Wieder mit Gewinnspiel! - think
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<strong>think</strong> (FH-)News<br />
Lieferanten für die erste umzustellende<br />
Montagelinie anwesend waren. Dort wurde<br />
über das Thema Konsignationslager<br />
gesprochen und das Gesamtkonzept vorgestellt.<br />
<strong>think</strong>: Dies alles bedeutet doch einen<br />
erheblichen Zeitaufwand, oder?<br />
Prof. Schröder: Man kann sehr viel<br />
machen, aber man braucht auch seinen<br />
Freiraum. Ich mache das, weil ich mir von<br />
Anfang an vorgenommen habe, dass ich<br />
nicht nach fünf Jahren vor den Studenten<br />
stehe und sagen muss: "Früher war das<br />
mal so". Ich habe das sehr beherzt umgesetzt<br />
und dann eine ganze Reihe von Projekte<br />
nebeneinander bearbeitet. Dabei<br />
geht dann schon sehr viel Zeit drauf. Vor<br />
zwei Jahren habe ich dann aber den Entschluss<br />
gefasst, dass zumindest die<br />
Wochenenden tabu sind.<br />
<strong>think</strong>: Die Projektwochen, wie zum Beispiel<br />
bei Valeo sind doch auch so eine Art<br />
Visitenkarte für Sie. Haben Sie keine Angst,<br />
dass da mal so richtig was schief gehen<br />
könnte?<br />
Prof. Schröder: Zum einen lasse ich die<br />
Studenten die Projekte nicht völlig alleine<br />
durchführen, sondern helfe, wenn es einmal<br />
nicht mehr weitergeht und spreche die<br />
Ergebnisse <strong>mit</strong> ihnen durch. Zum anderen<br />
habe ich auch ein sehr großes Vertrauen in<br />
die Studenten. Die Erfahrung zeigt, dass<br />
sie in einer solchen Woche, in der sie ja<br />
auch unter erheblichem Zeit- und auch Leistungsdruck<br />
stehen, hervorragende Arbeit<br />
leisten. Ich habe nun schon neun oder<br />
zehn Projektwochen dieser Art durchgeführt<br />
und es hat noch keinen Fall gegeben,<br />
in dem die Erwartungen, die ich vorher<br />
hatte, nicht erfüllt worden wären.<br />
<strong>think</strong>: Ist Logistik eine Männerdomäne?<br />
Wie sehen Sie Frauen in der Logistik?<br />
Prof. Schröder: Immer häufiger begegne<br />
ich Frauen im Logistikbereich in führenden<br />
Positionen. Vor allem was planende und<br />
konzeptionelle Aufgaben betrifft. Wenn<br />
man alles betrachtet, was die Logistik heute<br />
umfasst, stellt man fest, dass der Anteil<br />
an Frauen und Männern durchaus ausgeglichen<br />
ist.<br />
<strong>think</strong>: Wie sehen Ihrer Meinung nach die<br />
Zukunftsperspektiven der Logistik-Branche<br />
im In- und Ausland aus?<br />
Prof. Schröder: Die Logistik bekommt<br />
eine immer größere Bedeutung. Das Thema<br />
Supply Chain Management wird in<br />
Zusammenhang <strong>mit</strong> den neuen Informations-<br />
und Kommunikationstechnologien<br />
immer wichtiger für die Unternehmen. Es<br />
gibt noch sehr große Potenziale, bei der<br />
Einsparung von Lager- und Transportzeiten.<br />
Eine Cola-Dose braucht z. B. insgesamt<br />
ein Jahr, bis sie vom Rohstoff fertig<br />
im Regal steht. Wenn wir in der Lage sein<br />
werden, derart große Netzwerke und<br />
Datenmengen zu beherrschen, die notwendig<br />
sind, um die gesamte Kette abzubilden,<br />
dann eröffnen sich enorme Einsparmöglichkeiten<br />
in diesem Bereich. Leider<br />
sind unsere heutigen Systeme zu komplex<br />
und undurchschaubar geworden. Es<br />
sind immer mehr Aufgaben in die Systeme<br />
integriert worden. Jeder Sonderfall muss<br />
berücksichtigt werden und da<strong>mit</strong> ist die<br />
Transparenz verloren gegangen. Meine<br />
Philosophie ist, Komplexität aus den<br />
Systemen herauszunehmen. Dabei spielt<br />
das Thema visuelles Management eine<br />
große Rolle. Ich habe die Erfahrung<br />
gemacht, dass Mitarbeiter diese Ideen<br />
sehr gerne annehmen. Sie sehen plötzlich<br />
wieder, warum etwas so läuft wie es läuft<br />
und Fehler werden außerdem stark reduziert.<br />
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