Ueber das Verhältniss des Prologs des vierten Evangeliums zum ...

210 ^üvuacf, Heber ba§ 3}erf)ältni6 be?; ''^^rologs beä üierten
t)crfrf)iebene SBeltiuirffamfeit f)aben '), unb dou benen 'i)a§ eine ba§,
n)a§ e§ t^ut, fraft feiner (5etbftl)crvli(i)!eit tf)ut, ba§ anbete fvaft
be§ if)m übertragenen 33erut§, ber freilirf) nid)t nur bie lieber^
tragung eine§ 2lmte§ i[t, fonbern bie Heiligung ber ^^erfon. 3)ie
aJien[d)en fotlen ben (3of)n ef)ren roie fie ben 95ater e^ren (5/23);
aber ber ©of)n i[t tro^bem ber ^^Beinftodf unb ber 5>ater ber
©ärtner (15,1)-).
©5 ift gerai^ eine irrige unb baju nocf) ganj f)o{)Ie Stnfdiau^
ung, auf @runb beren bet)auptet roirb, ba§ 33en)u^tfein ^^\n, raie
e§ im 4. ©oangelium oorgeftetlt rcirb, fei ein einfad) menf d)lid)e§.
9lber es fd)eint mir faum minber irrig, ju bet)aupten, ba§ ^Se=
mu^tfein ^efu in unferem (Söangetium fei \)a^ güttUd)e ober
ein göttlid)e§. 2Ba§ biefes ^emu^tfein für bie neutral=pfi)(^os
Iogifd)e Setra^tung ift, ()at ber ©Dangetift überhaupt nic^t gefagt.
2)a^ er abfidjtlic^ fd)illernbe 33egriffe eingefüt)rt unb aud) für feine
d)riftoIogifd)e ^etradjtung ber ^f)eorie oon bem breifad)en Sdjrift^
finn gef)u(bigt t)at — ob er it)r fonft t)ulbigt,
gefteüt — , t)at fid) unei nirgenb§ ergeben,
laffe id) t)ier ba^in=^
©benfo wenig fü{)rt
Dom 19. SSerfe be^ 1. (Sapitets ab irgenb etmaS barauf, ha^ er
auf bie ^bentificirung non ^efu§ unb einem irgenbroie gefaßten
„Sogos" @en)id)t legt. 2öir f)aben üietmei)r gefel)en, 'öa^ er 2tu§-
füt)rungen bietet, bie biefer ^bentificirung bireft entgegenftef)en.
©ine Stelle im ©nangelium, rao fie fid) als bie natür(id)e @r=
flärung refp. ©rgän^ung bes «Selbftäeugniffes ^efu bietet, f)abe id)
nirgenbsi gefunben ^). ^d) glaube nid)t 5u irren, roenn ic^ be-
') ®er ^ißater rebet bire!t ju 3of)anneä bem Säufer 1,33; er liebt bi»
2ßelt 3,16; er toecft bie lobten auf 5,21 ; er I)at ju 2Jtofeä gerebet 9,29; bie
Sprüche im Otiten Seftament finb feine SprücE)e 10,34 f.; er liebt bie jünger
3efu 16,21 unb erf)ört Don fid^ aus bie ©ebete 16,23, 26 ; 9,31 u. f. Ju.
') §ier tritt bie üoUe ©etbftänbigfeit be§ 2öir!ens beö S3ater§ in ber
aScIt no(f) einmal befonbersi beutlid^ tieroor (2}. 2): tcöcv xX-?]fj.a ev Ifxol fi-rj
tpspov xapKÖv a'ipst aotö, v.al itäv zb v.apjtöv '-pipo\i xaö-aipso auto iva viap-
növ TtXslova cpipsc.
•'') ®ie Sluslegcr {)aben fie an öielen Stellen gefunben. Um fie ju tt)iber=
legen, müßte man eine fortlaufenbe grflörung beä goangeliumsi geben. §ier