folgt wie die öffentlichen Bereiche am Strandbad.<br />

Damit diese Teilbereiche für die Zeulenrodaer Bürger und Strandbadbesucher erlebbar sind, werden<br />

die Besucher im Strandbad vom Wasser über eine terrassenartige Steganlage nach oben auf<br />

die Hangkante geführt. Die für Fußgänger und Radfahrer vorgesehenen Wege werden so eingeordnet,<br />

dass alle Bereiche <strong>zu</strong>gänglich sind und das Wegesystem in sich als geschlossenes Ringsystem<br />

funktioniert.<br />

Die notwendige Erschließung mit PKW erfolgt ausschließlich über eine rückwärtige Anbindung. Die<br />

vorhandene Straßenführung über den Bleichenweg ist aber durch die Enge <strong>der</strong> Teichleitensenke<br />

nicht für größere Verkehrsfrequenzen geeignet. Die Straßenführung ist daher noch abschließend<br />

fest<strong>zu</strong>legen. Eine mögliche Lagedarstellung <strong>der</strong> Anbindung ist in <strong>der</strong> Maßnahmenbeschreibung für<br />

die Erschließungsanlagen enthalten.<br />

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<strong>Konzept</strong> <strong>zu</strong> <strong>Touristischen</strong> <strong>Entwicklungsmöglichkeiten</strong> <strong>der</strong> Talsperrenregion Zeulenroda – Schlussentwurf vom 15.01.2011<br />

Gestaltungseckpunkte und Kenngrößen <strong>der</strong> Einzelmaßnahmen<br />

Grundsätzlich wird durch die Entwicklung des Strandbades Zeulenroda eine neue Wahrnehmung<br />

<strong>der</strong> Orte am Wasser entstehen. Die Entwicklung dieses neuen „Stadtteils“ unter Beachtung von<br />

ökologischen Aspekten und dem landschaftlichen Charakter sollte in einer mo<strong>der</strong>nen und zeitlosen<br />

Architektur umgesetzt werden. Diese mo<strong>der</strong>ne Architektur soll grundsätzlich diese neue Entwicklung<br />

<strong>der</strong> Talsperre symbolisieren und <strong>der</strong> Talsperre ein eigenständiges touristisches Erscheinungsbild<br />

geben. Im Zuge <strong>der</strong> Erstellung dieses <strong>Konzept</strong>es <strong>zu</strong>r touristischen Entwicklung <strong>der</strong> Talsperrenregion<br />

sind vollumfängliche Gestaltungsfestlegungen nicht möglich, aber in den<br />

Ausführungen <strong>zu</strong> den Teilbereichen werden bereits grundlegende Gestaltungsansätze formuliert.<br />

Im Folgenden werden neben den vorgesehenen Nut<strong>zu</strong>ngen und Eckpunkten für die Gestaltung<br />

auch die für die Einzelmaßnahmen <strong>der</strong> Teilbereiche ermittelten Kenngrößen und Kosten in separaten<br />

Datenblättern dargestellt.<br />

KEM Kommunalentwicklung Mitteldeutschland GmbH Seite 40


Strandbad Zeulenroda<br />

Bade- und Strandbereich<br />

Liege- und Spielbereiche<br />

Kleinkin<strong>der</strong>wasserspielfläche<br />

FKK Badebereich<br />

Steg mit Sprung- und Überwachungsturm<br />

Sportfreiflächen<br />

Grillplatz<br />

Cafe mit Bistro<br />

Innovations- und Umweltbildungszentrum<br />

Spielgeräteausleihstation<br />

Freilichtbühne mit Biergarten<br />

Seerestaurant mit Terrasse<br />

Am Binnebache<br />

1512<br />

1<br />

Talsperre Zeulenroda<br />

ullenroda<br />

Am Pinnebach<br />

Talsperre Zeulenroda<br />

1518<br />

2<br />

413,06 m 2<br />

Uferpromenade<br />

Flaniersteg am Wasser<br />

Informationspavillon<br />

Fähranlegestation<br />

Ru<strong>der</strong>bootsausleihstation<br />

Strandbar "im Wasser"<br />

1539<br />

An <strong>der</strong> Mittelmühle<br />

Weg<br />

1536<br />

Campingplatz<br />

Wohnmobilplätze<br />

Wohnwagen und Dauerzeltplätze<br />

Zeltplätze<br />

Verwaltung und Funktionsgebäude<br />

Steg am Wasser<br />

Parkplatz<br />

1506<br />

Ferienhaussiedlung<br />

Ferienhäuser mit Gärten<br />

Yachthafen<br />

Öffentliche Grünflächen und Wege<br />

Erschließungsstraße<br />

1538<br />

Parkplatz am Strandbad<br />

Öffentliches Parken für PKW<br />

Anbindung Seerestaurant<br />

Anbindung Freilichtbühne<br />

Anbindung Motel<br />

Grünflächen<br />

1544<br />

1547<br />

1473<br />

Fußgänger- und Radfahreranbindung<br />

Fußgänger- und Radfahrerbrücke<br />

Wegeführung am Wasser<br />

Parkplatz am Alaunwerk<br />

Anbindung Uferpromenade<br />

1548<br />

1706<br />

Weg<br />

1679<br />

1<br />

An <strong>der</strong> Mittelmühle<br />

1563<br />

2<br />

Teichleite<br />

1628<br />

7<br />

Weg<br />

1629<br />

Weg<br />

1779<br />

Motel<br />

1781<br />

Ferienbungalows<br />

Hauptgebäude mit Doppelzimmern<br />

Terrassierte Freibereiche<br />

Waldbestand<br />

Zugang Strandbad und Uferpromenade<br />

1668<br />

4<br />

Am Alaunwerk<br />

Am Rundteil<br />

Weg<br />

1798<br />

3<br />

1797<br />

1794<br />

1791<br />

Weg<br />

1670<br />

34<br />

1644<br />

1808<br />

5<br />

1805<br />

1799<br />

Weg<br />

Weg<br />

Aumaische Straße<br />

Straße<br />

1957<br />

4<br />

1960<br />

9<br />

1937<br />

1<br />

Aumaische Straße<br />

1914<br />

21<br />

Am Wiesensteig<br />

Siedlungsweg<br />

1948<br />

1951<br />

1<br />

1914<br />

28<br />

Weg Weg<br />

1914<br />

40<br />

1914<br />

25<br />

19<br />

3<br />

Bl<br />

Entwicklungsstudie<br />

Kernbereich am Strandbad Zeulenroda<br />

Gesamtplan<br />

Strandbad Zeulenroda<br />

Maßstab 1:3500<br />

Kommunalentwicklung Mitteldeutschland GmbH


Bade- und Strandbereich<br />

Steg mit Sprung- und<br />

Rettungsturm<br />

Kleinkin<strong>der</strong>wasserspielfläche<br />

Liege- und Spielbereiche<br />

Sonnenterrasse<br />

Cafe und Bistro<br />

FKK Badebereich<br />

Bade- und Strandbereich<br />

Innovations- und<br />

Umweltbildungszentrum<br />

Seerestauant<br />

mit Terrasse<br />

Freilichtbühne<br />

mit Biergarten<br />

Weg<br />

Grillplatz<br />

Parkplatz<br />

Strandbad (ca. 225 PKW)<br />

Liege- und Spielbereiche<br />

Sportfreiflächen<br />

Spielgeräteausleihstation<br />

Entwicklungsstudie<br />

Kernbereich am Strandbad Zeulenroda<br />

Teilbereich Strandbad<br />

Maßstab 1 : 1750<br />

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Landkreis Greiz/Regionalmanagement des Landkreises Greiz<br />

<strong>Konzept</strong> <strong>zu</strong> <strong>Touristischen</strong> <strong>Entwicklungsmöglichkeiten</strong> <strong>der</strong> Talsperrenregion Zeulenroda – Schlussentwurf vom 15.01.2011<br />

Strandbad<br />

- Bade- und Strandbereich<br />

- Liege- und Spielbereiche<br />

- Kleinkin<strong>der</strong>wasserspielfläche<br />

- FKK-Badebereich<br />

- Steg mit Sprung- und Rettungsturm<br />

- Sportfreiflächen<br />

- Grillplatz<br />

- Café mit Bistro<br />

- Innovations- und Umweltbildungszentrum<br />

- Spielgeräteausleihstation<br />

- Freilichtbühne mit Biergarten<br />

- Seerestaurant mit Terrasse<br />

Eckpunkte für einen Gestaltungsansatz im Bereich des Strandbades:<br />

- Der Weg von <strong>der</strong> oberen Hangkante bis <strong>zu</strong>m Wasser bzw. ins Wasser soll über einen terrassenförmigen<br />

Holzsteg erfolgen. Die dadurch ausgebildeten Plateaus bilden einen klar definierten<br />

Vorbereich für das Innovations- und Umweltbildungszentrum sowie die Basis für das Bistro-<br />

Café, den Sprungturm und den Rettungsturm. Durch diesen durchgängigen Holzsteg wird<br />

<strong>zu</strong>gleich <strong>der</strong> FKK-Bereich vom Textilbadebereich eindeutig abgegrenzt.<br />

Beispiel Architektursprache<br />

für die Gebäude am Hang<br />

- Die Grundfläche <strong>der</strong> Freilichtbühne mit Biergarten wird durch den kleinen Waldsaum und durch<br />

die L-förmige Terrasse des Seerestaurants klar in seiner Größe definiert. Das Seerestaurant<br />

soll die Höhe des vorhandenen Höhenniveaus im Hang aufnehmen und somit in einer erhobenen<br />

Lage die vor ihm liegenden Baumkronen dominieren. Somit ist das Seerestaurant von weitem<br />

sichtbar, unterbricht den Grünbereich und ist gleichzeitig auch <strong>der</strong> exklusive Balkon mit<br />

Blick auf die Freilichtbühne und die Talsperre. Das Seerestaurant in dieser exponierten Lage<br />

ist in einer sehr ausdrucksstarken Architektur als Landmark des Strandbades <strong>zu</strong> planen und <strong>zu</strong><br />

entwerfen.<br />

Beispiel Architektursprache für das Seerestaurant<br />

mit dem Balkon über <strong>der</strong> Talsperre<br />

KEM Kommunalentwicklung Mitteldeutschland GmbH Seite 41


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<strong>Konzept</strong> <strong>zu</strong> <strong>Touristischen</strong> <strong>Entwicklungsmöglichkeiten</strong> <strong>der</strong> Talsperrenregion Zeulenroda – Schlussentwurf vom 15.01.2011<br />

Maßnahme Nr. 1.1<br />

Reaktivierung des Strandbades Zeulenroda als Wassererlebnisbad<br />

Projektträger und -beteiligte Stadt Zeulenroda, Planungsverband „Vogtländische Seen“, privatwirtschaftliche<br />

Investoren und Betreiber sowie Fernwasserversorgung Thüringen<br />

Erschließungsbauwerke<br />

Gebäude und Son<strong>der</strong>bauten<br />

Freiflächen<br />

- Kenndaten Terrassenförmiger Holzsteg<br />

Mittlere Gesamtlänge: ca. 200,00 m<br />

Gesamtfläche: ca. 2611,00 m²<br />

Baukosten brutto (KG 300/400): ca. 295.000 EUR<br />

Zusätzliche Kosten für Stadtmöblierung und Beleuchtung<br />

Baukosten brutto (KG 300/400): ca. 85.000 EUR<br />

Kenndaten Café mit Bistro<br />

Mittlere Gesamtlänge: ca. 30,00 m / Mittlere Breite: ca. 15,00 m<br />

BGF: ca. 400,00 m² / NGF: ca. 320,00 m²<br />

Baukosten brutto (KG 300/400): ca. 315.000 EUR<br />

Kenndaten Innovations- und Umweltbildungszentrum<br />

Mittlere Gesamtlänge: ca. 22,00m / Mittlere Breite: ca. 10,00 m<br />

BGF: ca. 220,00 m² / NGF: ca. 290,00 m²<br />

Baukosten brutto (KG 300/400): ca. 285.000 EUR<br />

Kenndaten Spielgerätehaus und Ausleihstation<br />

Mittlere Gesamtlänge: ca. 28,00 m / Mittlere Breite: ca. 7,50 m<br />

BGF: ca. 210,00 m² / NGF: ca. 179,00 m²<br />

Baukosten brutto (KG 300/400): ca. 84.000 EUR<br />

Kenndaten Seerestaurant (172 Personen) mit Terrasse<br />

Mittlere Gesamtlänge: ca. 35,00 m / Mittlere Breite: ca. 16,50 m<br />

BGF: ca. 460,00 m² / NGF: ca. 390,00 m²<br />

Baukosten Restaurant brutto (KG 300/400): ca. 720.000 EUR<br />

Gesamtgrundfläche Terrasse: ca. 1065,00 m²<br />

Baukosten Terrasse brutto (KG 300/400): ca. 165.000 EUR<br />

Kenndaten Freilichtbühne mit Biergarten<br />

Mittlere Gesamtlänge: ca. 30,00 m / Mittlere Breite: ca. 12,00 m<br />

Baukosten pauschal brutto (KG 300/400): ca. 175.000 EUR<br />

Freiflächen vor Bühnenkörper: ca. 2300,00 m²<br />

Baukosten brutto (KG 500): ca. 145.000 EUR<br />

Kenndaten Bade- und Strandbereiche<br />

Gesamtfläche: ca. 4482,00 m²<br />

Baukosten brutto (KG 500): ca. 45.000 EUR<br />

Kenndaten Liege- und Spielbereiche<br />

Gesamtfläche: ca. 15.480,00 m²<br />

Baukosten brutto (KG 500) ca. 105.000 EUR<br />

Kleinkin<strong>der</strong>wasserspielflächen mit Nebenflächen<br />

Gesamtfläche: ca. 780,00 m²<br />

Baukosten brutto (KG 500): ca. 175.000 EUR<br />

KEM Kommunalentwicklung Mitteldeutschland GmbH Seite 42


Landkreis Greiz/Regionalmanagement des Landkreises Greiz<br />

<strong>Konzept</strong> <strong>zu</strong> <strong>Touristischen</strong> <strong>Entwicklungsmöglichkeiten</strong> <strong>der</strong> Talsperrenregion Zeulenroda – Schlussentwurf vom 15.01.2011<br />

