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Das Fassadenproblem der franzosischen Fruh- und Hochgotik

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schiffsjoch. Per Aufban <strong>der</strong> Fassade schuie8t sich, wie schon bemerlu,<br />

im Innera dem System <strong>der</strong> Schiffe genan an, die Empore<br />

wird wie an don Qaerschiffsenden auch an <strong>der</strong> Westwand herumgefiïhrt.<br />

1m Âul3ercn freiiich sind die Geschosse nicht so scharf<br />

voneinan<strong>der</strong> gesehieden vie an don Querschiffsfassaden. Pie Dacher<br />

<strong>der</strong> Portalvorha.fleu, beson<strong>der</strong>s am groflen Mittelportai, schneiden<br />

in das zweite Geschol3 ein <strong>und</strong> verdecken teiiweise die Emporenfeûster,<br />

so daB das zweite GeschoB f tir die Aul3enwirkung nicht<br />

ais ein den beiden an<strong>der</strong>u gleichwertiges in Betracht kommt. Per<br />

Meister <strong>der</strong> Westfassade wollte offenbar nicht, vïe sein Vorflnger,<br />

auf die monumentale Anlage dreier Portale verzichten. Aber sofort<br />

steilten sich die an <strong>der</strong> Nord- <strong>und</strong> Smidfassade gliicklich vermiedenen<br />

Schwierigkeiten cm. Es gait, die drei Portale zueinan<strong>der</strong><br />

in dus riciitige GrôBenverhitltnis zu setzen, obgleich ihre Breite<br />

!durch die Stellung <strong>der</strong> vier Strebepfeiler festgelegt war; Da die<br />

Turne ziemlich schlank sind, war das Breitenverhtltnis <strong>der</strong> drei<br />

Vertikalabschnitte <strong>der</strong> Fassade fur die Portalanlage nicht gUnstig.<br />

AuBerdem wtire ein Mittelportal, das den ganzen RaS zwischen<br />

don Strebepfeilern voil àusgenutzt lutte, so loch geworden, daB es<br />

miter <strong>der</strong> Empore keinen Piatz gehabt hutte. Per Meister <strong>der</strong><br />

Fassade von Mantes war dieser Schwierigkeiten durcI eine geringe<br />

Verschiebung <strong>der</strong> Strebepfeiler ni Herr geworden. Freilich batte<br />

er dadurch die Tbrme in ihrer ganzen Hôlie auf Kosten des ilittelstiickes<br />

verbreitert. Pas aber muBte in Laon gerade vermieden<br />

werden, um die ohnedies schon schweren Tiirme, die ja in wesentlichen<br />

den Querschiffstiirmen entsprechend gestaltet werden muliten,<br />

nicht noch sciiwerer werden zu lassen <strong>und</strong> mn don Purchmesser<br />

<strong>der</strong> Rose nicht w verringern, da chie kleinere, die Oberkante des<br />

Ern3orengeschosses tangierende Rose don Gewtibescheitel nicht etreicht<br />

hutte. Per Querschnitt des Ilochschiffes war ja, wie schon<br />

die Tjntersuciiung <strong>der</strong> Querschiffsfassaden ergab, auf eine Rose von<br />

<strong>der</strong> GriBe <strong>der</strong> Querhaùsrosen berechnet. Ber Meister <strong>der</strong> Westfassade<br />

nahm daher w eineni noch ktihneren Mittel, ais es in<br />

Mantes angewandt worden war, seine ztMii'tt. Er verschob nicht,<br />

wie es dort geschehen war, die gauzen Strebepfeiler w, ans dot<br />

Achse <strong>der</strong> Hochschiffswiinde, son<strong>der</strong>u nur ihr unteres Ende bis znr<br />

Kumpferhôhe <strong>der</strong> Portailaibungen. Tin dom oberen Teil <strong>der</strong> Strebepfeiler<br />

eine Basis zu geben, errichtete or vor don drei Portalen<br />

Vorhailen nid iiberwôlbte sic mit schweren TonnengewMben. Biese<br />

Vorhallen erffihlen chien doppelten Zweck: chinai dienen die dem<br />

Mitteiportai zugekebrten Gowôlberiicken den Strebepfeilern ni ais

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