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Ueber das Verhältniss des Prologs des vierten Evangeliums zum ...

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242 § er r mann, Ser gefd^i(f)tlic^e ßfiriftu'S<br />

@Iaube tf)ut. 3ft bagegen her ©laube ©efinnung eine§ 5Ren]'(i)en,<br />

ber ümer(id) Don ber äßa()r()eit übernnmben ift, jo tüirb er notf)=<br />

lüenbig g(eid)güüig gegen ein Se£)rge]e^, ha§ il}n äu^erlid) binben<br />

lötU. SOBo^( roirb gerabe ein foId)ec ©laube in ber i}L ©d)rift<br />

tf)at{)fäd)(id) bwi§ 3ßU9ri^^ eitie§ Seben§ finben, ba§ unermeJ3lid)<br />

reid)er i[t ai§ ba§ feine. @r loirb be^f)alb oor mand}en bib(ijd)en<br />

Singen, bie ibm fremb geblieben finb, mit (£f)vfurd)t [tet)en bleiben<br />

aber folgen fann er nnr bem, roa§ il)n innerlid) überroinbet.<br />

2Iud) in bem ^^i^alter ber Ortboborie mar bie Biegung be§<br />

@(auben§ nid)t in bem bogmatifdjen 33erfa()ren, bag bem (5)ef)orfam<br />

^olge geben fodte, fonbern in ber ^reube an bem burd) @ott be=<br />

freiten Seben, ba§ bie f)l. ©djrift bem ©tauben ^eigt.<br />

3lber ber euangelifdje ©taube, ber fid) in foId)er Söeife<br />

üon 2lnfang an ber äu^ertid) binbenben Stutorität erroet)rt t)at,<br />

fann ber Slutorität ebenforcenig entbet)ren, mie ber fatt)otifd)e<br />

©taube. ®enn mie biefer roitt and) er ©et)orfam fein. S)ann<br />

entftet)t aber bie ^i^age, mie bas mögtid) fein fott, bei einem<br />

©tauben, ber perfüntid)e <strong>Ueber</strong>jeugung ober ©efinnung ift. ®er<br />

unbebingte ©et)orfam gegen ein ©efe^ retigiöfer Set)re oerträgt<br />

fid) mit ber ©igenart eine§ foldjen ©tauben§ nic^t. ©§ fd)eint<br />

aber, at§ ob fid) übert)oupt fein anberer ©e()orfam bamit oertrüge,<br />

ai§ ber gegen ha^ fitttii^e ©efe^. ^^n biefem fiet)t jeber, ber es<br />

übert)aupt Derftet)t, hm 2tu§brucf feine» eigenen SBittens. Ses-<br />

t)atb ift ber fitttid)e ©eborfam immer mit ber <strong>Ueber</strong>^eugung oon<br />

ber 9Zotf)menbigfeit be§ ©efe^e§ nerbunben. Sßenn atfo oon bem<br />

retigiöfen ©et)orfam ha§ ©teid): getten fott, fo mu^ er, roie e§<br />

fd)eint, eine befonbere Jorm be§ fitttid)en ©e^orfame; fein. Sie<br />

^orftettungen, benen er fid) unterwirft, werben in perföntid)er<br />

<strong>Ueber</strong>^eugung angeeignet werben fönnen, wenn it)r 3ufammenl}ang<br />

mit ber fitttid)en 5'^^"'5s^"ii"9 eingefet)en werben fann. Serfetbe<br />

©et)orfam, ber bem fitttidjen ©efe^e gilt, erftrecft fid) auf bie<br />

©ebanfen oon ©ott unb ber götttidjen Settorbnung , wenn e^<br />

einleud)tet, ba^ nur unter ber 33orau§fe^ung ber 2öat)rt)eit biefer<br />

©ebanfen ba§ ©ute wirflid) werben fann. Saun rut)t bie 9ieIigion<br />

auf ber fittlidjen ©efinnung; ber religiöfe ©ef)orfam ift bie uoUe<br />

53ett)ätigung be§ ftttlid)en. Sa§ ift ber ©ebanfe ber 2(ufftärung,<br />

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