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<strong>IMMOBILIEN</strong> <strong>2013</strong> | Finanzierung<br />
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Quelle: © 21051968 - Fotolia.com<br />
en auch weiterhin mit steigenden Preisen, während<br />
bei Büro-, Logistik- und Hotelimmobilien fallende<br />
oder zumindest stagnierende Preise prognostiziert<br />
werden. „Mit Blick auf die derzeitige wirtschaftliche<br />
Entwicklung und die demografische Situation<br />
wird der regionale Schwerpunkt des Distressed-Real-Estate-Marktes<br />
wahrscheinlich insbesondere im<br />
Osten und im hohen Norden der Republik liegen“,<br />
erläutert Janetschek. Drei Viertel der Befragten würden<br />
dies so erwarten. Als Akteure auf dem Markt<br />
werden den Befragten zufolge vor allem opportunistische<br />
Investoren wie internationale Opportunity-<br />
und Private-Equity-Fonds sowie Family Offices<br />
erwartet. „Während sich das Angebot notleidender<br />
Immobilien und der dahinter liegenden Kredite ausweiten<br />
wird, werden auch immer mehr potenzielle<br />
Nachfrager die attraktiven Renditemöglichkeit entdecken“,<br />
so Janetschek weiter. <strong>Das</strong> Verständnis für<br />
dieses Marktsegment und die damit verbundenen<br />
Chancen und Risiken müsste sich jedoch weiter vertiefen.<br />
Gläubiger halten noch still<br />
Im Vorfeld von Distressed-Real-Estate-Transaktionen<br />
suchen nach Auffassung der Befragten fast alle Finanzierer<br />
nach möglichst einfachen Lösungsansätzen,<br />
wie beispielsweise einem Entgegenkommen in<br />
Form von vorläufigen Verzichtserklärungen, Stillhaltevereinbarungen<br />
oder einer klassischen Nachbesicherung.<br />
Rund drei Viertel der Studienteilnehmer<br />
sehen einen weiteren Lösungsansatz in restriktiveren<br />
Reportingvorgaben. „Grundsätzlich wünschen sich<br />
die Gläubiger vor allem mehr Transparenz und möglichst<br />
einfach umzusetzende und kostenschonende<br />
Maßnahmen von ihren Schuldnern“, fasst Achim<br />
Langrehr, Partner in der Transaktionsberatung bei<br />
der Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
und ebenfalls Mitverfasser der Studie, zusammen.<br />
Die Zwangsverwaltung ist für nur vier Prozent<br />
der Befragten eine gängige Lösung der Probleme.<br />
Die Bereitschaft der Banken zu Kapitalverzicht wird<br />
im Gegenzug höher eingeschätzt. Mehr als die Hälfte<br />
der Befragten sieht eine wachsende Akzeptanz,<br />
Abschläge von 0 bis 20 Prozent auf den Forderungsbetrag<br />
in Kauf zu nehmen. “Vielfach sind über SPV-<br />
Strukturen „Non-recourse“-Finanzierungen, also Finanzierungen,<br />
bei denen der Gläubiger nur auf die<br />
Immobilie, nicht aber auf das Vermögen des Schuldners<br />
zurückgreifen kann, vereinbart worden“, so<br />
Langrehr weiter. Außerdem sei häufig ein externes<br />
Asset Management tätig. Vor diesem Hintergrund<br />
haben sich für die Finanzierer die Anforderungen<br />
an den Umgang mit den Kreditengagements in den<br />
vergangenen Jahren verändert.<br />
Autor: Ernst & Young AG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft