Jahresbericht 1990 - Eawag-Empa Library
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N<br />
4-2<br />
Zur Zeit wird versucht, mit Hilfe spezifischer Antisera, die NTA-Monooxygenase in den bakteriellen<br />
Zellen immunologisch nachzuweisen, zu quantifizieren und damit auch Aussagen ,ber die Regulation biologisChen<br />
NTA-Abbauaktivität in natürlicher Umgebung auf der Ebene der Enzyme zu erhalten. Die Kombination<br />
aller Daten wird dazu beitragen, den Abbau von NTA in verschiedenen Systemen genauer und differenzierter<br />
beschreiben und voraussagen zu können als dies mit den bisherigen "black-box"-Modellen möglich<br />
ist.<br />
(M.Bally, T.Egli, T.Uetz)<br />
Literatur:<br />
Anderson, R.L., et.al., CRC CritiCal Rev. in Toxicol. 15 (1), 1-102 (1985)<br />
Bernhardt, H.P., et al., NTA - Studie über die aquatische Umweltverträglichkeit von Nitrilotriacetat.<br />
Verlag Heinz Richarz, St.Augustin, 1984<br />
Epstein, S.S.Int. J. Environ. Studies 2, 291-300 (1972)<br />
MCFeters, G.A., Wat. Res. 24 (7), 875-881 (<strong>1990</strong>)<br />
Wilberg E., Diss. ETH Nr. 9015, <strong>1990</strong><br />
4<br />
5<br />
1<br />
®<br />
Abb. 4.1<br />
Bakterienzellen wurden im Labor NTA-frei<br />
gezüchtet, so dass sie nicht befähigt sind<br />
NTA abzubauen. DanaCh wurden die Zellen<br />
innerhalb einer Membrandiffusionskammer<br />
im BelebtsChlammbecken einer Kläranlage<br />
® plaziert und so mit der dort vorherrschenden<br />
NTA-Konzentration in Kontakt gebraCht.<br />
Wie die ausgezogene Linie zeigt,<br />
beginnt sofort die Fähigkeit, NTA abzubauen<br />
(gemessen als spezifische Aktivims<br />
tät), anzusteigen, d.h. die Zellen beginnen,<br />
die für den Abbau von NTA notwendigen<br />
Enzyme zu bilden. Die Gesamtzahl der<br />
Bakterienzellen in der Membrandiffusionskammer<br />
bleibt hingegen mehr oder weniger<br />
`d konstant, wie die gestrichelte Linie zeigt.<br />
Dies ist ein wichtiger Hinweis darauf, . dass<br />
die Enzymbildung eine zentrale Rolle<br />
spielt bei der Regulation des NTA-Abbaus<br />
und dabei offenbar von grösserer Bedeutung<br />
ist als eine Regulation über die Vermehrung<br />
der Zellen.<br />
Der Einfluss von Schwermetallen auf Wachstum und Toxinproduktion von<br />
Microcystis aeruginosa<br />
Die Blaualge Microcystis aeruginosa kann als Sekundärmetabolite zyklische Heptapeptide (Mikrocystine)<br />
herstellen, die hepatotoxisch wirken. Weltweit sind Todesfälle von Tieren (Haustiere, Vögel, Fische)<br />
beobachtet worden, die solche toxischen Cyanobakterien bzw. ihre Toxine eingenommen haben. Da<br />
Massenentwicklungen (Blüten) von M. aeruginosa in eutrophen Gewässern regelmässig vorkommen, stellen<br />
sie potentielle Gefahrenherde dar. A ber nicht alle Stämme synthetisieren Mikrocystine und die Toxizität<br />
von Blüten kann erheblich variieren, oft von Tag zu Tag. Es ist bekannt, dass verschiedene natürliche Umweltfaktoren<br />
(Licht, Temperatur, pH, Nährstoffe) das WaChstum und die Toxinproduktion beeinflussen.<br />
Da Schwermetalle die Biosynthese gewisser zyklischer Peptidantibiotika (z.B. Gramicidin S, Mycobacillin)<br />
regulieren, haben wir in der vorliegenden Studie überprüft, ob sie eventuell ebenfalls die Mikrocy-