Freiflächen Kenndaten FFK-Badebereich<br />

Gesamtfläche: ca. 2500,00 m²<br />

Baukosten brutto (KG 500): ca. 45.000 EUR<br />

Kenndaten Sportfreiflächen<br />

Gesamtfläche: ca. 1500,00 m²<br />

Baukosten brutto (KG 500): ca. 62.000 EUR<br />

Kenndaten Grillplatz<br />

Gesamtfläche: ca. 350,00 m²<br />

Baukosten brutto (KG 500): ca. 16.000 EUR<br />

Planungs- und<br />

Durchführungszeitraum<br />

2011 - 2015<br />

Gesamtkosten - Gesamtbaukosten brutto: ca. 2.717.000 EUR<br />

- Planungs- und Nebenkosten brutto ca. 540.000 EUR<br />

- Gesamtkosten Strandbad: ca. 3.257.000 EUR<br />

För<strong>der</strong>ung - För<strong>der</strong>ung über GA Infra, GA RIGA o<strong>der</strong> Landesprogramm Tourismus,<br />

ggf. auch Energieeffizienzför<strong>der</strong>ung von KfW und BAFA<br />

KEM Kommunalentwicklung Mitteldeutschland GmbH Seite 43


Strandbar<br />

"im Wasser"<br />

Ru<strong>der</strong>bootsausleihstation<br />

Flaniersteg<br />

am Wasser<br />

Ferienbungalows<br />

Hauptgebäude mit<br />

Doppelzimmern<br />

Öffentlicher Parkplatz<br />

Zufahrtsstraße <strong>zu</strong>m Motel<br />

Fähranlegestation<br />

Waldbestand<br />

1679<br />

1<br />

Flaniersteg<br />

am Wasser<br />

Informationspavillon<br />

Terrassierte Freibereiche<br />

Motel<br />

Zugang Uferpromenade<br />

Entwicklungsstudie<br />

Kernbereich am Strandbad Zeulenroda<br />

Teilbereiche<br />

Uferpromenade und Motel<br />

Maßstab 1 : 1750<br />

Kommunalentwicklung Mitteldeutschland GmbH


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<strong>Konzept</strong> <strong>zu</strong> <strong>Touristischen</strong> <strong>Entwicklungsmöglichkeiten</strong> <strong>der</strong> Talsperrenregion Zeulenroda – Schlussentwurf vom 15.01.2011<br />

Uferpromenade<br />

- Flaniersteg am Wasser<br />

- Fähranlegestation<br />

- Informationspavillon<br />

- Ru<strong>der</strong>bootausleihstation<br />

- Strandbar „im Wasser“<br />

Eckpunkte für einen Gestaltungsansatz im Bereich <strong>der</strong> Uferpromenade:<br />

- Die behin<strong>der</strong>tengerechte Flaniermeile ist als aufgestän<strong>der</strong>te Steganlage mit natürlichen Materialien,<br />

vorwiegend in Holz, an<strong>zu</strong>legen.<br />

- Die Grundformensprache <strong>der</strong> Uferpromenade sollte sich an den örtlichen Gegebenheiten orientieren<br />

und nicht als stringente Linie mit gleich bleiben<strong>der</strong> Breite ausgebildet werden.<br />

- Die Bauten auf <strong>der</strong> Uferpromenade sind als freistehende Pavillons im Kontext <strong>der</strong> fließenden<br />

Landschaftsformen <strong>zu</strong> entwickeln. Die Gebäude sollten sehr offen gestaltet werden, so dass<br />

sich die Grenzen zwischen Innen und Außen aufheben sowie Nut<strong>zu</strong>ng und Naturerlebnis miteinan<strong>der</strong><br />

verbinden.<br />

Beispiel Informations- und Servicepavillon<br />

KEM Kommunalentwicklung Mitteldeutschland GmbH Seite 44


Landkreis Greiz/Regionalmanagement des Landkreises Greiz<br />

<strong>Konzept</strong> <strong>zu</strong> <strong>Touristischen</strong> <strong>Entwicklungsmöglichkeiten</strong> <strong>der</strong> Talsperrenregion Zeulenroda – Schlussentwurf vom 15.01.2011<br />

Maßnahme Nr. 1.2 Schaffung einer Uferpromenade im Kernbereich im Strandbadbereich*<br />

Projektträger und -beteiligte Stadt Zeulenroda, Planungsverband „Vogtländische Seen“ sowie privatwirtschaftliche<br />

Investoren und Betreiber sowie Fernwasserversorgung<br />

Thüringen<br />

Erschließungsbauwerke<br />

Gebäude und Son<strong>der</strong>bauten<br />

Planungs- und<br />

Durchführungszeitraum<br />

- Kenndaten Flaniersteg<br />

Mittlere Gesamtlänge: ca. 440,00 m / Mittlere Breite: ca. 7,50 m<br />

Gesamtfläche: ca. 4.365,00 m²<br />

Baukosten brutto (KG 300/400): ca. 475.000 EUR<br />

Kenndaten Fähranlegestelle<br />

Mittlere Gesamtlänge: ca. 160,00 m / Mittlere Breite: ca. 6,00 m<br />

Gesamtfläche: ca. 1370,00 m²<br />

Baukosten brutto (KG 300/400): ca. 175.000 EUR<br />

Zusätzliche Kosten für Stadtmöblierung und Beleuchtung<br />

Baukosten brutto (KG 300/400): ca. 165.000 EUR<br />

Kenndaten Informationspavillon mit Fähranlegestation und<br />

öffentliche WC-Anlage<br />

Mittlere Gesamtlänge: ca. 18,00 m / Mittlere Breite: ca. 12,00 m<br />

BGF: ca. 216,00 m² / NGF: ca. 175,00 m²<br />

Baukosten brutto (KG 300/400): ca. 157.000 EUR<br />

Kenndaten Ru<strong>der</strong>bootshaus (Nebengebäude)<br />

Mittlere Gesamtlänge: ca. 10,00m / Mittlere Breite: ca. 12,00 m<br />

BGF: ca. 120,00 m² / NGF: ca. 100,00 m²<br />

Baukosten brutto (KG 300/400): ca. 60.000 EUR<br />

Kenndaten Strandbar mit Plateau im See<br />

Mittlere Gesamtlänge: ca. 20,00 m / Mittlere Breite: ca. 40,00 m<br />

Gesamtfläche: ca. 850,00 m²<br />

Baukosten Plateau brutto (KG 300/400): ca. 76.000 EUR<br />

NGF Bar: ca. 60,00 m²<br />

Baukosten Bar brutto (KG 300/400): ca. 42.000 EUR<br />

2011 - 2014<br />

Gesamtkosten - Gesamtbaukosten brutto: ca. 1.132.000 EUR<br />

- Planungs- und Nebenkosten brutto ca. 226.400 EUR<br />

- Gesamtkosten Uferpromenade: ca. 1.358.400 EUR<br />

För<strong>der</strong>ung - För<strong>der</strong>ung über GA Infra, GA RIGA o<strong>der</strong> Landesprogramm Tourismus,<br />

ggf. auch Energieeffizienzför<strong>der</strong>ung von KfW und BAFA<br />

* Die hier aufgeführten Einzelmaßnahmen beziehen sich ausschließlich auf die Uferpromenade innerhalb<br />

des Kernbereiches am Strandbad Zeulenroda.<br />

KEM Kommunalentwicklung Mitteldeutschland GmbH Seite 45


Landkreis Greiz/Regionalmanagement des Landkreises Greiz<br />

<strong>Konzept</strong> <strong>zu</strong> <strong>Touristischen</strong> <strong>Entwicklungsmöglichkeiten</strong> <strong>der</strong> Talsperrenregion Zeulenroda – Schlussentwurf vom 15.01.2011<br />

Motel<br />

- Ferienbungalows<br />

- Hauptgebäude mit Doppelzimmern<br />

- Terrassierte Freibereiche<br />

- Zugang Strandbad und Uferpromenade<br />

- Waldbestand<br />

Eckpunkte für einen Gestaltungsansatz im Bereich des Motels:<br />

- Damit das Motel als Teil des Bestandswaldes fungiert, sollten ausgehend vom Hauptgebäude<br />

auf <strong>der</strong> oberen Hangkante, sich die <strong>zu</strong>sätzlichen Bungalowbauten an <strong>der</strong> jeweiligen Höhenlage<br />

im Hang orientieren. Die Gebäude sollten nicht mehr als 2 Geschosse aufweisen sowie in<br />

schlichter und mo<strong>der</strong>ner Bauweise errichtet werden. Die Gebäude sind so <strong>zu</strong> entwerfen, dass<br />

Ein- und Ausblicke in die umgebende Natur des Waldbestandes das bestimmende gestalterische<br />

Thema darstellen.<br />

Beispiel Hauptgebäude Motel<br />

- Die Haupterschließung <strong>zu</strong>r Anfahrt und Anlieferung erfolgt über eine Stichstraße an <strong>der</strong> oberen<br />

Hangkante.<br />

- Die Besucherstellplätze sollten <strong>zu</strong>r Stärkung des naturnahen und ruhigen Charakters als separierter<br />

Teilbereich auf dem öffentlichen Parkplatz angelegt werden.<br />

- Die Gestaltung <strong>der</strong> Freianlagen und Gebäude sollte bestimmt werden durch den Einsatz natürlicher<br />

Materialen.<br />

- Die Zugänge durch den vorhandenen Waldbestand <strong>zu</strong>r Uferpromenade und <strong>zu</strong>m Strandbad<br />

sind nicht <strong>zu</strong> versiegeln.<br />

- Die Gesamtanlage muss durch die gewünschten Wechselbeziehungen zwischen Wohnen und<br />

Natur als offener Bereich hergestellt werden. Deshalb ist das Motel nicht durch Zäune ab<strong>zu</strong>grenzen.<br />

KEM Kommunalentwicklung Mitteldeutschland GmbH Seite 46


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<strong>Konzept</strong> <strong>zu</strong> <strong>Touristischen</strong> <strong>Entwicklungsmöglichkeiten</strong> <strong>der</strong> Talsperrenregion Zeulenroda – Schlussentwurf vom 15.01.2011<br />

Maßnahme Nr. 1.3<br />

Bau einer motelartigen Übernachtungseinrichtung im Bungalowstil<br />

Projektträger und -beteiligte Stadt Zeulenroda, Planungsverband „Vogtländische Seen“ sowie privatwirtschaftliche<br />

Investoren und Betreiber<br />

Erschließungsbauwerke:<br />

Gebäude und Son<strong>der</strong>bauten:<br />

- Kenndaten Zufahrtsstraße<br />

Mittlere Gesamtlänge: ca. 100,00 m<br />

Baukosten inkl. Medien brutto (KG 500): ca. 77.500 EUR<br />

Kenndaten Hauptgebäude (ca. 20 DZ)<br />

Mittlere Gesamtlänge: ca. 36,00 m / Mittlere Breite: ca. 27,00 m<br />

BGF: ca. 972,00 m² / NGF: ca. 795,00 m²<br />

Baukosten brutto (KG 300/400): ca. 1.195.000 EUR<br />

Gesamtgrundfläche Terrasse: ca. 650.00 m²<br />

Baukosten Terrasse brutto (KG 300/400): ca. 97.500 EUR<br />

Kenndaten 3 Bungalowferienhäuser (6 NE x 4 Pers.)<br />

Mittlere Gesamtlänge: ca. 15,00 m / Mittlere Breite: ca. 11,00 m<br />

Gesamtgrundfläche: ca. 501,000 m² / Nutzfläche: ca. 425,00 m²<br />

Baukosten brutto (KG 300/400): ca. 525.000 EUR<br />

Freianlagen Kenndaten Zugangswege durch Bestandswald<br />

Gesamtlänge: ca. 154,00 m<br />

Baukosten brutto (KG 500): ca. 10.000 EUR<br />

Planungs- und<br />

Durchführungszeitraum<br />

2011 - 2015<br />

Gesamtkosten - Gesamtbaukosten brutto: 1.905.000 EUR<br />

- Planungs- und Nebenkosten brutto ca. 381.000 EUR<br />

- Gesamtkosten Motel: ca. 2.286.000 EUR<br />

För<strong>der</strong>ung För<strong>der</strong>ung über GA Infra, GA RIGA o<strong>der</strong> Landesprogramm Tourismus,<br />

ggf. auch Energieeffizienzför<strong>der</strong>ung von KfW und BAFA<br />

KEM Kommunalentwicklung Mitteldeutschland GmbH Seite 47


197<br />

1<br />

Am Binnebache<br />

Zeltplätze<br />

Wohnwagen- und<br />

Dauerzeltplätze<br />

1512<br />

1<br />

Talsperre Zeulenroda<br />

ullenroda<br />

Yachthafen<br />

Steg am Wasser<br />

Am Pinnebach<br />

Talsperre Zeulenroda<br />

1518<br />

2<br />

1539 Parkplatz<br />

Wohnmobilplätze<br />

Verwaltung- und Funktionsgebäude<br />

1506<br />

Ferienhäuser mit Gärten<br />

An <strong>der</strong> Mittelmühle<br />

Weg<br />

Erschließungsstraße<br />

Öffentliche Grünfläche<br />

1536<br />

1538<br />

154<br />

Entwicklungsstudie<br />

Kernbereich am Strandbad Zeulenroda<br />

Teilbereiche<br />

Ferienhaussiedlung und<br />

Campingplatz<br />

Maßstab 1 : 1750<br />

Kommunalentwicklung Mitteldeutschland GmbH


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<strong>Konzept</strong> <strong>zu</strong> <strong>Touristischen</strong> <strong>Entwicklungsmöglichkeiten</strong> <strong>der</strong> Talsperrenregion Zeulenroda – Schlussentwurf vom 15.01.2011<br />

Ferienhaussiedlung<br />

- Ferienhäuser mit Gärten<br />

- Yachthafen<br />

- Öffentliche Grünflächen und Wege<br />

- Erschließungsstraße<br />

Eckpunkte für einen Gestaltungsansatz im Bereich <strong>der</strong> Ferienhaussiedlung:<br />

- Die Ferienhaussiedlung stellt im Gefüge des gesamten Strandbades eine Beson<strong>der</strong>heit dar, da<br />

die inneren Bereiche privat und nicht öffentlich <strong>zu</strong>gängig sind. Die Ferienhäuser sind von öffentlichen<br />

Bereichen umgeben und es sollten daher für alle Gebäude und Freiflächenanlagen<br />

einheitliche Gestaltungsvorgaben gelten.<br />

- Die Gebäude sollten eingeschossig und in schlichter mo<strong>der</strong>ner Bauweise ausgeführt werden.<br />

- Es sollten max. 3 - 4 unterschiedliche Gebäudetypen entwickelt werden, die sich in einen festgelegten<br />

Rhythmus im Baugebiet abwechseln und nicht in einer einheitlichen Bauflucht stehen.<br />

Beispiel Architektursprache für die<br />

Bungalows in <strong>der</strong> Ferienhaussiedlung<br />

- Nebengebäude, Gartenpavillons und Carports sollten nur in bestimmtem Maß, in festgelegten<br />

Formen und als Bauteil des Hauptbungalows <strong>zu</strong>lässig sein.<br />

- Die Einfriedungen <strong>der</strong> Grundstücke sollten einheitlich gestaltet werden und nicht durchgängig<br />

baulicher Art sein, son<strong>der</strong>n sich mit Pflanzen und Hecken abwechseln.<br />

- Einheitliche Vorgaben über die Art und Qualität <strong>der</strong> Bepflan<strong>zu</strong>ngen und Aussagen über <strong>zu</strong>lässige<br />

Freiraumgestaltungen sollten erarbeitet werden, damit die inneren Grundstücksbereiche<br />

einen einheitlichen Charakter aufweisen.<br />

- Zwischen Erschließungsstraße und Ferienhaussiedlung sollte <strong>zu</strong>r Abgren<strong>zu</strong>ng <strong>der</strong> beginnenden<br />

offenen Landschaft ein öffentlicher Grün<strong>zu</strong>g mit mittlerem bis hohem Bewuchs als klare<br />

Grenze <strong>zu</strong>m Landschaftsraum entstehen.<br />

- Der <strong>zu</strong>r Feriensiedlung <strong>zu</strong>gehörige Yachthafen in <strong>der</strong> Saubucht sollte als freie Steganlage im<br />

Kontext <strong>der</strong> Uferpromenadengestaltung errichtet werden.<br />

KEM Kommunalentwicklung Mitteldeutschland GmbH Seite 48


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<strong>Konzept</strong> <strong>zu</strong> <strong>Touristischen</strong> <strong>Entwicklungsmöglichkeiten</strong> <strong>der</strong> Talsperrenregion Zeulenroda – Schlussentwurf vom 15.01.2011<br />

Maßnahme Nr. 1.4<br />

Bau einer Ferienhaussiedlung für exklusives Zweit- und Freizeitwohnen<br />

mit <strong>zu</strong>gehörigem Yachthafen<br />

Projektträger und -beteiligte Stadt Zeulenroda, Planungsverband „Vogtländische Seen“ sowie privatwirtschaftliche<br />

Investoren und Betreiber<br />

Erschließungsbauwerke<br />

Gebäude und Son<strong>der</strong>bauten<br />

- Kenndaten Zufahrtsstraße (Anteil Ferienhaussiedlung)<br />

Mittlere Gesamtlänge: ca. 250 m<br />

Gesamtbaukosten inkl. Medien brutto (KG 500): ca. 235.000 EUR<br />

Anteil Baukosten Ferienhaussiedlung brutto (50 %): ca. 117.500 EUR<br />

Kenndaten Zugangsweg Yachthafen/Siedlung<br />

Gesamtlänge: ca. 358,00 m<br />

Baukosten brutto (KG 500): ca. 69.750 EUR<br />

Kenndaten Yachthafen (Steg)<br />

Mittlere Gesamtlänge: ca. 80,00 m / Mittlere Gesamtbreite: ca. 5,00 m<br />

Gesamtfläche Steganlagen: ca. 400,00 m²<br />

Baukosten brutto (KG 300/400): 54.000 EUR<br />

Zusätzliche Kosten für Stadtmöblierung und Beleuchtung<br />

Baukosten brutto (KG 300/400): 35.000 EUR<br />

Kenndaten Ferienhäuser (ca. 21<br />

Mittlere Gesamtlänge je Haus: ca. 12,00 m / Mittlere Breite: ca. 7,00 m<br />

BGF je Haus: ca. 84,00 m² / NGF: ca. 72,00m²<br />

Grundstücksgrößen von 450, 00 m² - 950, 00 m²<br />

Baukosten je Haus brutto (KG 300/400): ca. 95.000 EUR<br />

Gesamtbaukosten brutto (KG 300/400): ca. 1.995.000 EUR<br />

Freianlagen Kenndaten öffentlicher Grünbereich<br />

Gesamtfläche: ca. 4560,00 m²<br />

Baukosten brutto (KG 500): 182.000 EUR<br />

Planungs- und<br />

Durchführungszeitraum<br />

2011 - 2020<br />

Gesamtkosten - Gesamtbaukosten brutto: 2.453.250 EUR<br />

- Planungs- und Nebenkosten brutto ca. 490.650 EUR<br />

- Gesamtkosten Ferienhaussiedlung: ca. 2.943.900 EUR<br />

För<strong>der</strong>ung För<strong>der</strong>ung über GA Infra, GA RIGA o<strong>der</strong> Landesprogramm Tourismus,<br />

ggf. auch Energieeffizienzför<strong>der</strong>ung von KfW und BAFA<br />

KEM Kommunalentwicklung Mitteldeutschland GmbH Seite 49


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<strong>Konzept</strong> <strong>zu</strong> <strong>Touristischen</strong> <strong>Entwicklungsmöglichkeiten</strong> <strong>der</strong> Talsperrenregion Zeulenroda – Schlussentwurf vom 15.01.2011<br />

Campingplatz<br />

- Wohnmobilplätze<br />

- Wohnwagen- und Dauerzeltplätze<br />

- Zeltplätze<br />

- Verwaltung- und Funktionsgebäude<br />

- Steg am Wasser<br />

- Parkplatz<br />

Eckpunkte für einen Gestaltungsansatz im Bereich des Campingplatzes:<br />

- Um den naturnahen Charakter an <strong>der</strong> Saubucht für Bürger und Besucher erlebbar <strong>zu</strong> machen,<br />

sollte <strong>der</strong> Steg direkt am Wasser entlang verlaufen. Dabei sollte sich die Ausführung nach den<br />

grundsätzlichen Gestaltungsmerkmalen <strong>der</strong> Uferpromenade richten, jedoch in diesem Bereich<br />

eine kleinere Dimensionierung und eine schlichtere Ausstattung erhalten.<br />

- Der Bestandswald zwischen dem Uferweg und <strong>der</strong> Ferienhaussiedlung ist <strong>zu</strong> erhalten, jedoch<br />

in seiner Gestalt auf<strong>zu</strong>werten.<br />

- Die notwendige Einfriedung des Zeltplatzes sollte einheitlich gestaltet werden und nicht durchgängig<br />

baulicher Art sein, son<strong>der</strong>n sich mit Pflanzen und Hecken abwechseln.<br />

- Das Funktions- und Verwaltungsgebäude bildet den Endpunkt bzw. den Wendepunkt <strong>der</strong> Uferpromenade<br />

des erweiterten Strandbadareals. Daher kommt diesem Gebäude gestalterisch ein<br />

hoher Stellenwert <strong>zu</strong> und es sollte im Kontext <strong>der</strong> Neubauten des Strandbades stehen. Ein Anteil<br />

an öffentlicher Nut<strong>zu</strong>ng, z. B. ein kleines Café ist ebenfalls vor<strong>zu</strong>sehen.<br />

Beispiel Architektursprache für das<br />

Funktions- und Verwaltungsgebäude<br />

- Als Abgren<strong>zu</strong>ng zwischen Stellbereich für die Wohnmobilplätze und <strong>der</strong> beginnenden offenen<br />

Landschaft sollte ein Grün<strong>zu</strong>g mit mittlerem bis hohem Bewuchs als klare Grenze <strong>zu</strong>m Landschaftsraum<br />

hergestellt werden.<br />

KEM Kommunalentwicklung Mitteldeutschland GmbH Seite 50


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<strong>Konzept</strong> <strong>zu</strong> <strong>Touristischen</strong> <strong>Entwicklungsmöglichkeiten</strong> <strong>der</strong> Talsperrenregion Zeulenroda – Schlussentwurf vom 15.01.2011<br />

Maßnahme Nr. 1.5 Einrichtung eines Campingplatzes mit Stellplätzen für Wohnmobile,<br />

Wohnwagen und Zelte<br />

Projektträger und -beteiligte Stadt Zeulenroda, Planungsverband „Vogtländische Seen“ sowie privatwirtschaftliche<br />

Investoren und Betreiber<br />

Erschließungsbauwerke<br />

Gebäude und Son<strong>der</strong>bauten<br />

- Kenndaten Zufahrtsstraße (Anteil Campingplatz)<br />

Mittlere Gesamtlänge: ca. 250 m<br />

Gesamtbaukosten inkl. Medien brutto (KG 500): ca. 235.000 EUR<br />

Anteil Baukosten Campingplatz brutto (50%): ca. 117.500 EUR<br />

Kenndaten Steg am Wasser<br />

Mittlere Gesamtlänge: ca. 395,00 m / Mittlere Breite: ca. 5,00 m<br />

Gesamtfläche Steganlagen: ca. 1975,00m²<br />

Baukosten brutto (KG 500): ca. 195.000 EUR<br />

Kenndaten Parkplatz (ca. 50 PKW)<br />

Gesamtfläche: ca. 1050,00m²<br />

Baukosten brutto (KG 500): ca. 131.250 EUR<br />

Zusätzliche Kosten für Stadtmöblierung und Beleuchtung<br />

Baukosten brutto (KG 300/400): 35.000 EUR<br />

Kenndaten Funktions- und Verwaltungsgebäude<br />

Mittlere Gesamtlänge: ca. 40,00 m / Mittlere Breite: ca. 12,00 m<br />

BGF: ca. 480,00 m² / NGF: ca. 400,00 m²<br />

Baukosten brutto (KG 300/400): ca. 540.000 EUR<br />

Freianlagen Kenndaten Zeltwiese (Zelte)<br />

Gesamtfläche: ca. 3.460,00 m²<br />

Auslastung ca. 65 Zeltplätze<br />

Baukosten brutto (KG 500): 83.000 EUR<br />

Kenndaten Zeltplatz Dauercamper<br />

Gesamtfläche: ca. 7.236,00 m²<br />

Auslastung ca. 75 Stellplätze<br />

Baukosten brutto (KG 500): 195.000 EUR<br />

Kenndaten Wohnmobilplätze<br />

Gesamtfläche: ca. 4.623,00 m²<br />

Auslastung ca. 38 Stellplätze<br />

Baukosten brutto (KG 500): 138.000 EUR<br />

Kenndaten öffentlicher Grünbereich<br />

Gesamtfläche: ca. 2.350,00 m²<br />

Baukosten brutto (KG 500): 94.000 EUR<br />

Planungs- und Durchführungszeitraum<br />

2011 - 2020<br />

Gesamtkosten - Gesamtbaukosten brutto: 1.528.750 EUR<br />

- Planungs- und Nebenkosten brutto ca. 229.313 EUR<br />

- Gesamtkosten Campingplatz: ca. 1.758.063 EUR<br />

För<strong>der</strong>ung För<strong>der</strong>ung über GA Infra, GA RIGA o<strong>der</strong> Landesprogramm Tourismus,<br />

ggf. auch Energieeffizienzför<strong>der</strong>ung von KfW und BAFA<br />

KEM Kommunalentwicklung Mitteldeutschland GmbH Seite 51


Teich<br />

201<br />

1<br />

200<br />

1<br />

Am Binnebache<br />

Weg<br />

197<br />

1<br />

159<br />

1<br />

Am Binnebache<br />

1512<br />

1<br />

Talsperre Zeulenroda<br />

ulenroda<br />

Auf <strong>der</strong> Höhe<br />

Am Pinnebach<br />

165<br />

1<br />

177<br />

2<br />

Talsperre Zeulenroda<br />

1508<br />

1518<br />

2<br />

413,06 m 2<br />

1539<br />

L2349<br />

1498<br />

1506<br />

An <strong>der</strong> Mittelmühle<br />

1488<br />

1484<br />

Asche<br />

Weg<br />

1536<br />

1538<br />

Parkplatz am Strandbad<br />

Öffentliches Parken für PKW<br />

Anbindung Seerestaurant<br />

Anbindung Freilichtbühne<br />

Anbindung Motel<br />

Grünflächen<br />

1544<br />

1547<br />

1473<br />

Teich<br />

1548<br />

Bleichenweg<br />

Parkplatz am Alaunwerk<br />

Öffentlicher Parken für PKW<br />

Anbindung Uferpromenade<br />

Anbindung Fußgänger- und Radfahrerbrücke<br />

1706<br />

Weg<br />

Teich<br />

1679<br />

1<br />

An <strong>der</strong> Mittelmühle<br />

1580<br />

1<br />

1563<br />

2<br />

Teichleite<br />

Am Bleichenwege<br />

1450<br />

4<br />

1447<br />

1<br />

1446<br />

1<br />

1173<br />

Bleichenweg<br />

Weg<br />

Weg<br />

1628<br />

7<br />

Weg<br />

Weg Weg<br />

1596<br />

7<br />

Teichbachsteig<br />

Weg<br />

1668<br />

4<br />

1629<br />

Weg<br />

1779<br />

1781<br />

Kleinwolschendorfer Straße (L23<br />

Am Alaunwerk<br />

Am Rundteil<br />

An <strong>der</strong> Linde<br />

Weg<br />

1798<br />

3<br />

1797<br />

1794<br />

1791<br />

Weg<br />

1670<br />

34<br />

1644<br />

Weg<br />

S<br />

1808<br />

5<br />

1805<br />

1799<br />

Weg<br />

Weg<br />

Weg<br />

Aumaische Straße<br />

Straße<br />

1957<br />

4<br />

1960<br />

9<br />

Aumaische Straße<br />

1608<br />

2<br />

1937<br />

1<br />

1608<br />

7<br />

Am Wiesensteig<br />

Siedlungsweg<br />

Kapellenweg<br />

1948<br />

1951<br />

1<br />

1914<br />

21<br />

1914<br />

28<br />

Pus<br />

Weg Weg<br />

1914<br />

40<br />

Weg Weg<br />

1932<br />

1<br />

1914<br />

25<br />

1914<br />

37<br />

1914<br />

35<br />

1134<br />

Blumenweg<br />

Mittelweg<br />

1969<br />

15<br />

Puschkinpark<br />

Aumaische Straße (L1087)<br />

Weg<br />

Am Wiesensteig<br />

1918<br />

19<br />

1069<br />

3<br />

Weg<br />

Weg<br />

1969<br />

10<br />

Weg<br />

Weg Weg<br />

Talsperre Zeulenroda<br />

Weg<br />

S<br />

2351<br />

2<br />

2348<br />

Entwicklungsstudie<br />

Kernbereich am Strandbad Zeulenroda<br />

Gesamtplan<br />

Notwendige Erschließungsmaßnahmen<br />

Maßstab 1:5000<br />

Kommunalentwicklung Mitteldeutschland GmbH


Landkreis Greiz/Regionalmanagement des Landkreises Greiz<br />

<strong>Konzept</strong> <strong>zu</strong> <strong>Touristischen</strong> <strong>Entwicklungsmöglichkeiten</strong> <strong>der</strong> Talsperrenregion Zeulenroda – Schlussentwurf vom 15.01.2011<br />

Erschließungsmaßnahmen<br />

- Öffentlicher Parkplatz am Strandbad<br />

- Öffentlicher Parkplatz am Alaunwerk<br />

- Neubau Erschließungsstraße inkl. Medienanbindung<br />

Da eine neue Trassenführung für die motorisierte Haupterschließung notwendig wird, sind im Teilplan<br />

<strong>zu</strong> den Erschließungsmaßnahmen mögliche Verläufe <strong>der</strong> Straßenführung aufgezeigt.<br />

Eckpunkte für einen Gestaltungsansatz im Bereich des Parkplatzes:<br />

- Die notwendigen Parkplatzflächen sind oberhalb des Strandbades bzw. an <strong>der</strong> Freilichtbühne<br />

an<strong>zu</strong>ordnen. Um den naturnahen Charakter <strong>der</strong> Gesamtanlage Strandbad gerecht <strong>zu</strong> werden,<br />

sind diese in einer lockeren Aufteilung und mit einem großen Grünflächenanteil in die Gesamtkonzeption<br />

ein<strong>zu</strong>binden.<br />

- Als Abgren<strong>zu</strong>ng um die eigentlichen Stellplätze sollte ein Grün<strong>zu</strong>g mit mittlerem bis hohem<br />

