Das Fassadenproblem der franzosischen Fruh- und Hochgotik
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Ar t .,ÇL4f 'TaV&.<br />
Eindruck vermehrt die stark betonte Glie<strong>der</strong>ung durcit die Strebe-<br />
pfeiler. Demi das Auge sieht nebeneinan<strong>der</strong> drei deutlich .von-<br />
Ccj-Stfl<br />
eman<strong>der</strong> getrennte Pelle in ihrer gauzen vertikalen Au«st&tennung:<br />
den linken Turm von <strong>der</strong> Basis bis zum Heim, das Mittelstiîek von<br />
<strong>der</strong> Basis bis zum. ClebS, den reehten Purm von <strong>der</strong> Basis bis<br />
zuin Heim. Die Fassade zerf1lt also in drei voneinan<strong>der</strong> unabhngige<br />
Toile, da infoige <strong>der</strong> Kleinheit des Mittelstilcks einer<br />
zweier Gliedei' unter ein drittes niehts n sp&rist.<br />
Diesen Fehier vermied <strong>der</strong> Meister von Noyon dadurcli, daB er doit<br />
Mittelschiffsgiebel durcir ciii drittes GeselioB in Gestalt einer Blendgalerie<br />
verdeckte <strong>und</strong> so die Masse des Mittelstllcks um die Hôhe<br />
dieses Geschosses vermehrte. Denn ein Mittelscliiffsgiebel erscheint<br />
dont Auge nur ais die Krônung, dss 4,urch_die Galerie gebildete<br />
Rechteck rechnet manaber uiilli?rTfh zum Kôrper des<br />
Mittelstiicks. Die Galerie zieht sicli zwar anSi tim die Tarme<br />
henni, wird aber von den Strebepfeilern inrej q eile zersc}ikJE<br />
Die durchgehenden Horizontallinien habea b&tat'èine sclmn&ere<br />
t4 t* s-4 ct4tv s.<br />
Bildung ais die serncrechten I eiiungsimien, die Strebepfeiier.<br />
Wir komrnen nun zu eineni Ban mit giinzlich an<strong>der</strong>u Baumproportionen,<br />
ais sie die drei bisher - besprochenen Kirclien haben,<br />
zur Kathedrale von Sens.') Sens Iiegt siidèstlich von Paris in <strong>der</strong><br />
Hochehampagne, unwedcr Grenze dieser Landscliaft gegen Bargond.<br />
Vieileicht e&falItt tdie Nachbarschaft <strong>der</strong> burg<strong>und</strong>ischen<br />
Bad4e breiten Baumproportionen, vielleicht ergaben sie sicli<br />
Iediglich ans <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>benutzung alter F<strong>und</strong>amente. 2) Pas Mitte]schiif<br />
bat' eine Achsenwe.ite von 15 in <strong>und</strong> eine Hbhe vol, 25 in.<br />
Lei<strong>der</strong> steht von <strong>der</strong> Fassade des 12. Jahrh. mir noch <strong>der</strong><br />
iibrdliclie Turin. Der sûdiiche stiirzte 1m Jahre 1267 •-ein <strong>und</strong><br />
wurde saint dent Mittelstiick <strong>der</strong> Fassade <strong>und</strong> <strong>der</strong> Siidwsecke des<br />
Schiffes in hochgotischei Forme» wie<strong>der</strong> aufgefuhrt. Unsere Kennt-<br />
-e_s .-t-' C'<br />
tris <strong>der</strong> Baudaten ist 'fiÎcf?hha& tic Kathedraic wurde unter dent<br />
Erzbischof HEnI r4E SANGLIER, (1122 bis 1143) begonnen <strong>und</strong> wurde<br />
mit Ausnahme <strong>der</strong> Fassade 1168 vollendet. 1m AnschluB an den<br />
Neubau des Siidturmes erhielt dits .Foc çkiff hôhere Fenster, <strong>und</strong><br />
die von <strong>der</strong> Hodhwand m zue fi i51b&heiîî ansteigenden Jâ*<br />
<strong>der</strong> sechsteiligen Gewôlbe wurden durcir neue mit w4&cfit<br />
1) Zut Bangesehiclite <strong>der</strong> Kathedrale von Sens vgl. CUARLES P0RÉE; Sons<br />
<strong>und</strong> Les architectes et la construction de la cathédrale de Sens ouf S. 209 if. <strong>und</strong><br />
559 if. fin Congrès arch. 1907. TJnserc Fig. 5 nach dom Gr<strong>und</strong>rifi von LEFÊVRE-<br />
PonÀng hinter S. 210 in Congrès areh. 1907.<br />
2) PoiÉE S. 562.<br />
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