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Work Life Balance überarb wiki Eichler

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Aufmerksamkeit. Seit den neuen, insbesondere arbeitssoziologischen Zeitdiagnosen um die<br />

Entgrenzung von Arbeit und Leben (s.Literatur) wird heute unter dem Stichwort <strong>Work</strong>-<strong>Life</strong>-<br />

<strong>Balance</strong> umfassender über das Verhältnis von Arbeit und Nicht-Arbeit diskutiert.<br />

3. Familiensoziologische Forschung<br />

Aus familiensoziologischer Perspektive kann man mit Birgit Pfau-Effinger fünf<br />

Familienmodelle unterscheiden. Sie typisiert 5 „geschlechterkulturelle Familienmodelle“<br />

(Pfau-Effinger, Birgit: Wandel der Geschlechterkultur und Geschlechterpolitiken in<br />

konservativen Wohlfahrtsstaaten – Deutschland, Österreich und Schweiz. 2005; Pfau-<br />

Effinger, Birgit: Kultur und Frauenerwerbstätigkeit in Europa. Theorie und Empirie des<br />

internationalen Vergleichs, Leske & Budrich, Opladen 2000. Zitiert nach: Vereinbarkeit von<br />

Erwerbsarbeit und Familie. In: Bundesamt für Statistik Regional Karten und Atlanten.<br />

Frauen- und Gleichstellungsatlas Schweiz. Vereinbarkeit von Erwerbsarbeit und Familie)<br />

1. Familienökonomisches Modell – beide Eltern sind im eigenen landwirtschaftlichen oder<br />

kleingewerblichen Betrieb tätig.<br />

2. Traditionelles bürgerliches Modell, auch Hausfrauenehe, Versorgerehe, (männliches)<br />

Ernährermodell oder Einverdienermodell genannt – Rollenverteilung, bei der der Mann in<br />

Vollzeit berufstätig ist und die Frau die alleinige oder nahezu alleinige Verantwortung für die<br />

Familienarbeit hat.<br />

3. Modernisiertes bürgerliches Modell, auch Zuverdienermodell (bzw. Zuverdienerinmodell),<br />

Vereinbarkeitsmodell der Versorgerehe oder modernisiertes (männliches) Ernährermodell<br />

genannt – Rollenverteilung, bei der der Mann in Vollzeit berufstätig ist und die Frau in<br />

Teilzeit arbeitet und zugleich die alleinige oder nahezu alleinige Verantwortung für die<br />

Familienarbeit hat.<br />

4. Egalitär-erwerbsbezogenes Modell, auch Doppelversorgermodell mit externer<br />

Kinderbetreuung genannt – Rollenverteilung, bei der beide Eltern in Vollzeit erwerbstätig<br />

sind und vorwiegend externe Kinderbetreuung herangezogen wird.<br />

5. Egalitär-familienbezogenes Modell, auch Doppelversorger/Doppelbetreuer-Modell genannt<br />

– Rollenverteilung, bei der beide Eltern zu annähernd gleichen Teilen in Teilzeit erwerbstätig<br />

sind und sich die Verantwortung für die Familienarbeit partnerschaftlich teilen.<br />

Modelle mit umgekehrter Rollenverteilung sowie gleichgeschlechtliche<br />

Lebensgemeinschaften blieben unberücksichtigt. Die Modelle (4.) und (5.) werden auch<br />

allgemeiner als „partnerschaftliche Modelle“ oder „Doppelversorgermodelle“<br />

zusammengefasst. Die Unterscheidung der fünf Modelle wurde als Ausgangspunkt<br />

genommen für eine Typisierung von Ländern beziehungsweise von Wohlfahrtsregimen nach<br />

der Art, wie Geschlechterrollenmodelle reproduziert, verschärft oder verringert werden (Pfau-<br />

Effinger 2000, 2005) Als Kriterium hierfür wurde insbesondere die Nähe beziehungsweise<br />

Ferne zum männlichen Ernährermodell verwendet.( Jane Lewis/Ilona Ostner: Gender and the<br />

Evolution of European Social Policies, Zentrum für Sozialpolitik der Universität Bremen,<br />

Arbeitspapier Nr. 4, 1994; zitiert nach: Teresa Kulawik: Wohlfahrtsstaaten und<br />

Geschlechterregime im internationalen Vergleich. In: gender...politik...online. Januar 2005,<br />

abgerufen am 17. Januar 2008 (PDF)). Bei der genannten Unterscheidung der<br />

Familienmodelle ist deutlich, dass die Realitäten in den Familien oft Abwandlungen,<br />

Mischformen oder zeitliche Abfolgen verschiedener Phasen bedeuten; zudem bezieht sich die<br />

4

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