Das Fassadenproblem der franzosischen Fruh- und Hochgotik
Das Fassadenproblem der franzosischen Fruh- und Hochgotik
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Wand') Sic Stt%rke von 1f2 m. Trotzdem bat man es fûr ntig<br />
gehalten, sic in dérselben Strke ais Strcbepfeiler soweit nach Osten<br />
fortzusetzen, daB das erste Seitenschiffsjoch verdeekt wird. An<br />
den dent Mittelschiif zug'khten Ecken r'aCdie Turme auf Freipfellern.<br />
Diese haben zwar ebenfails eine bedeutende StArke, sind<br />
aber im Vergieich zu den dicken Turmwiindn <strong>und</strong> f lir die Last<br />
<strong>der</strong> oberen, mu' durch kleine Offnuigen 1 41dhterten Turmgeschosse,<br />
immer noch zu schwach. Per FaY&ies Siidturmes bat daffir<br />
denWets iïTert.2)<br />
Wann entstand nun <strong>der</strong> EiÇtwm'( zu dieser Fassade? In Angriif<br />
genommen worden ist sic erst am Ende des 12. Jahrhun<strong>der</strong>ts.3)<br />
Dagegen ist <strong>der</strong> Ohor <strong>der</strong> Kathedrale sicher vor 1143 begonnen<br />
worden. Aber um diese Zeit kaun <strong>der</strong> AufriI3 nocli nicht in allen<br />
fr 4.W.. cA4.r<br />
Teilen so aiisjWhen haben, wie <strong>der</strong> zur Anslathrung gelangte Eau.<br />
f Die offenen Strebebiigen waren damais noch unbekannt. 4) Vielmehr<br />
machen es die im Verhiiltnis zum Sesaintquerselmitt, bedeutende<br />
Hôlie <strong>der</strong> Seitenschiffe <strong>und</strong> die rii'gHôhe <strong>der</strong> Hochschiffsgewôlbewahrscheinlich,<br />
daB <strong>der</strong> erste EG1M1Ï'f nur mit ciller<br />
Wi<strong>der</strong>iageruiig <strong>der</strong> Hochschiffsgewoibe durch Tlbermauerung <strong>der</strong><br />
Seitenschiffsgurte gerechnet bat. An<strong>der</strong>seits iegt die Beobachtung,<br />
1) &i <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>berstellung 1m 13. Jaiirh. sparte maxi sine Nisehe ans.<br />
t) Über die Zeit <strong>der</strong> Erbanung <strong>der</strong> Fasade berichtet <strong>der</strong> gegen des Ende<br />
des 13. Jahrli. sebreibende C)hronist Guorvxio y DE COULON niehts. Er erziihlt<br />
aber vom Erzbisohof 8EVn (Ende des 10. Jahrh.): Tabutani argent.eam et aunant<br />
ante altare S. Stephani construxit, de qua postea otite majoreni ecclesiam facto<br />
est turris mire et famose ,zltitudinis." Poiifl (8. 546 f.) will mater diesem<br />
Terme den eingestUrzten Sùdturm verstanden wiesen, <strong>der</strong> lin 11. Jahrb. dei Kirche<br />
des 10. Jnhrh<strong>und</strong>crts angefilgt worden sei. 'L'ignorance od paraît être te chroniqueur<br />
à ce sujet nous la ferait plutôt attribuer à uns époque assez éloignée de<br />
cette où il écrivait, c'est-à-dire au XIe sitole. Quoiqu'il en soit, la hauteur<br />
excessive de cette tour fut la cause de sa ruine.) Dieser Schld jet etwas gewagt.<br />
Denu fUrs ente iet es zwcifelhaft, oh hier Uberbaupt von cirera Terme<br />
<strong>der</strong> heute noeh stehenden Kathedrale die Rode itt. Auch von einem spiiteren<br />
Einsturz dieses Ternies wird nichtz gesngt. Zweitens fragt es sich, 6h man<br />
noter turne wirklich nui einen Terni verstehen inuB o<strong>der</strong> nielit vielmehr die<br />
ganse Fassade. Drittens braucht <strong>der</strong> am Ende des 13. Jah<strong>und</strong>crts scbreibende<br />
Olironiet niehts von den Baudaten einer Fassade des 12. Jahrhun<strong>der</strong>ts su wissen;<br />
die Gr<strong>und</strong>steinlegung, von <strong>der</strong> ci wenigstens beniehtct, noter welebem Erzbischof<br />
sic stattgefnrnlen bat, <strong>und</strong> die Wcihe <strong>der</strong> dem Kultus dienenden Teile <strong>der</strong> Kirehe<br />
waren wiehtigcrc Ereignisse ais don Beginn o<strong>der</strong> die Vollendung <strong>der</strong> Fassade.<br />
En erw[%lrnt ja auch den Turm von wun<strong>der</strong>barer ifôhe' nDX, mn einen MaBstab<br />
fUr don SVert des Antependinins su geben, eus dessen Enlôs en erbaut wonden ist.<br />
3) FORÉE S. 584.<br />
') D. & t B. 1 S. 428 if.