Bewuchs als klare Grenze <strong>zu</strong>m Landschaftsraum hergestellt werden.<br />

Maßnahme Nr. 1.6<br />

Notwendige Erschließungsmaßnahmen<br />

Projektträger und -beteiligte Stadt Zeulenroda und Planungsverband „Vogtländische Seen“<br />

Erschließungsbauwerke<br />

- Kenndaten Zufahrtsstraße<br />

Mittlere Gesamtlänge: ca. 850 ,00 m / Mittlere Gesamtbreite: ca. 6,00 m<br />

Gesamtfläche: ca. 5100,00 m²<br />

Baukosten inkl. Medien brutto (KG 200/500): 795.000 EUR<br />

Kenndaten Parkplatz Strandbad (ca. 225 Stellplätze)<br />

Mittlere Gesamtlänge: ca. 170,00 m / Mittlere Gesamtbreite: ca. 40,00 m<br />

Gesamtfläche: ca. 5420,00 m²<br />

Baukosten brutto (KG 500): 545.000 EUR<br />

Kenndaten Parkplatz Alaunwerk (ca. 132 Stellplätze)<br />

Mittlere Gesamtlänge: ca. 60,00 m / Mittlere Gesamtbreite: ca. 55,00 m<br />

Gesamtfläche: ca. 3300,00 m²<br />

Baukosten brutto (KG 500): 330.000 EUR<br />

Freianlagen Kenndaten Grünfläche<br />

Gesamtlänge: ca. 6742.00 m²<br />

Baukosten brutto (KG 500): 185.000 EUR<br />

Planungs- und<br />

Durchführungszeitraum<br />

2011 - 2015<br />

Gesamtkosten - Gesamtbaukosten brutto: 1.855.000 EUR<br />

- Planungs- und Nebenkosten brutto ca. 371.000 EUR<br />

- Gesamtkosten Erschließungsmaßnahmen: ca. 2.226.000 EUR<br />

För<strong>der</strong>ung För<strong>der</strong>ung über GA Infra, ILE o<strong>der</strong> Landesprogramm Tourismus<br />

KEM Kommunalentwicklung Mitteldeutschland GmbH Seite 52


Landkreis Greiz/Regionalmanagement des Landkreises Greiz<br />

<strong>Konzept</strong> <strong>zu</strong> <strong>Touristischen</strong> <strong>Entwicklungsmöglichkeiten</strong> <strong>der</strong> Talsperrenregion Zeulenroda – Schlussentwurf vom 15.01.2011<br />

6.5 Maßnahmen <strong>zu</strong>r touristischen Entwicklung des Kernbereiches am Strandbad Zadelsdorf<br />

Das Bestandsgelände soll im Zuge <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Talsperrenregion als ruhiges naturnahes<br />

Strandbad reaktiviert werden. Um eine nachhaltige Entwicklung in Zadelsdorf gewährleisten <strong>zu</strong><br />

können, ist es notwendig nicht nur das ehemalige Strandbad <strong>zu</strong> entwickeln, son<strong>der</strong>n vorhandene<br />

Strukturen <strong>der</strong> bestehenden Naherholungsbereiche besser <strong>zu</strong> vernetzen, <strong>zu</strong> etablieren und insgesamt<br />

<strong>zu</strong> erneuern bzw. auf<strong>zu</strong>werten.<br />

Das bestehende Bungalowdorf ist bereits in direkter Nachbarschaft <strong>zu</strong>m ehemaligen Strandbad<br />

vorhanden. Durch die hohe Anzahl von selbstgenutztem (Zweit)Wohnungseigentum im Bungalowdorf<br />

ist eine Erhöhung <strong>der</strong> touristischen Auslastung nur bedingt gegeben.<br />

Vorausset<strong>zu</strong>ngen/Grundansatz<br />

Damit <strong>der</strong> Kernbereich um das Strandbad Zadelsdorf als naturnaher Erholungsbereich am Wasser<br />

funktioniert und wirtschaftlich tragfähig ist, muss dieser beson<strong>der</strong>e Landschaftsbereich durch <strong>zu</strong>sätzliche<br />

Nut<strong>zu</strong>ngen und Funktionen ergänzt werden. Da<strong>zu</strong> muss dieser Bereich flächenseitig vergrößert<br />

und neu geordnet werden.<br />

Für die nachhaltige Entwicklung dieses Bereiches wurden in Beratungen und Gesprächen <strong>der</strong> projektbegleitenden<br />

Arbeitsgruppe im Laufe <strong>der</strong> Bearbeitungszeit folgende übergreifende Planungsgrundsätze<br />

festgelegt:<br />

- Offen gestalteter Uferbereich ohne Abgren<strong>zu</strong>ngen und Barrieren<br />

- Klare Zuordnung <strong>der</strong> einzelnen Nut<strong>zu</strong>ngseinheiten <strong>zu</strong>r Vermarktung bzw. Betreibung in einem<br />

gesamtgestalterischen und funktionalen Gefüge<br />

- Beachtung des nachhaltigen und ökologischen Ansatzes sowie Einordnung <strong>der</strong> Entwicklungsstrukturen<br />

in das Landschaftsbild<br />

- Anbindung des Motorisierten Individualverkehrs über eine neu her<strong>zu</strong>stellende rückwärtige Erschließungsstraße<br />

Flächenverteilung<br />

Der <strong>zu</strong> entwickelnde Kernbereich umfasst eine Fläche von ca. 28.600 m². Die vorgesehene Fläche<br />

für das Strandbad beläuft sich auf ca. 12.050 m². Des Weiteren sind für den Bau einer Fähranlegestelle<br />

945 m² vorgesehen. Für die Schaffung <strong>der</strong> <strong>zu</strong>sätzlichen Übernachtungsmöglichkeiten in<br />

Form eines Zeltplatzes ist eine Fläche von ca. 4.950 m² eingeplant. Die übrigen Flächen von ca.<br />

10.655 m² sind bestehende Grün- bzw. Waldbereiche und allgemeine Erschließungsflächen, wie<br />

z. B. <strong>der</strong> öffentliche Parkplatz.<br />

KEM Kommunalentwicklung Mitteldeutschland GmbH Seite 53


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<strong>Konzept</strong> <strong>zu</strong> <strong>Touristischen</strong> <strong>Entwicklungsmöglichkeiten</strong> <strong>der</strong> Talsperrenregion Zeulenroda – Schlussentwurf vom 15.01.2011<br />

Übersichtsplan Flächenverteilung<br />

Gesamtplanung Strandbad Zadelsdorf<br />

Die vorgenommene Aufteilung des gesamten Areals leitet sich aus funktionalen und wirtschaftlichen<br />

Notwendigkeiten ab und berücksichtigt die naturräumlichen Gegebenheiten und Topografie<br />

<strong>der</strong> Landschaft im Talsperrenumfeld. Die touristisch bedeutsamste Anbindung des Areals erfolgt<br />

über eine rückwärtige Straßenanbindung und über die neu ein<strong>zu</strong>richtende Fährverbindung. Durch<br />

eine geringe Taktfrequenz <strong>der</strong> Fährfahrten ist somit für viele Badegäste eine direkte und naturnahe<br />

Anbindung an das Strandbad vorhanden.<br />

Die Fähranlegestelle als <strong>zu</strong>sätzliche Haupterschließung wurde daher als zentraler öffentlicher Bereich<br />

im Strandbad Zadelsdorf geplant. Der Weg <strong>zu</strong>r Fähranlegestelle verbindet nicht nur die rückwärtige<br />

Straße mit dem Wasser. Sie ist gleichzeitig <strong>der</strong> Haupt<strong>zu</strong>gang für alle am Strandbad vorhandenen<br />

Nut<strong>zu</strong>ngen sowie die räumliche Grenze zwischen dem Badebereich und dem Zeltplatz.<br />

Um diese Erschließungsachse attraktiv <strong>zu</strong> gestalten und <strong>zu</strong>sätzlich <strong>zu</strong> stärken sind alle notwendigen<br />

Einrichtungen und nut<strong>zu</strong>ngsbedingten Bauten an dieser räumlichen Zäsur angeglie<strong>der</strong>t. Damit<br />

verringert sich gleichzeitig <strong>der</strong> Erschließungsaufwand und erhöht sich die wirtschaftliche Tragfähigkeit.<br />

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<strong>Konzept</strong> <strong>zu</strong> <strong>Touristischen</strong> <strong>Entwicklungsmöglichkeiten</strong> <strong>der</strong> Talsperrenregion Zeulenroda – Schlussentwurf vom 15.01.2011<br />

Der Weg <strong>zu</strong>m Wasser wird seitlich vom Hauptgebäude des Strandbades begrenzt. Dieses Gebäude<br />

ist nicht nur ein Funktionsgebäude für das Bad und die Fähre, son<strong>der</strong>n soll mit seiner großen<br />

vorgelagerten Terrasse diesen Bereich als gestalterische Mitte fixieren. Somit ist dieses Gebäude<br />

mit hohem gestalterischen Anspruch als Landmark <strong>zu</strong> planen.<br />

Fast <strong>der</strong> gesamte Entwicklungsbereich des Strandbades ist bis auf die Uferkante von einem Grüngürtel<br />

mit höheren Bäumen gesäumt. Dieser soll erhalten bleiben und die Grenze <strong>zu</strong>r Umgebung<br />

klar definieren. Da keine abgeschlossenen Nut<strong>zu</strong>ngseinheiten vorgesehen sind, ist in einigen<br />

rückwärtigen Teilbereichen eine Verdichtung <strong>der</strong> Bestandsvegetation und die Anpflan<strong>zu</strong>ng von <strong>zu</strong>sätzlichen<br />

Bäumen notwendig.<br />

Der waldumgebende Bereich des Zeltplatzes ist <strong>zu</strong>m Wasser hin von einer Steganlage und einer<br />

Terrasse gesäumt. Damit ist auch für die Gäste des Zeltplatzes ein klar definierter Strandbereich<br />

vorhanden und die umgebende Natur wird geschont.<br />

Die Architektursprache <strong>der</strong> Gebäude und Freiflächen ist im gesamten Strandbad Zadelsdorf einheitlich<br />

<strong>zu</strong>gestalten und muss sich an den gestalterischen Aussagen des Strandbades Zeulenroda<br />

bzw. <strong>der</strong> Uferpromenade orientieren. Diese Kohärenz in <strong>der</strong> Gestaltung schafft einen vertrauten<br />

Anblick für Besucher und erhöht deutlich den Wie<strong>der</strong>erkennungswert <strong>der</strong> gesamten Talsperrenregion.<br />

Dies bedeutet, dass die unterschiedlichen Nut<strong>zu</strong>ngsbereiche ebenfalls fließend ineinan<strong>der</strong> übergehen.<br />

Da<strong>zu</strong> müssen die Raumfolgen durch eine stetige Abwechslung von Natur, gestalteten Flächen<br />

und Gebäuden geglie<strong>der</strong>t werden. Ebenso sind die Baukörper und Freiflächen in Form, Farbe<br />

und Material eindeutig aufeinan<strong>der</strong> ab<strong>zu</strong>stimmen.<br />

Die notwendige Erschließung mit PKW erfolgt ausschließlich über eine rückwärtige Anbindung. Da<br />

die vorhandene Straße am Bungalowdorf nicht für eine größere Verkehrsfrequenz geeignet ist,<br />

muss evtl. eine alternative Straßenführung in Betracht gezogen werden. Eine mögliche Lagedarstellung<br />

<strong>der</strong> Anbindung ist in <strong>der</strong> Maßnahmenbeschreibung für die Erschließungsanlagen enthalten.<br />

Gestaltungseckpunkte und Kenngrößen <strong>der</strong> Einzelmaßnahmen<br />

Im Zuge <strong>der</strong> Erstellung dieses <strong>Konzept</strong>es <strong>zu</strong>r touristischen Entwicklung <strong>der</strong> Talsperrenregion sind<br />

vollumfängliche Gestaltungsfestlegungen nicht möglich, aber in den Ausführungen <strong>zu</strong> den Teilbereichen<br />

werden bereits grundlegende Gestaltungsansätze formuliert.<br />

Im Folgenden werden neben den vorgesehenen Nut<strong>zu</strong>ngen und Eckpunkten für die Gestaltung<br />

auch die für die Einzelmaßnahmen <strong>der</strong> Teilbereiche ermittelten Kenngrößen und Kosten in separaten<br />

Datenblättern dargestellt.<br />

KEM Kommunalentwicklung Mitteldeutschland GmbH Seite 55


Liegeplatzbereich<br />

Bestandsgrün<br />

Spielplatzbereich<br />

(5-10 Jahre)<br />

Sonnendeck (Holz)<br />

Parkplatz 1<br />

Spielplatzbereich (1-4 Jahre)<br />

Bade- und Strandbereich<br />

Zugang Freibad<br />

Bestandsgrün<br />

Zugang Fähranlegestelle<br />

Bad- und Fährgebäude mit<br />

Café, WC und Sonnenterrasse<br />

Bestandsgrün<br />

Sonnenterrasse<br />

Liegeplatzbereich<br />

Fähranlegesteg<br />

Parkplatz 2<br />

Erschließungsstraße<br />

Bestandsgrün<br />

Verwaltungs- und Funktionsgebäude<br />

mit Bootsausleihe<br />

Sonnendeck mit<br />

Feuer- und Grillstelle<br />

Entwicklungsstudie<br />

Kernbereich am Strandbad Zadelsdorf<br />

Gesamtplan Kernbereich<br />

Strandbad Zadelsdorf<br />

Maßstab 1:1000<br />

Kommunalentwicklung Mitteldeutschland GmbH


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<strong>Konzept</strong> <strong>zu</strong> <strong>Touristischen</strong> <strong>Entwicklungsmöglichkeiten</strong> <strong>der</strong> Talsperrenregion Zeulenroda – Schlussentwurf vom 15.01.2011<br />

Strandbad und Fähranlegestelle<br />

- Bad- und Fährgebäude mit Café, WC und Sonnenterrasse<br />

- Bade- und Strandbereich<br />

- Liege- und Spielplatzbereiche (separat für Kin<strong>der</strong> von 1 - 4 Jahren und 5 - 10 Jahren)<br />

- Bestandsgrün<br />

- Fähranlegesteg<br />

Eckpunkte für einen Gestaltungsansatz im Bereich des Strandbades und <strong>der</strong> Fähranlegstelle:<br />

- Der behin<strong>der</strong>tengerechte Fähranlegesteg, die Sonnenterrasse und die Sonnendecks an den<br />

Spielplatzbereichen sind als aufgestän<strong>der</strong>te Steganlage mit natürlichen Materialien, vorwiegend<br />

in Holz, an<strong>zu</strong>legen.<br />

- Die Wege im Inneren sind nicht <strong>zu</strong> versiegeln.<br />

- Als Abgren<strong>zu</strong>ng zwischen Liegewiese und <strong>der</strong> beginnenden offenen Landschaft sollte ein<br />

