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Work Life Balance überarb wiki Eichler

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umgekehrt Überforderung, Stress, Unstimmigkeiten, mangelnde<br />

Konzentrationsfähigkeit, Verspätungen oder Absenzverhalten) sich in den<br />

verschiedenen Bereichen gegenseitig verstärken, eventuell kombiniert mit Crossover-<br />

Effekten auf andere Personen,<br />

• das Kompensationsmodell, in dem negative Entwicklungen in einem Bereich zu<br />

Bemühungen führen, sie durch positive Entwicklungen und Bedürfnisbefriedigung im<br />

anderen Bereich auszugleichen (etwa durch die Suche nach Herausforderungen im<br />

Privaten, wenn die Arbeit als eintönig empfunden wird, oder das Streben nach<br />

Anerkennung am Arbeitsplatz, wenn zu Hause wenig Wertschätzung erfahren wird),<br />

• das Ressource-Abfluss-Modell, bei dem Ressourcen für einen Bereich (etwa Einsatz<br />

von Zeit und Aufmerksamkeit) vom anderen Bereich abgezogen werden (siehe hierzu<br />

auch: Theorie der Ressourcenerhaltung).<br />

Sozioökonomische und psychologische Untersuchungen befassen sich unter anderem mit<br />

Wirkungen auf die Leistungsfähigkeit und Zufriedenheit, auf die Gesundheit, auf die<br />

Paarbeziehung und auf das Wohlbefinden der Kinder, unter Einbeziehung von<br />

Bewältigungsstrategien und Unterstützungssystemen (support systems). Da die in den<br />

verschiedenen Modellen postulierten Wirkungen gleichzeitig auftreten können, werden<br />

zunehmend komplexere, integrative Modelle entwickelt. Beispielsweise wird ein möglicher<br />

Einfluss persönlicher Charakterzüge und des Geschlechts auf Art und Ausmaß der<br />

auftretenden Wechselwirkungseffekte berücksichtigt (Deutsches Jugendinstitut e.V./<br />

Abteilung Familie und Familienpolitik, April 2006; Klaus A. Schneewind: Family life and<br />

Professional <strong>Work</strong>: Conflict and Synergy (Fam<strong>Work</strong>) – Household labour, work-family<br />

linkages, and family life: A State of the Art Report. In: EU Research on Social Sciences and<br />

Humanities, EUR 21268).<br />

Der Grad der Trennung oder Entgrenzung von Persönlichkeits- und Lebensbereichen<br />

unterscheidet sich historisch und kulturell. Laut Untersuchungen von Sylvia Schroll-Machl<br />

u.a. über Kulturstandards differenzieren insbesondere berufstätige Deutsche deutlich<br />

zwischen Berufs- und Privatleben (Alexander Thomas, Eva-Ulrike Kinast, Sylvia Schroll-<br />

Machl, Stefan Kammhuber: Handbuch interkulturelle Kommunikation und Kooperation:<br />

Länder, Kulturen und interkulturelle Berufstätigkeit, Vandenhoeck & Ruprecht, 2003). In wie<br />

weit eine Entgrenzung eine wünschenswerte Chance oder ein Risiko darstellt, ist umstritten.<br />

Der Umgang mit den eigenen Energien und Ressourcen, gegebenenfalls auch eine<br />

Abgrenzung zu den Anforderungen der Erwerbs- und Produktionswelt, wird zunehmend als<br />

eine individuell zu leistende Aufgabe diskutiert (Kerstin Jürgens, G. Günter Voß: “Arbeit und<br />

Leben” als Leistung der Person. In: Gesellschaftliche Arbeitsteilung als Leistung der Person.<br />

Aus Politik und Zeitgeschichte (APuZ 34/2007)).<br />

Die Diskussion und Forschung zur WLB löst im deutschsprachigen Raum die zur<br />

Vereinbarkeit von Familie und Beruf ab<br />

Unter der Vereinbarkeit von Familie und Beruf versteht man die Möglichkeit, sich zugleich<br />

Beruf und Karriere einerseits und dem Leben in der Familie und der Betreuung von Kindern<br />

und pflegebedürftigen Personen andererseits zu widmen, unter Berücksichtigung der<br />

Schwierigkeiten, die dabei auftreten können.<br />

Ursprünglich wurde die Vereinbarkeitsfrage als eine von Mutterschaft und Berufstätigkeit<br />

diskutiert und entwickelte sich erst später zu einer von Elternschaft und Berufstätigkeit.<br />

Aufgrund der Diskussion um den demographischen Wandel rückt inzwischen auch die<br />

Betreuung und Pflege älterer oder pflegebedürftiger Angehöriger stärker in den Fokus der<br />

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