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Das Fassadenproblem der franzosischen Fruh- und Hochgotik

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riL3 <strong>der</strong> drei Fassaden zu rekonstruieren. Da <strong>der</strong> Meister die<br />

Tanne im (r<strong>und</strong>ril3 <strong>und</strong> Aufrif3 don Sehiffen genan a.ngepaf3t hat,<br />

se liegt die Annahme nahe, daB nach seinem Entwurfe auoh <strong>der</strong><br />

Aufbau <strong>der</strong> Fassadeumitteistiicke dem <strong>der</strong> Mittelschiffe genau entsprechen<br />

soute. Beson<strong>der</strong>s f dr die Iiinenwirkung war ja ein harmoniseher<br />

AnschluB <strong>der</strong> Fassadenwand an das System <strong>der</strong> Sehiffe<br />

von gr13ter Bedeutung. Wir mtissen uns also das Triforium an<br />

allen drei Fassaden hernmgefuhrt denken. Daim entsprchen die<br />

man nieht durci Geidmangel - die Obergesebosse <strong>der</strong> secha neuen TUrme <strong>und</strong><br />

dot Vierungsturm wnrden itberhaupt nieht in Angriif genommen - <strong>und</strong> dureh<br />

dcii Wunsoh, dan Gebijude môglichst baid vôiiig mater Pach su bringen, sur<br />

Beibehaltung 4cr alten Fassade gentltigt gewesen wre. Zut Geschichto <strong>der</strong><br />

Westfassade vgi. E. JJEPÊVRE-PONTALIS, Les façades successives de la cathédrale de<br />

Chartres au XI- et au XII- siècle, im Congrès arcli. 1900, 67° session, 5.256-307<br />

<strong>und</strong> Les fondations des façades de la cathédrale de Chartres in EuH, mon.<br />

1901, t. LXV, S. 263-258. Nach dciii Brande von 1184, jedenlails ver 1160, se<br />

fiihrt LEFÈVEE-PONTALI5 ans, waren die drei Portale samt den Fenstern liber<br />

ihuen çoltendct. Aber aie standen ëstlich <strong>der</strong> Ostwand <strong>der</strong> Turne <strong>und</strong> bildeten<br />

die Fassade eiDer Vorhalle mit darùber liegen<strong>der</strong> Empore. Dan Bet <strong>der</strong><br />

F<strong>und</strong>amentmauer gab den trtdie Fassade abzubrechen <strong>und</strong> aie in <strong>der</strong> Flucht<br />

<strong>der</strong>W'estwnnd <strong>der</strong> TUrne wiedcr aufzubauen, wobei es nicht choc cinige Gowaits&itÊèten<br />

<strong>und</strong> die Erneucrung <strong>der</strong> bcschkdigten Stiieke abgung. LurÈviix-<br />

PONTaIS ftihrt S. 291-802 verschiedene Griinde dafur an, dail diese Versetzung<br />

<strong>der</strong> Fassde noci vor 1194 vorgenominen sein muB. Dabei tint or eunen nioht<br />

•a '-qrr.»,4- .. ..<br />

unwiebngen uberselie,ji. .Uber den beidea scitlichen Fenstorn haben sich namlich<br />

die Reste des EsttistZVii Al erhalten, dey frliher den Giebel dot Fassadô<br />

trng. Sein Scheitel bat <strong>der</strong> grofien Rose Plats machen inlissen. Bâtte man die<br />

Fassade oraL su <strong>der</strong> Zeit I%t, ais scion <strong>der</strong> Querschnitt <strong>der</strong> no-ion KathedraIe<br />

<strong>und</strong> dementaprechend die Erhhung <strong>der</strong> alten Passade 11m ein Itosenfenster<br />

festgclegt wu, 80 hiLtte mail nicht chien Entlastungsbogen wie<strong>der</strong> su banen<br />

begonnen, von dom man wuSte, dafl mail ibn nicit wurde sehuieBen k6nnen. Ja,<br />

man hUtte des ganse aweite Geschoâ nicht in semer ursprUnghchen Hôhe wie<strong>der</strong><br />

aufgebaut. Denn fUr die Rose bheb kaum nocli Plats. Ihr Scheitel liegt bedentend<br />

hUher ah; <strong>der</strong> Rochsehilîsgewdlbe, Vom Chorliaupte ans ist oie<br />

gerade noch vo1ftiLndig su sehen, hein Blick ans <strong>der</strong> Ustlichen Chorkapelle<br />

treten schon Ûberschnedungon durch die Gurtbiigcn des Hochnehiifs ein. Pas<br />

hUtte sich ïÇm vmin lnssenLwenn , un;,beim Wie<strong>der</strong>aufbauen <strong>der</strong> Fassade<br />

un sweiten Gesehofl einige rsén&en weggelassen hUtte. I)ann wfirde<br />

anci <strong>der</strong> Xnick in <strong>der</strong> Mittelachse, dot dadurch entateht, daB die Achac dot<br />

Denon Kat.hedrale mit <strong>der</strong> dot alten niche genou zusammenfUlit, nicht so in die<br />

Augen springen, weil dann nietit dan Absch1ugesims des zweiten Genohosses sugleieh<br />

don Scheitelpunkt des mittieron Pensters <strong>und</strong> den Fm3punkt dot ans dot<br />

Âchse geschobenen Rose tangieren wlirde. Nimmt nias aIse mit LEFÈVItE-PON-<br />

TALIS eine Versetznng <strong>der</strong>Pcrtalo saint don Fonstena vor 1194 an, 50 werden<br />

damit die yoaPnmo (D. & y. B. Il S. 96) gegen die Versetzung don Portale orhobenen<br />

Eihwki4e Mnraiiig. - 1507-1512 hante Jnx DE BEAUCE don nrdlichen<br />

Turin ans; j

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