Grün<strong>zu</strong>g mit mittlerem bis hohem Bewuchs als klare Grenze <strong>zu</strong>m Landschaftsraum hergestellt<br />

werden.<br />

- Die Gestaltung <strong>der</strong> Freianlagen und Gebäude sollte bestimmt werden durch den Einsatz natürlicher<br />

Materialen.<br />

Beispiel Architektursprache für das Bad- und Fährgebäude<br />

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<strong>Konzept</strong> <strong>zu</strong> <strong>Touristischen</strong> <strong>Entwicklungsmöglichkeiten</strong> <strong>der</strong> Talsperrenregion Zeulenroda – Schlussentwurf vom 15.01.2011<br />

Maßnahme Nr. 2.1<br />

Reaktivierung des Strandbades Zadelsdorf als Naturerlebnisbad<br />

Projektträger und -beteiligte Gemeinde Zadelsdorf, Planungsverband „Vogtländische Seen“ sowie<br />

privatwirtschaftliche Investoren und Betreiber<br />

Erschließungsbauwerke<br />

Gebäude und Son<strong>der</strong>bauten<br />

- Kenndaten Weg <strong>zu</strong>m Wasser<br />

Mittlere Gesamtlänge: ca. 95,00 m / Mittlere Breite: ca. 7,50 m<br />

Gesamtfläche Weg: ca. 850,00m²<br />

Baukosten brutto (KG 500): ca. 55.000 EUR<br />

Kenndaten Fähranlegsteg<br />

Mittlere Gesamtlänge: ca. 70,00 m / Mittlere Breite: ca. 5,00 m<br />

Gesamtfläche: ca. 350,00m²<br />

Baukosten brutto (KG 500): ca. 47.250 EUR<br />

Zusätzliche Kosten für Stadtmöblierung und Beleuchtung<br />

Baukosten brutto (KG 300/400): ca. 35.000 EUR<br />

Kenndaten Bad- und Fährgebäude mit Terrasse<br />

Mittlere Gesamtlänge: ca. 32,00 m / Mittlere Breite: ca. 9,50 m<br />

BGF: ca. 304,00 m² / NGF: ca. 250,00 m²<br />

Baukosten brutto (KG 300/400): ca. 275.000 EUR<br />

Gesamtgrundfläche Terrasse: ca. 380,00 m²<br />

Baukosten Terrasse brutto (KG 300/400): ca. 51.000 EUR<br />

Freianlagen Kenndaten Bade- und Strandbereiche<br />

Gesamtfläche: ca. 2500,00 m²<br />

Baukosten brutto (KG 500): ca. 25.000 EUR<br />

Kenndaten Liegebereiche<br />

Gesamtfläche: ca. 5800,00 m²<br />

Baukosten brutto (KG 500) ca. 51.000 EUR<br />

Kin<strong>der</strong>spielflächen mit Nebenflächen (Sonnendecks)<br />

Gesamtfläche: ca. 1250,00 m²<br />

Baukosten brutto (KG 500): ca. 185.000 EUR<br />

Kenndaten öffentlicher Grünbereich / Aufwertung Bestandsgrün<br />

Gesamtfläche: ca. 2.350,00 m²<br />

Baukosten brutto (KG 500): ca. 94.000 EUR<br />

Planungs- und Durchführungszeitraum<br />

2011 - 2013<br />

Gesamtkosten - Gesamtbaukosten brutto: ca. 818.250 EUR<br />

- Planungs- und Nebenkosten brutto ca. 163.650 EUR<br />

- Gesamtkosten Strandbad: ca. 981.900 EUR<br />

För<strong>der</strong>ung För<strong>der</strong>ung über GA Infra, GA RIGA o<strong>der</strong> Landesprogramm Tourismus,<br />

ggf. auch Energieeffizienzför<strong>der</strong>ung von KfW und BAFA<br />

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<strong>Konzept</strong> <strong>zu</strong> <strong>Touristischen</strong> <strong>Entwicklungsmöglichkeiten</strong> <strong>der</strong> Talsperrenregion Zeulenroda – Schlussentwurf vom 15.01.2011<br />

Zeltplatz<br />

- Verwaltungs- und Funktionsgebäude mit Bootsausleihe<br />

- Sonnendeck mit Feuer- und Grillstelle<br />

- Zeltplatz<br />

- Bestandsgrün<br />

Eckpunkte für einen Gestaltungsansatz im Bereich des Zeltplatzes:<br />

- Das Sonnendeck mit einer Feuer- und Grillstelle ist als aufgestän<strong>der</strong>te Steganlage mit natürlichen<br />

Materialien, vorwiegend in Holz, an<strong>zu</strong>legen.<br />

- Die Wege im Inneren sind nicht <strong>zu</strong> versiegeln.<br />

- Die Gestaltung <strong>der</strong> Freianlagen und Gebäude sollte bestimmt werden durch den Einsatz natürlicher<br />

Materialen.<br />

- Der Bestandswald zwischen <strong>der</strong> Erschließungsstraße und dem Zeltplatz ist <strong>zu</strong> erhalten, jedoch<br />

in seiner Gestalt auf<strong>zu</strong>werten.<br />

- Die notwendige Einfriedung des Zeltplatzes sollte einheitlich gestaltet werden und nicht durchgängig<br />

baulicher Art sein, son<strong>der</strong>n sich mit Pflanzen und Hecken abwechseln.<br />

- Dem Funktions- und Verwaltungsgebäude kommt gestalterisch ein hoher Stellenwert <strong>zu</strong> und ist<br />

im Kontext des Neubaus im Strandbad <strong>zu</strong> entwickeln.<br />

Beispiel Architektursprache für das<br />

Funktions- und Verwaltungsgebäude<br />

KEM Kommunalentwicklung Mitteldeutschland GmbH Seite 58


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<strong>Konzept</strong> <strong>zu</strong> <strong>Touristischen</strong> <strong>Entwicklungsmöglichkeiten</strong> <strong>der</strong> Talsperrenregion Zeulenroda – Schlussentwurf vom 15.01.2011<br />

Maßnahme Nr. 2.2<br />

Einrichtung eines Zeltplatzes<br />

Projektträger und -beteiligte Gemeinde Zadelsdorf, Planungsverband „Vogtländische Seen“ sowie<br />

privatwirtschaftliche Investoren und Betreiber<br />

Erschließungsbauwerke<br />

Gebäude und Son<strong>der</strong>bauten<br />

- Kenndaten Sonnendeck mit Feuer- und Grillstelle<br />

Mittlere Gesamtlänge: ca. 45,00 m / Mittlere Breite: ca. 8,00 m<br />

Gesamtfläche Steganlagen: ca. 360,00 m²<br />

Baukosten brutto (KG 500): ca. 50.000 EUR<br />

Zusätzliche Kosten für Stadtmöblierung und Beleuchtung<br />

Baukosten brutto (KG 300/400): ca. 30.000 EUR<br />

Kenndaten Funktions- und Verwaltungsgebäude<br />

Mittlere Gesamtlänge: ca. 25,00 m / Mittlere Breite: ca. 10,00 m<br />

BGF: ca. 250,00 m² / NGF: ca. 200,00 m²<br />

Baukosten brutto (KG 300/400): ca. 240.000 EUR<br />

Freianlagen Kenndaten Zeltplatz (Zelte)<br />

Gesamtfläche: ca. 2950,00 m²<br />

Auslastung ca. 50 Zeltplätze<br />

Baukosten brutto (KG 500): ca. 75.000 EUR<br />

Kenndaten öffentlicher Grünbereiche/Bestandswald und Wege<br />

Gesamtfläche: ca. 2.750,00 m²<br />

Baukosten brutto (KG 500): ca. 125.000 EUR<br />

Planungs- und Durchführungszeitraum<br />

2011 - 2020<br />

Gesamtkosten - Gesamtbaukosten brutto: ca. 520.000 EUR<br />

- Planungs- und Nebenkosten brutto ca. 78.000 EUR<br />

- Gesamtkosten Zeltplatz: ca. 598.000 EUR<br />

För<strong>der</strong>ung För<strong>der</strong>ung über GA Infra, GA RIGA o<strong>der</strong> Landesprogramm Tourismus,<br />

ggf. auch Energieeffizienzför<strong>der</strong>ung von KfW und BAFA<br />

KEM Kommunalentwicklung Mitteldeutschland GmbH Seite 59


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<strong>Konzept</strong> <strong>zu</strong> <strong>Touristischen</strong> <strong>Entwicklungsmöglichkeiten</strong> <strong>der</strong> Talsperrenregion Zeulenroda – Schlussentwurf vom 15.01.2011<br />

Erschließungsmaßnahmen<br />

- Öffentliche Parkplätze<br />

- Neubau Erschließungsstraße<br />

Da eine neue Trassenführung für die motorisierte Haupterschließung notwendig wird und <strong>der</strong><br />

Hauptverkehr nicht am Bungalowdorf vorbeigeführt werden soll, ist im Gesamtübersichtslageplanplan<br />

<strong>zu</strong>r <strong>Touristischen</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Talsperrenregion Zeulenroda ein möglicher Verlauf <strong>der</strong><br />

Straßenführung aufgezeigt.<br />

Eckpunkte für einen Gestaltungsansatz im Bereich des Parkplatzes:<br />

- Die notwendigen Parkplatzflächen für das Strandbad sind zwischen Strandbad und Bungalowdorf<br />

eingeordnet wurden. Dieser Parkplatz besitzt eine innere Ringstraße damit kein <strong>zu</strong>sätzliches<br />

Verkehrsaufkommen in das angrenzende Bungalowdorf geleitet wird.<br />

- Die Parkplätze für die Fähreanlegestelle und den Zeltplatz sind als Straßenbegleitendes Parken<br />

oberhalb des Zeltplatzes angeordnet wurden.<br />

Maßnahme Nr. 2.3<br />

Notwendige Erschließungsmaßnahmen<br />

Projektträger und -beteiligte Stadt Zeulenroda, Planungsverband „Vogtländische Seen“<br />

Erschließungsbauwerke<br />

- Kenndaten Zufahrtsstraße<br />

Mittlere Gesamtlänge: ca. 1075 ,00 m / Mittlere Gesamtbreite: ca. 6,00 m<br />

Gesamtfläche: ca. 6450,00 m²<br />

Baukosten brutto (KG 200/500): 806.000 EUR<br />

Kenndaten Parkplatz 1 (ca. 50 Stellplätze)<br />

Mittlere Gesamtlänge: ca. 38,00 m / Mittlere Gesamtbreite: ca. 33,00 m<br />

Gesamtfläche: ca. 1270,00 m²<br />

Baukosten brutto (KG 500): 120.000 EUR<br />

Kenndaten Parkplatz 2 (ca. 65 Stellplätze)<br />

Mittlere Gesamtlänge: ca. 81,00 m / Mittlere Gesamtbreite: ca. 11,00m<br />

Gesamtfläche: ca. 891,00 m²<br />

Baukosten brutto (KG 500): 85.000 EUR<br />

Freianlagen Kenndaten Grünfläche<br />

Gesamtlänge: ca. 500.00 m²<br />

Baukosten brutto (KG 500): 45.000 EUR<br />

Planungs- und<br />

Durchführungszeitraum<br />

2011 - 2015<br />

Gesamtkosten - Gesamtbaukosten brutto: 1.056.000 EUR<br />

- Planungs- und Nebenkosten brutto ca. 211.200 EUR<br />

- Gesamtkosten Erschließungsmaßnahmen: ca. 1.267.200 EUR<br />

För<strong>der</strong>ung För<strong>der</strong>ung über GA Infra, GA RIGA o<strong>der</strong> Landesprogramm Tourismus,<br />

KEM Kommunalentwicklung Mitteldeutschland GmbH Seite 60


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<strong>Konzept</strong> <strong>zu</strong> <strong>Touristischen</strong> <strong>Entwicklungsmöglichkeiten</strong> <strong>der</strong> Talsperrenregion Zeulenroda – Schlussentwurf vom 15.01.2011<br />

6.6 Maßnahmen <strong>zu</strong>r touristischen Gesamtentwicklung<br />

Im folgenden Teil werden die Maßnahmen, denen für die touristische Gesamtentwicklung höchste<br />

Umset<strong>zu</strong>ngspriorität <strong>zu</strong>kommt, als Grundlage für die Realisierung des touristischen Gesamtkonzepts<br />

näher erläutert. In den einzelnen Projektbeschreibungen werden Aussagen <strong>zu</strong> Trägerschaft,<br />

Beteiligung, Zielen, Inhalten, Kosten, Planungs- und Durchführungszeitraum sowie Finanzierungs-<br />

und För<strong>der</strong>möglichkeiten getroffen.<br />

KEM Kommunalentwicklung Mitteldeutschland GmbH Seite 61


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<strong>Konzept</strong> <strong>zu</strong> <strong>Touristischen</strong> <strong>Entwicklungsmöglichkeiten</strong> <strong>der</strong> Talsperrenregion Zeulenroda – Schlussentwurf vom 15.01.2011<br />

Maßnahme Nr. 3 Einrichtung einer Fährverbindung auf <strong>der</strong> Talsperre inkl. Errichtung<br />

von Anlegestellen und Anschaffung von Solarfähren<br />

Projektträger und -beteiligte Regionalmanagement, Stadt Zeulenroda, Landkreis Greiz, Fernwasserversorgung<br />

Thüringen und ggf. privatwirtschaftlicher Betreiber<br />

Projektziele - - Einrichtung eines regelmäßigen Fährverkehrs auf <strong>der</strong> Talsperre<br />

- Anbindung <strong>der</strong> verschiedenen Talsperrenbereiche<br />

- Energieautarke Mobilität ohne Lärm- und Schadstoffemissionen<br />

- Schaffung eines touristischen Highlights<br />

- Ermöglichung eines beson<strong>der</strong>en Natur- und Wassererlebnisses<br />

- Vermittlung von Umwelt- und Nachhaltigkeitsbildung<br />

Ausgangssituation und<br />

Projektinhalt<br />

Zu schaffende<br />

Vorausset<strong>zu</strong>ngen<br />

Planungs- und<br />

Durchführungszeitraum<br />

- Nachdem schon früher eine Fähre auf <strong>der</strong> Talsperre verkehrte, war wegen<br />

<strong>der</strong> Trinkwasserschutzbestimmungen ein Fährverkehr später nicht<br />

mehr möglich. Durch die langgezogene Form des Sees, die schwierige<br />

Erreichbarkeit einzelner Talsperrenbereiche und den <strong>zu</strong> erwartenden<br />

Gäste<strong>zu</strong>wachs nach Wegfall des Badeverbotes 2012 ist <strong>der</strong> Bedarf für<br />

die Einrichtung einer Fährverbindung vorhanden.<br />

Die Solarfähre ist ein Anziehungsmagnet für Gäste und Basis für eine<br />

umweltverträgliche touristische Entwicklung <strong>der</strong> Talsperre. Mit <strong>der</strong> Nut<strong>zu</strong>ng<br />

von Sonnenenergie wird Naturnähe mit <strong>zu</strong>kunftsfähiger Energieversorgung<br />

verbunden. Durch den Solarantrieb wird ein beson<strong>der</strong>es Naturerlebnis<br />

ermöglicht, das nicht durch Motorengeräusche gestört wird.<br />

Mit <strong>der</strong> Solarfähre werden nicht nur die verschiedenen Bereiche <strong>der</strong> Talsperre<br />

