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Einzigartig – Handheld mit Display im Querformat

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60<br />

rfid technologie<br />

Entwicklung von<br />

Modularen In-Mould<br />

Transpondern (M.I.T)<br />

Langlebige RFID Kennzeichnung von Behältern<br />

Seit Anfang 2010 hat die ID-SYSTEC GMBH <strong>mit</strong> mehreren<br />

Partnern aus Industrie und For-schung an dem <strong>im</strong> Rahmen des<br />

Zentralen Innovationsprogramms für den Mittelstand (ZIM) vom<br />

Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi)<br />

geförderten Projekt „Entwicklung von Modularen In-Mould<br />

Transpondern (M.I.T)“ gearbeitet. Dabei entwickelten sie einen<br />

RFID-Transponder, der ohne mechanische Verbindung zwischen Chip-Modul und Antenne auskommt und komplett<br />

in Spritzgussbehälter eingegossen werden kann. Das Projekt wurde Ende Oktober erfolgreich abgeschlossen. Eine<br />

Markteinführung ist voraussichtlich Mitte 2012 zu erwarten.<br />

Klebeetiketten für die langfristige Kennzeichnung<br />

von Kunststoffbehältern zu<br />

nutzen, ist <strong>mit</strong> Schwierigkeiten verbunden.<br />

Denn die Lebensdauer eines Etiketts<br />

entspricht nicht unbedingt der Lebensdauer<br />

eines Behälters. Je nach Einsatzgebiet<br />

werden Behälter häufig gewaschen,<br />

beispielsweise in der Fleischindustrie,<br />

wo ein Reinigen und Sterilisieren nach<br />

jedem Durchlauf nötig ist. Deshalb lag<br />

der Gedanke nahe, ein Etikett zu entwickeln,<br />

das bereits be<strong>im</strong> Herstellungsprozess<br />

über das Spritzgussverfahren in den<br />

Behälter eingebunden wird.<br />

Ziel dieses Projekts war es nun, ein Etikett<br />

zu entwickeln, das nicht nur komplett<br />

in den Spritzgussbehälter eingegossen<br />

werden kann, sondern auch einen RFID-<br />

Transponder enthält. Dabei bedruckte<br />

man <strong>im</strong> ersten Schritt die aus Polyolefinpolymer<br />

bestehenden In-Mould Label.<br />

Anschließend entwickelten die Experten<br />

einen Transponder, indem eine Antenne<br />

sowie ein Chip-Modul zur Ankopplung<br />

auf das Label auf-gebracht wurden. Hier<br />

nutzten sie, <strong>im</strong> Gegensatz zu den sonst<br />

üblichen Ätzverfahren, eine gedruckte<br />

Antenne aus einer Silberleitplaste.<br />

Wegen der kapazitiven und induktiven<br />

Dr. Rüdiger Dreckschmidt<br />

ID-SYSTEC GMBH<br />

Saalestraße 1<br />

24539 Neumünster<br />

www.id-systec.de<br />

ident 4/12<br />

Kopplung ist ein ohmscher Kontakt nicht<br />

zwangsläufig erforderlich. Das vereinfacht<br />

vor allem auch die Montagetechnik<br />

<strong>im</strong> hochvolumigen Rolle-zu-Rolle-Verfahren.<br />

Hier sind die Toleranzen so groß,<br />

dass die Module sogar von Hand aufgebracht<br />

werden können. Be<strong>im</strong> Einspritzen<br />

wird das so produzierte RFID-Label <strong>mit</strong> in<br />

die Spritzgussform gelegt und dort elektrostatisch<br />

oder per Vakuum fixiert. Erst<br />

dann wird der Kunststoff eingespritzt. So<br />

erhält man eine vollkommen glatte Oberfläche<br />

und das Etikett wird zum Bestandteil<br />

des Behälters. Dadurch ist der so<br />

hergestellte Behälter nicht nur leichter<br />

zu reinigen und das Etikett wird absolut<br />

manipulationssicher, sondern auch der<br />

Behälter bleibt über seinen gesamten<br />

Lebensweg eindeutig identifizierbar.<br />

Hauptaktivitäten dieser Transponder<br />

zielen auf den Einsatz in größeren<br />

Spritzgussteilen ab, insbesondere in<br />

Kunststoffkisten für Mehrweg-Behältersysteme<br />

in den Bereichen Lager und<br />

Logistik. Vor allem aber sollen die Modularen<br />

In-Mould Transponder ihre Anwendung<br />

in der Frischwarenlogistik oder für<br />

Fleischtransporte finden, weil die dort<br />

verwendeten Ladungsträger strengen<br />

Reinigungsprozessen unterzogen werden<br />

und normale Tags dabei beschädigt<br />

werden könnten. Darüber hinaus wird<br />

aber auch der Bereich Automotive adressiert,<br />

zum Beispiel für das Kennzeichnen<br />

von Armaturenbrettern <strong>im</strong> Produktionsprozess<br />

oder um Informationen über den<br />

erforderlichen Recyclingprozess hinaus<br />

nach dem Verschrotten zu hinterlegen.<br />

Chipkarten sind ein etwas speziellerer<br />

Anwendungsbereich für die <strong>im</strong> Projekt<br />

angestrebte Technologie, der besonders<br />

deshalb interessant ist, weil das Material<br />

Polypropylen in dieser Form noch nicht<br />

eingesetzt wurde.<br />

Die Möglichkeiten in der Spritzgusstechnologie<br />

scheinen schier endlos.<br />

Kaum eine Form des Kunststoffartikels<br />

stellt sich als unmöglich dar. Dank einer<br />

Vielzahl von vielfältigen und innovativen<br />

Verfahrensvarianten können die unterschiedlichsten<br />

Anforderungen der einzelnen<br />

Anwenderbranchen abgedeckt<br />

werden. Dementsprechend groß ist<br />

das Potenzial, das den spritzgegossenen<br />

Pack<strong>mit</strong>teln prognostiziert wird.<br />

Aus dieser durchaus positiven Marktentwicklung<br />

profitieren die Partner des<br />

Forschungsprojekts.<br />

In Zusammenarbeit <strong>mit</strong> den industriellen<br />

Partnern PAV Card, Melzer Maschinenbau,<br />

Design- und Sieb-druck Freudenberg<br />

und ID-SYSTEC GMBH wurde die<br />

Verarbeitung von RFID-Transpondern<br />

seit Anfang des Jahres 2010 für spritzgegossene<br />

Pack<strong>mit</strong>tel fit gemacht. Als<br />

Forschungspartner unterstützen das Institut<br />

für Polymertechnologie e.V. sowie<br />

das Frauenhofer-Institut für Siliziumtechnologie<br />

ISIT den Verbund.<br />

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