Oemer 2000 OIN_Bd_6.pdf - ÖIN
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Im Transformationsmodell wird das übergeordnete Entwicklungsziel<br />
mit dem Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung<br />
von Gesellschaft und Wirtschaft bestimmt (Phase 1).<br />
Es bildet den breiten Rahmen, in welchen die Leitplanken-<br />
Konzeption eingebettet wird. In Phase 2 wird das Hauptaugenmerk<br />
auf die ökologischen Grundlagen einer nachhaltigen<br />
Entwicklung gelegt. Das Ziel Erhaltung der ökologischen<br />
Lebens- und Funktionsprinzipien ist die fundamentale<br />
Ausgangsposition für die Definition von ökologischen<br />
Leitplanken. In Phase 3 wird die Verbindung zwischen<br />
den Bereichen Ökologie und Gesellschaft geschaffen,<br />
indem die Gewährleistung einer Koevolution von Naturund<br />
Humansystem im Sinne einer gemeinsamen dauerhaften<br />
Weiterentwicklung als Ziel formuliert wird. Die<br />
Phase 4 des Modells, die Transformation ökologischer<br />
Lebens- und Funktionsprinzipien in gesellschaftliche Zielvorstellungen<br />
und Werthaltungen, bildet den zentralen<br />
Kern des EST-Modells. Dabei werden mittels systemtheoretischer<br />
Analyse die Charakteristika der natürlichen<br />
Lebens- und Funktionsprinzipien ermittelt und daraus<br />
jene gesellschaftlichen Herausforderungen abgeleitet, die<br />
zum einen auf die Erhaltung dieser ökologischen Voraussetzungen<br />
und zum anderen auf die Förderung einer<br />
nachhaltigen Entwicklung abzielen.<br />
Mit der Phase 4 ist die Konzeption des Leitplanken-Transformationsmodells<br />
abgeschlossen. Phase 5 leitet mit der<br />
Entwicklung von Leitbildern und Leitzielen die Umsetzung<br />
des Modells ein, die auf regionaler Ebene unter Berücksichtigung<br />
von spezifischen Besonderheiten erfolgen<br />
muss. Aus den entworfenen Leitbildern folgt schließlich<br />
in Phase 6 die Entwicklung und Implementierung von<br />
Maßnahmen in allen handlungsbefähigten Humansyste-<br />
Transformationsmodell<br />
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men, die der Realisierung der Leitziele dienen. Wird<br />
auch diese letzte Phase erfolgreich erarbeitet, so wurde<br />
damit ein bedeutender Beitrag zur Erreichung des übergeordneten<br />
Zieles einer Nachhaltigen Entwicklung von<br />
Gesellschaft und Wirtschaft (Phase 1) geleistet.<br />
Es muss ausdrücklich betont werden, dass das EST-<br />
Modell ein Arbeitsprogramm darstellt, das nie fertig abgearbeitet<br />
sein kann. Selbst wenn die Phase 6 erreicht<br />
ist und sich eine Region auf diverse Maßnahmen geeinigt,<br />
sie beschlossen und umgesetzt hat, so ist das Modell<br />
damit nicht fertig abgearbeitet. Es ist mit dem ersten<br />
Durchlaufen der sechs Phasen lediglich ein Arbeitsprogramm<br />
zur Umsetzung ökologischer Leitplanken initiiert<br />
worden, das ständig weitergeführt werden muss. Das<br />
Transformationsmodell weist also einen starken Prozesscharakter<br />
auf.<br />
Das ökologisch-gesellschaftliche Transformationsmodell<br />
ist in 2 Teile und 6 Phasen gegliedert:<br />
Inhaltliche Konzeption ökologischer<br />
Leitplanken:<br />
Phase 1: Nachhaltige Entwicklung von Gesellschaft und<br />
Wirtschaft wird als Leitbild für die gesamte Modellentwicklung<br />
festgelegt.<br />
Phase 2: Die Erhaltung der natürlichen Lebens- und Funktionsprinzipien<br />
stellt das oberste Ziel für die Definition<br />
eines Konzeptes ökologischer Leitplanken<br />
dar.<br />
Phase 3: Die Gewährleistung der Koevolution von Natursystem<br />
und Humansystem bringt die Forderung nach<br />
einer langfristigen, dauerhaften gemeinsamen<br />
Weiterentwicklung von Mensch und Natur zum<br />
Ausdruck.