<strong>zu</strong>r Beför<strong>der</strong>ung von Gästen und Bewohnern miteinan<strong>der</strong> verbunden,<br />

son<strong>der</strong>n es entstehen auch Möglichkeiten für Son<strong>der</strong>fahrten.<br />

- Bau von Fähranlegestellen am Bio-Seehotel, Segelhafen Quingenberg,<br />

Strandbad Zeulenroda, Strandbad Zadelsdorf und Staudamm<br />

Vorsperre sowie Installation einer Aufladestation für die Batterien<br />

- Kauf einer Solarfähre für Fährbetrieb und Son<strong>der</strong>fahrten<br />

- Späterer Nachkauf einer zweiten Solarfähre <strong>zu</strong>r Kapazitätserweiterung<br />

- Prüfung von Möglichkeiten <strong>zu</strong>r Errichtung <strong>der</strong> Fähranlegestellen inkl.<br />

Einholung <strong>der</strong> notwendigen Baugenehmigungen<br />

- Erfahrungen einholen <strong>zu</strong>m Thema Solarschiffe, Gespräche führen mit<br />

Produzenten bzw. Betreibern<br />

- Ausarbeitung eines Detailkonzeptes<br />

2011 - 2012<br />

Kosten - Kosten für 3 Fähranlegestellen (ohne Fähranlegestellen an den beiden<br />

Strandbä<strong>der</strong>n) ca. 120.000 EUR<br />

- Kosten für Vorplanung und Detailkonzept ca. 30.000 EUR<br />

- Kosten für Kauf Solarfähre ca. 350.000 EUR<br />

För<strong>der</strong>ung - För<strong>der</strong>ung über GA Infra, Landesprogramm Tourismus o<strong>der</strong> ILE, ggf.<br />

auch Energieeffizienzför<strong>der</strong>ung von KfW und BAFA<br />

KEM Kommunalentwicklung Mitteldeutschland GmbH Seite 62


Landkreis Greiz/Regionalmanagement des Landkreises Greiz<br />

<strong>Konzept</strong> <strong>zu</strong> <strong>Touristischen</strong> <strong>Entwicklungsmöglichkeiten</strong> <strong>der</strong> Talsperrenregion Zeulenroda – Schlussentwurf vom 15.01.2011<br />

Maßnahme Nr. 4 Schaffung einer Uferpromenade zwischen Strandbad Zeulenroda<br />

und Bio-Seehotel mit zahlreichen Erlebnispunkten inkl. Gastronomie-,<br />

Freizeit- und Wassersporteinrichtungen<br />

Projektträger und -beteiligte Stadt Zeulenroda, Planungsverband „Vogtländische Seen“, privatwirtschaftliche<br />

Investoren/Betreiber sowie Fernwasserversorgung Thüringen<br />

Projektziele - - Ausbildung einer Gelenkfunktion <strong>zu</strong>r Anbindung und Nut<strong>zu</strong>ng des<br />

Strandbades Zeulenroda und <strong>der</strong> umliegenden Uferbereiche<br />

- Schaffung eines durchgängigen barrierefreien Spazierweges mit Freizeit-,<br />

Erholungs- und Gastronomieeinrichtungen<br />

- Steigerung <strong>der</strong> Aufenthaltsqualität für Gäste<br />

- Verbesserung <strong>der</strong> Wohn- und Lebensqualität für Bewohner inkl. Verlagerung<br />

ihrer Freizeit- und Erholungsaktivitäten ans Wasser<br />

Ausgangssituation und<br />

Projektinhalt<br />

Zu schaffende<br />

Vorausset<strong>zu</strong>ngen<br />

Planungs- und<br />

Durchführungszeitraum<br />

Die bestehende Wegeverbindung zwischen Bio-Seehotel und Strandbad<br />

Zeulenroda ist mit Ausnahme des ersten Teilabschnitts bis <strong>zu</strong>r Abzweigung<br />

<strong>zu</strong>m Tiergehege für Nutzer nicht barrierefrei und wenig attraktiv.<br />

Nur wenige Gäste des Bio-Seehotels bzw. Talsperrenanwohner nutzen<br />

den Weg in seiner gesamten Länge <strong>zu</strong> Fuß o<strong>der</strong> mit dem Fahrrad.<br />

Die wassererlebbare Uferpromenade am Strandbad (siehe S. 45) mit ihren<br />

attraktiven Nut<strong>zu</strong>ngen soll zwischen Teichleite-Bucht und Bio-<br />

Seehotel ihre Fortset<strong>zu</strong>ng finden. Aufgrund <strong>der</strong> Länge des Abschnitts<br />

wird die Wegstrecke in zwei unterschiedlichen Qualitäten ausgeformt.<br />

Zwischen Alaunwerk und Stadtbacheinmündung wird dies in Form eines<br />

Promenadenweges erfolgen, während in Richtung Bio-Seehotel auch<br />

aufgestän<strong>der</strong>te und teilweise ins Wasser ragende Steganlagen sowie<br />

Uferpavillons für Freizeit- o<strong>der</strong> Gastronomienut<strong>zu</strong>ng vorgesehen sind.<br />

- Erarbeitung einer Vorplanung für den barrierefreien Weg sowie die<br />

Freizeit-, Erholungs- und Gastronomieeinrichtungen<br />

2011 - 2020<br />

Kosten* - Aufwertung Promenadenweg (ca. 1,2 km / 3,5 m)<br />

Baukosten brutto (KG 300/400/500) ca. 415.000 EUR<br />

- Herstellung Steganlagen (ca. 300 m / 4,5 m)<br />

Baukosten brutto (KG 300/400/500) ca. 265.000 EUR<br />

- Herstellung 2 Uferpavillons (BGF je 250 m²)<br />

Baukosten brutto (KG 300/400) ca. 440.000 EUR<br />

- Zusätzliche Kosten für Stadtmöblierung und Beleuchtung<br />

Baukosten brutto (KG 300/400): ca. 108.000 EUR<br />

- Planungs- und Nebenkosten brutto: ca. 245.000 EUR<br />

För<strong>der</strong>ung - För<strong>der</strong>ung über GA Infra, GA RIGA o<strong>der</strong> Landesprogramm Tourismus<br />

* Die veranschlagten Kosten beziehen sich ausschließlich auf die Relation zwischen Bio-Seehotel und<br />

Teichleite-Bucht. Die Einzelmaßnahmen <strong>zu</strong>r Promenadenausformung innerhalb des Kernbereiches am<br />

Strandbad Zeulenroda sind im separaten Datenblatt 1.2 auf S. 45 dargestellt.<br />

KEM Kommunalentwicklung Mitteldeutschland GmbH Seite 63


Landkreis Greiz/Regionalmanagement des Landkreises Greiz<br />

<strong>Konzept</strong> <strong>zu</strong> <strong>Touristischen</strong> <strong>Entwicklungsmöglichkeiten</strong> <strong>der</strong> Talsperrenregion Zeulenroda – Schlussentwurf vom 15.01.2011<br />

Maßnahme Nr. 5<br />

Bau einer Fußgänger- und Radfahrerbrücke über die Teichleite-<br />

Bucht<br />

Projektträger und -beteiligte Stadt Zeulenroda, Planungsverband „Vogtländische Seen“ und Fernwasserversorgung<br />

Thüringen<br />

Projektziele - - Ausbildung einer Gelenkfunktion <strong>zu</strong>r Anbindung und Nut<strong>zu</strong>ng des<br />

Strandbades Zeulenroda und <strong>der</strong> umliegenden Uferbereiche<br />

- Verkür<strong>zu</strong>ng <strong>der</strong> Entfernung und Verbesserung <strong>der</strong> Attraktivität <strong>der</strong><br />

Wegebeziehung zwischen Strandbad Zeulenroda und Bio-Seehotel<br />

- Verringerung des Motorisierten Individualverkehrs sowie Stärkung des<br />

Fußgänger- und Radfahrerverkehrs<br />

- Schaffung einer architektonischen Beson<strong>der</strong>heit und harmonische Einfügung<br />

in das vorhandene Landschaftsbild<br />

Ausgangssituation und<br />

Projektinhalt<br />

Zu schaffende<br />

Vorausset<strong>zu</strong>ngen<br />

Planungs- und<br />

Durchführungszeitraum<br />

- Die ca. 500 m lange Teichleite-Bucht ist ein natürliches Hin<strong>der</strong>nis für die<br />

Wegeverbindung zwischen Strandbad Zeulenroda und Alaunwerk bzw.<br />

Bio-Seehotel. Der an dieser Stelle durch wechselnde Wasserstände<br />

meist morastige und wegen seiner dichten Vegetation auch schmale und<br />

dunkle Weg ist für eine kurze, attraktive und barrierefreie Anbindung des<br />

Strandbades nicht geeignet.<br />

Die Entfernung zwischen Parkplatz am Alaunwerk und Strandbad beträgt<br />

auf dem vorhandenen Weg um die Teichleite-Bucht ca. 1,5 km. Mit dem<br />

Bau <strong>der</strong> Fußgänger- und Radfahrerbrücke verringert sich diese Entfernung<br />

um mindestens die Hälfte. Die Blickbeziehung <strong>zu</strong>m Strandbad und<br />

<strong>der</strong> Talsperre würde auch im Unterschied <strong>zu</strong>m bestehenden Weg durchgängig<br />

gewährleistet bleiben, wodurch sich die „gefühlte“ Entfernung<br />

noch weiter verkürzt und die Brücke für Nutzer auch eine beson<strong>der</strong>e<br />

Aufenthalts- und Aussichtsqualität erhält.<br />

Mit einer innovativen Konstruktion, Materialwahl, Detailausbildung und<br />

einer außergewöhnlichen ästhetischen Qualität wird die Brücke ein architektonisches<br />

Highlight in <strong>der</strong> Region darstellen und ist damit für Gäste<br />

<strong>der</strong> Talsperre auch ein neues einprägsames Wie<strong>der</strong>erkennungsmerkmal.<br />

Die Brücke über die Teichleite-Bucht wird elementarer Bestandteil <strong>der</strong><br />

zwischen Strandbad und Bio-Seehotel verlaufenden Uferpromenade, die<br />

gemeinsam mit <strong>der</strong> Stauseebrücke als Haupterschließungsachse <strong>der</strong><br />

Talsperre, eine Gelenkfunktion für die Anbindung und Nut<strong>zu</strong>ng <strong>der</strong> umliegenden<br />

und auf<strong>zu</strong>wertenden Uferbereiche bildet.<br />

- Erarbeitung einer Vorplanung und eines Entwurfs für die Fußgänger-<br />

und Radfahrerbrücke<br />

2011 - 2014<br />

Kosten - Baukosten brutto (KG300/400) ca. 750.000 EUR<br />

- Planungs- und Nebenkosten brutto: ca. 180.000 EUR<br />

För<strong>der</strong>ung - För<strong>der</strong>ung über GA Infra o<strong>der</strong> Landesprogramm Tourismus<br />

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<strong>Konzept</strong> <strong>zu</strong> <strong>Touristischen</strong> <strong>Entwicklungsmöglichkeiten</strong> <strong>der</strong> Talsperrenregion Zeulenroda – Schlussentwurf vom 15.01.2011<br />

Beispiel für Brücke über Teichleite-Bucht - Ansicht vom Ufer<br />

Beispiel für Brücke über Teichleite-Bucht - Ansicht vom Promenadenweg<br />

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<strong>Konzept</strong> <strong>zu</strong> <strong>Touristischen</strong> <strong>Entwicklungsmöglichkeiten</strong> <strong>der</strong> Talsperrenregion Zeulenroda – Schlussentwurf vom 15.01.2011<br />

6.7 Weitere touristische Maßnahmen<br />

Die weiteren touristischen Maßnahmen, <strong>der</strong>en Umset<strong>zu</strong>ng zwar keine Schlüsselfunktion und Initialwirkung<br />

<strong>zu</strong>kommt, die aber einen wichtigen Beitrag für die Ausformung des touristischen Profils<br />

und die Verbesserung <strong>der</strong> Attraktivität leisten, werden im Folgenden stichpunktartig verkürzt dargestellt.<br />

Die einzelnen Kurzbeschreibungen enthalten knappe Aussagen <strong>zu</strong> Zielen, Inhalten, Kosten<br />

sowie Planungs- und Durchführungsraum.<br />

Wie für alle Maßnahmen gilt, dass sie im Sinne einer „rollenden Planung“ vor ihrer Umset<strong>zu</strong>ng fortlaufend<br />

<strong>zu</strong> überarbeiten und weiter <strong>zu</strong> qualifizieren sind.<br />

Maßnahme Nr. 6<br />

Einrichtung einer Badestelle am Bio-Seehotel<br />

Projektträger und -beteiligte Bio-Seehotel Zeulenroda GmbH & Co.KG, Stadt Zeulenroda, Planungsverband<br />

„Vogtländische Seen“ und Fernwasserversorgung Thüringen<br />

Projektziele und -inhalt - Für Hotelgäste bedarf es einer separaten Badestelle mit exklusivem Ambiente<br />

in unmittelbarer Nähe des Bio-Seehotels.<br />

- Einrichtung einer Badestelle für Gäste des Bio-Seehotels mit <strong>der</strong> da<strong>zu</strong><br />

notwendigen Ausstattung<br />

Planungs- und<br />

Durchführungszeitraum<br />

2011 - 2012<br />

Kosten - Bau- und Planungskosten brutto: ca. 45.000 EUR<br />

Maßnahme Nr. 7<br />

Bau einer Ferienhaussiedlung an <strong>der</strong> Badewelt Waikiki<br />

Projektträger und -beteiligte Wasserfreizeit <strong>der</strong> Stadt Zeulenroda GmbH, Stadt Zeulenroda, Planungsverband<br />

„Vogtländische Seen“ und privatwirtschaftlicher Investor<br />

Projektziele und -inhalt - Für eine wirtschaftlich tragfähige Betreibung <strong>der</strong> Badewelt müssen zielgruppengerechte<br />

Übernachtungskapazitäten im Umfeld des Erlebnisbades<br />

geschaffen werden.<br />

- Bau von 30 - 50 Ferienhäusern mit direktem Anschluss (Bademantelgang)<br />

an die Badewelt Waikiki<br />

Planungs- und<br />

Durchführungszeitraum<br />

offen<br />

Kosten - Bau- und Planungskosten brutto: ca. 3.700.000 EUR<br />

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<strong>Konzept</strong> <strong>zu</strong> <strong>Touristischen</strong> <strong>Entwicklungsmöglichkeiten</strong> <strong>der</strong> Talsperrenregion Zeulenroda – Schlussentwurf vom 15.01.2011<br />

