Ueber das Verhältniss des Prologs des vierten Evangeliums zum ...

her (Srunb unieres (Slaubens. 263
be§ ®lauben§ fönnen rair alfo nur bas nennen, n)a§ bem @ott
fud)enben, aber nod) nid}t glaubenben 3Tien]d)en als etrcas 3Btrf=
Itd)e§ entgegentreten fann unb in feinem tf)atfäd)ltrf)en 3tt^)alt
bie rounberbare Wadjt bat, einen jold^en 9Jlenid)en baoon p
überseugen, ba§ ©ott luirtlid) i[t unb auf ibn rcirft. ^d) be=
f)aupte nun, ha^ bie^ doppelte altein uon bem perfön(id)en Seben
^efu gitt; e§ gilt nid)t oon ben 3Bunbern, bie nad) bem bibüfd)en
^5erid)te ^efu§ getrau ober erfat)ren bat, fonbern attein non bem
im ftrengften Sinne rcunberbaren perfönlid)en Seben ^efu. ^ie^
allein f)at bie 9Jiad)t, ftd) al§ gefd)id}tlid) mirflid) §u erroeifen unb
ben 2}lenfd)en, auf ben e§ wirft, oor @ott ^u ftelten. 2)er
©taube, ber bie t)öd)fte ®rfd)einung perfüntid)en £eben§ ift,
wirb burd) bie geiftige 9Jlad)t üon ^erfonen erzeugt unb trifft,
raenn er auf feinen legten ©runb f)ingebrängt mirb, auf ba§
perfönlidie Seben ^efu. @r lebt gang unb gar non ber 2tuto=
rität, aber üon einer perfonlid^en 2tutorität, bie ftd) bem 9Jlen=
frf)en al§ etwas unleugbar 2ßirflid)e5 aufbrängen mu^. S)iefe
(£rfal)rung mad)t ber ®ott fudjenbe SJienfd) an bem perföntid)en
Seben 3^1"- 2)urd) feine 2Jiad)t niebergeroorfen merben, ba§ ift
©runb unb ^i^I für a(Ie§, was mir pm Seben ober ^ux @nt»
ftef)ung be§ @{auben§ red)nen folten. 2{nber5 Dert)ält eg fid) mit
bem ^nt)alt be§ ©tauben^. SBenn ber ©taube rairftid) bie @e=
burt §u einem neuen Seben ift, fo mu^ ha^, rca§ it)m offenbar
rcirb, eine 2öirflid)feit I)aben, oon ber ber 9lid)tglaubenbe fd)Ied)ter=^
bings nid)t§ fe{)en fann. liefen ^nfjalt bcs ©taubens bem nid)t'
glaubenben aber fud)enben SDIenfdjen al§ ©runb be§ @tauben§
f)inftetten, ift baf)er nid)t nur eine (ieblofe 3Serfünbigung an einem
fold)en 9J^enfd)en, fonbern aud) eine ^^rofanation be§ ^eiligen.
2Bot)l ift e§ im geioiffen Sinne rid)tig, ba$ 3nt)att be§ ©laubensi
nur merben fann, wa§ ©tauben in uns begrünbet. ©runb be§
©laubens ift ber gefd)id)tlid)e (St)riftu§, inbem er un§ burc^ bie
9Jiad)t feines perfonlic^en 2eben§ ©otte§ SBirfen auf un§ erfafiren
lö^t, 3nt)att bes ©taubens ift ber in biefem ©t)riftu§ un§ er*
fd)einenbe ©ott. 2ltfo ift in ber "^^^at ber ©f)riftu^, beffen per=
föntid)es; Seben mir oor Stugen £)aben muffen, ©runb unb ^nf)alt
beg ©taubens. Stber ber ©ott fud)enbe SJienfd) fiet)t in ©t)riftu§