Jahresbericht 1990 - Eawag-Empa Library

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Rhein, Diepoldsau Rhein, Village Neuf Glatt, Rheinsfelden Thur, Andelfingen Probe Trinkwasser, Dübendorf (24.1.91) Trinkwasser, Stadt Zürich (23.1.91) Regenwasser, Dübendorf (31.10.90) Lago Cristallina (Tessiner Alpen) (31.7.90) Van-See, Oberfläache (Ost-Türkei) (16.6.90) 10 20 30 4-52 Tabelle 2 Resultate einiger Borbestimmungen Bor in µg/I 80 100 0 140 160 180 o_ Abb. 4.45 20 60 260 70 2 28
4-53 Einzelstoffbestimmung von aliphatischen, nichtionischen Tensiden Nichtionische, waschaktive Substanzen (Tenside) bilden zusammen mit den anionischen Tensiden das chemisChe Rückgrat der modernen Wasch-, Spül- und Reinigungsmittel. Die aromatisChen, nichtionischen Tenside (Nonylphenolpolyethoxylate) wurden in der Schweiz aufgrund ihrer fragwürdigen Umweltverträglichkeit in Textilwaschmitteln verboten und werden nur noch ausnahmsweise für andere Zwecke eingesetzt. Weit verbreitete nichtionische Tenside sind heute die aliphatischen Polyethoxylate, die auch als Fettalkoholpolyethoxylate bezeichnet werden können und die als gut umweltverträgliCh beurteilt werden. Ein Nachteil dieser Substanzgruppe liegt darin, dass bis anhin keine einzelstoffspezifischen Analysenmethoden zur Verfügung stehen, um diese Chemikalien in Abwasser- und Klärschlammproben nachzuweisen und quantitativ zu bestimmen. Die Beurteilung ihres Umweltverhaltens beruht deshalb weitgehend auf Untersuchungen im Laboratoriumsmaßstab. Um Feldstudien über das Verhalten der aliphatischen, nichtionischen Tenside in mechanisch-biologischen Kläranlagen ermöglichen, wurden chromatographisChe Methoden entwickelt, die eine qualitative und quantitative Bestimmung in Abwasser- und Klärschlamm zu ermögliChen sollen. Hierfür wurde einerseits die Chromatographie mit überkritischem Kohlendioxid (supercritical fluid chromatography) ausgetestet. Andererseits gestatteten neueste Fortschritte auf dem Gebiete der Kapillargaschromatographie eine verlässliChe Auftrennung dieser relativ hoCh siedenden Substanzen. Dank kurzen Trennkapillaren, temperaturbeständigen stationären Phasen und hohen Trägergasflussraten konnten Fettalkoholplyethoxylate mit Molmassen von mehr als 1000 Dalton Chromatographiert und durch Flammenionisationsdetektion bzw. Massenspektrometrie nachgewiesen werden (Abb. 4.46). Das Chromatogramm zeigt auf, dass dieses technische Tensid über einen sehr weiten Flüchtigkeitsbereich Komponenten enthält, die ebenfalls grosse Unterschiede in Molekülgrösse und Polarität aufweisen. Das abgebildete Chromatogramm zeigt zudem nur ein einzelnes, mögliChes nichtionisches Tensidprodukt mit etwa 40 Komponenten. Es muss angenommen werden, dass im kommunalen Abwasser mindestens 200 solche Verbindungen enthalten sind. Demzufolge müssen für die Analyse von Umweltproben die Selektivität und die Empfindlichkeit der Bestirrimungsmethodik noCh wesentliCh verbessert werden. (D. Scheidegger, W. Giger).
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EAWAG 27, Mai 1991 Jahresbericht 19
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