06.07.2013 Aufrufe

Stalin Eine neue Welt

Stalin Eine neue Welt

Stalin Eine neue Welt

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

2<br />

Vorwort<br />

Der französische Schriftsteller Henri Barbusse schrieb das vorliegende Buch 1934, nachdem er seit<br />

1927 mehrere Male mit <strong>Stalin</strong> zusammengekommen war und längere Gespräche mit ihm geführt<br />

hatte. Es erschien 1935 als sein letztes Werk unter dem Titel „<strong>Stalin</strong>e, un monde nouveau vu à<br />

travers un homme“. Die von Alfred Kurella übersetzte und 1935 bei EDITIONS DU<br />

CARREFOUR in Paris erschienene Ausgabe, die die Grundlage dieses Reprints bildet, ist bis heute<br />

die einzige deutsche Ausgabe geblieben. Durch die Persönlichkeit <strong>Stalin</strong>s hindurch, deren<br />

umfassende Porträtierung Barbusse sich seit 1932 zum Ziel gesetzt hatte, stellt er die Geschichte<br />

des Kampfes der Bolschewiki, die Oktoberrevolution, den Bürgerkrieg und den Aufbau einer <strong>neue</strong>n<br />

<strong>Welt</strong> des Sozialismus in Form der Verbindung eigener Erzählung mit Zitaten und historischen<br />

Daten sowie statistischen Zahlen beeindruckend dar. Das Buch eröffnet durch die sowohl streng<br />

historische als auch lebendige und analytisch tiefschürfende Darstellung einen ungetrübten Blick<br />

auf jene beschriebenen welthistorischen Ereignisse. Barbusse schreibt mit furchtloser Begeisterung<br />

von dem damals Neuen, das heute, von den Vertretern des Alten reaktionär verzerrt, als pure<br />

Geschichte erscheint. Doch für jede(n), die/der sich nicht mit dem imperialistischen Gang der<br />

Barbarei abfinden will, ist dieses Buch genauso aktuell ist, wie bei seinem ersten Erscheinen. Das<br />

Buch ist nicht neutral, genauso wenig wie jemand, dem der Gang der Ereignisse nicht egal ist,<br />

überhaupt neutral sein kann.<br />

Barbusse ergreift Partei: für den erkannten Ausweg der Menschheit aus Kapitalismus, Faschismus<br />

und Krieg, für den größtmöglichen Fortschritt des Geistes, der untrennbar mit dem Fortschritt der<br />

Gesellschaft verknüpft ist. Die Bedeutung einer Biographie <strong>Stalin</strong>s war Barbusse in ihrem ganzen<br />

Umfang bewusst. <strong>Stalin</strong>, verwachsen mit der Sache des historischen Fortschritts und gewachsen mit<br />

seiner Realisierung in der damaligen sozialistischen Sowjetunion, war damals schon zum<br />

Angriffspunkt aller - offenen und verdeckten - Reaktionäre der <strong>Welt</strong> geworden. „Über <strong>Stalin</strong> sind<br />

zahlreiche Legenden im Umlauf, und abgesehen von einer kleinen Minderheit bewusster Geister<br />

sieht man in ihm so etwas wie einen orientalischen Herrscher, einen Diktator, der seine Autorität<br />

selbst seiner unmittelbaren Umgebung aufzwingt. Diese Ungereimtheiten lassen sich durch eine<br />

objektive und geschichtlich einwandfreie Darstellung der Fakten zerstören. Ich glaube, es ist ganz<br />

gut, wenn man durch die Wiedergabe von wahren Anekdoten diese unbedachten Anschuldigungen<br />

in Bezug auf persönlichen Ehrgeiz, auf Willkür und Grausamkeit widerlegt.“ Das setzte sich<br />

Barbusse zum Ziel. Dafür reiste er auch 1934 für zwei Monate nach Moskau um sein<br />

dokumentarisches Material durch Interviews mit Menschen, die mit <strong>Stalin</strong> zusammen gekämpft<br />

hatten und ihn kannten, zu ergänzen. Neben der schriftstellerischen Arbeit stand für Barbusse auch<br />

die praktisch mobilisierende, organisierende Arbeit. Allein in seinem letzten Lebensjahr nahm<br />

Barbusse, der dem Sekretariat des <strong>Welt</strong>komitees gegen Faschismus und Krieg angehörte und der<br />

Präsident des Internationalen Komitees zur Befreiung Thälmanns und aller eingekerkerten<br />

Antifaschisten war, leitend am Internationalen Kongress zur Verteidigung der Kultur in Paris und<br />

an der Gründung der franzosischen Bewegung für Freiheit und Frieden teil. Nach seinem<br />

Erscheinen auf dem VII. <strong>Welt</strong>kongress der Kommunistischen Internationale in Moskau Ende Juli<br />

1935 erkrankte Barbusse an einer Lungenentzündung. Obwohl er sofort ins Kremlhospital<br />

eingeliefert wurde, konnte sein durch schonungslose Arbeit erschöpfter und durch chronische<br />

Tuberkulose und Arteriosklerose geschwächter Körper keinen Widerstand mehr leisten.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!