„Die Stadt gehört uns!“
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„Die Stadt gehört uns!“
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www.GLVerlag.de GL KOMPAKT Nr. 01<br />
40<br />
Serie: Wir in Europa - Europa für <strong>uns</strong><br />
Europa? Das braucht doch kein Mensch, oder?<br />
Norm-Gurken, Energiesparlampen, E10-Kraftstoff, Schuldenstaaten<br />
und eine undurchschaubare Währungskrise - wenn es dieser Tage<br />
etwas „Neues aus Europa<strong>“</strong> gibt, sind es Hiobsbotschaften oder<br />
neue Regeln. Und mehr denn je fragt man sich:<br />
Brauchen wir Europa?<br />
Ist Europa gescheitert?<br />
Was haben wir in Deutschland, in<br />
Bergisch gladbach, davon?<br />
In den kommenden Ausgaben laden wir Sie, <strong>uns</strong>ere verehrten Leser, ein, gemeinsam mit <strong>uns</strong> einen Blick auf<br />
Europapolitik, <strong>uns</strong>ere Vertreter im Europäischen Parlament und die Chancen der aktuellen Krise zu werfen.<br />
Machen Sie sich ihr eigenes Bild, ob und warum Europapolitik wichtig ist, ja vielleicht sogar interessant sein kann.<br />
Europa im Fokus:<br />
Dunkle, stürmische Zeiten<br />
oder große Chance?<br />
Im gespräch: Herbert Reul vertritt den Rheinisch-Bergischen Kreis im Europäischen Parlament<br />
„Jetzt endlich die verdiente Aufmerksamkeit<strong>“</strong><br />
Für den Rheinisch-<br />
Bergischen Kreis<br />
sitzt Herbert Reul<br />
im Europäischen<br />
Parlament in<br />
Straßburg.<br />
Der Christdemokrat<br />
ist dort Mitglied<br />
der EVP-Fraktion -<br />
einer Bündnispartei<br />
auf europäischer<br />
Ebene, gebildet von christlichdemokratischen<br />
sowie konservativ-bürgerlichen<br />
Parteien aus<br />
den EU-Ländern.<br />
754 Abgeordnete sitzen im Europäischen<br />
Parlament in Straßburg und<br />
vertreten die 27 Mitgliedstaaten mit<br />
502 Millionen Menschen. 99 Abgeordnete<br />
kommen aus Deutschland.<br />
Ein Abgeordneter aus dem Rheinisch-<br />
Bergischen Kreis: Herbert Reul.<br />
seit 2004 ist er Europa-Parlamentarier,<br />
seit 2009 Vorsitzender des Ausschusses<br />
für Industrie, Forschung und Energie.<br />
Doch wenn dieser Tage das Wort „Europa<strong>“</strong><br />
zu hören ist, dann meist mit dem<br />
Anhängsel „Krise<strong>“</strong>. Die Europa-Krise. Ein<br />
Wort, dass Herbert Reul zwar oft, dafür<br />
aber umso weniger gerne hört. „Jetzt hat<br />
Europapolitik endlich die verdiente Aufmerksamkeit.<br />
Das ist eine riesige Chance.<br />
Die aktuelle Situation hat Wind ins Spiel<br />
gebracht, die Leute schauen und hören<br />
nun genauer hin.<strong>“</strong> Meist jedoch nur auf<br />
die Finanz- und Wirtschaftspolitik, oft mit<br />
der Frage: „Ist Europa am scheitern?<strong>“</strong><br />
Diese Frage stellt sich für Reul nicht: „Gerade<br />
heute ist mehr Europa nötig als viele<br />
glauben, weil es Themen gibt, die man<br />
nicht mehr als Länder alleine entscheiden<br />
kann.<strong>“</strong> Industrie, Wirtschaft, Finanzen -<br />
drei Gebiete, auf denen längst international,<br />
global gehandelt wird.<br />
„Wir müssen nur genau prüfen, wo<br />
wir europäische Vorgaben brauchen<br />
und wo nicht. So haben gesetze<br />
teilweise sehr konkrete und<br />
auch dramatische auswirkungen,<br />
die nicht jedem auf anhieb bewusst<br />
sind.<strong>“</strong><br />
Was manchmal für den Bürger als Schikane<br />
erscheine, habe meist gut überlegte<br />
Hintergründe: Warum sollten etwa<br />
Spielzeuge oder Elektrogeräte in einem<br />
Land nicht so sicher sein müssen, Berufsbekleidung<br />
schlechter oder besser<br />
schützen können müssen wie im Nachbarland?<br />
Es geht um Sicherheit, aber um<br />
die Vermeidung von Wettbewerbsvorteilen,<br />
was etwa für den Bürger, den Handwerker<br />
oder auch den Kunden nicht immer<br />
gleich zu erkennen sei.<br />
„Bei anderen Dingen vergisst<br />
man schnell, dass dies Erfolge der<br />
Europapolitik sind<strong>“</strong> betont Reul,<br />
etwa die erheblich günstigeren Roaming-Gebühren<br />
für die Handynutzung<br />
im Ausland, die einheitlichen Nährwertangaben<br />
auf Lebensmitteln, die<br />
deutlichere Kennzeichnung von allergieauslösenden<br />
Stoffen, die praktischen<br />
Energie-Label auf Elektrogeräten oder<br />
die europaweit einheitliche Notrufnummer<br />
110. TH<br />
Lesen Sie in der März ausgabe:<br />
Der neue Präsident, ein Deutscher &<br />
Ausschuss-Arbeit von Herbert Reul