09.06.2012 Aufrufe

Pflege bei Lungenerkrankungen

Pflege bei Lungenerkrankungen

Pflege bei Lungenerkrankungen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Während des Atemtrainings sollten die Atemwege frei von zähem Sekret sein. Dies ist der Grund, warum vor<br />

Trainingsbeginn häufig noch eine Inhalation durchgeführt wird. Bei SMI-Trainer erhält Pat. eine Nasenklemme<br />

damit Pat ausschließlich durch Mundstück einatmet. Durch das tiefe, ruhige Einatmen gelangt die Ausatemluft<br />

gleichmäßig in alle Lungenabschnitte und verhindert Atelektasenbildung. Das Anhalten der Atemluft für ca. 2-3<br />

Sek. verstärkt Effekt. Atemtraining beginnt bereits präoperativ, da das Erlernen neuer Techniken nach Op´s<br />

schwerer fällt.<br />

Durchführung am Beispiel eines flow orientierten Gerätes mit einem Ball:<br />

Im Sitzen oder mit hochgelagerten Oberkörper üben; Nasenklemme aufsetzen; Ausatmen<br />

Mundstück mit den Lippen dicht umschließen; langsam und gleichmäßig einatmen, der Ball steigt auf<br />

(Markierung beachten); den Ball mindestens 2-3 Sekunden in der Schwebe halten<br />

Luft kurz anhalten; Gerät absetzen; Langsam ausatmen<br />

Fehler ergeben sich meist aus unzureichender Anleitung und Kontrolle.<br />

Das Giebelrohr wird aufgrund seiner Kontraindikationen sowie Risiken mittlerweile kaum noch angewendet.<br />

Atemunterstützende Lagerungen, Dehnlagerungen, Drainagelagerungen Sinn und<br />

Zweck<br />

Regelmäßige Umlagerung: Längeres Liegen ohne Lageveränderung – verminderte Belüftung in den jeweils<br />

unteren Lungenabschnitten – sammelt sich Sekret an – schwer zum abhusten bzw. gar nicht möglich – deshalb<br />

lagert man bettlägerige Pat regelmäßig um bzw. fordert mobile Pat. dazu auf, so oft wie möglich aufzustehen.<br />

OK-Hochlagerung: Pat kann im Sitzen leichter u tiefer durchatmen u effektiver abhusten als im Liegen. OK-<br />

Hochlagerung sollte jedoch nur im Wechsel mit anderen Lagerungen erfolgen, da die unteren Lungenabschnitte<br />

sonst ununterbrochen schlecht belüftet wären u die Gefahr eines Deku im Gesäß-Steiß-Bereich bestünde<br />

(Ausnahmen: Pat. mit starker Luftnot)<br />

Zur zusätzlichen Erleichterung werden Arme bds. auf Kissen hochgelagert. Dies mildert das Gewicht der<br />

Schultern auf den Brustkorb u unterstützt die Atemhilfsmuskulatur. Knierolle trägt zur Entspannung der<br />

Bauchdecke <strong>bei</strong> u damit zur Erleichterung der Atmung. Allerdings verleitet sie den Pat auch zur Immobilität u<br />

sollte daher im Sinne der Kontrakturprophylaxe nicht routinemäßig angewendet werden.<br />

VATI-Lagerungen:<br />

Es werden best Lungenabschnitte durch Hohllagerung des Brustkorbes gedehnt u dadurch besser belüftet:<br />

V-Lagerung: Belüftung der unteren Lungenabschnitte; 2 Kissen hinter Pat, dass ein „V“ entsteht. Die Spitze des<br />

V befindet sich unter Sakralbereich (deshalb nicht <strong>bei</strong> Dekugefahr). Kopf wird mit einem Kissen gestützt. In dieser<br />

Position liegen Hals u Wirbelsäule frei. Durch V-Lagerung werden unteren Lungenabschnitte gedehnt u die<br />

Atmung der seitl. Thoraxbereiche gefördert.<br />

A-Lagerung: Zur Belüftung der oberen Lungenabschnitte; nach OP´s am Thorax zur Entlastung der Wunde.<br />

T- und I-Lagerung: Belüftung aller Lungenabschnitte; I-Lagerung <strong>bei</strong> sehr schmalen Patienten; Dehnung des<br />

gesamten Brustkorbes. <strong>bei</strong> I-Lagerung wird ein ineinander gestülptes, nicht zu prall gefülltes Kissen über weiche<br />

Rolle längs unter die Wirbelsäule gelegt. Kopfkissen wird so platziert, dass es mit der Rolle an „I“ erinnert.<br />

Dehnlagerungen:<br />

Bewirken durch bessere Lungenentfaltung eie Vergrößerung der Atemfläche, wodurch Atmung erleichtert wird.<br />

Außerdem unterstützen sie Beweglichkeit des Brustkorbes. v.a. <strong>bei</strong> chron <strong>Lungenerkrankungen</strong> wie chronischobstruktive<br />

Bronchitis oder Lungenemphysem Drehdehnlage; Halbmondlage<br />

Pat sollte diese Lagerungen erlernen, um sie dann regelmäßig selbstständig ausführen zu können.<br />

Kutschersitz:<br />

Vergrößert Atemfläche durch Dehnung des Brustkorbes, so dass besonders tiefes Durchatmen möglich ist. Bringt<br />

Erleichterung <strong>bei</strong> Atemnot u begünstigt tiefes Atmen vor dem Abhusten. Soll der Pat seine Atmung besser<br />

spüren, legt <strong>Pflege</strong>kraft ihre Hand auf seine Flanken.<br />

Das Krankheitsbild des Tuberkulose und ihre pflegerischen Schwerpunkte<br />

Tuberkulose (Schwindsucht):<br />

Weltweit verbreitete, bakt. Infektionskrankheit mit chronVerlauf. Meist in Atmungsorganen lokalisiert, jedoch Befall<br />

aller Organe möglich. Besonders gefährdet: Ältere, Alkoholkranke u Abwehrgeschwächte (z.B. HIV-Pat.)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!