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Ueber das Verhältniss des Prologs des vierten Evangeliums zum ...

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212 §ornacf, Webtx ba^ 3}er[)äItniB bce ^^^rologö bcö nicrteit<br />

rva§ ber 5Jleffia§ in feiner ^e5ief)ung ^u @ott unb al§ 3}evtveter<br />

©otteg ift auf @runb ber @rfenntni§ ^efu (i^n]ü in einer 3ßeife<br />

gefaxt bie bie jübifd)e meffiauifd)e ®ogmatif tief unter fid) lie$;<br />

aber bie ©runbform ber Q^orfteüungen uom SOIeffiag i)at er bei=<br />

behalten, @r tjat nid)t gefagt, luie fommt ber 9Jieffia§ gu ©tanbc<br />

unb iua§ ift er ber Ä'onftitution feinet 3Befen§ nad), fonbern er<br />

t)at nur gefagt, rcaS bringt ber 9}leffia!§. 3Bei( er aber erfannt<br />

f)at, ha^ ber 9)leffia§ 3^fu^ '^(^^ f^^^ft ift/ ^^^^ er bringt, ha^<br />

er alfo uor 9{(Iem fid) felbft bringt, unb rceil er beft)n(b biefen<br />

SDIeffiag al§ ha§ offenbare gött(id)e Sid)t, Seben unb SSa^rf)eit<br />

fd)ilbert unb ^um erften 9J^aI in ber @efd}id)te ber 9J^enfd}f)eit ntit<br />

aller ^larfieit §um 2tu§brud bringt, ha^ nur bie ^^erfon bie "ißerfon<br />

befreit — , ge()t er fd)einbar auf ha^ ©ebict ber ^rage nad) ber 5ion=<br />

flitution unb bem SBefen biefe^ ^efusi = 9)leffia5 über. Sldein e§<br />

ift nur fd)cinbar, ober oielme^r: er r)erftef)t unter ber ?yrage nad)<br />

bem SBefen nid)t ha§ „natür(id)e" Söefen. Überall nerfagt ba§<br />

(Soangelium non c. 1, 19 an, reo man e§ nac^ bem „natürlid)en"<br />

3Befen ;jefu befragt. (Sein '^erfaffer t)at bie Jrage mo^l gefannt,<br />

aber gerabe bie äßeife, loie er fie 10, 33—38 beantwortet {)at<br />

(f. oben on feiner ^^pofition ah--<br />

brängen laffen modte. ^ie Stntmort, bie er giebt, ift für ^eben,<br />

ber Don au^en f)erantritt unb mirfüc^ über ^onftitution unb SBefen<br />

3{uffd)Iu^ begef)rt, uöUig unbefriebigenb. (Sie ift „fdjitlernb", menn<br />

man fie f)eUenifd) auffaßt ober mit t)e(Ienifd)en ^-Borausfe^ungen<br />

an fie f)erantritt. 3(ber fie ift befriebigenb, menn man an htR<br />

Segriff be§ 9}leffiag benft unb menn man aus bem 9fial)men ber<br />

religiöfen Setraditung ni(^t heraustritt. Seibe§ fäüt mirflid) bi§<br />

5U einem gemiffen ©rabe jufammen. ®ie >)ie(igion fud)t nac^<br />

einem faparen ^eilanb, an bem fie @otte§ gemi^ mirb unb burd)<br />

ben fie ®oth§: Sirfung erfät)rt; a(Ie§ Übrige ift ii)r gleid)giltig.<br />

3(uc^ bie, rceldje einen 9J^effia§ erwarteten, blicften nad) einem<br />

9Jlenfd)en au§, ber in £raft ^ai)v^\)'§ ha§ 9^eid) :3af)oef)'£i oer-<br />

mirf(id)en foUte. ^n biefem (Sinne ift ber reügiöfe ©tanbpunft<br />

bes (Soangeüften bie nermirftid^te, burd) bie (5rt'enntnii3 ^t]u Gbrifti<br />

entroidelte, gereinigte unb jur abfotuten iKeligion erf)obene ipoff-<br />

nung ^^sraetg. ®er ©oangelift fonnte fid) be£if)a(b feine t)öf)ere

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