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52<br />
produktschutz<br />
produktschutz und<br />
Qualitätsmanagement<br />
Das K-Modell <strong>im</strong> Sicherheitsmanagement<br />
Bei der Diskussion der Profit-Sicherung für Unternehmen, die am Markt bleiben<br />
wollen, ist die Berücksichtigung des Themas Produkt- und Markenschutz<br />
unabdingbar. Produkt- und Markenpiraterie stellt in der globalisierten Welt<br />
besondere Anforderungen an den Markt. Da Deutschland über Lean Management,<br />
Out-Sourcing, Personalfluktuation und weltweite Kunden in den weltweiten<br />
Markt eingebunden ist, ist das Auftauchen eines Plagiates mehr als<br />
kritisch zu sehen.<br />
Besonders kritisch wird es, wenn<br />
der Entwicklungsvorsprung, den man<br />
braucht, um am Markt bestehen zu können,<br />
vorzeitig verspielt wird. Hier spielt<br />
der Kampf gegen Produktpiraterie eine<br />
wesentliche Rolle, die aber noch nicht<br />
alle für sich selbst wahrgenommen<br />
haben. Werden Anlagen nachgemacht,<br />
Ersatzteile unter falschem Namen verkauft,<br />
Entwicklungsunterlagen unberechtigt<br />
weitergegeben, ist ein Maß erreicht,<br />
bei dem etwas getan werden muss.<br />
Eigentlich betrifft das Problem jeden<br />
von uns. Ist das, was wir gekauft haben,<br />
auch das, was wir dachten zu kaufen.<br />
Wir bestellen <strong>im</strong> Internet und erwarten<br />
alles wie bisher zu erhalten? Von Werthaltigkeit<br />
können wir auch reden, wenn<br />
das Produkt billigst gekauft wurde und<br />
schneller defekt ist oder geringere Wirkung<br />
zeigt. Was haben wir erwartet. Wir<br />
wollen günstiger einkaufen, aber die Produktion<br />
und da<strong>mit</strong> das Produkt soll so<br />
hochwertig wie zuvor sein. Wie soll das<br />
gehen. Haben die Produzenten demnach<br />
einen <strong>im</strong>mensen Gewinn. Wer glaubt<br />
das denn noch wirklich.<br />
Prof. Dr.-Ing. habil. Klaus Krämer<br />
Hochschule Rosenhe<strong>im</strong><br />
Bereich Fertigungsautomatisierung<br />
Hochschulstraße 1<br />
83024 Rosenhe<strong>im</strong><br />
www.fh-rosenhe<strong>im</strong>.de<br />
ident 4/12<br />
Also runter <strong>mit</strong> der Qualität und nur noch<br />
das, was wir brauchen? Dann haben wir<br />
ja kein Problem. Doch, wenn wir weiter<br />
exportieren und produzieren wollen<br />
in Deutschland. Denn hier können<br />
wir uns nur durch Mehrwert und Qualität<br />
der Produkte am Markt halten. Das<br />
heißt, wir müssen uns <strong>mit</strong> dem Schutz<br />
unseres Produktes gegen Nachahmer,<br />
Fälscher und Betrüger beschäftigen und<br />
dagegen wehren, wie auch gegen das<br />
wieder in den Verkehr bringen verschlissener<br />
oder fehlerhafter Waren oder auch<br />
die Gewährleistung gegenüber Waren,<br />
die wir gar nicht hergestellt haben. Zahlen<br />
nochmals in Erinnerung: Ca. 6.4 Mrd.<br />
Umsatzverlust jährlich geschätzt für den<br />
deutschen Maschinen- und Anlagenbau,<br />
geschätzte 1 Million gefälschte Elektronikkomponenten<br />
in Kriegsschiffen und<br />
Militärflugzeugen der USA (VDI nachrichten<br />
23.12.11), 75% der befragten Unternehmen<br />
<strong>im</strong> Chemie- und Pharmabereich<br />
waren schon einmal von Produkt- und<br />
Markenpiraterie betroffen(CHEManager<br />
21-22/2011). Das nur als aktueller Auszug<br />
der Meldungen rund um Fälschungen.<br />
Hier liegt also kein Bagatellfall oder<br />
auch keine Ausnahme vor, hier muss<br />
man <strong>mit</strong> der Regel rechnen.<br />
Systematik und Management<br />
Was ist zu tun, unsere Produkte gegen<br />
den Durchgriff Dritter auf dem Markt<br />
zu schützen, ist die Frage. Erst einmal<br />
dürfen wir nicht mehr <strong>im</strong> Verborgenen<br />
agieren, da es uns alle angeht. Die Plagiatoffensive<br />
der Bundesregierung hat das<br />
Thema 2008 salonfähig gemacht, nur leider<br />
zu kurz investiert. Die Plagiatoffensive<br />
kam noch rechtzeitig und hat das<br />
Thema Produkt- und Markenschutz kurzzeitig<br />
in den Vordergrund gebracht. Doch<br />
das Thema war und ist kein Selbstläufer,<br />
wie es sich die öffentlichen Stellen dachten.<br />
Ein Anstoß und es läuft <strong>–</strong> so geht<br />
es nicht. Auch hier muss man nachhaltig<br />
arbeiten und weiter investieren! Nach<br />
den ersten Blüten der Arbeiten rund um<br />
das Thema <strong>mit</strong> 10 Projekten wurde die<br />
Förderung nicht fortgeführt. Da<strong>mit</strong> sind<br />
die Projekte jetzt spätestens 2011 ausgelaufen<br />
und es gab noch keine Folgeinitiative.<br />
Zur Freude der Hersteller und<br />
Inverkehrbringer der Plagiate. Leider<br />
können die Firmen in diesem Bereich<br />
nicht so investieren, wie in der reinen<br />
Produktion und die Institute werden ohne<br />
Förderung nicht weiter agieren.<br />
Es ist wieder ruhiger geworden, man<br />
arbeitet wieder für sich in den Firmen.<br />
Über Produktschutz wird zwischenzeitlich<br />
weniger berichtet. Das war aber zu erwarten,<br />
seitdem die Förderung des Themas