Stalin Eine neue Welt
Stalin Eine neue Welt
Stalin Eine neue Welt
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
41<br />
Leninismus, auf dessen Befolgung <strong>Stalin</strong> besonderen Wert legte: die direkte und bewusste Teilnahme aller<br />
am gemeinsamen Werk. <strong>Stalin</strong> nimmt also den energischen Kampf gegen diese Ansätze von Moskauer<br />
Vorherrschaft auf, die sich in den sozialistischen Aufbau eingeschlichen hatten; gegen diese Methoden, die<br />
ein wenig zu sehr an die Methoden des „Protektorats“ oder der Kolonisierung des „Sowjeteingeborenen“<br />
erinnerten. Er unternahm es, diese Völkerschaften im weitesten Maße zum Aufbau ihres eigenen Lebens<br />
heran zuziehen, ihnen ihre Nationalität und damit ihren Fortschritt selbst anzuvertrauen, und er verwandelte<br />
so ihren passiven Sozialismus in einen aktiven. Das geschah mit Hilfe großer. Arbeiten von wirtschaftlicher<br />
Bedeutung, die in diesen weiträumigen, bis dahin an der Peripherie Sibiriens vergessenen Gebieten zu ihrem<br />
Nutzen in Angriff genommen wurden. In diesem Geiste verfuhr man beim Umbau des Verwaltungssystems<br />
in Turkestan (das seitdem einen mächtigen wirtschaftlichen Aufschwung genommen hat) und bei der<br />
wohlüberlegten <strong>neue</strong>n Ländereinteilung in Zentralasien, bei der mehrere <strong>neue</strong> Republiken geschaffen<br />
wurden: Usbekistan, Turkmenistan, Tadschikistan und Kirgisien. Der ganze Sowjetosten, der heute so sehr<br />
vom ausländischen Imperialismus bedroht ist (das provokatorische Japan, vom verkehrten Ende aus<br />
modernisiert und bis an die Zähne bewaffnet, liegt in vorderster Linie auf der Lauer, hinter ihm alle die<br />
anderen...), dieser ganze Orient ist am besten verteidigt durch das gerechte positive und reiche sozialistische<br />
Ideal, das unter seiner Bevölkerung Platz gegriffen hat. Damit sind wir bei dem chinesischen Problem. Das<br />
Riesenterritorium, so gewichtig wie ganz Europa, mit einer Bevölkerung, die seit Anbeginn der Zeiten den<br />
Rekord der Massen hält, - auch es hat seine Pseudorevolution hinter sich. Auch China hat zunächst nur einen<br />
ehrwürdigen Thron gestürzt und sich dann, nach dem Tode Sun Yat-sens, an eine Clique von Leuten<br />
ausgeliefert, deren doppeltes Ziel es war, die völlige Befreiung des Landes zu verhindern und sagenhafte<br />
Privatvermögen aus ihm zu schöpfen. Einst und jetzt Opfer ausländischer Räuber, hat das unglückliche<br />
China auch heute immer noch unter den einheimischen Räubern zu leiden. Für die Kuomintang (die<br />
herrschende Partei) und die Generale, die über die meisten Soldaten verfügen und so die Kuomintang an der<br />
Kette führen, gibt es ein Schreckgespenst: den Kommunismus. Und die Japaner und die großen westlichen<br />
Länder fürchten das gleiche Schreckgespenst. Nun gibt es eine große Kommunistische Partei Chinas, die im<br />
Gegensatz zu der Handvoll von Regierern und Militärs, die, an verschiedene Großmächte verkauft, China<br />
auf dem Nacken sitzen, bestrebt ist, das riesige Land von seinem traurigen Schicksal zu befreien. Das Ziel<br />
hat sie erreicht in einem gewaltigen Gebiet, dessen Umbildung im Sinne des sozialistischen Fortschritts sie<br />
begonnen hat, und sie hat mit ihrer nach Hunderttausenden zählenden Armee fünf große Offensiven<br />
abgewehrt und gebrochen, die die einheimischen und ausländischen Banditen gegen sie losgelassen hatten.<br />
Fast ein Viertel von China mit hundert Millionen Einwohnern ist heute „rot“, und dieses <strong>neue</strong> China will<br />
nicht weniger als das ganze alte China erobern. In diesem Augenblick ist der sechste Feldzug unter<br />
persönlicher Leitung Tschang Kai-Scheks, des goldbeladenen Saboteurs von China, dem der deutsche<br />
General von Seeckt zur Seite steht, im Gange: 600000 Mann, 200 Kanonen, 150 Flugzeuge. Diese Armee<br />
betreibt, oder vielmehr versucht die Einkreisung Sowjetchinas mit Hilfe eines ganzen Systems von Forts, die<br />
sie im langsamen Vorrücken errichtet. Dieser sechste Feldzug gegen das befreite China hat das parasitäre<br />
weiße China bisher bereits eine Milliarde chinesischer Dollar und 100000 Mann gekostet. Die weißen<br />
chinesischen Truppen haben die Hauptstadt Sowjetchinas besetzt.<br />
Aber die Rote Armee hat inzwischen ihre Taktik den <strong>neue</strong>n Umständen entsprechend geändert. Ihre<br />
Offensive stößt keilartig vor: unter Aufgabe eines Teils ihrer alten Stellungen führen die Armeen in anderen<br />
Gebieten einen triumphalen Vormarsch durch, der die vorübergehenden Gebietsverluste durch <strong>neue</strong><br />
Eroberungen weitgehend ausgleicht. Die Lage ist heute für die Roten so günstig, dass sie aller<br />
Wahrscheinlichkeit nach nicht nur den Vormarsch der Weißen brechen, sondern auch den japanischen<br />
Streitkräften werden entgegentreten können, um das Ziel: „den heiligen Krieg der revolutionären<br />
Landesverteidigung des chinesischen Volkes gegen den japanischen Imperialismus“ zu verfolgen. Alle<br />
freien Geister der <strong>Welt</strong> müssen wissen, dass es ihnen gelingen wird, und dass auch dort der Leidensweg<br />
eines Kontinents sein Ende findet. Kein klarblickendes Auge kann heute die Losung „China den Chinesen“<br />
anders lesen als: „Sowjetchina“. <strong>Stalin</strong> hat sich ganz besonders mit der chinesischen Kommunistischen<br />
Partei und den heldenhaften Bemühungen der chinesischen Sowjets beschäftigt. Er hat in der chinesischen<br />
Kommission der Komintern im Jahre 1926 die Linie der KP Chinas ausgerichtet. Durch sein Auftreten, das<br />
zu den denkwürdigsten Vorgängen in den Annalen der Komintern gehört, hat er die Irrtümer und Fehler<br />
bekämpft, die dem Misstrauen gegenüber der Arbeiter- und Bauernrevolution entsprangen und ist gegen<br />
gewisse Tendenzen aufgetreten, die die chinesische Revolution auf der Linie einer demokratischbürgerlichen<br />
Revolution festhalten wollten. „Alle Maßnahmen, die er vorschlug, sind später durch die<br />
Ereignisse gerechtfertigt worden.“ Diese Nationalitätenpolitik, die weit über das Zentrum ihrer