19.07.2013 Aufrufe

EIDG. TECHNISCHE HOCHSCHULEN Eidg. Anstalt für ...

EIDG. TECHNISCHE HOCHSCHULEN Eidg. Anstalt für ...

EIDG. TECHNISCHE HOCHSCHULEN Eidg. Anstalt für ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

19<br />

Durchführung zufällig messbar und gesetzlich normiert sind. Vielfach sind es<br />

gerade in Gesetzen nicht oder nur vage umschreibbare Belange (z.B. biologische<br />

Vielfalt, Landschaftsbild), welche von einem Vorhaben besonders stark betroffen<br />

werden.<br />

Offen oder abgeschlossen ? - Um eine umfassende Sicht der Dinge zu erhalten,<br />

sind Kontakte und Diskussion zwischen Experten verschiedener Sparten sowie<br />

zwischen Experten und Betroffenen eines Vorhabens nötig. Es darf nicht sein,<br />

dass eine UVP nur im stillen Expertenkämmerlein ausgeheckt wird. Die UVP soll<br />

ein Forum der Diskussion und Auseinanderstzung sein.<br />

Anliegen oder Alibi ? - Eine UVP kann dazu benutzt werden, dem Entscheidungsträger<br />

und den Betroffenen ein Vorhaben schmackhaft zu machen. Eine UVP kann,<br />

dank Umweltschutzkosmetik, auch dazu dienen, in schon übermässig belasteten<br />

Regionen zusätzliche Aktivitäten und weiteres Wachstum, somit auch weitere<br />

Umweltbelastungen, zu ermöglichen. Beides steht natürlich im Widerspruch zur<br />

Idee der UVP. Die UVP soll in möglichst objektiver Weise die Umweltsituation<br />

und -auswirkungen in die Entscheidungsbildung einbringen - zum Nutzen der Umwelt<br />

und der Gesundheit des Menschen.<br />

Was UVP nicht sein kann<br />

Allerheilmittel. - Eine UVP spielt sich innerhalb der geltenden Randbedingungen<br />

des Rechtes, der Wirtschaft, des Verhaltens etc. ab. Sie entscheidet nicht über<br />

ein Vorhaben, sie liefert nur Entscheidungs-Unterlagen. Dabei ist sie in ihren<br />

Möglichkeiten eingeschränkt, einerseits durch oft knappe, ihr zur Verfügung<br />

stehende Mittel, anderseits durch nur beschränkt vorhandene und verfügbare<br />

Expertise. Die Expertise ihrerseits muss sich mit ihrer begrenzten Einsicht in<br />

die Umweltzusammenhänge abfinden. - Es wäre also naiv zu glauben, infolge<br />

Durchführung von UVPs würden fortan keine umweltschädigenden Vorhaben mehr<br />

realisiert.<br />

Routinewerkzeug. - Der Begriff UVP steht <strong>für</strong> das Sammeln und Verarbeiten von<br />

Informationen zur Beurteilung der Umweltverträglichkeit eines Vorhabens, nicht<br />

<strong>für</strong> ein Rezept, wie das zu bewerkstelligen ist. Jede UVP kennt spezifische<br />

Randbedingungen, gesetzt durch die Art des Vorhabens, die beeinflusste Umwelt,<br />

den Vorhabens-Träger, die Bewilligungsinstanz, die betroffene Bevölkerung, die<br />

verfügbaren Experten etc. Entsprechend stellt jede UVP ein eigenständiges Unterfangen<br />

dar, das in keinem Fall nach routinemässigem Prozedere abgehandelt<br />

werden kann, sondern individuell auszugestalten ist.<br />

Oppositionsverhinderer. - Die beim Entscheid über ein Vorhaben nötigen Interessenabwägungen<br />

können Anlass zu Konflikten geben. Es wäre nun falsch, die Konfliktpunkte<br />

zu verstecken; sie sollen im Gegenteil sichtbar gemacht werden.<br />

Dadurch wird wohl Opposition erleichtert, doch auch Verständnis <strong>für</strong> die Begründung<br />

eines Entscheides geschaffen. UVP soll und kann Opposition nicht verhindern,<br />

hingegen kann sie den Umgang mit oppositionellen Auffassungen kultivieren.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!