Ueber das Verhältniss des Prologs des vierten Evangeliums zum ...

266 §errmünn, 2)er gefcfiicfjtüc^e Sf)ri[tug
SBiberlegungen ju loibmen. 3Sor 9t(Iem aber I)ätte Oppenricber
ni&jt jagen füllen, roas mir jd)lie^lid) al§ @runb be§ @(auben§
übrig bleibe, fei bie Uebergeugung, „ba^ in :jefn ber bem ^Äillen
©otteS ooUfommen entfpredjenbe fittlid)e SJtenfd) erfd)ienen fei."
'^d) Ijabe immer gefagt, ba^ jcber, ber bie erlöfenbe SHac^t ber
'•^.^erfon ^efu erfäbrt, barin jmeierlei unterfd)eiben luirb: er[ten§
bie fittlid)e Straft unb ©üte, beren Unergrünblid}feit man erfaf)ren
nnb empfinben mufe, 3
m
eilend ben allesi menfd)lid)e dJlaa^ über^
fteigenbeu 31nfprud) feine§ 3Heffia5tl)um5. 9Ber bieg beibe^ ju-
fammengcfa^t fiebt nidjt in einer tbcologifd)en 2{u§fül)rung, fon=
bevn in bem ©l^viftuS be§ bleuen STeftamentsi, ber tamx nad) meiner
SJieinung l)ierin bie 2öirflid)foit erfaffen, um beren millen er eine
fefte 3uDerfid)t ju @ott gewinnen f'ann. Sßenn Cppenrieber
beftreitet, ba^ man bem l)ierin anfd)aulid)eh perfönlid)en Seben
^efu, burd) logifd)e ^Jlötbigung geämungen, 3Scrtrauen fd)enfen
muffe, fo ift bas in ber Orbnung. ®a§ tl)ue id) aud). 3Iber
roenn er beftreitet, ha^ burd) biefc 'ilnfd)auung ha§ 23ertrauen §u
bem gefd)id)tlid)en 6;i)riftu§ als bie SOBur^el be§ @lauben§ ge-
fd)affen merben fönne, fo mufs fein ©laube feine 2öur5el ent^
meber in feiner eigenen (Sntfd)lief3ung baben, burd) bie er fid)
oornimmt, einer 31utorität ju folgen, bie it)m innerlid) fremb ift;
ober er murjelt in einer ©rfalirung, in ber fid) il)m etroa^ anbere§
als \)a§ perfünlid)e Seben ;3^fu a^s bie 9Jlad)t ermiefen l)at, bie
it)m feinen @ott offenbart, ^d) nel)me aber lieber an, ha^ er
fid) felbft bicrin mi^üerftet)t unb ha^ er im legten ©runbe
be5l)alb glaubt, meil er oon bem übernmnben ift, ma§ il)m ®l)riftuS
üorgelebt l)at unb ha^ Diene Seftament an il)n l)eranbringt.
(3d)limmer ftel)t es mit ben 2Ius!fül)rungen oon ©roalb.
(Sr ift 5U einer rubigen ©nnägung ber