Maßnahme Nr. 8<br />

Einrichtung eines ufernahen Rundweges Bio-Seehotel – Staudamm<br />

– Stauseebrücke – Lagune – Bio-Seehotel<br />

Projektträger und -beteiligte Stadt Zeulenroda, Gemeinde Silberfeld, Planungsverband „Vogtländische<br />

Seen“ und Fernwasserversorgung Thüringen<br />

Projektziele und -inhalt - Mit <strong>der</strong> Begehbarkeit des Staudammes ab 2012 kann eine attraktivere<br />

ufernahe Wegeführung für den Rundweg Bio-Seehotel – Staudamm –<br />

Stauseebrücke – Lagune – Bio-Seehotel geschaffen werden.<br />

- Freigabe Staudamm für Fußgänger und Radfahrer inkl. Schaffung einer<br />

neuen ufernahen Rundwegeverbindung durch Lückenschluss <strong>der</strong><br />

Strecke Staudamm bis Stauseebrückenauffahrt Quingenberg<br />

- Prüfung einer künstlerischen Stauseebrückengestaltung und Einbau<br />

eines zweiten Fußgängerlaufes<br />

Planungs- und<br />

Durchführungszeitraum<br />

2012 - 2014<br />

Kosten - Bau- und Planungskosten brutto (für 1,2 km neue Wegeführung zwischen<br />

Staudamm und Quingenberg): ca. 85.000 EUR<br />

Maßnahme Nr. 9<br />

Bau einer Ferienhaussiedlung in Ökobauweise am Westufer <strong>der</strong><br />

Stelzendorfer Bucht<br />

Projektträger und -beteiligte Stadt Zeulenroda, Planungsverband „Vogtländische Seen“, Fernwasserversorgung<br />

Thüringen und privatwirtschaftlicher Investor<br />

Projektziele und -inhalt - Mit <strong>der</strong> Errichtung einer Ferienhaussiedlung nach den Grundsätzen des<br />

ökologischen Bauens entsteht ein touristisches Pilotprojekt, mit dem die<br />

nachhaltige und ressourcenschonende Philosophie <strong>der</strong> Talsperrenregion<br />

Zeulenroda verkörpert wird. Außerdem können dadurch einheimische<br />

(Agrar)Betriebe eingebunden und neue Zielgruppen erschlossen werden.<br />

- Schaffung von 10 - 20 Ferienhäusern in Ökobauweise inkl. Erschließung<br />

- Konsequente Beachtung ökologischer und nachhaltiger Prinzipien<br />

- Einbindung und Stärkung <strong>der</strong> ortsansässigen Agrarbetriebe<br />

Planungs- und Durchführungszeitraum<br />

ab 2015<br />

Kosten - Bau- und Planungskosten brutto: ca. 2.450.000 EUR<br />

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<strong>Konzept</strong> <strong>zu</strong> <strong>Touristischen</strong> <strong>Entwicklungsmöglichkeiten</strong> <strong>der</strong> Talsperrenregion Zeulenroda – Schlussentwurf vom 15.01.2011<br />

Maßnahme Nr. 10<br />

Ausbau des Yachthafens Quingenberg<br />

Projektträger und -beteiligte Segelclub Talsperre Zeulenroda, Gemeinde Silberfeld, Planungsverband<br />

„Vogtländische Seen“ und Fernwasserversorgung Thüringen<br />

Projektziele und -inhalt - Mit <strong>der</strong> Erneuerung und Vergrößerung <strong>der</strong> Bootssteganlage, <strong>der</strong> Einrichtung<br />

einer Gaststätte im Vereinsgebäude und ggf. <strong>der</strong> Reaktivierung des<br />

früher angrenzenden Parkplatzes werden die Vorausset<strong>zu</strong>ngen geschaffen,<br />

um die Anzahl <strong>der</strong> Segler auf <strong>der</strong> Talsperre <strong>zu</strong> erhöhen und den<br />

Yachthafen als Ausflugsziel <strong>zu</strong> etablieren.<br />

- Bau einer größeren, auch für Kajütboote geeigneten Bootssteganlage<br />

(T-Form)<br />

- Einrichtung einer Gaststätte im Vereinsgebäude mit separaten Zugängen<br />

vom Vereinsgelände und neuer Fähranlegestelle<br />

- Reaktivierung des Parkplatzes am Ortseingang<br />

- Bau eines öffentlich nutzbaren Weges zwischen Fähranlegestelle und<br />

Gaststätte/Parkplatz<br />

Planungs- und<br />

Durchführungszeitraum<br />

2012 - 2014<br />

Kosten - Bau- und Planungskosten brutto: ca. 600.000 EUR<br />

Maßnahme Nr. 11<br />

Bau und Einrichtung einer Ausstellung <strong>zu</strong>r Talsperren- und Mühlengeschichte<br />

Projektträger und -beteiligte Stadt Zeulenroda, Planungsverband „Vogtländische Seen“, Fernwasserversorgung<br />

Thüringen, Heimatmuseum Zeulenroda und private Mitstreiter<br />

Projektziele und -inhalt - Vor <strong>der</strong> Anstauung <strong>der</strong> Weida gab es im Bereich <strong>der</strong> heutigen Talsperre<br />

mehrere Mühlen. Mit <strong>der</strong> Einrichtung eines Ausstellungspavillons an <strong>der</strong><br />

Fähranlegestelle „Vorsperre“ soll die regionale Mühlen- und Talsperrengeschichte<br />

dokumentiert und erlebbar aufbereitet werden.<br />

- Errichtung eines Ausstellungspavillons<br />

- Konzipierung und Zusammenstellung <strong>der</strong> Ausstellung<br />

Planungs- und<br />

Durchführungszeitraum<br />

bis 2020<br />

Kosten - Bau- und Planungskosten brutto: ca. 225.000 EUR<br />

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<strong>Konzept</strong> <strong>zu</strong> <strong>Touristischen</strong> <strong>Entwicklungsmöglichkeiten</strong> <strong>der</strong> Talsperrenregion Zeulenroda – Schlussentwurf vom 15.01.2011<br />

Maßnahme Nr. 12<br />

Optimierung des Talsperrenrundwan<strong>der</strong>weges inkl. Bau ufernaher<br />

Steganlagen, Waldpflege und Freischnitt reizvoller Sichtachsen<br />

Projektträger und -beteiligte Stadt Zeulenroda, Planungsverband „Vogtländische Seen“ und Fernwasserversorgung<br />

Thüringen<br />

Projektziele und -inhalt - Mit einer attraktiven ufernahen Wegeführung rund um die Talsperre, bei<br />

<strong>der</strong> das Gewässer fast durchgängig sichtbar bleibt, kann für Gäste das<br />

„Wassererlebnis Talsperre Zeulenroda“ noch besser als bisher ermöglicht<br />

werden als bisher.<br />

- Schaffung neuer ufernaher Wege und <strong>der</strong>en Einbindung in den Talsperrenrundwan<strong>der</strong>weg<br />

- Bau von Uferstegen, insbeson<strong>der</strong>e am Nordwestufer<br />

- Neubepflan<strong>zu</strong>ng, Pflege und ggf. Freischnitt des dichten Waldgürtels<br />

um die Talsperre<br />

Planungs- und<br />

Durchführungszeitraum<br />

bis 2025<br />

Kosten - Bau- und Planungskosten pauschal: ca. 350.000 EUR<br />

Maßnahme Nr. 13<br />

Aufwertung des Stadtbachareals <strong>zu</strong>r neuen Freizeit- und Erholungsachse<br />

zwischen Innenstadt und Talsperrenlagune<br />

Projektträger und -beteiligte Stadt Zeulenroda, Planungsverband „Vogtländische Seen“ und Fernwasserversorgung<br />

Thüringen<br />

Projektziele und -inhalt - Der Stadtbach als kürzeste natürliche Verbindung zwischen Innenstadt<br />

und Talsperre soll analog <strong>zu</strong>r Planung des Landesgartenschauantrages<br />

als wichtige Verbindungsachse sowie Raum mit hohem Aufenthalts- und<br />

Erlebniswert entwickelt werden.<br />

- Vollständige Offenlegung und Renaturierung des Stadtbaches<br />

- Ausbau des Weges und Schaffung von Erlebnispunkten<br />

- Prüfung einer Anlage für Wellenreiten<br />

Planungs- und Durchführungszeitraum<br />

2015 - 2018<br />

Kosten - Bau- und Planungskosten pauschal: ca. 750.000 EUR<br />

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<strong>Konzept</strong> <strong>zu</strong> <strong>Touristischen</strong> <strong>Entwicklungsmöglichkeiten</strong> <strong>der</strong> Talsperrenregion Zeulenroda – Schlussentwurf vom 15.01.2011<br />

6.8 Kostenübersicht<br />

Nr. Maßnahme Teilmaßnahme Kosten<br />

Maßnahmen <strong>zu</strong>r Entwicklung <strong>der</strong> Kernbereiche an den Strandbä<strong>der</strong>n<br />

1 Reaktivierung des Strandbades Zeulenroda<br />

als Wassererlebnisbad mit touristischer<br />

Entwicklung <strong>der</strong> angrenzenden Bereiche<br />

zwischen Saubucht und Teichleite-Bucht<br />

2 Reaktivierung des Strandbades Zadelsdorf<br />

als Naturerlebnisbad mit touristischer Entwicklung<br />

des angrenzenden Nahbereichs<br />

Maßnahmen <strong>zu</strong>r touristischen Gesamtentwicklung<br />

3 Einrichtung einer Fährverbindung auf <strong>der</strong><br />

Talsperre inkl. Errichtung von Anlegestellen<br />

und Anschaffung von Solarfähren<br />

4 Schaffung einer Uferpromenade zwischen<br />

Strandbad Zeulenroda und Bio-Seehotel mit<br />

zahlreichen Erlebnispunkten inkl. Gastronomie-,<br />

Freizeit- und Wassersporteinrichtungen<br />

5 Bau einer Fußgänger- und Radfahrerbrücke<br />

über die Teichleite-Bucht<br />

1.1 Reaktivierung des Strandbades<br />

Zeulenroda als Wassererlebnisbad<br />

ca. 3.257.000 EUR<br />

1.2 Schaffung einer Uferpromenade<br />

im Strandbadbereich ca. 1.358.400 EUR<br />

1.3 Bau einer motelartigen Übernachtungseinrichtung<br />

im Bungalowstil<br />

ca. 2.286.000 EUR<br />

1.4 Bau einer Ferienhaussiedlung<br />

für exklusives Zweit- und Freizeitwohnen<br />

mit <strong>zu</strong>gehörigem<br />

Yachthafen ca. 2.943.900 EUR<br />

1.5 Einrichtung eines Campingplatzes<br />

mit Stellplätzen für Wohnmobile,<br />

Wohnwagen und Zelte ca. 1.758.063 EUR<br />

1.6 Notwendige Erschließungsmaßnahmen<br />

ca. 2.226.000 EUR<br />

2.1 Reaktivierung des Strandbades<br />

Zadelsdorf als Naturerlebnisbad ca. 981.900 EUR<br />

2.2 Einrichtung eines Zeltplatzes<br />

ca. 598.000 EUR<br />

2.3 Notwendige Erschließungsmaßnahmen<br />

ca. 1.267.200 EUR<br />

ca. 500.000 EUR<br />

ca. 1.473.000 EUR<br />

ca. 930.000 EUR<br />

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<strong>Konzept</strong> <strong>zu</strong> <strong>Touristischen</strong> <strong>Entwicklungsmöglichkeiten</strong> <strong>der</strong> Talsperrenregion Zeulenroda – Schlussentwurf vom 15.01.2011<br />

Nr. Maßnahme Teilmaßnahme Kosten<br />

Weitere touristische Maßnahmen<br />

6 Einrichtung einer Badestelle am Bio-<br />

Seehotel<br />

7 Bau einer Ferienhaussiedlung an <strong>der</strong> Badewelt<br />

Waikiki<br />

8 Einrichtung eines ufernahen Rundweges<br />

Bio-Seehotel – Staudamm – Stauseebrücke<br />

– Lagune – Bio-See-hotel<br />

9 Bau einer Ferienhaussiedlung in Ökobauweise<br />

am Westufer <strong>der</strong> Stelzendorfer Bucht<br />

ca. 45.000 EUR<br />

ca. 3.700.000 EUR<br />

ca. 85.000 EUR<br />

ca. 2.450.000 EUR<br />

10 Ausbau des Yachthafens Qingenberg ca. 600.000 EUR<br />

11 Bau und Einrichtung einer Ausstellung <strong>zu</strong>r<br />

Talsperren- und Mühlengeschichte<br />

12 Optimierung des Talsperrenrundwan<strong>der</strong>weges<br />

inkl. Bau ufernaher Steganlagen, Waldpflege<br />

und Freischnitt reizvoller Sichtachsen<br />

13 Aufwertung des Stadtbachareals <strong>zu</strong>r neuen<br />

Freizeit- und Erholungsachse zwischen Innenstadt<br />

und Talsperrenlagune<br />

ca. 225.000 EUR<br />

ca. 350.000 EUR<br />

ca. 750.000 EUR<br />

Gesamt ca. 27.784.463 EUR<br />

Der Maßnahmenplan mit den 13 Einzelprojekten und den <strong>zu</strong>gehörigen Teilmaßnahmen enthält öffentliche<br />

und private Maßnahmen. Insofern sind auch nicht die gesamten Kosten in Höhe von ca.<br />

27,8 Millionen Euro von <strong>der</strong> öffentlichen Hand auf<strong>zu</strong>bringen. Die Gesamtinvestition muss auch<br />

nicht kurzfristig bis <strong>zu</strong>r Badefreigabe <strong>der</strong> Talsperre im Jahr 2012 bzw. auch nicht innerhalb <strong>der</strong><br />

nächsten 3 - 5 Jahren investiert werden. Die vollständige Umset<strong>zu</strong>ng <strong>der</strong> im <strong>Konzept</strong> aufgeführten<br />

touristischen Maßnahmen wird frühestens 2025 abgeschlossen sein.<br />

Der öffentliche Gesamtkostenanteil beträgt ca. 14,66 Millionen Euro. Für eine erfolgreiche touristische<br />

Erschließung und Entwicklung <strong>der</strong> Talsperre Zeulenroda muss kurzfristig die Reaktivierung<br />

des Strandbades Zeulenroda (teilweise), des Strandbades Zadelsdorf (vollständig) und die Umset<strong>zu</strong>ng<br />

beson<strong>der</strong>s wichtiger Einzelmaßnahmen (Fähre, Uferpromenade, Teichleite-Brücke) erfolgen.<br />

Diese dringend notwendigen öffentlichen Maßnahmen haben ein Investitionsvolumen von ca.<br />

12,85 Millionen Euro.<br />

Bei Annahme einer durchschnittlichen För<strong>der</strong>quote von 40 % beträgt <strong>der</strong> von <strong>der</strong> Stadt Zeulenroda,<br />

den kleineren Anrainergemeinden und ggf. auch vom Landkreis Greiz auf<strong>zu</strong>bringende Investitionsanteil<br />

insgesamt ca. 8,80 Millionen Euro bzw. kurzfristig für die Umset<strong>zu</strong>ng <strong>der</strong> touristischen<br />

