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BuMa_2010_04 - Deutsche Bunsengesellschaft für Physikalische ...

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BUNSENTAGUNG/AKTUELLES<br />

der eigenen Tätigkeit, die sich am ehesten durch einen wenn<br />

auch verminderten so doch nicht versiegenden Fluss von Publikationen<br />

erreichen lässt. In der Praxis stellt hier Zeitmangel<br />

das größte Hindernis dar. Zweitens wollen die akademischen<br />

Netzwerke gepfl egt sein, die entweder bereits existieren,<br />

oder die es andernfalls aufzubauen gilt. Hier dürften sich<br />

Kooperations projekte mit Hochschulen oder Forschungsinstituten<br />

als hilfreich erweisen. Yvonne Joseph brachte außerdem<br />

Mentoringprogramme zur Sprache, in denen Doktorarbeiten an<br />

Hochschulen beratend von erfahrenen Industriemitarbeitern<br />

begleitet werden. Entsprechende Organisations- und Vermittlungskonzepte<br />

existieren, und eine Intensivierung entsprechender<br />

Aktivitäten im Bereich der <strong>Physikalische</strong>n Chemie könnte<br />

mit Hilfe der Bunsen-Gesellschaft vorangetrieben werden.<br />

Wie gefragt sind Kandidaten aus der Industrie bei Berufungsverfahren?<br />

Hier gibt es einen großen Unterschied zwischen technisch und<br />

naturwissenschaftlich orientierten Fakultäten und Universitäten.<br />

Während die ersteren in den Firmenkontakten, die ein Bewerber<br />

aus der Industrie mit in eine Professur bringen könnte,<br />

einen Bonus sehen, scheinen sich die letzteren eher auf die<br />

Haare in der Suppe zu konzentrieren, sprich, die geringeren<br />

Publikationsleistungen und die geringeren Erfahrungen in Drittmitteleinwerbung<br />

und Lehre (letzteres wird weniger kritisch gesehen).<br />

Hier machte Hubert Gasteiger auf die deutlich offenere<br />

Einstellung nordamerikanischer Universitäten aufmerksam,<br />

in denen industrielle und akademische Erfahrungen als mindestens<br />

ebenbürtig angesehen werden. Entsprechend durchlässiger<br />

ist dort das System Industrie|Hochschule, und zwar<br />

160<br />

BUNSEN-MAGAZIN · 12. JAHRGANG · 4/<strong>2010</strong><br />

in beide Richtungen. In Deutschland ist, wie Michael Dröscher<br />

hervorhob, die Dynamik des Wechsels auch eigentlich nicht primär<br />

durch eine mangelnde Nachfrage der Hochschulen nach<br />

Industriebewerbern eingeschränkt, sondern vor allem auch<br />

durch das starre Besoldungssystem. Überspitzt ausgedrückt ist<br />

eine mäßig bezahlte W2-Stelle mit Option zur Erreichung der<br />

Arbeitsfähigkeit über selbst einzuwerbende Drittmittel sicher<br />

nicht der Köder, um den sich Kandidaten aus gut bezahlten und<br />

ausgestatteten Industrieposten balgen werden.<br />

In einer Gesamtbilanz waren sich Michael Dröscher, Yvonne<br />

Joseph, Hubert Gasteiger und Peter Broekmann einig: sie würden<br />

den Schritt in die Industrie, ob <strong>für</strong> immer oder auf Zeit, jederzeit<br />

wieder gehen. Klar ist auch: Industrie und akademische<br />

Forschung würden beide von einer stärkeren Quervernetzung<br />

profi tieren. Wichtiger Knotenpunkt hier<strong>für</strong> könnte die Bunsen-<br />

Gesellschaft sein – und nicht zuletzt das Karriereforum 2011.<br />

Das Karriereforum versteht sich als Plattform zum Erfahrungs-, Informations-<br />

und Gedankenaustausch unter Physikochemikern mit Karriereabsichten<br />

im akademischen Bereich oder in der freien Wirtschaft. Den aktiven<br />

Kern des Karriereforums bilden momentan die folgenden Personen:<br />

Naoufal Bahlawane, Wolfgang Bessler, Andreas Brockhinke, Ute Dawin, Katrin<br />

Domke, Elke Goos, Harry Hoster, Yvonne Joseph, Gregor Jung, Jochen<br />

Küpper, Thomas Risse, Thomas Zeuch<br />

Das Karriereforum ist im Ständigen Ausschuss der Bunsen-Gesellschaft<br />

vertreten durch Wolfgang Bessler und Harry Hoster. Erreichbar sind wir<br />

unter karriereforum@bunsen.de.

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