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Work Life Balance überarb wiki Eichler

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entscheidenden Jahren für die Karriere mit den Jahren der Familiengründung. Langfristig<br />

entstehen darüber hinaus vielfach – trotz der Anrechnung von Jahren der Kindererziehung –<br />

nachteilige Auswirkungen auf Rentenansprüche.<br />

Eine Flexibilisierung der Berufsbiografie nach Lebensphasen, Weiterbildung während der<br />

Familienpause und eine Berücksichtigung von in dieser Zeit gewonnenen Kompetenzen, etwa<br />

im Sinne von Human- und Sozialkompetenz, könnten Eltern bei der Kompensation<br />

familienbedingter Karrierenachteile unterstützen. Zeitlich entzerrte Phasen von<br />

Karrierebildung und Familiengründung, bei der Unterbrechungen nicht in die<br />

karriereintensive Phase der ersten Berufsjahre fallen, sondern früher oder später stattfinden,<br />

könnten sich eventuell weniger negativ auswirken (Juliane Achatz/Jutta<br />

Allmendinger/Kathrin Dressel/Corinna Kleinert: Mütter sitzen selten im Chefsessel, FRonline,<br />

22. Juni 2007). Positive Wirkungen flexiblerer Modelle auf die Gleichstellung werden<br />

erwartet, falls die Möglichkeiten ebenfalls von Männern genutzt werden und die Auszeiten<br />

nicht nur für Kinderbetreuung, sondern auch beispielsweise für Bildung und soziale Arbeit<br />

verwendet werden können (Frauen in Führungspositionen – Karriere mit Hindernissen. In:<br />

IAB Kurzbericht, Nr. 9. 6. Juni 2006). Dabei werden zudem Forderungen laut, auch<br />

Ausbildung verstärkt in Teilzeit zu ermöglichen.<br />

Laut Gender Datenreport hat sich bezüglich der Menge an Zeit, die für bezahlte und für<br />

unbezahlte Arbeit aufgewendet wird, in den zehn Jahren zwischen 1991/1992 und 2001/2002<br />

„eine gewisse Angleichung“ zwischen Frauen und Männern vollzogen: Frauen wandten für<br />

unbezahlte Arbeit weniger Zeit auf als zuvor, und Männer verringerten stärker als Frauen die<br />

Zeit für bezahlte Arbeit (Gender Datenreport, BMFSFJ, 2005. Abschnitt 5.6 Praxis<br />

geschlechterdifferenzierter Arbeitsteilung)<br />

Eine Förderung einer besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird bisweilen als<br />

Alternative gegenüber anderen Maßnahmen der Gleichstellungspolitik genannt.<br />

Beispielsweise wird die Ansicht vertreten, dass Angebote der Kinderbetreuung und flexible<br />

Arbeitszeiten eine Quotenregelung überflüssig machten. Andere meinen, eine tatsächliche<br />

Gleichstellung erfordere dennoch den stärkeren politischen Druck einer Quotenregelung<br />

(Quotenregelung für Frauen in Aufsichtsräten. In: Compliance-Magazine.de. 9. Mai 2008).<br />

10.2. Caregiver Discrimination<br />

Eine Ungleichbehandlung aufgrund von Fürsorgepflichten wird im englischen unter den<br />

Begriff caregiver discrimination oder auch die Bezeichnung family responsibilities<br />

discrimination gefasst.<br />

Die U.S.-amerikanische Equal Employment Opportunity Commission (EEOC) gab am 23.<br />

Mai 2007 Richtlinien bezüglich gesetzeswidriger Ungleichbehandlung von Arbeitnehmern<br />

mit familialen Betreuungspflichten heraus. Darin wird festgestellt, dass die Enforcement of<br />

Equal Opportunities Gesetze eine Diskriminierung betreuender Personen an sich zwar nicht<br />

verbieten, dass aber Arbeitnehmer, die Kinder erziehen, Behinderte betreuen oder<br />

Pflegebedürftige versorgen, unter Umständen berufliche Nachteile aufgrund ihrer<br />

Pflegeverpflichtungen erfahren, die unter dem Title VII des Civil Rights Act von 1964 oder<br />

dem Americans with Disabilities Act (ADA) von 1990 als gesetzeswidrig einzustufen sind.<br />

Insbesondere eine Diskriminierung aufgrund der Betreuung behinderter Personen ist generell<br />

unzulässig (Enforcement guidance: Unlawful disparate treatment of workers with caregiving<br />

responsibilities. 23. Mai 2007) So heißt es in der Einleitung: „Although the federal EEO laws<br />

do not prohibit discrimination against caregivers per se, there are circumstances in which<br />

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