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Finanzierung | <strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>2013</strong><br />
Assetklasse Distressed Real Estate im deutschen<br />
Immobilienmarkt angekommen<br />
Ernst&Young Studie:<br />
Der deutsche Markt für Problemimmobilien und<br />
-kredite<br />
Signifikanter Zuwachs der Distressed-Real-<br />
Estate-Transaktionen im Jahr <strong>2013</strong> erwartet /<br />
Vertragsbrüche bis zu 20 Prozent der gewerblichen<br />
Immobilienfinanzierungen / Büroimmobilien<br />
im Fokus von Distressed Real Estate/ Bereitschaft<br />
zum Kapitalverzicht bei Banken / Insolvenz als möglicher<br />
Restrukturierungsansatz<br />
Quelle: © djama - Fotolia.com<br />
Rund 70 Prozent, also die klare Mehrheit der Studienteilnehmer<br />
gehen davon aus, dass die Zahl der<br />
Transaktionen im Distressed-Real-Estate-Bereich um<br />
10 bis 50 Prozent ansteigen wird. Dies zeigt eine<br />
Studie der Ernst & Young Real Estate GmbH und<br />
KÜBLER (Rechtsanwälte, Insolvenzverwalter, Wirtschaftsprüfer,<br />
Steuerberater). 50 deutsche und internationale<br />
Marktteilnehmer, die aus immobilien- und<br />
finanzwirtschaftlicher Perspektive mit dem Themenkreis<br />
„Distressed Real Estate“ befasst sind, haben<br />
sich an der Umfrage beteiligt. „Obwohl der deutsche<br />
Markt bisher weitestgehend davon verschont<br />
geblieben ist, ist Distressed Real Estate kein Nischenthema<br />
mehr“, sagt Michael Janetschek, Partner bei<br />
der Ernst & Young Real Estate GmbH und einer der<br />
Autoren der Studie. Circa 40 Prozent der Befragten<br />
erwarten, dass der Anteil der Covenant Breaches<br />
(Vertragsbrüche) bei gewerblichen Immobilienfinanzierungen<br />
bis zu 20 Prozent betragen wird. Zu hohe<br />
Finanzierungsquoten, sinkende Marktwerte der Immobilien<br />
und eine verbesserungswürdige Qualität<br />
im Asset Management sind die Hauptgründe für diese<br />
Vertragsbrüche in Deutschland. Auch wenn die<br />
Situation nicht mit der in den USA vergleichbar sei,<br />
so Janetschek, würden Distressed-Real-Estate-Transaktionen<br />
doch eine immer größere Rolle spielen.<br />
„Als Gründe sehen wir den zunehmenden regulatorischen<br />
Druck seitens der Gesetzgeber und eine<br />
gleichzeitige, wenn auch langsame Annäherung der<br />
Preisvorstellung von Anbietern und Nachfragern.“<br />
Deutlicher Anstieg der Transaktionen erst <strong>2013</strong><br />
Mehr als die Hälfte der zur Jahresmitte 2012 Befragten<br />
erwartet vermehrte Distressed-Real-Estate-<br />
Transaktionen erst ab <strong>2013</strong>. „Eine genaue Prognose<br />
scheint den Teilnehmern der Studie aufgrund der<br />
vielen, aktuell in der Praxis vorgenommenen kurzfristigen<br />
Kreditprolongationen schwergefallen zu<br />
sein“, so Dr. Thilo Hild, Rechtsanwalt, Insolvenzverwalter<br />
und Partner bei KÜBLER und ebenfalls Autor<br />
der Studie. Es könne sogar noch bis 2014 dauern,<br />
bis sich der Markt richtig entwickeln kann. Bei<br />
den Transaktionen, die stattfinden werden, gehen<br />
rund drei Viertel der Teilnehmer davon aus, dass der<br />
Markt in den kommenden Jahren vor allem aus dem<br />
Erwerb notleidender Immobilienfinanzierungen<br />
bestehen wird. „Auch Verkäufe aus der Insolvenz<br />
werden zunehmend eine Rolle spielen, da sie eine<br />
praktikable Lösungsalternative für die Gläubiger<br />
darstellen“, ergänzt der Insolvenzexperte Hild.<br />
Büroimmobilien im Fokus<br />
Fast 90 Prozent der Befragten sehen den zukünftigen<br />
Schwerpunkt des Marktes für Distressed Real<br />
Estate bei Büroimmobilien. Wohnimmobilien gelten<br />
immer noch als sicherer Hafen. Dementsprechend<br />
rechnen die Studienteilnehmer bei Wohnimmobili-<br />
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