Hauptmaßnahmen ca. 7,7 Millionen Euro.<br />

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<strong>Konzept</strong> <strong>zu</strong> <strong>Touristischen</strong> <strong>Entwicklungsmöglichkeiten</strong> <strong>der</strong> Talsperrenregion Zeulenroda – Schlussentwurf vom 15.01.2011<br />

7. Wirtschaftliche Auswirkungen<br />

Grundsätzlich ist nach Freigabe <strong>der</strong> Talsperre <strong>zu</strong>m Baden und <strong>zu</strong>r touristischen Nut<strong>zu</strong>ng mit einer<br />

Steigerung <strong>der</strong> Gästezahlen und damit auch <strong>der</strong> Aufenthaltstage <strong>zu</strong> rechnen. Inwiefern sich dies<br />

auf die einzelnen Marktsegmente verteilt, ist von <strong>der</strong> Schaffung <strong>zu</strong>sätzlicher touristischer Infrastruktur<br />

und Angebote, <strong>der</strong>en Qualität, Vermarktung und Akzeptanz durch die Gäste abhängig.<br />

Auf Basis <strong>der</strong> im Kapitel 2.2.2 anhand <strong>der</strong> Kennzahlen aus dem „Endbericht <strong>zu</strong>m Wirtschaftsfaktor<br />

Tourismus in Thüringen“ vorgenommenen Berechnung <strong>der</strong> aktuellen wirtschaftlichen Bedeutung<br />

des Tourismus an <strong>der</strong> Talsperre Zeulenroda lassen sich Annahmen für die Zukunft ableiten. Damit<br />

erhalten die Entscheidungs- und Handlungsträger verlässliche, fortschreibbare und vergleichbare<br />

Zahlen hinsichtlich einer <strong>zu</strong>künftigen Generierung von Steuereinnahmen durch den Tourismus.<br />

Vorausset<strong>zu</strong>ng für eine annähernd genaue Prognose ist, dass <strong>der</strong> Großteil <strong>der</strong> Einzelmaßnahmen<br />

aus dem Entwicklungs- und Handlungskonzept bis <strong>zu</strong>m Jahr 2020 umgesetzt ist und <strong>der</strong>en Auswirkung<br />

auf die einzelnen Marktsegmente berücksichtigt wird.<br />

Ausgehend von <strong>der</strong> aktuellen Lage im Jahreszeitraum 2009/2010 wird in den nachfolgenden Tabellen<br />

die prognostizierte Entwicklung des touristischen Umsatzes in <strong>der</strong> Talsperrenregion Zeulenroda<br />

und <strong>der</strong> daraus resultierende jährliche Steuerrückfluss für das Jahr 2020 dargestellt:<br />

2009/2010 (aktuelle Lage)<br />

Marktsegment<br />

Gewerbliche<br />

Betriebe<br />

Aufenthaltstage<br />

X<br />

Ausgaben<br />

pro Tag und<br />

Person<br />

= Bruttoumsatz Nettoumsatz<br />

38.418 1 X 118,20 EUR = 4.541.008 EUR<br />

Privatvermieter 18.250 2 X 71,50 EUR = 1.304.875 EUR<br />

Touristik- und<br />

Dauercamping<br />

550 3 X 25,40 EUR = 13.970 EUR<br />

Freizeitwohnsitze 48.000 4 X 40,60 EUR = 1.948.800 EUR<br />

Verwandten-/<br />

Bekanntenbesuche<br />

101.171 5 X 22,40 EUR = 2.266.230 EUR<br />

Tagesreisen 138.000 6 X 22,40 EUR = 3.091.200 EUR<br />

Ab<strong>zu</strong>g von 11,2 %,<br />

da nicht alle<br />

Leistungen mehrwertsteuerpflichtig<br />

sind.<br />

Jährlicher<br />

Rückfluss durch<br />

Steuereinnahmen<br />

ca. 2,5 % des<br />

touristischen<br />

Nettoumsatzes<br />

Insgesamt: 344.389 X ~ 38,23 EUR = 13.166.083 EUR 11.691.482 EUR ca. 292.000 EUR<br />

1<br />

Anzahl <strong>der</strong> Übernachtungen in den gewerblichen Betrieben ≥ 9 Betten lt. amtlicher Statistik (Auslastung bei ca. 20 %)<br />

2<br />

Anzahl <strong>der</strong> Übernachtungen in Privatquartieren und Kleinbetrieben < 9 Betten (ca. 200 Betten mit durchschnittlicher<br />

Auslastung von ca. 25 %)<br />

3<br />

basierend auf <strong>der</strong> Caravan-Statistikauswertung <strong>der</strong> Badewelt Waikiki (Annahme 2 Personen/Caravan)<br />

4 ca. 800 Einwohner mit Nebenwohnungen; angenommene durchschnittliche Aufenthaltsdauer von ca. 60 Tagen/Jahr<br />

5 Anzahl im Verhältnis <strong>zu</strong> den Gesamtdaten des Freistaates Thüringen ermittelt<br />

6 2 Drittel <strong>der</strong> Jahresbesucher <strong>der</strong> Badewelt Waikiki und des Stadtmuseums Zeulenroda<br />

Quelle: dwif 2009, Thüringer Landesamt für Statistik, Thüringer Vogtland Tourismus e. V., eigene Berechnungen<br />

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<strong>Konzept</strong> <strong>zu</strong> <strong>Touristischen</strong> <strong>Entwicklungsmöglichkeiten</strong> <strong>der</strong> Talsperrenregion Zeulenroda – Schlussentwurf vom 15.01.2011<br />

Prognostizierte Entwicklung für 2020<br />

Marktsegment<br />

Gewerbliche<br />

Betriebe<br />

Aufenthaltstage<br />

X<br />

Ausgaben<br />

pro Tag und<br />

Person<br />

= Bruttoumsatz Nettoumsatz<br />

110.000 X 118,20 EUR = 13.002.000 EUR<br />

Privatvermieter 37.000 X 71,50 EUR =<br />

Touristik- und<br />

Dauercamping<br />

2.431.000 EUR<br />

2.645.500 EUR<br />

35.000 X 25,40 EUR = 889.000 EUR<br />

Freizeitwohnsitze 57.000 X 40,60 EUR = 2.314.200 EUR<br />

Verwandten-/<br />

Bekanntenbesuche<br />

120.000 X 22,40 EUR = 2.688.000 EUR<br />

Tagesreisen 250.000 X 22,40 EUR = 5.600.000 EUR<br />

Ab<strong>zu</strong>g von 11,2 %,<br />

da nicht alle<br />

Leistungen mehrwertsteuerpflichtig<br />

sind.<br />

Jährlicher<br />

Rückfluss durch<br />

Steuereinnahmen<br />

ca. 2,5 % des<br />

touristischen<br />

Nettoumsatzes<br />

Insgesamt: 609.000 X 44,56 EUR = 27.138.700 EUR 24.099.165 EUR ca. 602.500 EUR<br />

Quelle: dwif 2009, Thüringer Landesamt für Statistik, Thüringer Vogtland Tourismus e. V., eigene Berechnungen<br />

Entwicklung Nettoumsatz und jährlicher Steuerrückfluss<br />

2009/2010 2020<br />

Nettoumsatz 11.691.482 EUR 24.099.165 EUR<br />

Jährlicher Steuerrückfluss 292.000 EUR 602.500 EUR<br />

Von den durch die Investitionen in die touristische Infrastruktur und Entwicklung beeinflussten Umsatzsteigerungen<br />

in den nächsten Jahren profitieren vor allem das Übernachtungs- und Gastgewerbe,<br />

<strong>der</strong> Einzelhandel sowie tourismusnahe Dienstleistungen. Dadurch entstehen auch erhebliche<br />

positive Effekte für die lokale und regionale Beschäftigtensituation, wodurch wie<strong>der</strong>um die<br />

Kaufkraft <strong>der</strong> Bevölkerung in <strong>der</strong> Talsperrenregion und damit auch die gesamte Wirtschaftssituation<br />

vor Ort gestärkt werden.<br />

Die touristische Erschließung <strong>der</strong> Talsperre und insbeson<strong>der</strong>e die Entwicklung des Kernbereiches<br />

um das Strandbad Zeulenroda als urbanes Lebenszentrum am Wasser stärkt unabhängig von touristisch<br />

bedingten Umsatzsteigerungen und Steuereinnahmen die Stadt Zeulenroda als Wohn-, Arbeits-<br />

und Lebensort. Insofern ist vor dem Hintergrund <strong>der</strong> prognostizierten demografischen Entwicklung<br />

die vorgesehene touristische Erschließung und Entwicklung <strong>der</strong> Talsperre vor allem eine<br />

Investition in die Zukunft <strong>der</strong> Stadt, <strong>der</strong> Region und ihrer Bewohner.<br />

KEM Kommunalentwicklung Mitteldeutschland GmbH Seite 73


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<strong>Konzept</strong> <strong>zu</strong> <strong>Touristischen</strong> <strong>Entwicklungsmöglichkeiten</strong> <strong>der</strong> Talsperrenregion Zeulenroda – Schlussentwurf vom 15.01.2011<br />

8. Notwendige Schritte <strong>zu</strong>r <strong>Konzept</strong>umset<strong>zu</strong>ng<br />

Für die Umset<strong>zu</strong>ng des touristischen <strong>Konzept</strong>es ist ein starker Rückhalt in Politik, Wirtschaft und<br />

Bevölkerung sowie bei allen Projektbeteiligten notwendig. Aus diesem Grund ist eine Vorstellung<br />

und Abstimmung des touristischen Gesamtkonzeptes und insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Einzelmaßnahmen<br />

mit <strong>der</strong> Fernwasserversorgung Thüringen, dem Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Arbeit<br />

und Technologie, <strong>der</strong> Thüringer Tourismus GmbH sowie auch dem Landkreistag, dem Zeulenrodaer<br />

Stadtrat und den Gemein<strong>der</strong>äten <strong>der</strong> kleineren Anrainergemeinden notwendig. Parallel da<strong>zu</strong><br />

ist das <strong>Konzept</strong> auch den Anwohnern <strong>der</strong> Talsperre im Rahmen von Zeulenrodaer Bürgerversammlungen<br />

vor<strong>zu</strong>stellen und <strong>zu</strong> erläutern.<br />

Für die im <strong>Konzept</strong> in mehreren Teilbereichen vorgesehenen baulichen und funktionalen Än<strong>der</strong>ungen<br />

müssen planungsrechtliche Vorausset<strong>zu</strong>ngen geschaffen werden. Da<strong>zu</strong> bedarf es Än<strong>der</strong>ung<br />

des bestehenden Flächennut<strong>zu</strong>ngsplans und <strong>der</strong> Aufstellung von Bebauungsplänen. Als Grundlage<br />

da<strong>zu</strong> empfiehlt sich die kurzfristige Aufstellung eines städtebaulichen Entwurfes als Rahmenplanung<br />

(§ 140 BauGB), <strong>der</strong> überhaupt erst eine Kohärenz <strong>der</strong> anschließend auf<strong>zu</strong>stellenden Bebauungspläne<br />

ermöglicht. Da<strong>zu</strong> sind im städtebaulichen Entwurf <strong>der</strong> vorgesehene touristische<br />

Nachhaltigkeits- und Qualitätsansatz in einem städtebaulichen Leitbild <strong>zu</strong> fixieren sowie ein Nut<strong>zu</strong>ngskonzept<br />

für die baulichen und räumlichen Anlagen in den Teilbereichen <strong>zu</strong> erstellen.<br />

Die Rahmenplanung ist nicht nur Grundlage für die anschließende Aufstellung <strong>der</strong> Bebauungspläne.<br />

Die konkrete Darstellung mit Angaben <strong>zu</strong> städtebaulichen Raumkanten und -folgen sowie<br />

Gestaltung <strong>der</strong> Baukörper ermöglicht auch eine zielgerichtete, gesteuerte Umset<strong>zu</strong>ng und Vermarktung<br />

aller Einzelprojekte. Insofern sind die durch ein Markterkundungsverfahren <strong>zu</strong> ermittelnden<br />

bevor<strong>zu</strong>gten potenziellen Investoren und Betreiber idealerweise schon frühzeitig bei <strong>der</strong><br />

Aufstellung des jeweiligen Bebauungsplans ein<strong>zu</strong>binden.<br />

Zur Umset<strong>zu</strong>ng <strong>der</strong> Vorhaben ist umgehend eine Klärung <strong>der</strong> Eigentumsverhältnisse notwendig.<br />

Es ist sicher<strong>zu</strong>stellen, dass die Besitzer ihre Grundstücksflächen für die geplante Entwicklung<br />

<strong>zu</strong>r Verfügung stellen. Ggf. sollte die Stadt Zeulenroda bzw. eine <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en betroffenen Anrainergemeinden<br />

das ihr <strong>zu</strong>stehende Vorkaufsrecht innerhalb eines städtebaulichen Entwicklungsbereichs<br />

ausüben.<br />

Da <strong>der</strong> Kostenanteil <strong>der</strong> öffentlichen Maßnahmen im touristischen Gesamtkonzept sehr hoch ist<br />

(ca. 14,66 Millionen Euro), bedarf es für die Umset<strong>zu</strong>ng dringend <strong>der</strong> Unterstüt<strong>zu</strong>ng aus staatlichen<br />

För<strong>der</strong>programmen. Aus diesem Grund ist kurzfristig mit <strong>der</strong> Abstimmung <strong>der</strong> Maßnahmen<br />

mit den För<strong>der</strong>behörden <strong>zu</strong> beginnen. Anschließend sind zeitnah konkrete För<strong>der</strong>anträge <strong>zu</strong> stellen<br />

und ein<strong>zu</strong>reichen, so dass eine Umset<strong>zu</strong>ng <strong>der</strong> wichtigsten Maßnahmen bis 2012 bzw. 2015<br />

gewährleistet ist.<br />

Die Koordinierung <strong>der</strong> <strong>Konzept</strong>umset<strong>zu</strong>ng und <strong>der</strong> einzelnen Teilschritte stellt für die Stadt Zeulenroda<br />

und für die kleineren Anrainergemeinden eine große Herausfor<strong>der</strong>ung und Verantwortung<br />

dar. Aufgrund <strong>der</strong> Vielzahl anstehen<strong>der</strong> Teilaufgaben und <strong>zu</strong> berücksichtigen<strong>der</strong> Aspekte empfiehlt<br />

sich die Einrichtung einer Koordinierungsstelle in <strong>der</strong> Zeulenrodaer Stadtverwaltung bzw. beim<br />

Planungsverband „Vogtländische Seen“. Alternativ kann auch ein externes Projektmanagement<br />

eingerichtet o<strong>der</strong> auf das Regionalmanagement des Landkreises Greiz <strong>zu</strong>rückgegriffen werden.<br />

KEM Kommunalentwicklung Mitteldeutschland GmbH Seite 74

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